Wie in jedem Jahr ...
... haben das VSA: Team und die Redaktion von Sozialismus.de
zu Nikolaus auch diesmal gemeinsam an Geschenk-Tipps gearbeitet,
damit es am 24.12. keine bösen Blicke gibt.
Hier könnt ihr ihnen folgen.
HamBuch 2023 - Messe der unabhängigen Verlage
Am Samstag, den 9. Dezember, von 13:00 bis 21:00 Uhr
präsentieren 40 unabhängige Verlage ihre Bücher! Es kann gekauft, geblättert, entdeckt und überhaupt nach Herzenslust gestöbert werden.
Der VSA: Verlag ist mit einem eigenen Stand dabei.
Außerdem gibt es Lesungen, Panels und ein Kinderprogramm! Das Ganze im Lichthof der Staats-und Universitäts-bibliothek Carl von Ossietzky, Eingang Ecke Edmund-Siemers-Allee/Grindelallee. Der Eintritt ist frei, kommt vorbei!
Eine wichtige Veranstaltung
die leider krankheitsbedingt ausfallen muss!
Am Mittwoch, den 13. Dezember wollten Micha Brumlik und Benjamin-Immanuel Hoff, Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten, Chef der Staatskanzlei und Beauftragter der Landesregierung für jüdisches Leben in Thüringen und die Bekämpfung des Antisemitismus in der Vertretung des Freistaats Thüringen beim Bund in Berlin über Brumliks 2022 in zweiter Auflage erschienenes Buch »Postkolonialer Antisemitismus?« diskutieren. Der Termin muss leider wegen einer Erkrankung des Autors ausfallen!
Neu im VSA: Team: Martin Groschwald
Die Wendezeit und die damit einhergehende Übernahme der DDR durch die BRD waren für meine Familie einschneidende und lebensverändernde Ereignisse. Als ehemaliger Staatsbürger der DDR (allerdings nur für sehr kurze Zeit) interessierte ich mich daher bereits während meiner Schulzeit für die Geschichte des untergegangenen sozialistischen deutschen Staates. Nur mangelte es an erinnerungskulturellen Aufklärungsangeboten sowohl im Unterricht als auch außerhalb der Schule. Die Geschichte der DDR und im größeren Rahmen auch die Geschichte der Arbeiter*innenbewegung konnte ich nur anhand eigener Recherchen erfahren. Nach der Schulzeit entschied ich mich für einen anderen beruflichen Weg und begann eine Ausbildung zum Koch. Mit Beginn der Ausbildung wurde ich mit dem harten Berufsalltag in der Gastronomie konfrontiert, besonders mit den untragbaren Zuständen der Branche in den Bereichen Arbeitnehmer*innenrechte und Arbeitsschutz. Vor allem die übermäßig ausgedehnten Arbeitszeiten veranlassten mich dazu, meine Berufswahl zu überdenken und mich neu zu orientieren. Meine beruflichen Erfahrungen führten dazu, dass ich mich wieder verstärkt mit der Arbeiter*innenbewegung befasste. Da ohnehin eine Neuorientierung anstand, entschied ich mich für das Studium der Geschichtswissenschaften an der Universität Hamburg. Aufgrund der erwähnten fehlenden Aufklärungsangebote während der Schulzeit versuchte ich, den Fokus meines Studiums auf die Geschichte der Arbeiter*innenbewegung zu legen. Im Verlauf des Studiums lernte ich den VSA: Verlag kennen, besonders durch die Veröffentlichungen zum NSU-Komplex, und konnte im Verlag ein Praktikum absolvieren. Mit der Arbeit als Lektor hoffe ich nun, den Verlag unterstützen und einen Beitrag zur politischen Aufklärung und Weiterbildung leisten zu können.
Weniger Arbeiten, mehr Leben!
Wer würde dieser Forderung, die zugleich der Titel dieses anzuzeigenden Buches ist, nicht unbedingt zustimmen wollen! Allerdings wurde das Thema Arbeitszeitverkürzung für gut ein Vierteljahrhundert mit Schweigen bedacht. Inzwischen ist wieder in aller Munde: Viele Unternehmen führen die Viertagewoche ein, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen, die IG Metall fordert für die Stahlindustrie die Viertage-/32-Stundenwoche mit vollem Lohnausgleich. Und immer mehr junge Leute wollen einfach nicht mehr so viel arbeiten, dafür aber sinnvoll, und mit einer geschlechtergerechten Verteilung auch von Haus- und Sorgearbeit. Den verschiedenen Facetten eines Neustarts der Debatte um Arbeitszeitverkürzung, den Triebkräften und Bewegungen sie zu realisieren, gehen die Autor*innen aus Gewerkschaft, Wissenschaft und sozialen Bewegungen in dem von Margareta Steinrücke, die in der attac-AG ArbeitFairTeilen und dem European Work-Time Network aktiv ist, und Beate Zimpelmann, Professorin im internationalen Studiengang Politikmanagement der Hochschule Bremen und Studiengangsleiterin des interdisziplinären Masters Nachhaltigkeitsmanagement, herausgegebenen Band nach, der zu Beginn des neuen Jahres erscheinen wird.
Steuer-Revolution!
Wie kann der Reichtum wieder rückverteilt werden, um die Gesellschaft gerechter und demokratischer zu machen und die bevorstehende Transformation in eine klimaneutrale Gesellschaft zu finanzieren? Die Antwort ist ganz einfach: Durch eine Steuer-Revolution, deren Eckpunkte Spitzensteuersätze über 90% wie in den 1950er-Jahren sind, außerdem Maximaleinkommen und Maximalvermögen für die Superreichen sowie ein faires Sozialsystem für alle Bürger*innen. Denn Deutschland ist ein Staat mit einem guten Sozialsystem, an dem es trotzdem vieles zu verbessern gibt. Zugleich ist Deutschland aber auch ein Steuerparadies für Superreiche und ein idealer Geldwäscheplatz für Waffenhändler, Drogenschmuggler, Steuerflüchtlinge und andere Verbrecher. Die Steuerlöcher summieren sich auf 75 bis 100 Milliarden Euro jährlich. Wieviel Ungleichheit und Armut sind mit einer reichen Demokratie verträglich? Wie finanzieren wir unsere Schulen, Verkehrswege, unser Gesundheitssystem und die Kosten für die Energiewende? Und was kann ein Steuersystem zu einer sozialen und nachhaltigen Gesellschaft beitragen? Karl-Martin Hentschel und Alfred Eibl begannen nachzurechnen, wie ein Steuersystem aussehen müsste, dass diesen Anforderungen genügt: Spitzensteuersätze von über 90%! Das klingt auf den ersten Blick radikal, wer aber zurückblickt, stellt verblüfft fest, dass solche Sätze keineswegs neu sind. Mehr dazu in diesem spannenden und lehrreichen AttacBasisText, der aufgrund der komplexen Themas etwas umfangreicher als die bisherigen ausfällt, und zu Beginn des neuen Jahres erscheinen wird.
Der Krieg und die Linken
Kaum hatte der Autor das Manuskript zu »Der Krieg und die Linken« mit dem Ukraine-Krieg als Thema abgegeben, war mit dem neuen Krieg im Nahen Osten eine weitere Herausforderung entstanden. Wir hatten uns mit dem Autor verständigt, dass er auch dazu Stellung nimmt. Inzwischen ist der Band erschienen, den Peter Wahl mit folgenden Sätzen einleitet: »Der Krieg in der Ukraine hat die gesellschaftliche Linke in Deutschland tief gespalten. Inzwischen hat der neue Krieg im Nahen Osten weitere Spaltungslinien hervorgerufen, z.T. quer zu jenen beim Ukraine-Krieg. Das trifft die gesamte Linke in einer Situation, in der sie ohnehin schon seit längerem in einer schweren Krise steckt. Der Niedergang und die Spaltung der Partei DIE LINKE sind nur die Spitze des Eisbergs.«
Zwischen alten und neuen kalten oder heißen Kriegen
Dieses Thema beherrscht weiterhin die Öffentlichkeit und die politischen Auseinandersetzungen innerhalb der Linken. Auch Frank Deppe hat sich des Themas angenommen. Click here to shop now
Frank Deppe fragt in »Zeitenwenden? Der ›neue‹ und der ›alte‹ Kalte Krieg«: Ist die von Bundeskanzler Olaf Scholz proklamierte »Zeitenwende« eine Wiederholung des »alten« Kalten Krieges und seiner Gefahren? Was ist ähnlich, wo liegen die Unterschiede? Welche Gefahren lauern in den Großkonflikten einer absteigenden (USA) und einer aufsteigenden Großmacht (China)? Und haben wir es mit einem Epochenbruch zu tun, der mit anderen Verwerfungen der Weltökonomie zurechtkommen muss als nach 1945? Was bedeutet es, wenn wir diesmal keinen Sieger wie im »alten« Kalten Krieg sehen? Und was heißt das für die progressiven Kräfte hier und in aller Welt?
Was lange währt, wird endlich gut.
Dieses dem antiken römischen Dichter Ovid zugeschriebene Sprichwort trifft auch mitunter auf Bücher zu: Jürgen Hinzers Arbeitskampfgeschichten in der Gewerkschaft NGG seit 1979 sind schon lange angekündigt. Diverse Umstände (unter anderem Corona, da Gespräche und Interviews mit Zeitzeugen nicht geführt, resp. weitergeführt werden konnten) haben die Fertigstellung des Bandes bislang herausgezögert. Nun aber ist Dank des Journalisten Claus-Jürgen Göpfert, der die Geschichten aufgeschrieben hat, der Band »Wer nicht hören will, wird bestreikt!« erschienen. Der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Freddy Adjan, schreibt in seinem Vorwort unter anderem: »Streiks sind keine einfachen Demonstrationen, denn sie zeigen ganz praktisch, wer die eigentliche Arbeit macht: Unsere Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben. [...] Nur unsere guten Argumente in den Tarifverhandlungen vorzubringen, hat noch nie zu einem guten Tarifergebnis geführt. Dieses Buch handelt von Streiks zum Abschluss von Mantel- oder Entgelttarifverhandlungen oder zum Erhalt eines Standortes. Sie sind eine subjektive Auswahl, alle in Branchen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, aus den Jahren 1979 bis 2023 – aus z.B. der Hotellerie, Brauereien, Molkereien, in der Backwarenindustrie oder bei Coca-Cola.« Das Buch wurde am 3.12. im Haus am Dom in Frankfurt a.M. vor mehr als 100 Gästen vorgestellt.
Deutsche mit Anstand
gab es auch in der Weimarer Zeit, die sich in der »Deutschen Liga für Menschenrechte« engagiert hatten. Zu ihnen gehörte auch – neben u.a. Lilli Jannasch, Albert Einstein, Kurt Tucholsky und Carl von Ossietzky – Emil Julius Gumbel. Diesem ist die Ausstellung »Emil Julius Gumbel (1891–1966): Statistiker, Pazifist, Publizist« gewidmet. Es gehört zu den Kuriositäten der gegenwärtigen Zeit, dass eine Ausstellung, die Leben und Werk des dezidierten Pazifisten würdigt, ausgerechnet in der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr gezeigt wird. Gumbel ist neben Albert Einstein auch auf dem Umschlag des Buches »Deutsche mit Anstand« von Jörn Schütrumpf zu sehen, in dem dieser die Geschichte des »Bunds Neues Vaterland« hin zur »Deutschen Liga für Menschenrechte« und ihre Einbindung in die »Internationale Liga für Menschenrechte« nachzeichnet, diverse Dokumente ihres Wirkens aufbereitet und Kurzbiografien der wichtigsten Akteure liefert. Eine englische Ausgabe wird zusätzlich im Dezember erscheinen.
Kampfansage
titelt die Zeitung der DGBjugend ihre Kurzbesprechung des Buches von Heiner Dribbusch »Streik« und formuliert kurz und knapp »Ziele, Formen, Beteiligung und Dauer von Streiks weisen große Unterschiede auf. Dribbusch bringt Klarheit in den Arbeitskampf.« Ausführlicher hat sich Christian Lelek in nd-aktuell am 10.10. mit dem Buch befasst und findet: »Ein guter Grundstock, in den Betrieben eine Verschiebung der bestehenden Grenzen in Sachen Arbeitskampf zu diskutieren oder gar zu erproben.« Und Reinhard Bispinks Urteil in den WSI-Mitteilungen 5/2023 lautet: »Das Buch, zweifelsohne schon jetzt ein Standardwerk, bietet unterschiedlichen Adressatenkreisen einen hochinteressanten, faktenreichen und wissenschaftlich reflektierten Lesestoff: Generell am Thema Streik Interessierte finden eine umfassende Darstellung des Streikgeschehens der vergangenen 20 Jahre, die es bislang nicht gab. Das gewerkschaftliche Publikum (Mitglieder, Aktive, hauptamtliche Gewerkschaftssekretär*innen) profitiert von der detaillierten Analyse und Beurteilung zahlreicher Streiks und ihrer Abläufe im Einzelnen und der Möglichkeit des Vergleichs über den Zaun des eigenen Organisationsbereichs hinweg. Wissenschaftlich Interessierte werden die enge Verknüpfung aus empirischer Darstellung und zusammenfassenden Analysen zu schätzen wissen.«
Kochen, putzen, erziehen, pflegen – ist das Arbeit?
Nein, sagen die Ideolog*innen des Neoliberalismus. Care-Arbeit wird weder (gut) bezahlt noch gewürdigt. Corona-Pandemie und Pflegenotstand zeigen aber: Profit pflegt keine Menschen! Es braucht eine auf Solidarität und Gemeinwohl gerichtete Gegenhegemonie, um neoliberaler Krisenpolitik und Ausbeutung den Riegel vorzuschieben. Das ist auch die Auffassung von Malika Guellil, die in ihrem Buch »Held*innen auf die Barrikaden!« das Potenzial ausleuchtet und diskutiert, das von Care-Protesten für eine Transformationsstrategie ausgeht, die die neoliberal-kapitalistischen Herrschafts- und Unterdrückungsverhältnisse umzukehren versucht. Ihren Text, der zur Erlangung eines »Master of Arts der Politikwissenschaft« an der Universität Wien eingereicht und mit den besten Noten bewertet wurde, hat die Rosa Luxemburg Stiftung Brandenburg e.V. mit ihrem Förderpreis 2022 ausgezeichnet.
Ende einer Weltmacht
Der Übergang der Sowjetunion zur Marktwirtschaft war mit einem politischen und ökonomischen Bedeutungsverlust Russlands verbunden. Durch die Erschließung neuer fossiler Lagerstätten in ökologisch sensiblen Gebieten wie der Arktis und Ostsibirien sollte deshalb seine Rolle als »Energiesupermacht« und damit auch der geopolitische Einfluss wieder gestärkt werden. Aber ist modernisierter Ressourcenextraktivismus auf Dauer ein tragfähiges Entwicklungsmodell in Zeiten des Klimawandels? Diesen und anderen Fragen geht Felix Jaitner mit dieser detaillierten Studie nach: »Eine sozioökonomische Analyse Russlands ermöglicht ein tiefergehendes Verständnis der sich verschärfenden geopolitischen Konfrontation, da sie die zunehmend aggressive Außenpolitik des Landes aus den inneren Widersprüchen und Konflikten heraus erklärt. Auf diese Weise soll die Arbeit auch dazu beitragen, den beliebten Reduktionismus auf das ›System-Putin‹ zu überwinden und die Regierungspolitik im Kontext konkreter klassenspezifischer Interessen zu analysieren.«
Vorwärts ohne Gleichschritt

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die damit verbundene Bewertung der NATO stellte den Zusammenhalt in der »Dachorganisation« europäischer Linksparteien »Europäische Linke« (EL) vor eine Zerreißprobe. Darauf weisen Cornelia Hildebrandt und Uwe Sattler in der von ihnen herausgegebenen und bislang noch nicht angebotenen Flugschrift »Vorwärts ohne Gleichschritt. 20 Jahre Europäische Linkspartei« hin. Insgesamt hat diese in den 20 Jahren ihres Bestehens Höhen und Tiefen erlebt und – soviel sei vorweggenommen – wird auch die Herausforderung Ukraine-Krieg meistern, indem sie das Gemeinsame in den Vordergrund stellt. Gegründet im Mai 2004 von gut zwei Dutzend Parteien in Rom, zählt der Zusammenschluss von linken, links-grünen und anderen progressiven Parteien im Herbst 2023 über 40 Mitglieder, Beobachter und Partner. Wo liegen ihre Gemeinsamkeiten, wo die Unterschiede? Ziehen sie an einem Strang? Wie können sie dazu beitragen, ein anderes Europa zu errichten und mit welchen Forderungen treten sie bei der Wahl zum EU-Parlament 2024 an? Auch dazu gibt diese Flugschrift Auskunft.
Dekoloniale Perspektiven
Der von Tania Mancheno herausgegebene und vom Goethe-Institut Hamburg geförderte Sammelband Dekoloniale Perspektiven. Widerständige nicht-weiße Erinnerungskultur – hat vor allem Hamburg zum Gegenstand, das selbsternannte Tor zur Welt, dem als Hafenstadt während des Kolonialismus eine besondere Bedeutung zukam: als Umschlagplatz für Waren aus den kolonisierten Gebieten sowie für den Sklavenhandel. Ein Teil des Geldes, das dadurch erwirtschaftet wurde, diente der Gründung des Hamburgischen Kolonialinstituts, dem Vorläufer der Universität. Die Stifter waren u.a. die Offiziere Hermann von Wissmann und Hans Dominik. Ihnen zu Ehren wurden Denkmäler vor dem Hauptgebäude der Universität aufgestellt, die schließlich 1968 von Studierenden erfolgreich gestürzt wurden. Dekoloniale Perspektiven von nicht-weißen Aktivist*innen wurden damals nicht gehört. Das ist heute zum Glück anders. Nicht zuletzt ihre Hartnäckigkeit hat dazu geführt, dass inzwischen eine verstärkte kritische Auseinandersetzung mit dem deutschen (Post-)Kolonialismus und den Erinnerungskulturen geführt wird. Die Autor*innen dieses Buches zeigen – an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Aktivismus – ihre Visionen für eine dekoloniale Erinnerungskultur auf.
Kompaktes ökonomisches Wissen
Im Unterschied zur Lehrbuchökonomie muss die progressive Statistik die empirischen Daten in einen Zusammenhang bringen, der der Wirklichkeit verpflichtet ist und den Gesamtzusammenhang von Produktion, Verteilung, Umverteilung und Verwendung des Nationaleinkommens verdeutlicht. Deshalb geht Stephan Krüger in seinem neuestens Buch »Der deutsche Kapitalismus 1950–2023« detailliert den Auswirkungen von Inflation, Beschäftigung, Umverteilung, Profitraten, Finanzkrisen, Weltmarkt sowie den Ukraine-Kriegsfolgen nach. Er behandelt zudem die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und stellt die deutsche Nachkriegsentwicklung in den Zusammenhang von Ansätzen einer neuen Betriebsweise von Digitalisierung und Dekarbonisierung.
Sozialismus im 21. Jahrhundert
mit Fragezeichen versehen, ist ein Debattenthema, zu dem wir aus den letzten Programmen einiges anzubieten haben. Dazu gehört auch der gleichnamige von Kim Lucht, Frank Deppe und Klaus Dörre herausgegebene Band. Ein Sozialismus des 21. Jahrhunderts, der die eigene Geschichte und sein vielfältiges Scheitern reflektiert und mitdenkt, steht nicht nur für die Suche nach einer Notbremse, die den Klimawandel und die neuen Kriege stoppen muss. Sondern es müssen realistische Auswege aus den epochalen Krisen entwickelt werden. Darüber diskutieren in dem Buch Frank Deppe, Klaus Dörre, David Salomon, Ingar Solty, Michael Brie, Ulrich Brinkmann/Maurice Laßhof, Joachim Bischoff, Christoph Lieber, André Leisewitz/Jürgen Reusch, Janis Ehling, Ines Schwerdtner, Witich Roßmann und Janina Puder/Kim Lucht.
Endlich den Fluss überquert
haben die Autor*innen des zweiten LinkenChinaDiskurses, den das Beijing-Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung herausgibt. »Chinas marktsozialistisches Modell verstehen«, so der Untertitel des von Meng Jie und Jan Turowski koordinierten Bands Immer noch tastend den Fluss überqueren mit Originalbeiträgen aus den Diskussionen in der Volksrepublik selbst, ist eben ein mühseliges Unterfangen. Denn das chinesische Entwicklungsmodell verändert sich immer wieder. Die Volksrepublik ist inmitten eines rasanten Suchprozesses, dessen Resultate kaum vorhersehbar sind. Während im Land selbst immer wieder betont wird, dass der »tastende« Suchprozess auf einen »modernen Sozialismus« ausgerichtet ist, wird China im Westen und auch gelegentlich innerhalb der Linken als (staats)kapitalistisch kategorisiert und die chinesische Eigenbeschreibung als propagandistische Leerformel verworfen. Die durchaus kontroverse Debatte zum eigenen Modell, seiner Logik und möglichen Entwicklungsrichtung ist im Westen meist unbekannt. Dem soll mit diesem Band abgeholfen werden.
Spenden
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