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Marianne Giesert/Tobias Reuter/Anja Liebrich (Hrsg.)

Psychische Gesundheit im Arbeitsleben

Professionelle und digitale Unterstützung im Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM)

360 Seiten | 2024 | EUR 26.80
ISBN 978-3-96488-212-7

 

Kurztext: Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) ist ein wichtiger Bestandteil moderner Personalpolitik, insbesondere wenn es um den Umgang mit psychischen Beeinträchtigungen bzw. Erkrankungen am Arbeitsplatz geht. Es ist ein Ansatz, um die Wiedereingliederung von Mitarbeitenden nach längerer Krankheit, insbesondere im Kontext psychischer Gesundheit, zu fördern.

Inhalt & Leseprobe:

www.vsa-verlag.de-Giesert-ua-Psychische-Gesundheit-im-Arbeitsleben.pdf510 K

Die Anerkennung der Bedeutung psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Unternehmen erkennen immer mehr, dass die Förderung des seelischen Wohlbefindens ihrer Mitarbeitenden nicht nur ethisch verantwortlich, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist. Psychische Erkrankungen können erhebliche Auswirkungen auf die Arbeitsleistung, das Betriebsklima und die langfristige Bindung für Mitarbeitende haben.

Mit dem Betrieblichen Eingliederungsmanagements (nach § 167 Abs. 2 SGB IX) hat der Gesetzgeber ein Verfahren etabliert, bei dem individuelle Lösungen erarbeitet werden, um die Rückkehr von Mitarbeitenden in den Arbeitsalltag zu erleichtern. Dabei spielt die Berücksichtigung von Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit eine zentrale Rolle. Dies kann Arbeitsgestaltungsaspekte wie die Anpassung von Arbeitszeiten oder die Bereitstellung flexibler Arbeitsmodelle betreffen, die Einbindung von Präventionsangeboten durch die Betriebsmedizin, bis hin zur Berücksichtigung von Rehabilitationsmaßnahmen bzw. Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben.

Ein offener und vertrauensvoller Umgang mit psychischen Erkrankungen ist eine wichtige Voraussetzung für ein gelingendes Eingliederungsmanagement. Angefangen bei der Sensibilisierung von Führungskräften und Mitarbeitenden für dieses Thema z.B. durch regelmäßige Schulungen. Diese können dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und das Verständnis für die Bedürfnisse betroffener Kolleginnen und Kollegen zu fördern.

Die Kommunikation innerhalb des Unternehmens spielt dabei eine entscheidende Rolle. Mitarbeitende sollten ermutigt werden, frühzeitig über ihre Situation zu sprechen. Vertraulichkeit und Unterstützung sind dabei zentrale Elemente, um Ängste und Unsicherheiten abzubauen. Hierfür muss aber an einer betrieblichen Haltung und einem entsprechenden Betriebsklima kontinuierlich gearbeitet werden.

Ein ganzheitliches Betriebliches Eingliederungsmanagement, insbesondere im Kontext psychischer Erkrankungen, bedeutet nicht nur individuelle Fürsorge für die betroffenen Mitarbeitenden, sondern fördert auch langfristig die Resilienz und Produktivität des gesamten Unternehmens, Es schafft eine Unternehmenskultur, in der die psychische Gesundheit als integraler Bestandteil des Wohlbefindens am Arbeitsplatz betrachtet wird.

Vor diesem Hintergrund wurde das u.a. vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderte Projekt BEMpsy (www.bempsy.de) initiiert und umgesetzt – mit dem Ziel, eine digitale Plattform und Instrumente zu psychischer Gesundheit und Eingliederungsmanagement zur Verfügung zu stellen und Letzteres zu professionalisieren. Die in diesem Projekt gesammelten Erkenntnisse und entwickelten Instrumente sind Thema dieses Buches.


Die Herausgeber*innen

Marianne Giesert, Tobias Reuter und Anja Liebrich sind geschäftsführende Gesellschafter*innen des Instituts für Arbeitsfähigkeit in Mainz. 2022 erschien, ebenfalls von ihnen herausgegeben, bei VSA: der Band Mit psychischer Beeinträchtigung umgehen (statt sie zu umgehen).

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