Liebe Leser:innen und Freund:innen des Verlages,

der Wahlkampf hatte bislang vor allem Plagiatsvorwürfe, einen in sich ruhenden »König Olaf«, markante Sprüche – vom »im Schlafwagen ins Kanzleramt« (Markus Söder) bis hin zu »klar wie Kloßbrühe, dass wir Teil einer Regierung sein wollen« (DIE LINKE) – und eine neue Wortschöpfung (»Triell«) parat. Ob es nach Letzterem nun auch mehr und zugespitzter um Inhalte gehen wird, bleibt abzuwarten. Denn die Klimakrise mit Unwettern und Toten auch hierzulande sowie das Afghanistan-Desaster – so die Kolleg:innen von ver.di – »halten uns in Atem und auch die Corona-Pandemie ist noch nicht ausgestanden«. Da insbesondere den abhängig Beschäftigten nicht egal sein kann, wie die Wahlentscheidung am 26. September ausfällt, hatte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke die drei Spitzenkandidat:innen der Linkspartei, von Bündnis 90/Die Grünen und der SPD eingeladen, mit ihm und Mitgliedern über die »ARBEIT DER ZUKUNFT« zu diskutieren. Die Gespräche mit Janine Wissler und Annalena Baerbock können unter verdi-waehlt.verdi.de nachgeschaut werden, das mit Olaf Scholz findet am 3.9. von 11:30 bis 12:30 Uhr statt.

Wir haben keine Spitzenkandidaten zu bieten, können aber auf Bücher zu den Themen verweisen, die im Wahlkampf eine Rolle spielen. Soweit sie bereits in vorherigen Newslettern angesprochen wurden, bitten wir uns das nachzusehen.

In diesem Sinne wünschen wir einen orientierenden Wahlmonat
und am 26.9. (oder vorher bei der Briefwahl) die richtigen Kreuze setzen!
Das VSA: Team aus Hamburg

Aktuelles

#unteilbar – Für eine solidarische und gerechte Gesellschaft

ver.di und auch Landes- und Ortsverbände diverser anderer DGB-Gewerkschaften mobilisieren zusammen mit zahlreichen weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen zur Großdemonstration am Samstag, den 4. September, in Berlin. In dem Aufruf heißt es: »Wir alle sind jetzt gefordert, klar und #unteilbar zu zeigen, dass wir eine andere Gesellschaft wollen. Die Krisen unserer Zeit verlangen dringend unser gemeinsames Einstehen für Solidarität: Für Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und konsequentes Handeln gegen die Klimakrise. Wir verbünden uns – so wie wir uns mit 242.000 Menschen bei der #unteilbar-Demo 2018 in der Zurückweisung des Rechtsrucks und für eine offene Gesellschaft verbündet haben. Zeigen wir unsere #unteilbare Solidarität, gehen wir am 4.9. wieder zusammen auf die Straße!« Details dazu gibt es unter www.unteilbar.org. Wer nicht vor Ort teilnehmen kann oder will, kann die gesamte Demo über ALEX Berlin im Radio, Fernsehen und im Stream mitverfolgen: www.alex-berlin.de.

Tarifrunde 2021 für die Beschäftigten der Länder

Zu Recht weist ver.di auf eine sich bereits abzeichnende harte Tarif-Auseinandersetzung hin: »Die rund 2,2 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder halten den Laden am Laufen: Sie sichern mit ihrer Arbeit die Infrastruktur, die wir brauchen, um gut und sicher durch die Pandemie zu kommen.« Die Zeichen stehen auf Sturm: »Die Arbeitgeber der Tarifgemeinschaft deutscher Länder haben schon jetzt angekündigt, dass sie den Arbeitsvorgang aufrufen wollen bei den Verhandlungen und damit einen Angriff auf das gesamte Eingruppierungssystem starten. In vielen Bereichen würden künftig schlechtere Eingruppierungen drohen. Sieht so der Dank für den Einsatz in der Corona-Krise aus?« Gelernt werden für solche harten Tarifkonflikte kann aus den Erfahrungen erfolgreichen Organizings in den USA, die Jane McAlevey in ihrem neuen Buch (gemeinsam herausgegeben von Stefanie Holtz, Bundesjugendsekretärin der IG Metall, und Florian Wilde, Referent in der Rosa-Luxemburg-Stiftung) darstellt: Macht. Gemeinsame Sache!

Und gelernt werden kann auch aus den Erfahrungen, die die Beschäftigten von Amazon in ihren Kämpfen um gewerkschaftliche Organisation in dem extrem gewerkschaftsfeindlichen Versandriesen gesammelt haben. Sabrina Apicella hat sie in ihrem Buch Das Prinzip Amazon über den Wandel der Verkaufsarbeit und Streiks im transnationalen Versandhandel dargestellt.

Mit LINKS regieren?

Für die Co-Chefin der Linkspartei Susanne Hennig-Wellsow – wir zitierten es bereits – ist es »klar wie Kloßbrühe«, dass DIE LINKE mitregieren will. Zugleich legte sie die Hürde dafür in Sachen Außenpolitik sehr hoch. Es bleibt abzuwarten, ob das zusätzliche Wähler:innen mobilisieren wird gegenüber den bislang eher bescheidenen Umfragewerten. Die Frage, ob Sozialist:innen sich überhaupt an einer Regierung im bürgerlichen Staat beteiligen sollen, bleibt in der Partei umstritten. Seit mehr als 100 Jahren führte diese Frage immer wieder zu Kontroversen, denn anfänglich mit Euphorie und viel Hoffnung begleitete linke Regierungsprojekte verkehrten allzu oft ihre ursprünglichen Ziele ins Gegenteil. Aber auch eine ausschließlich auf außerstaatliche Bewegung setzende Politik kann nicht für sich beanspruchen, erfolgreicher zu sein. Harald Wolf, selbst viele Jahre in Berlin als Senator am Regierungshandeln beteiligt und heute Bundesschatzmeister der LINKEN, blickt in seinem neuen Buch zurück auf historische Debatten und reflektiert aktuelle Erfahrungen mit linken Regierungsbeteiligungen.

Gewählt wird auch in Berlin

Parallel zur Bundestagswahl wird auch in Mecklenburg-Vorpommern ein neuer Landtag und in Berlin ein neues Abgeordnetenhaus gewählt. Letzteres haben Ulrich Bochum, Jeffrey Butler, Klaus Kohlmeyer und Stephanie Odenwald zum Anlass für eine Bilanz von Rot-Rot-Grün in Berlin genommen: »Einiges ist angestoßen, viel bleibt noch zu tun. Rot-Rot-Grün redet von einem Jahrzehnt der Investitionen, das angestoßen worden sei, die Investitionsbremse früherer Jahre sei gelöst worden. Punktuelle Verbesserungen sind durchaus erreicht worden, aber kein ›ganz großer Umschwung‹. Man ist ganz gut miteinander ausgekommen und die Stimmung in der Stadt ist pro R2G. Das zeigt, wie beharrlich Reformpolitik angelegt sein muss.« Ein Kapitel haben die Autor:innen der rot-rot-grünen Wohnungspolitik 2016-2021 gewidmet.

Die Wohnungsfrage

Die Wohnungsfrage ist allerdings nicht nur in Berlin von besonderem Gewicht und wird von allen Parteien im Bundestagswahlkampf adressiert. Wer für diese Auseinandersetzungen Hintergrundwissen und Argumente benötigt, findet sie in folgenden Büchern:

Andrej Holm (Hrsg.): Wohnen zwischen Markt, Staat und Gesellschaft
Ein sozialwissenschaftliches Handbuch
Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung
248 Seiten | EUR 16.80 |  ISBN 978-3-96488-080-2

Stephan Krüger: Grundeigentum, Bodenrente und die Ressourcen der Erde
Die Relativierung der Knappheit und Umrisse eines linken Green New Deal
408 Seiten | mit farbigen Infografiken | EUR 29.80 | ISBN 978-3-96488-076-5

Reinhold Gütter: Wohnungsnot und Bodenmarkt
Nachhaltige Alternativen für Wohnen und Stadtentwicklung – eine Flugschrift
104 Seiten | EUR 9.80 | ISBN 978-3-96488-028-4

Heinz J. Bontrup: Wohnst du noch ...?
Immobilienwirtschaft und Mieten kritisch betrachtet
152 Seiten | EUR 13.80 |  ISBN 978-3-89965-841-5

Karl-Heinz Peters: Von der Gemeinnützigkeit zum Profit
Privatisierungsopfer Gehag – Herausforderung für alternative Wohnungspolitik
Mit einem Vorwort von Andrej Holm
120 Seiten | EUR 12.00 |  ISBN 978-3-89965-720-3

Afghanistan und die Folgen

Das vom Westen zu verantwortende Debakel in Afghanistan, das erneut die Taliban an die Macht brachte und das Land nah an den Rand eines neuen Bürgerkriegs führt, macht deutlich: Von »Stabilität, Wohlstand und einer regelbasierten, multilateralen Ordnung«, die der Westen laut Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer weltweit schaffen will, kann keine Rede sein. Stattdessen drohen neue Fluchtursachen und kriegerische Auseinandersetzungen bis hin zur neuerlichen Bedrohung durch einen Atomkrieg, wie Erhard Crome in seinem neuen Buch Ungeliebte Alternative deutlich macht. Er plädiert deshalb für eine Rückbesinnung auf die friedliche Koexistenz, wie die Welt sie in den 1970er und 1980er Jahren kannte. Der Autor befragt die damaligen Analysen, Konzepte und Strategien neu, um diese Erfahrungen des 20. Jahrhunderts für eine zeitgemäße Friedenspolitik fruchtbar zu machen.

Noch einmal: Das Trauerpiel von Afghanistan

Sage niemand, man hätte es nicht wissen können. Bereits in der Monitor-Ausgabe des Ersten Deutschen Fernsehens vom 8. November 2001 sprach der damalige Moderator Klaus Bednarz (1942-2015) nicht nur über die »US-Militärpropaganda mit falschen Bildern« aus Afghanistan, sondern kam am Schluss der Sendung noch einmal darauf zurück, dass nicht nur die Sowjetunion mit ihrer Intervention dort gescheitert sei, sondern das »mächtige englische Königreich« bereits sehr viel früher. Er ließ zum Abschluss den Schauspieler Otto Sander (1941-2013) das von Theodor Fontane verfasste Gedicht »Das Trauerspiel von Afghanistan« vortragen. Diesen Hinweis verdanken wir unserem Autor Hartmut Meine.

Wer baute Hannover nach dem fast siebenjährigen Krieg wieder auf?

Hartmut Meine, 18 Jahre Bezirksleiter des IG Metall Bezirkes Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, gehört auch zur Redaktionsgruppe, die die Geschichte der IG Metall Hannover unter dem Titel Streiten und gestalten aufgeschrieben und zahlreiche Dokumente und Fotos aus dieser Zeit zusammengetragen hat. In ihrem Vorwort notieren Dirk Schulze, Erster Bevollmächtigter, und Sascha Dudzik, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Hannover: »Es gibt zahlreiche Bücher über die Geschichte der Stadt Hannover, insbesondere über die Zeit nach 1945. Bis auf wenige Ausnahmen haben diese Bücher etwas gemeinsam: Handelnde Personen sind vor allem Politiker und Unternehmer. Dagegen kommen Arbeiter, Arbeiterinnen und Angestellte – wenn überhaupt – allenfalls am Rande vor. In seinem berühmten Gedicht stellt Bertolt Brecht die Frage: ›Wohin gingen an dem Abend, wo die chinesische Mauer fertig war Die Maurer?‹ Wir fragen: Gab es auch Bauarbeiter und Handwerker, die Hannover aufgebaut haben? Gab es auch Beschäftigte in den Betrieben, die die Produktion wieder in Gang brachten? Gab es auch Betriebsräte und Gewerkschaften, die die Interessen der Beschäftigten gegen die Interessen der Unternehmer vertraten? Es gab sie. Das vorliegende Buch ist unsere Geschichte – die Geschichte der Beschäftigten in der Metallindustrie und im Handwerk sowie ihrer gewerkschaftlichen Interessenvertreter in der Zeit von 1945 bis 2010.«

Neue Bücher

VSA: Herbstprogramm online

Die Vorankündigungen der für Herbst/Winter 2021/2022 zur Veröffentlichung vorgesehenen Bücher können auf der VSA: Website angeschaut werden. Ein Klick auf die abgebildeten Buchtitel öffnet die jeweiligen Detailseiten.


Im August sind erschienen:

Jane McAlevey: Macht. Gemeinsame Sache.
Gewerkschaften, Organizing und der Kampf um die Demokratie
Herausgegeben von Stefanie Holtz (IG Metall Jugend) und Florian Wilde (Rosa-Luxemburg-Stiftung)
Aus dem Amerikanischen von Jan-Peter Herrmann
216 Seiten | EUR 14.80 | ISBN 978-3-96488-115-1

Sabrina Apicella: Das Prinzip Amazon
Über den Wandel der Verkaufsarbeit und Streiks im transnationalen Versandhandel
Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung
248 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-96488-098-7

Gine Elsner: Augustes Töchter
Auf den Spuren engagierter Frauen
464 Seiten | Hardcover | Abbildungen | EUR 32.80 | ISBN 978-3-96488-040-6

Stephan Krüger: Weltmarkt und Weltwirtschaft
Internationale Arbeitsteilung, Entwicklung und Unterentwicklung, Hegemonialverhältnisse und zukünftiger Epochenwechsel. Kritik der Politischen Ökonomie und Kapitalismusanalyse, Band 6
600 Seiten | EUR 34.80 | ISBN 978-3-96488-021-5


Im September sollen erscheinen:

IG Metall Hannover (Hrsg.): Streiten und gestalten
Die IG Metall Hannover von 1945 bis 2010
360 Seiten in Farbe | viele Fotos & Dokumente | Hardcover
EUR 19.80 | ISBN 978-3-96488-107-6

Cornelia Hildebrandt/Danai Koltsida/Amieke Bouma (Hrsg.)
Left Diversity zwischen Tradition und Zukunft
Linke Parteienprojekte in Europa und ihre Potenziale
Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung
400 Seiten | EUR 19.80 | ISBN 978-3-96488-079-6

Harald Wolf: (Nicht)Regieren ist auch keine Lösung
Chancen, Risiken und Nebenwirkungen, wenn Linke sich beteiligen
Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung
224 Seiten | EUR 16.80 ISBN 978-3-96488-095-6

Erhard Crome: Die ungeliebte Alternative
Rückbesinnung auf friedliche Koexistenz für eine zeitgemäße internationale Politik
168 Seiten | EUR 14.80 | ISBN 978-3-96488-111-3

Termine & Tipps

Heute ist die Antwort
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung stellt sich vor
5.9. | Berlin | 12:00 bis 18:00 Uhr | Straße der Pariser Kommune 8A
Im Oktober 2020 hat die Rosa-Luxemburg-Stiftung ihr neues Gebäude in roter Backsteinfassade mit den auffälligen X-förmigen Stützen aus grauem Stahlbeton am Ostbahnhof bezogen. Pandemiebedingt konnte sie das neue Haus bisher noch nicht der Öffentlichkeit präsentieren. Das wird jetzt nachgeholt. Die Stiftung lädt dazu ein, aktuelle politische Fragen zu diskutieren und Näheres über die Schwerpunkte ihrer Arbeit zu erfahren, z.B. zu Wohnen/Mieten, dem Klimawandel, dem kranken Gesundheitssystem und postmigrantischen Realitäten in Ost und West. Es wird Führungen und Veranstaltungen geben, im Außenbereich des Hauses lädt eine Bühne mit Musik- und Talkrundenprogramm zum Verweilen ein. Das detaillierte Programm für Getestete, ­Geimpfte und Genesene gibt es unter www.rosalux.de.

In Gedenken an den Todesmarsch von Hamburg nach Kiel im Jahr 1945
findet am 12. September eine Internationale Gedenkveranstaltung statt. Im April 1945 wurden annähernd 800 Häftlinge aus dem Gefängnis Fuhlsbüttel in Hamburg zum »Arbeitserziehungslager Nordmark« in Kiel-Russee getrieben, neun Häftlinge wurden von der SS erschossen (siehe den von Dietlind Kautzky und Thomas Käpernick im VSA: Verlag herausgegebenen Band »Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden«).
Um 11:00 Uhr am Gedenkort »Arbeitserziehungslager Nordmark« in Kiel
hält die Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, Karin Prien, eine Gedenkansprache. Anschließend werden die Namen aller bekannten 250 Namen der zum Marsch Gezwungenen verlesen.
Um 15:00 Uhr wird in der Winkelscheune des Freilichtmuseums Molfsee
das Oratorium »Anne! Damit wir klug werden. Das kurze Leben der Anne Frank« von Marita und Reinhard Grimm wieder aufgeführt. Zitate aus dem Tagebuch der Anne Frank wechseln sich ab mit der Verlesung von Augenzeugenberichten.
Beide Veranstaltungen werden in Kooperation der Biografiengruppe »Todesmarsch Hamburg–Kiel April 1945«, dem Landesbeauftragten für politische Bildung des Landes Schleswig-Holstein und mit Unterstützung des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes und des Arbeitskreises zur Erforschung des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein durchgeführt. Weitere Infos gibt es hier.


Aktuelle Ausstellungen und Begleitbücher zur Produkt­gestaltung
in der DDR und der Bundesrepublik

Bemerkenswert ist, dass 30 Jahre nach Ende der DDR mit diversen Ausstellungen an Alltags-Designerinnen und -Designer von dort erinnert wird.

Bis zum 3. Oktober 2021 ist in den Kunstsammlungen Chemnitz
(Theaterplatz 1, 09111 Chemnitz) die Ausstellung
simson, diamant, erika | Der Formgestalter Karl Clauss Dietel
zu sehen. Der Titel spielt an auf Produktnamen aus der DDR, die mit dem Lebenswerk des Chemnitzer Formbildners verbunden sind, der als einziger Gestalter aus der ehemaligen DDR 2014 für den Entwurf des Wartburg 353 den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland erhielt. Parallel erscheint die Publikation »karl clauss dietel – die offene Form« von Walter Scheiffele und Steffen Schuhmann bei SpectorBooks Leipzig (398 Seiten, 42 €).

Das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg (Steintorplatz, 20099 Hamburg)
zeigt bis zum 24. Oktober die Ausstellung
Schönheit der Form | Die Designerin Christa Petroff-Bohne,
deren Entwürfe für die Industrie eine zeitgemäße Formgebung in die Alltagskultur der jungen DDR brachten. Unter dem gleichen Titel haben Silke Ihden-Rothkirch, Angelika und Jörg Petruschat im Verlag form + zweck einen reich bebilderten Begleitband herausgegeben (288 Seiten, 49 €).

Vom 23. September 2021 bis zum 7. Februar 2022 wird im
Werkbundarchiv – Museum der Dinge (Oranienstr. 25, 10999 Berlin) die Ausstellung
Alltag formen! Bauhaus-Moderne in der DDR
zu sehen sein, die bereits 2019 vom Museum Utopie und Alltag, Eisenhüttenstadt gezeigt wurde. In ihr sind Objekte der Alltagskultur zu sehen und es werden ihre Gestalter:innen vorgestellt, die in der Tradition und für die Weiterentwicklung der Gestaltungsprinzipien des Bauhauses und anderer moderner Designrichtungen stehen. Zugleich zeigt die Ausstellung den widersprüchlichen Umgang der DDR mit diesem Erbe. Der gleichnamige Begleitband erschien bei M BOOKS, Weimar (160 Seiten, 28 €).
Bereits Ende August geschlossen hat im Werkbundarchiv leider die Ausstellung
die frühen jahre. mart stam, das institut und die sammlung industrielle gestaltung
über das Institut für industrielle Gestaltung an der Hochschule für angewandte Kunst in Berlin-Weißensee, die u.a. zeigte, wie der kommunistische Gestalter Mart Stam »am Geschmack von Walter Ulbricht scheiterte« (FAZ vom 6.8.2021). Nachzulesen ist dies und vieles andere mehr aber in der gleichnamigen Begleitpublikation, herausgegeben von Cornelia Hentschel, Walter Scheiffele, Jens Semrau im Auftrag der Stiftung Industrie und Alltagskultur, erschienen im Lukas Verlag Berlin (220 Seiten, 36 €).

»Weniger, aber besser« lautet das Credo eines bundesrepublikanischen Industriedesigers, dessen für die Fa. Braun entworfene Kaffee­maschinen, Taschenrechner, Rasierer und Uhren durch viele Hände von BRD-Bürger:innen gegangen sein dürften. Ihm widmet das
Museum für angewandte Kunst in Frankfurt a.M. (Schaumainkai 17)
bis zum 16. Januar 2002 die Ausstellung
Dieter Rams | Ein Blick zurück und voraus
Parallel dazu erschien im Phaidon Verlag Berlin das von Klaus Klemp zusammengestellte »dieter rams. werkverzeichnis« (344 Seiten, 45 € in der Ausstellung, 49,80 € im Buchhandel).

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