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titelt die taz am 31.10. ihre Seite 3 über eine Streitschrift, mit der »Rot-Rot-Grüne ein solidarisches und demokratisches Europa kreieren« wollen. Sicherlich eine der die taz auszeichnenden Zuspitzungen, aber der Sache nach zutreffend. Denn Klaus Busch, Axel Troost, Gesine Schwan, Frank Bsirske, Joachim Bischoff, Mechthild Schrooten und Harald Wolf »nehmen sich der linken Euro- und Institutionenkritik mit Respekt an, kommen aber auf ganz andere Antworten als die Anhänger eines ›Lexit‹: Angesichts der zu erwartenden negativen Folgen sei ›es vernünftiger, für eine radikale Reform des Euroregimes zu kämpfen‹«, stellt Tom Strohschneider im neuen deutschland vom 1.11. heraus. »Das Büchlein ist gewissermaßen das Gegenteil von jener Nicht-Diskussion, die sich ... entweder auf gegenseitiges Abverlangen von ›Verlässlichkeit‹ in EU-Fragen beschränkt oder aber jene Art Anti-EU-Rhetorik bedient, die der Vorsitzende der Linkspartei« Bernd Riexinger in der letzten Woche »oberflächliche Eliten- und Währungskritik« nannte. So kommt die Diskussion endlich in Gang. Genau das wollten die AutorInnen der Streitschrift Europa geht auch solidarisch! bewirken. |
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Kritische Wissenschaft braucht Vorkämpfer, Mitstreiter und Vordenker. Christoph Scherrer gehört zu diesen umtriebigen Politikwissenschaftlern, die jenseits akademischer Universitätsausbildung Räume für Debatte und Austausch schaffen, aber auch neue Wege gehen. Zu seinem 60. Geburtstag wird Christoph Scherrer ein Buch – mit und über ihn – geschenkt. Unter dem Titel Globalisierung analysieren, kritisieren und verändern enthält es unter anderem Beiträge von Elmar Altvater, Ulrich Brand, Brigitte Young zu dem Projekt Global Labor University und zu weiteren Themen zwischen Arbeit, Globalisierung und internationaler Gewerkschaftspolitik. |
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Die größte deutsche Außenhandelskammer der Welt, die AHK São Paulo, begeht am 23. November dieses Jahres eine große Gala zu ihrer 100-Jahr-Feier. In einer zu diesem Anlass erstellten Publikation geht die AHK auf die Dienste ihres langjährigen Präsidenten João Baptista Leopoldo Figueiredo mit lobenden Worten ein, der während seiner 19 Jahre währenden Präsidentschaft (1948-1967) »mit großem Erfolg« die Arbeit der AHK São Paulo geleitet habe. Unberücksichtigt bleibt dabei dessen Rolle während der brasilianischen Militärdiktatur, wie Christian Russau auf Basis der Recherchen zum Buch Abstauben in Brasilien. Deutsche Konzerne im Zwielicht herausgefunden hat (siehe dazu auch amerika 21) Auf der Frankfurter Buchmesse stellte der Journalist im Gespräch mit Stefan Thimmel von der Rosa-Luxemburg-Stiftung die zentralen Aussagen seines Buches vor. Dabei ging er den Fragen nach der Doppelmoral deutscher Konzerne nach, die sich stellen, wenn beispielsweise BASF und Bayer in Brasilien Pestizide mit Wirkstoffen verkaufen, die in der EU verboten sind (siehe dazu taz.blogs). |
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Seit der 1. Auflage von »Revolution in Rojava« im Jahr 2014 hat sich viel getan. Leider nicht im positiven Sinne. Zwar kann sich das radikaldemokratische Projekt im Westen Kurdistans bis heute behaupten, doch spätestens seit dem gescheiterten Militär-Putsch im Sommer (Erdogan: ein »Geschenk Gottes«) nimmt die AKP-Regierung immer resoluter die Zügel in die Hand, um, flankiert von zahlreichen Säuberungsaktionen gegen oppositionelle Kräfte (jüngstes Opfer: die Zeitung »Cumhuriyet«), die territorialen Machtinteressen der Türkei in der Region mit allen Mitteln durchzusetzen. Die nun erschienene, umfassend aktualisierte 3. Auflage reflektiert den aktuellen Stand in der Region: »Das Buch ist eine große Hilfe ... Die sorgfältige und detaillierte Darstellung, angereichert mit persönlichen Erlebnisberichten, ist gut zugänglich und sehr informativ.« (John Holloway) |
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Klaus Busch / Axel Troost /Gesine Schwan / Frank Bsirske /Joachim Bischoff /Mechthild Schrooten / Harald Wolf Europa geht auch solidarisch! Streitschrift für eine andere Europäische Union 88 Seiten | EUR 7.50 | ISBN 978-3-89965745-6
Freerk Huisken Erziehung im Kapitalismus Von den Grundlügen der Pädagogik und dem unbestreitbaren Nutzen der bürgerlichen Lehranstalten Überarbeitete und erweiterte Neuausgabe 472 Seiten | EUR 29.80 | ISBN 978-3-89965-691-6
Ulrich Brand /Helen Schwenken/Joscha Wullweber (Hrsg.) Globalisierung analysieren, kritisieren und verändern Das Projekt Kritische Wissenschaft 344 Seiten | EUR 24.80 | ISBN 978-3-89965-724-1
Anja Flach/Ercan Ayboga/Michael Knapp Revolution in Rojava Frauenbewegung und Kommunalismus zwischen Krieg und Embargo Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Kooperation mit TATORT-Kurdistan 360 Seiten | 3. aktualisierte Auflage | EUR 19.80 | ISBN 978-3-89965-736-4
Rolf Geffken Kampf ums Recht Beiträge zum komplizierten Verhältnis von Politik, Arbeit und Justiz Mit einem Vorwort von Jörn Boewe 184 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-89965-743-2
Theodor Bergmann Der chinesische Weg Versuch, eine ferne Entwicklung zu verstehen 160 Seiten | EUR 14.80 | ISBN 978-3-89965-744-9
Torsten Müller/Thorsten Schulten/Guy Van Gyes (Hrsg.) Lohnpolitik unter europäischer »Economic Governance« Alternative Strategien für inklusives Wachstum 328 Seiten | EUR 29.80 | ISBN 978-3-89965-704-3 |
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5.11. | Nürnberg | Künstlerhaus im KunstKulturQuartier, Königstr. 93 Linke Literaturmesse 12:00 Uhr | Diese Wirtschaft tötet Kirchen gemeinsam gegen Kapitalismus. Papst Franziskus macht klar: »Diese Wirtschaft tötet«. Auch der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) forderte im November 2013 eine »Wirtschaft im Dienst des Lebens«. Diese Ökumene der Kirchen gegen den Kapitalismus ist jedoch weitgehend unbekannt. Simon Wiesgickl stellt das von ihm gemeinsam mit Franz Segbers herausgegebene Buch Diese Wirtschaft tötet vor, in dem erstmals in deutscher Sprache die profiliertesten Autoren innerhalb dieser antikapitalistischen Sichtweise versammelt sind. 13:00 Uhr | Im Multiversum des Kapitals Wer herrscht wie, wer protestiert, wer nicht und warum nicht? Fragend schreitet Raul Zelik voran und interveniert in theoretische und kulturelle Fragen, die nicht nur Linke beschäftigen. Seine neueste Essaysammlung beschäftigt sich mit der Kluft zwischen der radikalen theoretischen Kritik einerseits und der Praxis vieler linker Bewegungen und Initiativen innerhalb der bestehenden Verhältnisse andererseits. Zugrunde liegt ihr die Frage, was radikale Theorie zu den politischen Auseinandersetzungen der Gegenwart an Problembewusstsein und Antworten beisteuern kann.
8.11. | Hamburg | 18.15 Uhr | ErzWiss. Hörsaal Uni Hamburg, Van-Melle-Park 8 Kritik des Nationalismus Diskussionsveranstaltung mit Renate Dillmann in der Vortragsreihe »What's left?« vom AStA Hamburg. Olympiasieger und ihre Landsleute vor den TV-Geräten sind bisweilen zu Tränen gerührt, wenn die nationale Hymne gespielt und die nationale Flagge gehisst wird. Gleichzeitig wird vor einem hässlichen Nationalismus gewarnt. Den sehen Politiker, die deutsche Öffentlichkeit, aber auch linke Antifa-Leute am Werk, wenn im Namen einer angeblich gefährdeten deutschen Nation demonstriert, Ausländer schikaniert und Heime angezündet werden. Renate Dillmann geht den Fragen nach: was Nation (im Unterschied zum Staat) ist, warum moderne Bürger ihre Nation lieben, auch und gerade wenn sie ihre Regierung kritisieren, warum die Unterscheidung zwischen Patriotismus und Nationalismus sachlich ein Unding ist, praktisch aber ein Dauerthema und wo es anzusetzen gilt, wenn man Nationalismus bekämpfen will.
9.11. | Berlin | 18:00 Uhr | RLS Salon, Franz-Mehring-Platz 1 Brasilien: Was bleibt von 14 Jahren PT-Regierung? Wie hat sich die brasilianische Gesellschaft in 14 Jahren Regierung unter der Führung der Arbeiterpartei (PT) gewandelt? Warum hat die PT trotz sozialpolitischer Erfolge an Unterstützung verloren? Welche Chancen auf eine ökonomisch-gesellschaftliche Transformation hat die brasilianische Linke verpasst? Diskussion mit Joachim Wahl und Christian Russau, dessen Buch Abstauben in Brasilien. Deutsche Konzerne im Zwielicht gerade erschienen ist.
9.12 | Hamburg | 19:00 Uhr | Uni, Allende-Platz 1, Raum 250 Politisches Denken im 20. Jahrhundert Frank Deppe, Professor em. an der Universität Marburg, spricht über maßgebliche politische Denkrichtungen im 20. Jahrhundert und ihre gesellschaftlichen Bedingungen, die er in seinem gerade in einer Neuausgabe erschienenen Standardwerk Politisches Denken im 20. Jahrhundert (4 Bände in 5 Büchern) ausführlich dargelegt hat. Deppe, ehemaliges Mitglied des SDS, promovierte bei Wolfgang Abendroth über den französischen Sozialisten, Aktivisten und Theoretiker des Aufstands Louis-Auguste Blanqui. Er hielt von 1972 bis 2006 den Lehrstuhl für Politikwissenschaft an der Universität Marburg. Eine gemeinsame Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hamburg in Kooperation mit Professor Olaf Asbach, Institut für Politikwissenschaft, Universität Hamburg und dem VSA: Verlag. |
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