Vermessung des polit-ökonomischen Werkes von Axel Troost (1954–2013)
Axel Troost, der am 6. Januar 2023 den Kampf gegen eine heimtückische Krankheit verloren hat und auf dessen wichtige Beiträge wir seitdem verzichten müssen, war – wie Rudolf Hickel notierte – »im besten Sinne ein moderner linker Polit-Ökonom, der ideologische Rechthaberei auch innerhalb der Linken verabscheut hat. [...] Gegen die Praxis gestanzter linker Gewissheiten hat er seine Theorie des Kapitalismus empirisch fundiert und den realen Verhältnissen angemessen selbständig weiterentwickelt.« Grund genug, in einer gemeinsamen Konferenz von Rosa-Luxemburg-Stiftung, Memorandum-Gruppe, Institut Solidarische Moderne, VSA: Verlag und der Redaktion Sozialismus.de am 17. Juni von 10:30 Uhr bis 17:00 Uhr in der Rosa-Luxemburg-Stiftung (Straße der Pariser Kommune 8a, 10243 Berlin) sein ökonomisches, publizistisches und politisches Wirken mit Daniela Trochowski (RLS), Rudolf Hickel (Memo-Gruppe), Andrea Ypsilanti (ISM), Gerd Siebecke (VSA: Verlag), Fabio di Masi, Mechthild Schrooten, Achim Truger (Mitglied des Sachverständigenrates), Norbert Reuter und Philipp Hersel weiterzudiskutieren (Details im Programmflyer).
Ganz besonders freuen wir uns, dass wir bei dieser Gelegenheit auch das noch von Axel mit uns auf den Weg gebrachte Buchprojekt Soziale Kipppunkte, bedrohte Existenzen, wachsende Armut. Alternativen zu Geldentwertung und Kaufkraftverlusten vorstellen können. Darin beleuchten die Autor*innen die Ursachen und Herausforderungen durch die »sozialen Kipppunkte« aus unterschiedlichen Perspektiven und fordern vielfältige politische Maßnahmen ein, die nicht nur dazu beitragen, dass die sozial bedrohlichen Folgen der hohen Inflation stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. Angeregt werden sollen auch politisch wirksame Maßnahmen, die der durch die Inflation ausgelösten weiteren sozialen Spaltung unserer Gesellschaft entgegenwirken. Nichts Anderes hat sich Axel Troost gewünscht. Wir danken Rudolf Hickel und Norbert Reuter dafür, dass sie die Mitherausgeberschaft übernommen haben und den beteiligten Autor*innen, dass wir das Buch zwar ohne sein Mitwirken, aber in Erinnerung an ihn zum Abschluss bringen konnten.
KulturPass: Kauft Bücher!

Mit einem »KulturPass« für alle, die im Jahr 2023 ihren 18. Geburtstag feiern, will die Bundesregierung auch unsere pandemiebedingt geschwächte Buchbranche entlasten. Mit einem Budget in Höhe von 200 Euro, das sie für Eintrittskarten, CDs, Platten und vieles andere, aber eben auch für Bücher einsetzen können, sollen junge Menschen für Kultur begeistert werden. Damit auch die Kulturträger vor Ort etwas davon haben, soll das über die lokalen Buchhandlungen organisiert werden. Wir begrüßen beides natürlich und werden Buchhandlungen zu motivieren versuchen, sich als Anbieter*in für Bücher von uns zu registrieren. Denn unser Verlagsprogramm bietet aktuelle Politik, Texte aus den und für die sozialen Bewegungen sowie eine Comic-Einführung zu einem berühmten linken »Klassikern« – alles Bücher, die für junge Menschen interessant sein könnten. Unter anderem werden wir den Buchhandlungen folgende Titel vorschlagen:
»Das Kapital« in Farbe. Ein JARI-Comic, Fahren wir zusammen? über die Kooperation von ver.di und Fridays for Future, herausgegeben von Steffen Liebig und Kim Lucht, Jane McAleveys Macht. Gemeinsame Sache., der sich auch für den Kampf um die Demokratie einsetzt, sowie Michael Bries SOZIALISMUS neu entdecken.
Wir hoffen auf eine breite Mithilfe, denn nicht zuletzt die Buchbranche braucht in diesen schwierigen Zeiten Unterstüzung.
Lust auf Sozialismus?
Der wachsende Zweifel daran, ob auch ein demokratisch-kapitalistisches System dem Klimawandel und den anstehenden Transformationen in der Arbeitswelt standhalten kann, beschert dem Sozialismus neue Akzeptanz. Die »Neue Zürcher Zeitung«, progressiver Orientierung nicht unbedingt verdächtigt, befürchtet eine »Neue Lust auf Sozialismus«. Für eine neue sozialistische Option spricht, dass die historisch einmalige ökonomisch-ökologisch Zangenkrise eine gesellschaftliche Transformation in Gang gesetzt hat, die von linken Kräften genutzt werden muss. Ein Grund mehr, Debatten darüber zu führen, wie ein Sozialismus des 21. Jahrhunderts aussehen müsste, der die eigene Geschichte und sein vielfältiges Scheitern mitdenkt, und zugleich realistische Auswege aus den epochalen ökonomisch-ökologischen Krisen entwickelt. Diese Debatten führen in diesem Band neben den Herausgeber*innen Kim Lucht, Frank Deppe und Klaus Dörre u.a. folgende Autor*innen: Joachim Bischoff, Michael Brie, Janis Ehling, André Leisewitz, Christoph Lieber, Janina Puder, Witich Rossmann, Ines Schwerdtner und Ingar Solty.
Zerrissene Leben
Unter den mehr als 25.000 Frauen, die zwischen 1939 und 1945 im zentralen Frauen-Konzentrationslager des nationalsozialistischen Deutschlands in Ravensbrück gefangen gehalten wurden, gab es zahlreiche tschechoslowakische Frauen. Auf Grundlage von umfangreichen Forschungen in einheimischen und ausländischen Archiven sowie der Auswertung zahlreicher Zeitzeuginnenberichte arbeitet Pavla Plachá, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Institutes für das Studium totalitärer Regime in Prag und Leiterin der Abteilung für die Erforschung des Widerstandes 1938–1989, in ihrem Buch Zerrissene Leben über diese Frauen im KZ Ravensbrück im Kontext der NS-Verfolgungspolitik die innere Struktur der Gruppe heraus. Sie berücksichtigt die gegenseitigen Beziehungen und Konflikte sowie ihre Verarbeitung des Erlebten in Nachkriegserinnerungen. Thema ist auch der Umgang mit diesen Erinnerungen durch die jeweiligen politisch Verantwortlichen bis zur Auflösung der CSSR und der neuen tschechischen Behörden. Berücksichtigt werden auch diejenigen Gruppen, die über Jahrzehnte tabuisiert oder marginalisiert wurden, u.a. tschechoslowakische Staatsangehörige deutscher Nationalität, Frauen aus der Slowakei und dem Teschen(Cieszyn-Tešín)-Gebiet, Frauen jüdischer Herkunft oder Sintezze und Romnja.
Winfried Wolf (4.3.1949–22.5.2023)

Am 22.5. verstarb nach langer Krankheit Winnie Wolf. Er bezeichnete sich selbst als ein »von Rosa Luxemburg beeinflusster Sozialist und an Leo Trotzki orientierter Stalinismus-Kritiker«. Er erarbeitete sein politisch-theoretisches Fundament im Rahmen des organisierten Trotzkismus der alten Bundesrepublik (»Gruppe internationaler Marxisten« (GIM) und engagierte sich damals in der Aktualisierung und Weiterentwicklung des »Spätkapitalismus« von Ernest Mandel.
Von 1994 bis 2002 vertrat er für die PDS sozialistische Positionen im Bundestag, 2004 trat er mit der Begründung aus der PDS aus, diese sei keine sozialistische Partei mehr. Gleichwohl war er später einer der wissenschaftlichen Mitarbeiter von Sabine Leidig (DIE LINKE) im Bundestag zu Verkehrsfragen. Denn er engagierte sich über Jahrzehnte für die Überwindung der »Autogesellschaft«. Wolf war maßgeblich an der Gründung von Initiativen wie »Bahn für alle« und »Bürgerbahn statt Börsenbahn« beteiligt und gehörte zu den Protagonisten des zähen Widerstands gegen das monströsen Bahnhofsprojekt »Stuttgart 21«.
Vehement unterstützte er die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bei ihrem Kampf für eigene Tarifverträge. Er beteiligte sich publizistisch (u.a. veröffentliche er 2006 im VSA: Verlag den AttacBasisText »In den letzten Zügen. Bürgerbahn statt Börsenwahn«) und organisatorisch an diversen Aktivitäten gegen die Privatisierung und Profitorientierung der Bahn, zuletzt mit dem neuen Bündnis »Bürgerbahn – Denkfabrik für eine starke Schiene«, das er noch 2022 mit auf den Weg gebracht hatte.
Im Jahr 2008 war er maßgeblich an der Gründung von »lunapark 21 – zeitschrift zur kritik der globalen ökonomie« beteiligt, deren Chefredakteur er bis zum Schluss war. Winnie Wolf hat zahlreiche Aufsätze, Artikel und über ein Dutzend Bücher publiziert. Und immer wieder engagierte er sich gegen Aufrüstung und Krieg. Die von ihm geprägte »Zeitung gegen den Krieg« erschien zuletzt im März 2023.
Mit ihm verliert die gesellschaftliche Linke in diesem Land einen wichtigen Akteur.
Lektionen in patriotischem Denken
»Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland.« Mit diesen Worten sorgte die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock im Januar 2023 vor der Parlamentarischen Versammlung des Europarats für Aufsehen, auch wenn das später relativiert wurde. »Wir« befinden uns in patriotischer Moral im Kampf gegen das Böse und für das Gute. Hier ist kein Abseits-Stehen und keine pazifistische oder defätistische Dissidenz möglich. Im öffentlichen Diskurs ist seit der »Zeitenwende« das Bekenntnis zu dieser Linie Zulassungsbedingung. Ablehnung, Distanz oder »Kriegsmüdigkeit« (noch einmal Baerbock) können nicht toleriert werden.
Wo in Medien, Wissenschaft oder Bildung dem neuen sittlichen Imperativ nicht entsprochen wird, entsteht sofort Handlungsbedarf. Beispiele listen Norbert Wohlfahrt und Johannes Schillo in ihrer Flugschrift »Deutsche Kriegsmoral auf dem Vormarsch« auf – ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Zugleich stellen sie die patriotische Moral selber, die ja ihre Konjunkturen im Verlierer- oder Siegerstaat, in Friedens- oder Kriegszeiten hat, und die sich in der alten Bundesrepublik bis zur »Wende«, ja bis zum Vorabend des Kosovokriegs 1999 durch einen speziellen Friedensidealismus auszeichnete, auf den Prüfstand.
Plädoyers gegen Aufrüstung und Militarisierung
»Die Autor*innen dieses Buches plädieren für einen schnellen Waffenstillstand in der Ukraine und für eine neue europäische Friedensarchitektur. Das sind die Voraussetzungen für ein friedliches Europa und eine friedliche Welt. Wir dürfen nicht vergessen, dass nicht nur die Ukraine ein Kriegsschauplatz ist. Die Welt braucht eine Kultur des Friedens. Wie sonst sollen die Klimakrise bewältigt, erbitterte Verteilungskämpfe um knapp werdende Ressourcen verhindert, die großen sozialen Ungerechtigkeiten überwunden werden? Was wir brauchen, ist ein friedliches Zusammenleben der Menschen, um die großen Herausforderungen der Zukunft zu lösen. Darum geht es. Wie heißt es bei Immanuel Kant: ›Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen.‹« Das schreiben Uwe Hiksch und Michael Müller im Vorwort des Bands Krieg bis zur Erschöpfung, in dem zahlreiche Autor*innen unterschiedliche Plädoyers für eine gemeinsame Sicherheit im 21. Jahrhundert vorstellen. Denn die infolge des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine ausgesetzten Ansätze zu Transparenz, Vertrauensbildung und Rüstungskontrolle können nur reaktiviert werden, wenn Friedens- und Entspannungspolitik neu gedacht und weiterentwickelt werden.
Leipzig hat wieder gelesen und wir waren dabei!
Nach drei Jahren Corona-Pause fand vom 27.–30. April 2023 die Leipziger Buchmesse wieder statt. Auch wir waren in wechselnder Besetzung erneut mit einem Stand (in Halle 5, D507) vertreten und durften sehr viele Besucher*innen begrüßen. Außerdem hatten wir elf Autor*innen zur Vorstellung ihrer Bücher auf der Leseinsel linker Verlage Die Bühne eingeladen – und alle kamen! Eindrücke unserer Kollegin Rebecca Schmidt, die zum ersten Mal auf einer Buchmesse war, fotografische Impressionen und Kurzberichte der Buchvorstellungen haben wir online gestellt.
Warum wir China besonders in den Blick nehmen
Das 20. Jahrhundert war lange Jahre durch die Systemkonfrontation zwischen Kapitalismus und Sowjetkommunismus geprägt. Im 21. Jahrhundert steht der Ausgang der Chinesischen Revolution im Zentrum, wie Perry Anderson schon 2010 prognostizierte.
Michael Bries Analyse in Chinas Sozialismus neu entdecken wird von der Frage bestimmt, ob dort Tendenzen einer über den Kapitalismus positiv hinausweisenden Gesellschaft ausgemacht werden können. Er bringt den Leser*innen die spezifischen wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Strukturen nahe und begegnet den Leistungen und Defiziten des chinesischen Volkes, der kommunistischen Partei und seiner Regierung mit Respekt. Chinas politische Führung hat viele Doktrinen des sowjetischen Erbes über Bord geworfen und hält zugleich an der leninistischen Partei fest. Und ohne eine besondere Leistungsfähigkeit wären die unübersehbaren Erfolge nicht erreicht und die Tür zu einem Sozialismus des 21. Jahrhundert nicht aufgestoßen worden.
Einen anderen Blickwinkel präsentiert uns Wolfgang Müller in seinem neuen Buch China: neuer Hauptfeind des Westens?. Denn die Volksrepublik gilt den USA, der EU und auch hierzulande als der neue Pol der Systemkonfrontation, was nicht zuletzt der »Chip-Krieg« deutlich macht. Ihr Aufstieg zur zweitgrößten Wirtschaftsmacht, die Auseinandersetzungen mit den USA, die rigiden Anti-Corona-Maßnahmen und ihre Haltung zur Taiwan-Frage haben ein neues Feindbild entstehen lassen. Nach Staats- und Parteichef Xi Jinping will das Land das »Jahrhundert der Erniedrigung« durch die westlichen Kolonialmächte hinter sich lassen und mit »gemeinsamem Wohlstand« im Inneren »der Welt auf Augenhöhe begegnen«. Aber ist China deswegen eine neue imperialistische Macht, die nach der Weltherrschaft greift und jetzt mit der »neuen Seidenstraße« den Globalen Süden ausplündert?
Noch andere Sichtweisen bringen chinesische Autor*innen selbst in den vom Beijing-Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung herausgegebenen Reihe LinkerChinaDiskurs ein. Band 1, herausgegeben Yang Ping und Jan Turowski, war der Sozialismusdebatte chinesischer Prägung gewidmet. Die Autor*innen des zweiten, von Meng Jie und Jan Turowski herausgegebenen und demnächst erscheinenden Bands Immer noch tastend den Fluss überqueren diskutieren zentrale Aspekte des marktsozialistischen Entwicklungsmodells. In Vorbereitung sind zwei weitere Bände zur Synthese bzw. den Widersprüchen zwischen Moderne und Sozialismus.
Eine etwas andere Einführung in die politische Farbenlehre ...
... haben Andreas Fisahn, Alois Stiegeler und Manfred Braatz in ihrem Buch Oben, Unten, rechts und links ausprobiert. Sie wollen in ungewöhnlicher Form all jene zu Diskussionen anregen, die sich politisch links verorten. In Gesprächen, die die vier fiktiven Personen Nina, Rahel, Deniz und Max miteinander führen, werden gesellschaftspolitische, ökologische und wirtschaftliche Themen diskutiert, ohne in das beliebte Fachchinesisch abzugleiten. Es kommen Stimmen verschiedenen Alters und Geschlechts zu Wort – und damit auch unterschiedliche Perspektiven. Deutlich wird, dass es oft mehr als eine richtige Sicht oder den Königsweg gibt. Verständlich servierte Erkenntnisse bedeutsamer Vordenker*innen werden hinterfragt und gegebenenfalls modifiziert. In Exkursen zum Beispiel zu Neoliberalismus, Armut und Reichtum, Krieg und Frieden wird zudem Hintergrundwissen bereitgestellt. Einen Teil der Texte haben die Autoren als Podcasts aufgenommen, die auf der RLS-Website angesteuert werden können.
Eckpunkte und Entwicklungslinien der Weltgeschichte ...
... stellt Stephan Krüger im 7. Band seiner Reihe »Kritik der Politischen Ökonomie und Kapitalismusanalyse« dar. Unter dem Titel Epochen ökonomischer Gesellschaftsformationen charakterisiert er die Geschichte der Menschheit von der Evolution des Homo sapiens bis hin zur Existenz eines allumfassenden kapitalistischen Weltmarkts als Globalgeschichte unseres Planeten mit all ihren Unterschiedlichkeiten und Ungleichzeitigkeiten. Dabei geht es auch um die Frage, welche Übergänge einer Gesellschaftsformation und Produktionsweise in eine jeweils andere festzustellen sind und warum Gesellschaften überleben, sich fortentwickeln oder untergehen. Die Analyse der Logik des geschichtlichen Prozesses – im Großen und Ganzen eine aufsteigende Entwicklung nicht nur in der Ökonomie und dem Grad der Naturbeherrschung – gibt zudem Auskunft über Herrschaftsverhältnisse, aber auch über die Herausbildung der Individualität nicht nur von einzelnen Subjekten, sondern der Gesellschaftsmitglieder insgesamt.
Arbeitskämpfe und Streikende in Deutschland seit 2000
STREIKs sind Kristallisationspunkte gewerkschaftlichen Handelns, in denen sich Konflikte zwischen Beschäftigten und Unternehmern zuspitzen. In buchstäblich Tausenden von Arbeitskämpfen mit mehreren zehntausend Arbeitsniederlegungen haben Beschäftigte und ihre Gewerkschaften in den vergangenen beiden Jahrzehnten um die Verbesserung ihrer Arbeits- und Einkommensbedingungen gekämpft. Dabei haben sie teils große Erfolge erzielt, teils aber auch Niederlagen erlitten. Heiner Dribbusch berichtet über beides.
»Wer wissen will, was gewerkschaftliche Politik ausmacht, welche Hochs und Tiefs die Arbeitskampfentwicklung im 21. Jahrhundert in Deutschland bislang durchlaufen hat und warum Streik – gleichsam als Brennglas für gesellschaftliche Dynamiken und Konflikte – aus einer Demokratie nicht wegzudenken ist, sollte dieses Buch lesen. Kaum jemand hat sich eingehender mit Gewerkschaften und Arbeitskämpfen befasst als Heiner Dribbusch. Gut, dass er seine Erkenntnisse in diesem Band bündelt!«
Nicole Mayer-Ahuja, Arbeitssoziologin, Professorin an der Universität Göttingen
»Ein Buch für Streikende, Gewerkschafter*innen und Wissenschaftler*innen: es enthält nahezu alles, was es über Streiks der jüngeren Vergangenheit zu wissen gibt – von einem der besten Kenner des Streikgeschehens in Deutschland.«
Oliver Nachtwey, Gesellschaftswissenschaftler, Professor an der Universität Basel
Wenn Linke neue Wege gehen

Der Leiter der Thüringer Staatskanzlei und Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten des Freistaats, Benjamin-Immanuel Hoff hat den Sammelband »Neue Wege gehen. Wie in Thüringen gemeinsam progressiv regiert wird« herausgegeben. Im kommenden Jahr stehen in Thüringen Landtagswahlen an. Dann wird es auch darum gehen, ob das rot-rot-grüne Bündnis mit dem LINKEN Mininsterpräsidenten Bodo Ramelow an der Spitze ihre Arbeit fortsetzen kann. In der Bilanz ihrer bisherigen Arbeit machen die Autor*innen aus allen beteiligten Parteien sowie Wisseschaftler*innen und Gewerkschafter*innen deutlich, dass ihr bisherigen Gehen auf neuen Wegen auch unter schwierigen Bedingungen und bei massivem Gegenwind seitens einer rechtsextremen AfD progressive Ergebnisse für die Menschen im Land erreichen kann. Gern auch nach der Wahl im Jahr 2024.
Die Linke im 21. Jahrhundert
Ein zentraler Text des Frühjahrsprogramms ist die gleichnamige Flugschrift des schwedischen Soziologen Göran Therborn. Bei dem ursprünglich in »New Left Review« erschienenen Beitrag handelt es sich um einen aufschlussreichen Blick auf die Herausforderungen, vor denen progressive Politik in einer globalisierten Welt steht. Der Autor liefert eine nachdenkliche Analyse für das Verständnis der heutigen Kämpfe für soziale Gerechtigkeit. »Das 21. Jahrhundert hat eine Fülle neuer Bewegungen der Linken hervorgebracht, die beeindruckend kreativ und radikal in ihrer Form sind. Sie agieren aus ihrer eigenen Empörung heraus und rekurrieren nicht auf die Niederlagen ihrer Vorgänger. Ich unternehme den Versuch, den Kontext der Linken des 21. Jahrhunderts und ihre innovativen Antworten auf die großen Herausforderungen der Gegenwart zu verstehen: die sich abzeichnende Klimakatastrophe, die neue Welt der imperialen Geopolitik und die abgrundtiefen wirtschaftlichen Ungleichheiten in einer zunehmend vernetzten Menschheit. Welche Perspektiven gibt es für die Arbeiterklasse des 21. Jahrhunderts und für die Ideen der Linken?«
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