Liebe Leserinnen und Leser,

seit 2005, dem 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, wird am 27. Januar, dem von den Vereinten Nationen beschlossenen »Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust«, auch in der Bundesrepublik an die Opfer und die Verbrechen der Nationalsozialisten erinnert. Dass dieser Gedenktag von Rechtspopulisten zu Provokationen missbraucht wird, kann angesichts der »Vogelschiss«-Äußerung von Alexander Gauland und der unsäglichen Holocaust-Rede eines Björn Höcke nicht verwundern. Um so wichtiger ist, dass niemand und nichts vergessen wird. Dazu möchten wir mit zwei aktuellen Büchern beitragen: Rainer Szczesiaks Studie Verflucht und doch beeindruckend über das KZ-Produktionslager »Waldbau« bei Neubrandenburg widmet sich einem besonderen Tatort im Rahmen des riesigen Zwangslagernetzwerkes des »Dritten Reiches«. Und Hajo Funke wird in seinem Buch Der Kampf um die Erinnerung. Hitlers Erlösungswahn und seine Opfer deutlich machen, dass die Erinnerung deshalb so umkämpft ist, weil sie mit der Ideologie des Nationalsozialismus und ihrer fatalen Verankerung in der deutschen Gesellschaft zusammenhängt.

Das VSA: Team aus Hamburg

Events

Wir trauern um Erik O. Wright

Gedenken und erinnern möchten wir auch an den am 23. Januar nach langer schwerer Krankheit verstorbenen US-amerikanischen marxistischen Soziologen, Klassentheoretiker und Professor für Soziologie an der Universität von Wisconsin. Noch im Dezember zeigte er sich erfreut darüber, dass wir seine letzte Arbeit »How to be an Anti-capitalist for the 21st Century« rasch ins Deutsche übersetzen würden. Sie erscheint nun als sein Vermächtnis unter dem Titel Was es bedeutet, demokratischer Sozialist zu sein. Für einen zeitgemäßen linken Antikapitalismus posthum im Frühjahrsprogramm. Der VSA: Autor Michael Brie hat Leben und Werk von Erik in einem kurzem Nachruf gewürdigt.

Das Frühjahrsprogramm 2019 ist im Netz

Ab sofort stehen die geplanten Bücher des VSA: Frühjahrsprogramms 2019 online. Vor 70 Jahren, am 24. Mai 1949, ist das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in Kraft getreten. Erhard Crome sieht heute Deutschland auf neuen Machtwegen und blickt auf die neuen weltpolitischen Ambitionen. Dieter Segert, der 1989 das Projekt »Moderner Sozialismus« in der DDR mit auf den Weg brachte, schaut 30 Jahre nach dem Ende der DDR zurück, aber vor allem nach vorn und entwickelt eine Perspektive auf eine solidarischere Transformation aus ostdeutscher Sicht. Den Populismus in den USA und Latereinamerika sowie die Folgen für den Rest der Welt analysiert Ursula Prutsch. Einen etwas anderen Blick auf Klassiker linker Theorie und Politik wagen Autor*innen in weiteren Publikationen und auch der Forderung nach Nulltarif im öffentlichen Nahverkehr wird nachgegangen. Schließlich sind die Digitalisierung, die weitreichenden Umbrüche in der Arbeitswelt und die daraus erwachsenden Herausforderungen für die Beschäftigten und ihre Gewerkschaften Themen unserer Autor*innen. Einige von ihnen werden ihre Bücher auf der Leipziger Buchmesse vom 21. bis 24. März vorstellen. VSA: wird mit einem Stand und zahlreichen Veranstaltungen dabei sein (Details demnächst auf der Website und im März-Newsletter).

Termine

2. Februar 2019 | Berlin | 19:00 Uhr | Aufsturz, Oranienburger Str. 67
Wir gehen weiter: Linker Parteiabend von DL 21

Fortgesetzt wird die Diskussion über die Lage der SPD unter dem Motto »Linke Kehrtwende jetzt!«

4. Februar 2019 | Stuttgart | 19:00 Uhr, Gewerkschaftshaus Raum 1, Willi-Bleicher-Str. 20
Bernd Riexinger: Neue Klassenpolitik
Der Co-Vorsitzende der LINKEN stellt sein im VSA: Verlag erschienenes Buch vor. Sein Konzept einer verbindenden Klassenpolitik zielt darauf ab, die verschiedenen sozialen und identitären Kämpfe zusammenzuführen. Es geht um die Neudefinition von Solidarität und die Herausbildung eines politischen Blocks, der für fortschrittliche Politik im 21. Jahrhundert steht.
Weitere Buchvorstellungen:
6. Februar 2019 | Essen | 18:00 Uhr, Heinz-Renner-Haus, Severinstr. 1
7. Februar 2019 | Düsseldorf | 19:30 Uhr, BiBaBuze Buchladen, Aachener Str. 1
13. Februar 2019 | Bernau | 18:00 Uhr, Treff23, Breitscheidstr. 41A

9. bis 17. Februar 2019 | München
NEIN zum Krieg
Aktuell gibt es auf der Welt 27 Kriege. 68,5 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Die Ausgaben für Verteidigung steigen ebenso wie die deutschen Waffenexporte. Anlässlich der Münchner Sicherheitskonferenz soll über Ursachen von Krieg und Vertreibung sowie über die Möglichkeiten ziviler Politik und die Erfolge gewaltfreien Handelns diskutiert werden. Die Internationale Münchner Friedenskonferenz findet statt am
Samstag, 9. Februar 2019 | 13:00 Uhr | Forum der Jugend, DGB, Schwanthaler Str. 64
Freitag, 15. Februar 2019 | 19:00 Uhr | Internationales Forum, Altes Rathaus
Samstag, 16. Februar 2019 | 10:00 Uhr | Gesprächsforum, DGB-Haus
Sonntag, 17. Februar 2019 | 11:30 Uhr | Friedensgebet der Religionen im Pfarrsaal St. Anna

12. Februar 2019| Berlin | 19:00 Uhr | Helle Panke, Kopenhagener Str. 9
Deutsche Aufrüstung und kein Ende?
Seitdem die Regierungschefs der NATO-Staaten 2014 beschlossen haben, bis 2024 möglichst 2% ihrer Wirtschaftsleistung für das Militär aufwenden zu wollen, steigen die Rüstungshaushalte. Gegen wen richtet sich die Aufrüstung? Welche Aufrüstungsziele verfolgen Bundesregierung und Bundeswehr in EU und NATO? Welche Auswirkungen wird das auf die deutsche Stellung in Europa und der Welt haben? Der Referent: Lühr Henken ist einer der Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag.

15. bis 17. Februar 2019 | Braunschweig | 15:00 Uhr, TU Braunschweig, Bienroder Weg 84
Aus unseren Kämpfen lernen
In gewerkschaftlichen Kämpfen entstehen neue Formen der Gegenwehr. Sie sollen auf der 4. Konferenz gewerkschaftliche Erneuerung der Rosa-Luxemburg-Stiftung in den Blick genommen werden. Diskutiert wird u.a. mit Marlis Tepe, Hans-Jürgen Urban, Christine Behle, Klaus Dörre, Oliver Nachtwey, Nicole Mayer-Ahuja, Peter Renneberg, Bernd Riexinger, Mehrdad Payandeh, Herbert Grimberg, Jane McAlevey, Jana Seppelt. Programm: www.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/BJTAJ/aus-unseren-kaempfen-lernen/

18. Februar 2019 | Hamburg | 19:30 Uhr, Centro Sociale, Sternstr. 2
Revolution in Hamburg
Wie im gesamten Deutschen Reich waren auch in Hamburg die linken Kräfte uneins über die Ziele der Revolution 1918/19. Wie weit sollte sie vorangetrieben werden? Welche Rolle sollten Räte und Parlament spielen? Die His­toriker Jürgen Ellermeyer und Gerhard Weiß analysieren den Charakter der Umbruchperiode und gehen der Frage nach, welche Rolle Rosa Luxemburg in Hamburg gespielt hat.

19. Februar 2019 | Berlin | 19:00 Uhr | Helle Panke, Kopenhagener Str. 9.
Arbeitszeit 4.0
Im Zuge der Digitalisierung verändern sich die Arbeits- und Lebensbedingungen der abhängig Beschäftigten. Welche Folgen hat das für eine linke Arbeitszeitpolitik? Um das zu beantworten, sollen neben der Entwicklung der Arbeitszeit insbesondere die Beziehungen zwischen einer allgemeinen Verkürzung der Arbeitszeit und der Neugestaltung von Arbeitszeitregimes zugunsten von mehr Arbeitszeitsouveränität diskutiert werden. Zudem werden Pro und Contra moderner Arbeitszeitmodelle diskutiert. Es referiert Roland Schneider (aktiv in nationalen und internationalen Gewerkschaftsorganisationen, zuletzt beim Beratenden Gewerkschaftsausschuss der OECD in Paris), Moderation: Klaus Steinitz.

24. Februar 2019 | Hamburg | 14:00 Uhr, Heinrich-Heine-Denkmal auf dem Rathausmarkt
Auf den Spuren von Karl Marx
Ein Rundgang mit Jürgen Bönig, Autor von »Karl Marx in Hamburg« (VSA: Verlag). Der Rundgang führt zu 17 Orten, an denen sich Marx aufgehalten hat und wo er Menschen traf, die für die Veröffentlichung seiner Werke entscheidend waren. Teilnahmebeitrag: 5 Euro. Anmeldung unter info@gw-stgeorg.de.

Weitere Termine gibt es aktuell immer hier.

Bücher im Februar

Gerade erschienen:

Michael Brie: Rosa Luxemburg neu entdecken
Ein hellblaues Bändchen zu »Freiheit für den Feind! Demokratie und Sozialismus«
160 Seiten | EUR 12.00 | ISBN 978-3-89965-886-6

Jörg Rieger/Rosemarie Henkel-Rieger: Gemeinsam sind wir stärker
»Tiefe Solidarität« zwischen Glauben und Arbeit
Aus dem Amerikanischen von Sabine Plonz. Mit einem Vorwort von Ulrich Duchrow
160 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-89965-883-5

Chaja Boebel/Frank Heidenreich/Lothar Wentzel (Hrsg.): Neuanfang 1945
Belegschaften und Betriebsräte setzen die Produktion in Gang
136 Seiten | EUR 10.80 | ISBN 978-3-89965-705-0

Jane McAlevey: Keine halben Sachen
Machtaufbau durch Organizing
Herausgegeben von Florian Wilde. Aus dem Amerikanischen von Jan-Peter Herrmann
Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung
248 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-96488-000-0

Neu im Februar:

Joachim Bischoff/Bernhard Müller: Berliner Republik: eine Klassengesellschaft
Soziale Spaltungen, Wut auf das Establishment und rechte Ressentiments
136 Seiten | EUR 12.80 | ISBN 978-3-89965-884-2

Nicole Mayer-Ahuja/Heinz Bierbaum/Frank Deppe/Klaus Dörre/Hans-Jürgen Urban
Karl Marx – Ratgeber der Gewerkschaften? Fünf Antworten
128 Seiten | EUR 9.80 | ISBN 978-3-96488-007-9

Thomas Haipeter: Interessenvertretung bei Volkswagen
Neue Konturen einer strategischen Mitbestimmung
192 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-96488-013-0

Rainer Szczesiak: »Verflucht und doch beeindruckend«
Das KZ-Produktionslager »Waldbau«. Ein Tatort nationalsozialistischer Ausbeutung inhaftierter Frauen bei Neubrandenburg
76 Seiten | EUR 9.80 | zahlreiche Fotos, Pläne und Abbildungen | ISBN 978-3-96488-017-8

Joachim Bischoff: Tickende Zeitbombe Finanzmärkte
Bankenkrise, globale Kreditketten und Alternativen im Post-Kapitalismus
Eine Flugschrift
128 Seiten | EUR 11.80 | ISBN 978-3-89965-845-3

Frank Bsirske/Klaus Dörre/Jeanne Chevalier/Andrea Ypsilanti u.a.
Ein anderes Europa ist möglich
Demokratisch, friedlich, ökologisch, feministisch, solidarisch
Herausgegeben von Attac
240 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-89965-844-6

Gerd Pohl/Klaus Wicher (Hrsg.): Lebenswertes Hamburg
Eine attraktive und soziale Stadt für alle?
176 Seiten | EUR 14.80 | ISBN 978-3-89965-892-7

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