Schon der Geruch von Büchern mache ihn müde,

sagt der zukünftige US-Präsident – so die Wochenzeitung »Die Zeit«. Ähnlich wie diese empfinden wir das eher als Ansporn. Jedenfalls wollen wir auch weiterhin versuchen, in schwieriger gewordenen Zeiten mit bedrucktem Papier zu Analyse und Aufklärung beizutragen. Allerdings weht nicht nur von jenseits des Atlantiks heftiger Gegenwind.

»Für die kleinen Verlage wird es ernst«

titelte in der vergangenen Woche die FAZ und fügte hinzu: »Die Buchverlage müssen nach der Entscheidung der VG Wort insgesamt rund hundert Millionen Euro zurückzahlen. Das trifft vor allem kleine Buchverlage hart.« Also auch den VSA: Verlag. Was ist der Hintergrund?

Bislang wurden die Urheberrechtsabgaben, die die Verwertungsgesellschaft (VG) Wort von Kopierer-Herstellern, Drucker-Konzernen, aber auch von Copyshops und Bibliotheken erhoben hat, zwischen Autoren und Verlagen aufgeteilt und an beide jährlich ausgezahlt. Der Bundesgerichtshof hat nach der Klage eines Autors entschieden, dass die Verlage nicht mehr beteiligt werden dürfen – mit dem hanebüchenen Argument, dass diese keine Urheber der von ihnen publizierten Bücher seien. Daraus folgt zugleich, dass die für die Jahre 2012 bis 2014 an die Verlage bereits ausgezahlten Beträge umgehend an die VG Wort zurücküberwiesen werden müssen, die diese dann an die Autorinnen und Autoren, die Verträge mit ihr abgeschlossen haben, weiterleitet.

Nun besteht allerdings seitens der Autorinnen und Autoren, die zu schätzen wissen, dass vor allem unabhängige Verlage zusammen mit ihnen Buchprojekte entwickeln, sie lektorieren und korrigieren, zwischen zwei Buchdeckel und dann zu den LeserInnen bringen, die Möglichkeit, aus Solidarität auf zusätzliche Einnahmen zu verzichten und ihre Anteile bei den Verlagen zu belassen. Wir sind sicher, dass auch unsere Autorinnen und Autoren, wenn sie von der VG Wort zu Beginn des kommenden Jahres dazu befragt werden, sich für eine Abtretung ihrer Ansprüche an uns entscheiden werden. Das hilft und wir bedanken uns für die Solidarität im voraus.

VSA: Bücher kaufen – jetzt!

Allerdings bleibt auch danach noch immer ein großer Betrag zügig an die VG Wort zurückzuzahlen, den wir in unserem Wirtschaftsplan nicht vorgesehen haben, da wir – wie alle anderen Verlage auch – die Mittel aus den Kopierabgaben immer in laufende Buchprojekte reinvestierten. Deshalb bitten wir auch unsere Leserinnen und Leser um ihre Solidarität: Sofern Sie oder ihr schon immer mal ein oder mehrere VSA: Bücher kaufen wolltet, kauft sie jetzt! Und da das Fest der Geschenke unmittelbar bevorsteht: Unter ihnen sind Bücher für jeden Geldbeutel, die sich für die Lieben besonders eignen – wir führen eine Auswahl schon mal unten auf (die jährlichen Geschenktipps des VSA: Teams gibt es wie immer an Nikolaus).

Wir bedanken uns auch bei den Leserinnen und Lesern für ihre Solidarität, die wir dringend benötigen. Mit vorweihnachtlichen Grüßen
das VSA: Team

VSA: Bücher kaufen – jetzt!

Ulrike Hinrichs und Günther Spiegel (Hrsg.): Kleine Weltküche
Kochrezepte von Geflüchteten und Freunden
160 Seiten | Großformat | Hardcover | farbig illustriert | EUR 19.80 | ISBN 978-3-89965-742-5

Michael Töteberg: Filmstadt Hamburg
Kino-Geschichten einer Großstadt: Stars, Studios, Schauplätze
368 Seiten | viele Farbfotos | Hardcover | EUR 19.80 | ISBN 978-3-89965-578-0

Frank Deppe: Politisches Denken im 20. Jahrhundert
Das Paket: 4 Bände in 5 Büchern
2184 Seiten | Statt Euro 170.00 nur EUR 125.00 | ISBN 978-3-89965-726-5

Jari Banas: »Das Kapital« als Comic
Für Einsteigerinnen und Einsteiger
160 Seiten | EUR 12.00 | ISBN 978-3-89965-715-9

Friedrich Steinfeld: Religiöser und politischer Fundamentalismus im Aufwind
Die Sehnsucht nach Identität
208 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-89965-722-7

Torsten Müller/Thorsten Schulten/Guy Van Gyes (Hrsg.):
Lohnpolitik unter europäischer »Economic Governance«
Alternative Strategien für inklusives Wachstum
328 Seiten | EUR 29.80 | ISBN 978-3-89965-704-3

Klaus Busch / Axel Troost /Gesine Schwan / Frank Bsirske /Joachim Bischoff /
Mechthild Schrooten / Harald Wolf: Europa geht auch solidarisch!
Streitschrift für eine andere Europäische Union
88 Seiten | EUR 7.50 | ISBN 978-3-89965745-6

Termine

1. Dezember 2016 | Berlin | 19:30 Uhr | Galerie Olga Benario, Richardstr. 104
Konzerne im Zwielicht
Christian Russau, Mitarbeiter des Forschungs- und Dokumentationszentrums Chile-Lateinamerika, geht in seinem Buch Abstauben in Brasilien (VSA: 2016) der Frage nach, wie es die Konzerne mit Menschenrechten und Umwelt halten und welche unrühmliche Rolle deutsche Politik und Konzerne während der Militärdiktatur spielten.

1. Dezember 2016 | Hamburg | 19:00 | BERGTAGS in der Kulturetage Altona, Große Bergstraße 160
Zusammenhalten für faire Arbeit – Was tun gegen niedrige Löhne und prekäre Jobs?
VSA: Autor Thorsten Schulten diskutiert mit Anton Hofreiter (MdB, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen), Katja Karger (Vorsitzende des DGB Hamburg) und Peter Schlaffke (Stellvertr. Hauptgeschäftsführer Allgemeiner Verband der Wirtschaft Norddeutschland), Moderation: Beate Müller-Gemmeke (MdB, Sprecherin für ArbeitnehmerInnenrechte Bündnis 90/Die Grünen).

5. Dezember 2016 | Hamburg | 20:00 Uhr | Heinrich-Heine-Buchhandlung, Grindelallee 28
Der Partisanenprofessor
Michael Buckmiller (Hannover) spricht über Wolfgang Abendroths Lebenswerk und politisches Vermächtnis. Moderation: Axel Schildt, Forschungsstelle für Zeitgeschichte Hamburg.

6. Dezember 2016 | Frankfurt a.M. | 19:00 Uhr | Gewerkschaftshaus, Wilhelm-Leuschner-Str. 69-77
Zerbricht die EU?
Die Kritik an der EU umfasst unterschiedliche Positionen der gesellschaftlichen Linken. Diese sollen in der Veranstaltung zur Sprache kommen. Für ein anderes Europa – Andrea Ypsilanti, Steffen Lehndorff und Andreas Nölke diskutieren über Alternativen zur vorherrschenden Politik.

6. Dezember 2016 | Dortmund | 18:00 Uhr | DGB-Jugend, Ostwall 17-21
Zurück zum Original
Herausgeber und Autoren von »Zurück zum Original – Zur Aktualität der Marxschen Theorie« (hrsg. von Johannes Schillo, VSA: 2015) stellen Thesen ihres Buchs unter dem Titel »Was können wir bei Marx übers Geld lernen?« vor. Die Veranstaltung ist Auftakt einer Diskussionsreihe zur Aktualität der Marxschen Theorie.

7. Dezember 2016 | Berlin | 18:00 Uhr | Rosa-Luxemburg-Stiftung, Franz-Mehring-Platz 1
Krzysztof Pilawski / Holger Politt: Polens Rolle rückwärts
Der Aufstieg der Nationalkonservativen und die Perspektiven der Linken: Krzysztof Pilawski und Holger Politt nehmen auf Grundlage ihres kürzlich veröffentlichten Buches Stellung zu aktuellen Fragen, die mit der politischen Entwicklung in unserem östlichen Nachbarland zusammenhängen. Das Buch spricht unterschiedliche Gründe an, die zum Erfolg der Kaczynski-Partei beigetreten haben.

8. Dezember 2016 | Hannover | 19:00 Uhr | Leibniz Universität, Elchkeller, Am Schneiderberg 50
Merkels Flüchtlingspolitik
Als die Bundesregierung die Grenzen für Flüchtlinge öffnete, waren ihre Kritiker erst einmal überrascht. Doch nichts anderes als eine imperialistische Offensive hatte Angela Merkel zugleich mit ihrer humanitären Hilfe angekündigt. Worin diese besteht, stellt Freerk Huisken (abgehauen. neue deutsche flüchtlingspolitik, vsa: flugschrift 2016) vor: Humanistische Willkommenskultur als globale Interventionspolitik.

8. Dezember 2016 | Düsseldorf | 19:30 Uhr | ZAKK, Fichtenstr. 40
Krzysztof Pilawski / Holger Politt: Polens Gegenwart – wohin wird die Reise gehen?
Buchvorstellung mit Dr. Holger Politt (RLS Warschau) und Krzysztof Pilawski (polnischer Publizist). Was ist von der angekündigten nationalkonservativen Wende zu halten? Was sagen die Gewerkschaften, was die Frauenorganisationen, was z.B. die Vertretungen von Schwulen und Lesben?

9. Dezember 2016 | Hamburg | 19:00 Uhr | Uni, Allende-Platz 1, Raum 250
Frank Deppe: Politisches Denken im 20. Jahrhundert
Frank Deppe, Professor em. an der Universität Marburg, spricht über maßgebliche politische Denkrichtungen im 20. Jahrhundert und ihre gesellschaftlichen Bedingungen, die er in seinem gerade in einer Neuausgabe erschienenen Standardwerk Politisches Denken im 20. Jahrhundert (4 Bände in 5 Büchern) ausführlich dargelegt hat.

10. Dezember 2016 | Berlin | 11:00 Uhr | Rosa-Luxemburg-Stiftung, Franz-Mehring-Platz 1
Jan Hoff: Autonomie als emanzipatorisches Grundprinzip – eine These
Im Rahmen des Workshops »Emanzipation. Zu Geschichte und Aktualität eines politischen Begriffs« der Rosa-Luxemburg-Stiftung am 9. und 10. Dezember spricht Jan Hoff zu »Autonomie als emanzipatorisches Grundprinzip: eine These« und stellt zugleich sein neues Buch Befreiung heute vor.

15. Dezember 2016 | Oberhausen | 19:00 Uhr | Fabrik K 14, Lothringerstr. 64
Spaltende Integration
Steffen Lehndorff stellt die Sichtweisen der Verfasser*innen des von ihm herausgegebenen Buches Spaltende Integration. Der Triumph gescheiterter Ideen in Europa – revisited (VSA: 2015) vor.

Weitere Termine gibt es aktuell immer hier.

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