Liebe Leser*innen und Freund*innen des Verlages,

bereits Anfang Juli hat die F.A.Z. über die »bedrohliche Lage am Buchmarkt« berichtet und mit Bezug auf die Jahrespressekonferenz des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels notiert, dass sich nach der Pandemie »nun ein ›Allzeittief beim Konsumklima‹ in Verbindung mit explodierenden Papier- und Druckkosten aus[wirke]«. Im Klartext: Neben höheren Kosten sind massive Umsatzrückgänge zu konstatieren, die sich im Laufe des Juli weiter verschärft haben. Insbesondere unabhängige Verlage sind davon besonders betroffen, bei den linken Verlagen kommt noch die Kaufzurückhaltung infolge des Ukraine-Kriegs on top.

Auch an uns ist diese Entwicklung nicht vorbeigegangen, wir mussten Titel aus dem Frühjahr verschieben. Andere Verlage setzen auf Crowdfunding für ihr Herbsprogramm 2022, weil sonst dessen Realisierung nicht gestemmt werden kann.

Soweit gehen wir nicht, bitten aber alle, die unsere Arbeit neben dem Kauf von Büchern finanziell unterstützen können, um eine Spende auf das folgende Konto:
VSA: Verlag Hamburg | GLS Bank Bochum
IBAN: DE 0343 0609 6720 2812 4100 | BIC: GENODEM1GLS

Dafür bedanken wir uns im voraus und bieten dafür den zweiten Teil unseres ambitionierten Jubiläumsprogramms anlässlich 50 Jahre VSA: Verlag (hier noch einmal der Hinweis auf die Präsentation einer unvollständigen Geschichte mit dem Versuch, den Blick zurück mit einem in die Gegenwart und auch nach vorn zu verbinden).

Mit besten Grüßen vom VSA: Team in Hamburg

Aktuelles

Die Ankündigung unseres Herbstprogramms 2022 ist online

Wir haben uns bemüht, gemeinsam mit unseren Autorinnen und Autoren Hintergründe zu Themen wie Russlands Kapitalismus und der Ukraine-Krieg sowie die sich abzeichnenden sozialen Kippunkte hierzulande auszuleuchten. Hinzu kommen wichtige grundsätzliche Fragestellungen wie Nachhaltigkeit und Gleichstellung von Frauen und Männern sowie die Fortsetzung der »neuen« Sozialismus-Debatte für das 21. Jahrhundert und um Utopien. Dazu gehören weitere Texte zu einem linken China-Diskurs und natürlich zum langjährigen Gewerkschafts-Schwerpunkt im Verlagsprogramm. Dem Thema »Erinnerungskultur« sind diesmal gleich mehrere Neuerscheinungen gewidmet. Aber schaut bitte selbst unter www.vsa-verlag.de/das_neue_programm/herbst_2022/ nach, ein Klick auf den Buchtitel öffnet die jeweilige Detailseite. Die Buchhandels-Kolleg*innen können sich zudem die Herbst-Vorschau sowie ein Reise-Auftragsformular als pdf-Datei herunterladen.

50 Jahre Streit ums Recht

Nicht nur wir begehen in diesem Jahr unser 50-jähriges Jubiläum, sondern auch die »Vereinigung Demokratischer Juristinnen und Juristen« (VDJ). Recht ist nicht neutral und in der Regel auch nicht ­emanzipatorisch. Es stabilisiert die Herrschaft in einer patriarchal-kapitalistischen ­Gesellschaft. Deshalb sind Juristinnen und Juristen keine ­revolutionäre Avantgarde und können es nicht sein. Aber sie wissen: Dasselbe Recht kann auch zugunsten der Machtlosen, Unterdrückten und Verfolgten eingesetzt werden. Für ein progressives Recht, für soziale Gerechtigkeit und ­Solidarität streiten die in der VDJ Organisierten seit ihrer Gründung mit ­Leidenschaft. Sie stellten und stellen ihre Fähigkeiten in den Dienst der Arbeiter­bewegung, der Kämpfe für Demokratie und Menschenrechte – und das auf ­internationaler Ebene. Sie haben etwas bewegt. Einblicke in diese Geschichte erlauben die Beiträge in dem Buch Streit ums Recht, das Ende August erscheint und im Rahmen einer Jubiläums-Festveranstaltung am 24.9. im Literaturhaus Frankfurt a.M. vorgestellt wird.

Lieferkettenprobleme auch bei VSA: Büchern

Zur aktuellen Problematik auf dem Buchmarkt gehören längere Lieferzeiten für fertiggestellte Titel. Das betrifft die bereits im letzten Newsletter vorgestellten VSA: Bücher. Die ersten beiden Bände der Reihe ZWISCHENRUFE aus dem IG Metall Bildungszentrum Sprockhövel – Jetzt erst Recht! Spurensuche für eine menschliche Gesellschaft trotz Corona und Emanzipatorische Bildungsarbeit. Herausforderungen in unsicheren Zeiten – erscheinen dieser Tage, die Auslieferung von Mario Keßlers Band zu Sozialisten gegen Antisemitismus wird Ende August/Anfang September erfolgen, ebenso wie der zweite Titel des LinkenChinaDiskurses Immer noch tastend den Fluss überqueren. Chinas marktsozialistisches Modell verstehen und der von Marianne Giesert, Tobias Reuter und Anja Liebrich herausgegebene Band Mit psychischer Beeinträchtigung umgehen (statt sie zu umgehen). Auch die »revolutionären Grüße« aus dem Postkartenbuch zur Hamburger Arbeiterbewegung erwarten wir dann. Wir bitten um Verständnis und Nachsicht!

Aber VSA: Bücher werden besprochen!

Die Redaktion des Infomagazins der DGB-Jugend »soli aktuell« hat in der August-Ausgabe einen »Streik-Tipp: Warum gibt es bei Amazon gleichzeitig Streiks und eine Hinnahme der Arbeitsbedingungen? Autorin Sabrina Apicella nimmt das Prinzip Versandriese auseinander und erklärt die neue Fabrikarbeit«.

In der Juni-Nummer von »Z. Zeitschrift Marxistische Erneuerung« empfiehlt Jakob Migenda Frank Deppes letztes Buch SOZIALISMUS: »Es ist kein Nachschlagewerk, um auf die Schnelle nachzuschauen, was Sozialist*in X zu Frage Y im Jahr Z gesagt hat, sondern ein Buch, das es lohnt, von vorne bis hinten gelesen zu werden.«

In der gleichen Ausgabe bespricht Jörg Goldberg ausführlich Stephan Krügers Buch Grundeigentum, Bodenrente und die Ressourcen der Erde: »Die Bodenfrage ist ein zentraler Ansatzpunkt im Kampf für die Transformation der Gesellschaft, für die Lösung der sozialen und ökologischen Widersprüche der Gegenwart. Dies herausgearbeitet zu haben, ist ein wichtiges Verdienst dieses Buches.«

Schon in den ver.di News 8 vom Mai hatte Redakteurin Heike Langenberg notiert: »›Fahren wir zusammen?‹ ist ein wunderbarer Titel für eine (noch) ungewöhnliche Allianz zwischen Gewerkschaft und ökosozialer Bewegung. [...] Mit diesem Band legen Steffen Liebig und Kim Lucht erstmals eine systematische Untersuchung dieser Allianz vor.«

Die Zeitschrift der Akademie für öffentliche Gesundheitswesen »Blickpunkt Öffentliche Gesundheit« findet in ihrer Ausgabe 2/2022, »Dr. Gine Elsner, Professorin im Ruhestand und bis 2009 Direktorin des Instituts für Arbeitsmedizin des Fachbereichs Humanmedizin an der Frankfurter Universität, hat ein bemerkenswertes Buch über die Geschichte der (bundes-)deutschen Gesundheitsämter geschrieben.« Das finden wir auch.

Neue Bücher

Kürzlich sind erscheinen:

Dieter Klein: Regulation in einer solidarischen Gesellschaft
Wie eine sozial-ökologische Transformation funktionieren könnte
Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung
268 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-96488-117-5

sowie die 5 hellroten Bändchen anlässlich 50 Jahre VSA: Verlag

Louis Althusser: Die Krise des Marxismus
Ein hellrotes Bändchen aus den 1970er-Jahren
Mit einem Nachwort von Frieder Otto Wolf
Aus dem Franz. von Peter Schöttler und Erika Töller
108 Seiten | Klappenbroschur | EUR 14.00 | ISBN 978-3-96488-148-9

Ágnes Heller: Theorie der Bedürfnisse bei Marx
Ein hellrotes Bändchen aus den 1980er-Jahren
144 Seiten | Klappenbroschur | EUR 14.00 | ISBN 978-3-96488-149-6

Pierre Bourdieu: Die Intellektuellen und die Macht
Ein hellrotes Bändchen aus den 1990er-Jahren
Herausgegeben von Irene Dölling | Aus dem Französischen von Jürgen Bolder unter Mitarbeit von Ulrike Nordmann und Margareta Steinrücke
108 Seiten | Klappenbroschur | EUR 14.00 | ISBN 978-3-96488-150-2

Harald Neubert: Einführung Gramsci
Hegemonie – Zivilgesellschaft – Partei
Ein hellrotes Bändchen aus den 2000er-Jahren
96 Seiten | Klappenbroschur | EUR 14.00 | ISBN 978-3-96488-151-9

David Harvey: Die urbanen Wurzeln der Finanzkrise
Ein hellrotes Bändchen aus den 2010er-Jahren
Aus dem Amerikanischen von Christian Frings
96 Seiten | Klappenbroschur | EUR 14.00 | ISBN 978-3-96488-152-6

Termin-Tipps

Es ist Ferienzeit und es gibt nur wenige Termine. Ausdrücklich hinweisen wollen wir auf zwei Veranstaltungen:


Inflation – viele verlieren, wer gewinnt?

Vortrag von VSA: Autor Axel Troost am 15. August von 19:00 bis 21:00 Uhr im DGB-Haus Dortmund, Ostwall 17-21 oder online (Veranstalter: DGB Dortmund und attac)

Im Juni lag die durchschnittliche Teuerungsrate bei 7,6%, dem höchsten Stand seit fast 50 Jahren. Haupttreiber sind die dramatisch steigenden Energiepreise. Da fast überall Energie benötigt wird, schlagen die steigenden Energiepreise auch in den meisten anderen Bereichen mehr oder weniger stark durch. Aber es gibt auch andere Gründe für die Preissteigerungen. Hier stellt sich die Frage: Wie wird das weitergehen? Befinden wir uns am Beginn einer Inflationsspirale? An welche Kriterien ist der Begriff »Inflation« gebunden? Welche davon sind derzeit erfüllt? Noch allgemeiner: Wie entsteht eine Inflation, wer ist am meisten davon betroffen und wer könnte sogar Gewinner einer Inflation sein? Wie kann eine Inflation bekämpft werden und wie können sich die am stärksten Betroffenen dagegen wehren? Wie beeinflusst das gegenwärtige politische Kräfteverhältnis die Möglichkeiten einer solchen Abwehr?

Axel Troost wird versuchen, Licht in die Vielzahl offener Fragen zu bringen, die uns derzeit angesichts der ungewohnten Preissteigerungen bewegen. Nach seinem Vortrag wird es die Möglichkeit für Rückfragen geben und natürlich soll dann auch genügend Raum für eine Diskussion bleiben.

Anmeldung unter: Strucksberg@posteo.de, bitte mit vollem Namen und Anschrift. Die Daten benötigt das DGB-Bildungswerk zur Förderung der Veranstaltung; sie werden nicht zu Werbezwecken weitergegeben.

Europäische Sommeruniversität der sozialen Bewegungen 2022
vom 17. bis 21. August in der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach, Webschulstraße 41-43, auf der auch zahlreiche VSA: Autorinnen und Autoren Seminare und Workshops anbieten oder sich an den Plenumsdiskussionen beteiligen.

Überall gehen Menschen für eine bessere Welt auf die Straße. Sie kämpfen gegen die Kriege unserer Zeit, nicht nur in der Ukraine, gegen die globale Erwärmung und die weitere Nutzung fossiler Energieträger, gegen das Artensterben, gegen Rassismus und Sexismus, gegen Ausbeutung und Herrschaft. Sie streiten für die Gleichberechtigung marginalisierter Gruppen, für bezahlbares Wohnen, für bessere Arbeitsbedingungen, für gesündere Lebensmittel und mehr Tierwohl. So unterschiedlich die einzelnen Anliegen auch sind, es vereint sie der Kampf für ein besseres Leben für alle. Es bedarf des Austausches und der Vernetzung der verschiedenen sozialen Bewegungen über Landesgrenzen hinweg, um ihre Durchsetzungsfähigkeit zu erhöhen.

Nach mehr als zwei Jahren der Pandemie ist die Europäische Sommeruniversität der sozialen Bewegungen eine der ersten internationalen Großveranstaltungen, die wieder echte menschliche Nähe und unmittelbaren Austausch zulässt.

Die ESU 2022 ist ein Projekt von der Bildungskooperation für eine gerechte Globalisierung e.V. in Kooperation u.a mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Weitere Informationen zur ESU, zum Programm und zur Anmeldung gibt es unter https://www.esu22.eu/

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