Liebe Leser:innen und Freund:innen des Verlages,

verrückte Zeiten: Heute tritt der Gründer des transnationalen Versandhändlers Amazon, Jeff Bezos, als Vorstandsvorsitzender des Konzerns zurück. Zugleich will er am 20. Juli zusammen mit seinem Bruder beim ersten bemannten Flug des von ihm gegründeten Raumfahrtunternehmens Blue Origin in der Kapsel Platz nehmen.

Wenige Wochen zuvor startete auf der Online-Plattform Change.org eine Petition mit dem Titel: »Lasst Jeff Bezos nicht auf die Erde zurückkehren«, die mittlerweile von fast 150.000 Menschen unterzeichnet wurde. Die Initiatoren sehen den Weltraumtrip zu Recht als deutliches Symbol für Ungleichheit und bezeichneten ihn als »Schlag ins Gesicht der Arbeiterklasse« – wenn Milliardäre in den Weltraum fliegen wollten, dann sollten sie auch dort bleiben. Wir haben die Petition nicht unterschrieben, gönnen Bezos ein langes Leben und verweisen lieber auf das Buch von Sabrina Apicella, in dem sie Das Prinzip Amazon analysiert: Damit möchte sie zugleich die Widerstände in der Amazon-Belegschaft befördern, die sich deutlich in mittlerweile internationalen Streiks zeigen.

Einen angenehmen Sommer wünscht das VSA: Team aus Hamburg St. Georg,
das intensiv an der Zusammenstellung des Herbstprogramms arbeitet, die wir im nächsten Newsletter vorstellen werden.

Aktuelles

Macht gemeinsame Sache!

Die Flugtickets waren gekauft, die Veranstaltungen in Hamburg und Berlin bereits mit allen Hygiene- und Schutzauflagen vorbereitet, um als gemeinsame Sache der Herausgeber:innen Stefanie Holtz (IG Metall Jugendsekretärin) und Florian Wilde (RLS-Referent für Gewerkschaftliche Erneuerung und internationale Gewerkschaftspolitik), des VSA: Verlages und natürlich der bekannten US-amerikanischen Organizerin Jane McAlevey als Autorin Ende Juli ihr neues Buch vorstellen zu können. Doch dann kamen die Corona-Variante Delta und wieder restriktivere Einreisebedingungen in Europa und den USA, sodass die Buch-Präsentation nur als Zoom-Veranstaltungen erfolgen kann (Informationen über die genauen Termine und Zugangsdaten bitte jeweils unter www.vsa-verlag.de und www.rosalux.de/veranstaltungen nachschauen). In ihrem Buch wendet sich die Autorin mit Fragen an eine neue Generation: Was können wir tun, wenn wir den Status quo nicht länger akzeptieren? Welche Strategien stehen der breiten Mehrheit der Bevölkerung zur Verfügung, um ihre Interessen gegen eine winzige Elite durchzusetzen? Welche Institution kann für eine gerechtere Verteilung von Reichtum und Macht sorgen? Die Antworten von Jane McAlevey sind ein leidenschaftliches Plädoyer für Gewerkschaften.

Augustes Töchter, Enkelinnen und Urenkelinnen

Gine Elsner hat bereits in vielen VSA: Büchern (zuletzt erschien Die aufrechte Haltung. Orthopädie im Nationalsozialismus) die Geschichte der Arbeitsmedizin im Nationalsozialismus kritisch aufgearbeitet. Mit ihrem neuesten Buch geht sie einen anderen Weg: Für Augustes Töchter hat sie 150 Jahre Frauenleid und -kämpfe in mehreren Generationen der eigenen Familie erforscht. Hierzu konnte sie aus reichhaltigen Quellen schöpfen, vor allem von Auguste, der Urgroßmutter im Oderbruch, die zahlreiche Briefe hinterließ, und von den umfangreichen Tagebuchaufzeichnungen und autobiografischen Zeugnissen ihrer Mutter Ilse Elsner (1910-1996). Auf deren Geschichte liegt ein besonderer Schwerpunkt: Sie kam aus einfachen Verhältnissen und befreite sich kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus einer schwierigen Ehe, bevor sie als SPD-Politikerin im Hamburger Senat und im Bundestag sowie im Europäischen Parlament gegen viele Widerstände selbst soziale Reformen mit in die Wege leiten konnte. Anders als in konventionellen Familienbiografien ordnet die Autorin die individuellen Geschichten in die zeitgeschichtlichen Hintergründe ein. Ein Buch nicht nur für »Augustes Töchter«, sondern für alle Enkelinnen und Urenkelinnen, bis heute.

Kommen Europas Linke in die Offensive?

Gerade sieht es in Frankreich so aus, als habe die Linke bei den Regionalwahlen gezeigt, dass sie vereint gegen die rechts-autoritäre Wende auftreten kann: Zusammen mit den Konservativen sind sie, so die Tagesschau vom 28. Juni 2021, die Gewinner der Wahlen. Doch ganz so rosig ist es dann doch nicht, eine wirklich offensive Wende für die Linken zeichnet sich auch in Frankreich nicht ab. Woran fehlt es den linken Parteien Europas? Welchen Herausforderungen stehen sie jeweils gegenüber? Und welche Potenziale haben sie, um ihre Spaltungslinien zu überwinden und vereint für eine sozial-ökologische Transformation einzutreten? Dafür liefert der Band Left Diversity zwischen Tradition und Zukunft, herausgegeben von Cornelia Hildebrandt, Danai Koltsida und Amieke Bouma, Antworten. Die Autor:innen stellen die starken linken Parteien in Griechenland, Spanien und Portugal und aufsteigenden Parteien in Belgien, Slowenien und Kroatien vor, analysieren die schwachen Parteien in Österreich und Italien sowie die stagnierenden Linken in Frankreich und Deutschland. Ein besseres Verständnis der Unterschiede und Gemeinsamkeiten der europäischen Linken, so die Herausgeber:innen, ist wichtig, um die Suche nach gemeinsamen europäischen Projekten voranzubringen.

Weltmarkt und Weltwirtschaft

Die weltwirtschaftliche Entwicklung ist zunehmend von internationaler Ungleichheit – noch verstärkt durch die Folgen der Pandemie – geprägt. Die wirtschaftliche Spaltung der Welt und die durch Menschen verursachte Klimaveränderungen vom Untergang bedrohten Länder setzen neue Herausforderungen auf die Agenda auch der industriellen Metropolen und entwickelten Länder. Um dies zu verstehen und gegen die Verarmung wirksame Maßnahmen in die Wege zu leiten, liefert Stephan Krüger mit seinem neuen Buch eine zusammenfassende Darstellung der kapitalistischen Weltwirtschaft. Er veranschaulicht mit zahlreichen Abbildungen ihre modernen Globalisierungstendenzen, die Herausbildung neuer industriell sich entwickelnden Länder (Schwellenländer) sowie den Einbezug auch der unterentwickelten Staaten, die zwar rund die Hälfte der Erdbevölkerung beheimaten und wichtige Lager- und Produktionsstätten für industrielle und landwirtschaftliche Rohprodukte besitzen, auf der Landkarte des Weltmarkts jedoch nur einen Randbereich ausmachen. Damit liefert er wesentliche Eckpunkte einer Wirtschafts- und Sozialgeschichte der entwickelten kapitalistischen Produktionsweise unter den Blickpunkten von Weltmarkt, Weltwirtschaft und Weltpolitik zusammen. Wie in seiner vorherigen Arbeiten basiert diese auf einer von Marx’ Kritik der Politischen Ökonomie angeleiteten Interpretation des empirisch-statistischen Materials.

»Der Lachende Drache« portraitiert VSA: Kollegen

In der aktuellen Ausgabe hat Mathias Turm für die Stadtteilzeitung aus St. Georg, dem Kiez in Hamburg, in dem der VSA: Verlag seit 1997 zu Hause ist, unseren Kollegen Joachim Bischoff zu seiner politischen und beruflichen Geschichte befragt. Die Redaktion des »Lachenden Drachen« stellte ein Zitat besonders heraus: »Lieber anecken als sich verbiegen, gehört bis heute zu seinen Markenzeichen.« Das komplette Portrait in der Rubrik »Menschen in St. Georg« kann hier nachgelesen werden.

Presseschau

In der Ausgabe 2.21 der Zeitschrift »Industriekultur. Magazin für Denkmalpflege, Landschaft, Sozial-, Umwelt- und Technikgeschichte« bespricht Achim Dresler das Buch von Hermann Vinke »Ein Volk steht auf – und geht zum Arbeitsamt«. Staatsholding Treuhand als Fehlkonstruktion – die Sicht von Betroffenen: »Für sein Buch recherchierte der Autor in ostdeutschen Industrierevieren. Die Reisen führten ihn zu ehemaligen Beschäftigten der Werften an der Ostsee, der Textilindustrie in der Unterlausitz, des Stahlwerks Hennigsdorf bei Berlin, des Chemiedreiecks Leuna-Buna-Bitterfeld, des Chemnitzer Maschinenbaus, des Automobilbaus Zwickau und des Kali-Bergbaus in Bischofferode. Insgesamt entstanden 17 exemplarische Berichte über Menschen, die sich aktiv für die Rettung von Betrieben und den den Neuanfang einsetzten, ob in Gewerkschaft, Betriebsrat, Firmenleitung oder Rathaus. Vinke bringt ihre Sicht, ihre oft zerstörten Hoffnungen, flüssig lesbar und mit Empathie zwischen die Buchdeckel.«

Stefan Bollinger hat im nd vom 23.6.2021 das Buch von Hannes Heer und Christian Streit, Vernichtungskrieg im Osten. Judenmord, Kriegsgefangene und Hungerpolitik, besprochen: »Sie greifen unmittelbar in aktuelle Dispute um Vergangenheitsbewältigung sowie den aktuellen Umgang mit Russland und anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion ein. Sie wollen verhindern, dass der brutale Vernichtungskrieg im Osten, die deutschen Verbrechen in Polen und der Sowjetunion in Vergessenheit geraten. Sechs Millionen Juden, eine halbe Million Sinti und Roma, drei Millionen Polen und zwei Millionen Jugoslawen wurden im Zweiten Weltkrieg ermordet. Vor allem aber hält ihr Buch die Erinnerung an 27 Millionen ermordete, tote, gefallene, verhungerte Sowjetbürger wach. Vier zentrale Aufsätze behandeln den ›Massenmord nach Plan‹, das Anfangsverbrechen der Wehrmacht im Holocaust, den ›Hungerplan‹ gegen die Sowjetvölker, ›um sich im Osten gesundzustoßen‹, sowie das Schicksal sowjetischer Kriegsgefangener.«

Unter der Überschrift »Sozialismus oder Barbarei« stellt Kurt Seifert in der Ausgabe vom 2.7.2021 von p.s., einer linken Wochenpublikation für Politik und Kultur im Raum Zürich, das Buch von Michael Brie und Jörn Schütrumpf über Rosa Luxemburg vor: »Noch heute gilt die polnische Jüdin Rosa Luxemburg als Ikone einer politischen Linken, die Freiheit und Sozialismus nicht als Gegensätze sehen will. Worin die Aktualität ihres Denkens besteht, versucht ein von der Rosa Luxemburg Stiftung gefördertes Buch herauszuarbeiten.« Der Rezensent beschließt seine ausführliche Darstellung mit dem Absatz: »Was bleibt? Rosa Luxemburg hatte schon lange vor dem Ersten Weltkrieg erklärt, die Alternative heisse: Sozialismus oder Barbarei. Die ausbleibende Revolution in Deutschland führte zur Nazi-Barbarei, aber auch der sowjetische Sozialismus trug unter Lenin und dann vor allem unter dessen Nachfolger Stalin barbarische Züge. Beide Formen der Barbarei sind Geschichte, doch der jetzt herrschende Kapitalismus scheint uns vor der Barbarei auch nicht bewahren zu können. Deshalb ist es existenziell, die Alternativen noch einmal neu zu durchdenken. Rosa Luxemburg kann uns dabei helfen.«

Neue Bücher

Im Juni sind erschienen:

Micha Brumlik: Postkolonialer Antisemitismus?
Achille Mbembe, die palästinensische BDS-Bewegung und andere Aufreger
Bestandsaufnahme einer Diskussion
160 Seiten | EUR 14.80 | ISBN 978-3-96488-112-0

Alex Demirović/Andreas Fisahn/Birgit Mahnkopf/Carolin Mauritz/Christa Wichterich/Fritz Reheis/Peter Wahl/Stefanie Hürtgen/Thomas Sablowski/Ulrich Duchrow: Das Chaos verstehen
Welche Zukunft in Zeiten von Zivilisationskrise und Corona?
Zeitdiagnosen aus dem Wissenschaftlichen Beirat von Attac
224 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-96488-100-7

Im Juli sollen erscheinen:

Jane McAlevey: Macht. Gemeinsame Sache.
Gewerkschaften, Organizing und der Kampf um die Demokratie
Herausgegeben von Stefanie Holtz (IG Metall Jugend) und Florian Wilde (Rosa-Luxemburg-Stiftung)
Aus dem Amerikanischen von Jan-Peter Herrmann
200 Seiten | EUR 14.80 | ISBN 978-3-96488-115-1

Reinhold Niemerg/Maria Cerull/Susanne Mohrig/Silvia Dulisch (Hrsg.): Das Ende der Angst
Charité Berlin: »Outgesourcte« Therapeut*innen erstreiten ihre Rückführung
Reihe WIDERSTÄNDIG
96 Seiten | EUR 9.00 | ISBN 978-3-96488-050-5

Sabrina Apicella: Das Prinzip Amazon
Über den Wandel der Verkaufsarbeit und Streiks im transnationalen Versandhandel
Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung
240 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-96488-098-7

Gine Elsner: Augustes Töchter
Auf den Spuren engagierter Frauen
464 Seiten | Hardcover | Abbildungen | EUR 32.80 | ISBN 978-3-96488-040-6

Stephan Krüger: Weltmarkt und Weltwirtschaft
Internationale Arbeitsteilung, Entwicklung und Unterentwicklung, Hegemonialverhältnisse und zukünftiger Epochenwechsel
Kritik der Politischen Ökonomie und Kapitalismusanalyse, Band 6
608 Seiten | EUR 34.80 | ISBN 978-3-96488-021-5

Cornelia Hildebrandt/Danai Koltsida/Amieke Bouma (Hrsg.)
Left Diversity zwischen Tradition und Zukunft
Linke Parteienprojekte in Europa und ihre Potenziale
Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung
400 Seiten | EUR 19.80 | ISBN 978-3-96488-079-6

Dario Azzellini (ed.): If Not Us, Who?
Global workers against authoritarianism, fascism, and dictatorships
A publication by the Rosa-Luxemburg-Stiftung
240 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-96488-088-8
(englischsprachige Ausgabe von »Mehr als Arbeitskampf?«)

Tipps & Infos

Tipps zum Hingehen, Sehen, Zuhören, Diskutieren
(bitte jeweils kurzfristig prüfen, ob die Live-Veranstaltungen auch zugelassen sind)

Jane McAlevey unterstützt die Berliner Krankenhausbewegung
Die US-amerikanischen Organizerin, deren neues Buch Macht. Gemeinsame Sache. Ende Juli im VSA: Verlag erscheint, macht im Rahmen der Berliner Krankenhausbewegung Trainings mit Kolleg:innen aus der Charité und von Vivantes als Teil des Krankenhausratschlags am 8. und 9. Juli. Die Beschäftigten dieser Krankenhäuser fordern zusammen mit ihrer Gewerkschaft ver.di in Folge der Pandemie mehr Personal, gute Patient:innen Versorgung und faire Löhne nach TVöD mit einem Tarifvertrag. Bereits am 12. Mai hatten sie ihre Forderungen an die Klinikleitung und den Berliner Senat überreicht und ein 100 Tage Ultimatum gestartet. Am 9. Juli werden sie im Stadion an der Alten Försterei (von Union Berlin in Köpenick) die zweite Phase des Ultimatums einleiten.

Gesundheitsarbeit: Menschenwürde vor Profit

Samstag, 10. Juli. 2021, 10.00-11.30 Uhr | Online
Online-Versammlung mit der Kovorsitzenden der LINKEN Janine Wissler und Aktiven aus der Pflegebewegung. In der Corona-Pandemie wurde viel für die Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegebereich geklatscht. Trotzdem haben sich die Arbeitsbedingungen noch einmal verschlechtert, eine Entlastung lässt auf sich warten. Wie kann eine Organisierung unter linken Gesundheitsarbeiter:innen dazu beitragen, Veränderungen durchzusetzen? Geplant sind u.a. Workshops zum Austausch von Erfahrungen aus der Pflegekampagne, zur Alten- und Krankenpflege sowie Perspektiven der Vernetzung von Gesundheitsarbeiter:innen in der LINKEN. Anmeldung: www.pflegenotstand-stoppen.de/mitmachen/pflegeratschlag/

Heine, Marx und der Kampf gegen Antisemitismus
Mittwoch, 4. August 2021, 18:00-20:00 Uhr | Hamburg
Stadtspaziergang mit der Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg und Jürgen Bönig, Historiker, Autor von »Karl Marx in Hamburg« (VSA: 2019) und »Otto Meißner, Verleger des ›Kapital‹. Ein 1848er in Hamburg« (VSA: im Erscheinen). Am Beginn des 19. Jahrhunderts kam – nicht nur in Hamburg – ein Antisemitismus auf, der den ständischen Kampf gegen die kapitalistische Produktionsweise rassistisch und antireligiös wendete. Heinrich Heine und Karl Marx waren Opfer dieses neuen Hasses gegen Juden, den sie durch die Analyse der Probleme der Gesellschaft zu verstehen und zu bekämpfen suchten. Der Stadtspaziergang beginnt in den Resten des Israelitischen Tempels von 1844 und führt zu Orten, an denen der antikapitalistische Kampf gegen den Antisemitismus entstand (»Judenbörse«, Hamburger Hof, Bildungsverein für Arbeiter, Tonhalle, ehemalige Sitze der Verlage Hoffmann & Campe und Otto Meißner). Schriftliche Anmeldung erforderlich: anmeldung@rls-hamburg.de

150. Geburtstag von Karl Liebknecht
Donnerstag, 12. August 2021 | 18:30-20:30 Uhr | Online
Vortrag und Diskussion in Kooperation mit den Rosa-Luxemburg-Stiftungen Thüringen, Saarland und Sachsen-Anhalt. Mit Klaus Gietinger, Sozialwissenschaftler, Filmemacher und Autor des im Juli im Karl Dietz Verlag Berlin erscheinenden Buches: »Karl Liebknecht oder: Nieder mit dem Krieg, nieder mit der Regierung!« Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg waren als mythische Figuren der Arbeiter:innenbewegung in der DDR gleichberechtigt, doch Liebknecht erschien handfest, Luxemburg eher schwierig. Mit den westdeutschen 68ern änderte sich das: Rosa strahlte heller als Karl. Für Klaus Gietinger ist es Zeit, Karl Liebknecht wieder aus der Versenkung zu holen.
Anmeldung per E-Mail notwendig zum Erhalt der Zugangsdaten für die Zoom-Veranstaltung: anmeldung@rls-hamburg.de.

Der Fotograf Max Halberstadt
Bis zum 3. Januar 2022 | Hamburg, Museum für Hamburgische Geschichte, Holstenwall 24
Max Halberstadt, 1882 als Sohn jüdischer Eltern in Hamburg geboren, machte sich einen Namen als Porträt- und Kinderfotograf und wurde in den 1920er Jahren zu einem der gefragtesten Porträtisten in Hamburg (u.a. von Sigmund Freud) sowie zum bevorzugten Fotografen für die Großunternehmen Dralle, Reemtsma und Darboven. 1933 kam der Einbruch, 1938 verließ die Familie Halberstadt die Heimat und ging ins Exil nach Südafrika, wo Halberstadt schon 1940 in Johannesburg an den Folgen der zunehmenden Ausgrenzung und Anstrengungen während der Flucht verstarb. Vom Kurator Wilfried Weinke, Literaturwissenschaftler und Publizist, erscheint im Sommer das von ihm bei VSA: herausgegebene Buch über den langjährigen Kurator am Museum für Hamburgische Geschichte, »Verständigung und Toleranz. Das Engagement von Ulrich Bauche für eine aufklärende Erinnerungskultur«. Mehr Infos zur Ausstellung, die derzeit noch mit erforderlicher Terminbuchung zu besichtigen ist: https://shmh.de/de/max-halberstadt.

New Deal – mit Cuppatea und Steffen Lehndorff
Während in Deutschland in den 1930er Jahren die Nazis nach der Macht griffen, startete die Roosevelt-Regierung in den USA ein riesiges wirtschaftliches und soziales Aufbau- und Reformprogramm demokratischer Prägung. Viele, die sich heute für einen Green New Deal für den Klimaschutz engagieren, fühlen sich durch dieses historische Beispiel inspiriert. In der siebenteiligen Videoserie »Rise Up Singin’« berichtet Steffen Lehndorff, Autor der VSA: Flugschrift »New Deal heißt Mut zum Konflikt« (2020), über den demokratischen Aufbruch im New Deal, und das Cuppatea-Duo vermittelt mit Liedern von damals die emotionale Stimmung dieser Jahre. www.youtube.com/playlist?list=PL2Dz1Rc_TJ4-161j-c8y2dTsBCCN5vxvt

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