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Die schwierigen Zeiten halten an. Pablo Nerudas »Ode an das Buch« hilft weiterhin.

VSA: ist Mitglied des Freundes-
kreises der Kurt Wolff Stiftung

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Die Entzauberung eines Kanzlers
Freitag, 6.12.2024 | Hamburg |  18:00 Uhr | Barmbek-Basch, Wohldorfer Str. 30

VSA: Autor Torsten Teichert stellt seine Flugschrift zu Olaf Scholz vor und zur Diskussion. Dieser sei kein schlechterer Politiker als andere, sein Scheitern an der Wirklichkeit markiere das der Berliner Republik. Ein Veranstaltung des Eilbeker Kreise in der Partei Die Linke. Eintritt frei, Spende erbeten.

Fish & Scripts: Weihnachtsbuchmesse unabhängiger Verlage
Freitag/Samstag, 6/7. Dezember | Hamburg | ab 17:00 Uhr | Lichthof der Staats- und Uni-Bibliothek Carl-von-Ossietzky (Edmund-Siemers-Allee/Grindelallee). Der VSA: Verlag ist  am Freitag und Samstag (11:00–19:00 Uhr) mit einem Stand vertreten. Am Samstag um 12:00 Uhr stellt Jürgen Kowalewski sein demnächst erscheinendes Buch »Ein HSV-Star in Widerstand und KZ« über das zu kurze Leben des norwegischen Fußballers »Assi« Halvorsen vor.

In der 500. Ausgabe: Neuwahlen – auch ein Neuanfang? | Die Linke vor großen Herausforderungen | Der neue alte Präsident der USA | Klima-Katastrophen und die Folgen | IG Metall-Kompromiss in schwierigen Zeiten | Jean Jaurès und die Tradition einer revolutionären Realpolitik  u.v.a.m.

50 Jahre Analysen & Alternativen

Einige Kontinuitäten aus 50 Jahren Verlagsarbeit gibt es in dieser Präsentation.

Socialist Register

Im Socialist Register 2024 – dem Jahrbuchs der Internationalen Linken – werden die Möglichkeiten einer ausgewogenen Weltordnung angesichts der jüngsten Konflikte zwischen den Großmächten der Welt untersucht.

In diesem Jahr ist alles anders –

nicht nur im politischen Feld. Auch das VSA: Team und die Redaktion von Sozialismus.de haben ihre Geschenk-Tipps auf den 11.11. vorgezogen, damit mehr Zeit bleibt, die passenden Gaben für die Liebsten zu finden und rechzeitig vor dem 24.12. zu bestellen.

Wir trauern um unseren Autor Dieter Boris (27.5.1943–21.11.2024)

Uns hat die traurige Nachricht erreicht, dass Dieter Boris im Alter von 81 Jahren verstorben ist. Der 1943 geborene Soziologe und Lateinamerikawissenschaftler studierte Soziologie bei Heinz Maus und Politikwissenschaften bei Wolfgang Abendroth in Marburg. Bei Maus wurde er mit einer Arbeit über die politische Soziologie von Karl Mannheim promoviert. Er engagierte sich während des Studiums im SDS, in dessen Politisches Komitee er als »Dritte-Welt-Spezialist« gewählt wurde. Seit 1972 war er Professor für Soziologie an der Philipps-Universität Marburg, sein Forschungsschwerpunkt und entsprechend auch die Themen seiner Publikationen waren die politisch-sozialen Verhältnisse in Lateinamerika. Im VSA: Verlag erschienen 1998 der Band »Soziale Bewegungen in Lateinamerika«, es folgte 2001 die Veröffentlichung »Zur Politischen Ökonomie Lateinamerikas. Der Kontinent in der Weltwirtschaft des 20. Jahrhunderts«, die er 2009 unter dem Titel »Lateinamerikas Politische Ökonomie. Aufbruch aus historischen Abhängigkeiten im 21. Jahrhundert?« aktualisierte. Im Jahr 2002 wandte er sich dem Thema »Metropolen und Peripherie im Zeitalter der Globalisierung« zu, 2005 gab er gemeinsam mit Stefan Schmalz und Anne Tittor den Sammelband »Lateinamerika: Verfall neoliberaler Hegemonie?« heraus und veröffentlichte 2006 gemeinsam mit Anne Tittor »Der Fall Argentinien. Krise, soziale Bewegungen und Alternativen«. Nach seiner Pensionierung 2008 steuerte er mehrere Supplements der Zeitschrift Sozialismus.de bei, so im September 2013 zu »Staatlichkeit und Transformationsprozesse in Lateinamerika«, im Dezember 2015 gemeinsam mit Achim Wahl und Timm Schützhofer zu »Lateinamerika: Defensive der Linksregierungen?« und im Juli/August 2019 zu »Politische Kultur in Lateinamerika«. Bis zum Schluss gehörte Dieter Boris dem Redaktionsbeirat der Z. Zeitschrift Marxistische Erneuerung an, in der er noch im März 2024 gemeinsam mit Patrick Eser Thesen zum aktuellen argentinischen Präsidenten veröffentlichte: »Anarchokapitalist mit Kettensäge als Präsident?« Viele werden seine kompetenten Analysen und Einschätzungen vermissen.

Das Elend der Schuldenbremse

Die Ampelkoalition war von Beginn an mit einem Konstruktionsfehler gestartet: Man wollte die Schuldenbremse einhalten und keine Steuern erhöhen. Diese Strategie und mit ihr die gesamte »Fortschrittskoalition« ist nicht zuletzt an dieser Farge gescheitert: Einerseits hat die Wucht der Krisen dieses Konzept überfordert. Andererseits hat das Verfassungsgericht die Umgehung der Schuldenbremse unmöglich gemacht. Deshalb ist für Rudolf Hickel in seiner Flugschrift sonnenklar: Die Schuldenbremse mit ihrer blockierenden Wirkung auf eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung zu streichen und Kredite wieder für öffentliche Investitionen zu nutzen, ist in mehrfacher Hinsicht alternativlos: Ökonomisch wird eine Offensive für Zukunftsinvestitionen ausgelöst. Ökologisch baut dies die Brücke zu einem nachhaltigen Wohlstand.

Gespaltene Staaten von Amerika

Donald Trump hat die Präsidentschaftswahlen in den USA deutlich gewonnen und dem Land ein »goldenes Zeitalter« versprochen. Mit ihm zieht ein 78-jähriger weißer Milliardär, Rechtsradikaler und Rassist wieder ins Weiße Haus ein. Aber ist Trumps Sieg ein Triumph, selbst wenn er von absehbaren Mehrheiten im Senat und im Repäsentantenhaus flankiert wird? Denn das Land ist zutiefst gespalten, aus den Vereinigten Staaten von Amerika sind die Gespaltenen Staaten von Amerika geworden. Welche wirtschaftlichen und sozialen Folgen hat das für das Land und seine Bürger*innen? Und weltweit? Wird der Kampf gegen China zu militärischen Eskalationen führen? Was geschieht mit der NATO? Wird »Europa« und speziell Deutschland noch weiter in die Kriegsmaschinerie gegen den »Osten« hineingezogen – mit forcierter Aufrüstung und atomarem Druckpotenzial?Und was bedeutet das alles für die gesellschaftliche Linke weltweit?All diese Fragen wird Ingar Solty in der zusätzlich ins Programm aufgenommenen Flugschrift Trumps Triumph? aufgreifen, für deren Erscheinen wir uns den Tag der Amtsübergabe am 20. Januar 2025 vorgenommen haben. Das Buch kann bereits jetzt vorbestellt werden.

Die Ampel blinkt nicht mehr

Nach mehreren Gipfeln und Positionspapieren, dessen provokantestes sicherlich das von Christian Lindner war (siehe auch die Bewertung der Redaktion von Sozialismus.de im Netz), hat nun Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den FDP-Finanzminister entlassen, alle FDP-Minister ziehen sich aus dem Kabinett zurück. Damit ist die Ampel-Koalition von SPD, Grünen und FDP Geschichte und Deutschland steht vor vorgezogenen Neuwahlen. Auch wenn der Zeitpunkt überraschend kam, sind wir bereits darauf vorbereitet und verweisen auf drei Flugschriften mit Hintergrundanalysen:
In Rudolf Hickels »Schuldenbremse oder ›goldene Regel‹« greift der Autor einen zentralen Streitpunkt auf und macht deutlich, dass die Schuldenbremse mit ihrer blockierenden Wirkung zu streichen und Kredite wieder für öffentliche Investitionen zu nutzen, alternativlos ist, wenn die Wirtschaft vorankommen soll. Ökonomisch brauchen wir eine Offensive für Zukunftsinvestitionen, ökologisch eine Brücke zu einem nachhaltigen Wohlstand.
Torsten Teichert hatte bereits im Frühjahr das Scheitern der Berliner Politik in seinem Büchlein »Die Entzauberung eines Kanzlers« antizipiert, auch wenn Olaf Scholz in seinem Statement zur Entlassung von Linder erneut bekräftigte: »Ich bin der Kanzler«.
Und Klaus Lang wird sich der Frage zuwenden, was auf uns zukommen wird, wenn ein gewisser Friedrich Merz von der CDU in Kombination mit CSU-Chef Markus Söder der Nachfolger von Olaf Scholz werden sollte: »Die rechte Mitte«. Die Frage ist, ob die Unionsparteien mit ihrem aktuellen Profil und Personal Wähler*innen aus einem rechten Spektrum an sich als demokratische Partei binden oder selbst die Grenzen nach extrem rechts überschreiten – wann immer nun die vorgezogenen Neuwahlen stattfinden werden.

Ein HSV-Star in Widerstand und KZ

Asbjørn »Assi« Halvorsen war neben Otto »Tull« Harder der Führungsspieler des HSV in dessen großer Zeit in den 1920er-Jahren. Gemeinsam errangen sie zwei deutsche Meistertitel. Während Harder Nationalsozialist und später KZ-Aufseher in Neuengamme wurde, kehrte Halvorsen 1933 nach Norwegen zurück, wurde dort Nationaltrainer und Sekretär des Fußballverbandes und ab 1940 einer der Führer des Widerstandes der Sportler gegen die deutsche Besatzung. Fast drei Jahre lang durchlebte er die Hölle deutscher KZs. Er starb am 16. Januar 1955 mit nur 56 Jahren an den Spätfolgen der Haft. Gerade im Vergleich mit den Haltungen heutiger Funktionäre von IOC und FIFA ist Halvorsens entschlossener Kampf für Freiheit, Frieden, Demokratie und Selbstbestimmung ein bleibendes Vorbild. Jürgen Kowalewski hat seine spannende Geschichte aufgeschrieben. Er wird sie im Rahmen von »fish&scripts«, der Weihnachtsbuchmesse der Liste unabhängiger Verlage (LuV) in der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky, am 7. Dezember ab 11:00 Uhr vorstellen.

Notwendiger Blick zurück

Am 8. Mai 2025 jährt sich zum 80. mal das Ende des NS-Deutschland zwischen 1933 und 1945. Auch deshalb haben wir das bislang noch nicht angebotene Buch »Der deutsche Rassenstaat. Volksgemeinschaft & Siedlungskrieg: NS-Deutschland 1933–1945« zusätzlich ins Programm aufgenommen. In seinem dritten Buch zur jüngeren deutschen Geschichte führt Heiner Karuscheit den Ursprung der nationalsozialistischen Herrschaft zurück auf die Novemberrevolution von 1918/19, die er als gescheiterte bürgerliche Revolution analysiert. Der folgende Zerfall von Gesellschaft und Staat schlug sich in einer wechselseitigen Blockade der Klassenkräfte in der Republik von Weimar nieder und gab der NS-Führung die Gelegenheit, mit dem Konzept der Volksgemeinschaft ein Hegemonialprogramm zu verfolgen, das ihr einen Massenanhang verschaffte und Hitler zur Kanzlerschaft verhalf. Einmal an die Macht gelangt, errichtete sie auf Basis fortgesetzter kapitalistischer Produktionsverhältnisse einen Rassenstaat. Ziel war ein germanisches Großreich bis zum Ural durch einen Siedlungskrieg gegen die Sowjetunion, der stattdessen den Untergang des Dritten Reichs herbeiführte.

Leser*innen als Mäzene

Im letzten Newsletter haben wir bereits darauf hingewiesen, dass wir im Unterschied zu anderen Verlagen keinen »Gärtner als Mäzen« haben, sondern auf unsere Autor*innen und Leser*innen als Mäzene angewiesen sind. Denn die Unterstützung wird dringend gebraucht. Deshalb haben wir mit einem »Appell an Alle!« das noch einmal begründet und zugleich Seiten eingerichtet, auf denen ihr uns auf unterschiedliche Weise unkompliziert Hilfe zukommen lassen könnt. Eine Möglichkeit ist die Anforderung unseres aktuellen Kundenprospekts zur Verteilung an Freund*innen oder bei Veranstaltungen. Eine andere, noch einfachere besteht darin, dass ihr auf unsere SocialMedia-Kanäle aufmerksam macht. Schon dafür ganz herzlichen Dank!

Frisch besprochen

Auf ganz ungewöhnliche Weise wurde das sardisches Tagebuch »Gramscis Geist« von Christoph Nix als erstes besprochen. Im »Amtsblatt der Gemeinde Wettenberg« – der Autor stammt, wie der Rezension ebenfalls zu entnehmen ist, »von der Dill [... und ist] seit den 1980ern in Wettenberg verankert« – schreibt Norbert Schmidt: »Das Buch orientiert sich an Nix’ politischem Idol Antonio Gramsci – und an den eigenen Reisen auf dessen Spuren. Es ist, reich an Zitaten, ein politisches Buch. Ein Plädoyer für eine bessere Welt. [... Und] ein persönliches, ein fast intim anmutendes Buch. Eben ein Tagebuch. Nix verrät zwar ›nix‹, aber er offenbart vieles. Klingt manches Mal vertraut, hin und wieder ein wenig kokettierend. Sei’s drum. So ist er, der Hedonist. Anbei begegnen uns – das ist für ihn Chronistenpflicht – Götz George und Dieter Kronzucker. Dann lesen wir vom prominentesten seiner Weggefährten, dem Ex-Wiesecker Frank Walter Steinmeier, unserem Bundespräsidenten, mit dem er in den 1980ern auf der Insel gewesen ist. Prof. Ulrich Sonnemann ist dabei, sehr ausführlich, ein Naziverfolgter und Exilant.« Am Schluss weist der Rezensent darauf hin, das Christoph Nix das Buch am 11. Dezember im Heimatmuseum von Krofdorf-Gleiberg, einem Ortsteil der Gemeine Wettenberg, vorstellen wird. Mehr dazu im Dezember-Newsletter.

In der November/Dezember-Ausgabe von »antifa«, dem »Magazin der VVN-BdA für antifaschistische Politik und Kultur« werden gleich zwei VSA: Bücher besprochen. Stephan Krull schreibt unter der Überschrift »Bedrohung AfD« unter anderem: »Während in einigen Texten aufgrund der Zustimmung von Arbeiterinnen und Arbeitern zu Faschisten die Frage gestellt wird, ob die AfD die ›neue Arbeiterpartei‹ sei, orientiert Hans-Jürgen Urban vom Vorstand der IG Metall mit dem Sammelband ›Gute Arbeit gegen Rechts‹ auf Immunisierung und aktiven Kampf gegen die Faschisten.« Krulls Fazit lautet: »Das Herzstück des Buchs sind Berichte und protokollierte Gespräche mit Aktiven aus Betrieben und Gewerkschaft. Gemeinsam ist diesen Berichten, dass es um mehr Beteiligung derjenigen gehen muss, die bisher nicht gehört werden. [...] Gute Arbeit im traditionellen Sinne reicht sicher nicht aus, und Gewerkschaften sind nicht allein für den Kampf gegen Faschismus zuständig. Das Buch verdient eine breite Leserinnen- und Leserschaft.«

In der gleichen Ausgabe empfielt Ulrich Schneider unter dem Titel »Andere entflammen« die von Claus-Jürgen Göpfert aufgeschriebenen Streikgeschichten von Jürgen Hinzer in der Gewerkschaft NGG und macht zugleich deutlich: Das »Buch [ist] keine Geschichtsdarstellung über einen engagierten Gewerkschafter, sondern ein Angebot zur Entwicklung einer eigenen Haltung, die sich an überzeugenden Vorbildern orientiert. Dass [Hinzer] nun selbst ein solches Vorbild geworden ist, würde er in seiner Bescheidenheit zurückweisen. Das Buch mit seinen vielfältigen und anschaulichen Beispielen von konsequentem gewerkschaftlichem und antifaschistischem Handeln spricht aber für sich.«
Das titelgebend Zitate hat übrigens auch ver.di Druck, Verlage, Papier und Industrie aufgegriffen, wo das Buch ebenfalls besprochen wird: »Das Buch schildert ›große‹ und ›kleinere‹ Arbeitskämpfe und es beschreibt die Solidarität der Kolleginnen und Kollegen untereinander. Es zeigt vor allen Dingen auf, dass Widerstand niemals umsonst ist und es keine Alternative darstellt, sich Schließungsplänen oder schlechten Arbeitsbedingungen einfach zu ergeben. [...] Claus-Jürgen Göpfert ist es mit seinem Buch gelungen, gewerkschaftliche Kämpfe am Beispiel des jahrzehntelangen Einsatzes von Jürgen Hinzer erfahrbar zu machen. Sein Buch kann nur wärmstens empfohlen werden.«

Warum Krypto keine Alternative ist


Bei Bitcoins handelt es sich zwar nicht um echte Währungen, sondern um ein privates »Fantasiegeld«. Aber nachdem sie eine gewisse Schwelle des Publikumsinteresses überschritten hatten und genügend echtes Geld in den Handel mit den an sich nutzlosen Datenbankeinträgen geflossen war, wurde deutlich, dass sie sich als Spekulationsobjekt eignen. 15 Jahre nach dem Start des Bitcoins wird es Zeit für einen kritischen Überblick und eine vorläufige Bilanz, die Torben Beyer, Catherine Gotschy, Holger Oppenhäuser und Tobias Weißer im AttacBasisText 62 »Spielgeld für den Kasinokapitalismus« ziehen. Es geht um die Vorgeschichte, die Funktionsweise der Blockchain-Datenbank, die dem Bitcoin und anderen Kryptowährungen zugrunde liegt, die Zusammenhänge von Kryptowerten und rechts-libertärer Ideologie, den irrsinnigen Energieverbrauch von Bitcoin und die Greenwashing-Versuche seiner Fans. Um das Ergebnis ihres Fazits vorwegzunehmen: Bitcoin löst gar nichts, sondern ist Teil des Problems. Der sinnlose Energiefresser sollte abgeschaltet und sich auf die Produktion notwendiger Güter im Rahmen der planetaren Grenzen besonnen werden. Let's end Bitcoin – and fix the world!

Die Morde der deutschen Rechten

Ab dem 6. Dezember 1918, als in Berlin eine genehmigte Demonstration zusammengeschossen wurde, mordete sich die deutsche Rechte durch die frühe Weimarer Republik. Prominenteste Opfer waren 1919 Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, der heute weitgehend vergessene USPD-Vorsitzende Hugo Haase und sein bayrischer Genosse Karl Gareis, Fraktionsvorsitzender im bayerischen Landtag, 1921 der Zentrums-Politiker Matthias Erzberger und 1922 Außenminister Walther Rathenau. Selbst vor einem 19-jährigen Dienstmädchen, Maria Sandmayr aus der Nähe von Dachau – sie hatte zufällig ein Waffenversteck entdeckt –, schreckten die reindeutschen Helden nicht zurück. An die Leiche der Erdrosselten legten sie einen Zettel: »Du Schandweib hast verraten dein Vaterland, du wurdest gerichtet von der schwarzen Hand.« Ein Fememord-Untersuchungsausschuss des Reichstags erfasste nicht nur die Morde, sondern brachte die Hintermänner ins Licht der Öffentlichkeit. Geleitet wurde dieser Ausschuss von Paul Levi (1883–1930), 1919 bis 1921 erster KPD-Vorsitzender, dann Kopf der Linken in der SPD. Diese heute weitgehend vergessene Seite des rechten Terrors dokumentiert und analysiert Jörn Schütrumpf in dem Band »Fememorde der deutschen Rechten«.

Handbuch Tarifpolitik und Arbeitskampf



Nur wenige VSA: Bücher schaffen es in die 5. Auflage. Dieses Handbuch, das in die Bibliothek jedes Betriebs- und Personalrats gehört, ist eines von ihnen. Es enthält nicht nur wichtiges Grundlagenwissen für die gewerkschaftliche Tarifarbeit, sondern auch praxisnahe Tipps zu betrieblichen Arbeitskämpfen. Peter Renneberg vermittelt fundierte Hintergründe über relevante ökonomische Theorien und einschlägige Gesetze auf nationaler wie europäischer Ebene. Und er erklärt, wie und warum sich die betrieblichen Strukturen und gewerkschaftlichen Strategien verändert haben. Es geht dort in die Tiefe, wo andere Handbücher an der Oberfläche steckenbleiben. In der aktualisierten Ausgabe wurden zudem die globalen Entwicklungen seit 2018, insbesondere die weltweite Covid19-Pandemie, die Wirtschaftskrise, der Krieg in der Ukraine und ihre Auswirkungen auf die Arbeits- und Gewerkschaftswelt aufgegriffen. Ein wichtiges Handbuch für Aktive in Betrieb und Gewerkschaft, für Mitglieder in Tarifkommissionen, Betriebs- und Personalräten.

Arbeitsbedingungen auf See und in den Häfen

gehen Christoph Scherrer und Ismail D. Karatepe in dem von ihnen herausgegebenen Band »Arbeit in der Lieferkette« nach. Die Autor*innen des Bands dokumentieren die Defizite bei der menschenwürdigen Arbeit am Beispiel der »Bananenlieferkette« zwischen der Karibik und Westeuropa, also während des Seetransports von Bananen und der damit verbundenen Vorgänge innerhalb und in der Nähe von Häfen. Im Focus stehen die Handelsrouten von kolumbianischen und costaricanischen Bananen nach Deutschland, die vor allem über den Hamburger Hafen, aber auch über Antwerpen oder den niederländischen Hafen in Vlissingen anlanden. Kolumbien als auch Costa Rica gehören laut der FAO-Datenbank zu den fünf größten Bananen-Exporteuren. Die Studie basiert vor allem auf Befragungen von Seeleuten und Hafenarbeitern und ihrer Organisationen. Ein Ziel besteht darin, deutsche staatliche Stellen und in Deutschland tätige Unternehmen in die Pflicht zu nehmen, und auf eine bessere Einhaltung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen auf See und in den Häfen zu drängen.

Projekt »Schönes China«

»Klares Wasser und grüne Berge sind wie Gold und Silber!« ist eines der Losungen, mit der die Regierung der Volksrepublik China den ökologischen Umbau des Landes forcieren will. Der Umweltminister Huang Runqiu erklärte unlängst, die Kampagne des Projekts »Schönes China« sei ein entscheidendes Ziel auf dem Weg zu einem modernen sozialistischen Staat, in die Einzelpersonen, Gemeinden und private wie staatliche Unternehmen einbezogen werden müssen. Aber wie gehen Umweltschutz und zumindest eine Zeit lang noch auf fossilen Technologien basierendes Wirtschaften zusammen? Wie kann China nachhaltig wachsen? Diesen Fragen geht Michael Brie nach und diskutiert die grünen Ziele und Strategien, die sich die Volksrepublik vorgenommen hat. Er sieht den Prozess der ökologischen Modernisierung, der im Unterschied zu dem ins Stocken geratenen Green Deal der EU, von der chinesischen Regierung forciert wird, als umfassende Transformation, die die Produktions- und Lebensweise einer Gesellschaft in ihren technologischen, ökonomischen, sozialen, politischen und kulturellen Strukturen tiefgreifend verändert.

Wie verhielten sich Ärzte in der Nazi-Zeit?

Die Waffen-SS war weder Militär noch Polizei. Sie war etwas dazwischen, kooperierte mit beiden, sowohl mit der Wehrmacht als auch mit der Polizei und mit den Einsatzgruppen. Im Internationalen Militärgerichtsprozess in Nürnberg wurde sie als verbrecherische Organisation eingestuft. Denn sie war an Kriegsverbrechen beteiligt. Und in ihr waren, wie in allen militärischen Formationen, Ärzte aktiv. Was waren das für Ärzte, die sich zur Waffen-SS meldeten? Wie kamen sie dorthin? Freiwillig? Wurden sie eingezogen? Und in welcher Weise waren die Ärzte der Waffen-SS an Kriegsverbrechen beteiligt? Gine Elsner hat in ihrem neuen Buch Die Ärzte der Waffen-SS auf Basis der biografischen Daten von insgesamt 50 Waffen-SS-Ärzten deren Rolle im nationalsozialistischen Terrorregime untersucht. Unter ihnen Josef Mengele, der von der SS-Division Wiking krankheitshalber ins KZ als Lagerarzt von Auschwitz versetzt wurde, oder der ebenfalls berühmt-berüchtigte Erwin Ding-Schuler, der Lagerarzt im KZ Buchenwald war. Behandelt werden ebenso Fluktuationen der SS-Ärzte zwischen den lagerärztlichen Tätigkeiten in Konzentrationslagern und dem Dienst als Truppenarzt in der Waffen-SS. Es geht auch um Wehrmachtsärzte und ihren Bezug zu Ärzten der Waffen-SS.

Spenden

Für alle diejenigen, die das können und die Arbeit des Verlages durch eine finanzielle Zuwendung unterstützen möchten, gibt es folgendes Spendenkonto:

VSA: Verlag Hamburg | GLS Bank Bochum
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