Liebe Leser*innen und Freund*innen des Verlages,

der Oktober ist und bleibt wegen der Frankfurter Buchmesse vom 16. bis 20. Oktober ein Buchmonat, der allerdings in diesem Jahr von Berichten über die Schwierigkeiten unabhängiger Verlage geprägt wird. So schreibt etwa die Vorstandsvorsitzende der Kurt-Wolff-Stiftung und Verlegerin des Merlin Verlages, Katharina E. Meyer, in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 2. Oktober über die gravierenden Folgen der Veränderungen auf dem Buchmarkt: »Für kleinere unabhängige Verlage ist der Strukturwandel verbunden mit veränderten Einkaufsmodellen, die ihnen den Zugang in den Buchhandel verwehren, und mit schwindender Sichtbarkeit, die sie selbst nicht überwinden können. Zudem sind sie wie die gesamte Branche von gestiegenen Kosten und verändertem Medienkonsum betroffen.« Verlage wie die Edition Nautilus oder der Verbrecher Verlag haben um Spenden für Einzelprojekte oder ganze Programme bitten müssen.

Gaston Kirsche schrieb schon im September in der Jungle World, dass dies insbesondere linke Projekte betrifft. In der Tat haben diese anders als der Suhrkamp Verlag, keinen »Gärtner als Mäzen«, wie die FAZ die Übernahme von dessen Aktienmehrheit durch den ehemaligen Hamburger Gartenmarkt- und Baumarkt-Inhaber und Milliardär Dirk Möhrle untertitelte.

Auch wir sind von Umsatzrückgängen und erhöhten Kosten betroffen. Aber wir geben nicht klein bei, sondern stellen uns mit unserem Programm dem »rechten Zeitgeist« entgegen. Unsere Mäzene müssen die Leser*innen und Autor*innen sein, indem sie uns weiter unterstützen, damit dies auch in Zukunft gelingt:

– durch die Gewinnung neuer Leser*innen (z.B. den Hinweis auf diesen Newsletter, die Verteilung von Werbematerial bei Veranstaltungen)
– durch den Kauf von VSA: Büchern
– oder, sofern finanziell möglich, durch eine Überweisung auf unser Konto bei der
GLS Bank Bochum | IBAN: DE 0343 0609 6720 2812 4100.

Danke im Voraus und herzliche Grüße aus Hamburg

Aktuelles

VSA: Autoren auch abseits der Buchmesse aktiv

Viele unserer Autor*innen sind im Buchmonat Oktober auch außerhalb der Messe auf Veranstaltungen unterwegs und stellen ihre Bücher vor (Details in der Übersicht unten), so Torsten Teichert am 9.10. in Hamburg, Thomas Bollwein ebenfalls am 9.10. in Coburg und am 16.10. in Bamberg, Peter Wahl am 17.10. in Bielefeld oder Frank Deppe am 22.10. in  Magdeburg. Andere Autor*innen diskutieren bei den Gramsci-Tagen in Brauschweig am 25. und 26.10. mit. Und bei der Linken Literaturmesse in Nürberg, die gleich am ersten Novemberwochenende vom 1.-3.11. stattfindet (genaue Termine demnächst auf deren Internetseite), werden Kalle Kunkel und Jörn Schütrumpf ihre Bücher vorstellen, ebenso wie Dirk Neumann, Bereichsleiter Arbeitsgestaltung und Qualifizierungspolitik beim Vorstand der IG Metall, der an der Redaktion von »Gute Arbeit gegen Rechts« beteiligt war.

Warum Krypto keine Alternative ist


Bei Bitcoins handelt es sich zwar nicht um echte Währungen, sondern um ein privates »Fantasiegeld«. Aber nachdem sie eine gewisse Schwelle des Publikumsinteresses überschritten hatten und genügend echtes Geld in den Handel mit den an sich nutzlosen Datenbankeinträgen geflossen war, wurde deutlich, dass sie sich als Spekulationsobjekt eignen. 15 Jahre nach dem Start des Bitcoins wird es Zeit für einen kritischen Überblick und eine vorläufige Bilanz, die Torben Beyer, Catherine Gotschy, Holger Oppenhäuser und Tobias Weißer im AttacBasisText 62 »Spielgeld für den Kasinokapitalismus« ziehen. Es geht um die Vorgeschichte, die Funktionsweise der Blockchain-Datenbank, die dem Bitcoin und anderen Kryptowährungen zugrunde liegt, die Zusammenhänge von Kryptowerten und rechts-libertärer Ideologie, den irrsinnigen Energieverbrauch von Bitcoin und die Greenwashing-Versuche seiner Fans. Um das Ergebnis ihres Fazits vorwegzunehmen: Bitcoin löst gar nichts, sondern ist Teil des Problems. Der sinnlose Energiefresser sollte abgeschaltet und sich auf die Produktion notwendiger Güter im Rahmen der planetaren Grenzen besonnen werden. Let's end Bitcoin – and fix the world!

Die Morde der deutschen Rechten

Ab dem 6. Dezember 1918, als in Berlin eine genehmigte Demonstration zusammengeschossen wurde, mordete sich die deutsche Rechte durch die frühe Weimarer Republik. Prominenteste Opfer waren 1919 Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, der heute weitgehend vergessene USPD-Vorsitzende Hugo Haase und sein bayrischer Genosse Karl Gareis, Fraktionsvorsitzender im bayerischen Landtag, 1921 der Zentrums-Politiker Matthias Erzberger und 1922 Außenminister Walther Rathenau. Selbst vor einem 19-jährigen Dienstmädchen, Maria Sandmayr aus der Nähe von Dachau – sie hatte zufällig ein Waffenversteck entdeckt –, schreckten die reindeutschen Helden nicht zurück. An die Leiche der Erdrosselten legten sie einen Zettel: »Du Schandweib hast verraten dein Vaterland, du wurdest gerichtet von der schwarzen Hand.« Ein Fememord-Untersuchungsausschuss des Reichstags erfasste nicht nur die Morde, sondern brachte die Hintermänner ins Licht der Öffentlichkeit. Geleitet wurde dieser Ausschuss von Paul Levi (1883–1930), 1919 bis 1921 erster KPD-Vorsitzender, dann Kopf der Linken in der SPD. Diese heute weitgehend vergessene Seite des rechten Terrors dokumentiert und analysiert Jörn Schütrumpf in dem Band »Fememorde der deutschen Rechten«.

Handbuch Tarifpolitik und Arbeitskampf



Nur wenige VSA: Bücher schaffen es in die 5. Auflage. Dieses Handbuch, das in die Bibliothek jedes Betriebs- und Personalrats gehört, ist eines von ihnen. Es enthält nicht nur wichtiges Grundlagenwissen für die gewerkschaftliche Tarifarbeit, sondern auch praxisnahe Tipps zu betrieblichen Arbeitskämpfen. Peter Renneberg vermittelt fundierte Hintergründe über relevante ökonomische Theorien und einschlägige Gesetze auf nationaler wie europäischer Ebene. Und er erklärt, wie und warum sich die betrieblichen Strukturen und gewerkschaftlichen Strategien verändert haben. Es geht dort in die Tiefe, wo andere Handbücher an der Oberfläche steckenbleiben. In der aktualisierten Ausgabe wurden zudem die globalen Entwicklungen seit 2018, insbesondere die weltweite Covid19-Pandemie, die Wirtschaftskrise, der Krieg in der Ukraine und ihre Auswirkungen auf die Arbeits- und Gewerkschaftswelt aufgegriffen. Ein wichtiges Handbuch für Aktive in Betrieb und Gewerkschaft, für Mitglieder in Tarifkommissionen, Betriebs- und Personalräten.

Das Elend der Schuldenbremse

Die Ampelkoalition war von Beginn an mit einem Konstruktionsfehler gestartet: Man wollte die Schuldenbremse einhalten und keine Steuern erhöhen. Diese Strategie ist gescheitert: Einerseits hat die Wucht der Krisen dieses Konzept überfordert. Andererseits hat das Verfassungsgericht die Umgehung der Schuldenbremse unmöglich gemacht. Deshalb ist für Rudolf Hickel in seiner Flugschrift sonnenklar: Die Schuldenbremse mit ihrer blockierenden Wirkung auf eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung zu streichen und Kredite wieder für öffentliche Investitionen zu nutzen, ist in mehrfacher Hinsicht alternativlos: Ökonomisch wird eine Offensive für Zukunftsinvestitionen ausgelöst. Ökologisch baut dies die Brücke zu einem nachhaltigen Wohlstand.

Arbeitsbedingungen auf See und in den Häfen

gehen Christoph Scherrer und Ismail D. Karatepe in dem von ihnen herausgegebenen Band »Arbeit in der Lieferkette« nach. Die Autor*innen des Bands dokumentieren die Defizite bei der menschenwürdigen Arbeit am Beispiel der »Bananenlieferkette« zwischen der Karibik und Westeuropa, also während des Seetransports von Bananen und der damit verbundenen Vorgänge innerhalb und in der Nähe von Häfen. Im Focus stehen die Handelsrouten von kolumbianischen und costaricanischen Bananen nach Deutschland, die vor allem über den Hamburger Hafen, aber auch über Antwerpen oder den niederländischen Hafen in Vlissingen anlanden. Kolumbien als auch Costa Rica gehören laut der FAO-Datenbank zu den fünf größten Bananen-Exporteuren. Die Studie basiert vor allem auf Befragungen von Seeleuten und Hafenarbeitern und ihrer Organisationen. Ein Ziel besteht darin, deutsche staatliche Stellen und in Deutschland tätige Unternehmen in die Pflicht zu nehmen, und auf eine bessere Einhaltung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen auf See und in den Häfen zu drängen.

125 Jahre Bücher für alle

Bereits am 2. Oktober 1899 eröffnet in Hamburg eine Öffentliche Bücherhalle – gegründet von Bürgern der Stadt. Der Senat der Freien und Hansestadt sah lange keine Notwendigkeit, breiten Schichten der Bevölkerung Zugang zu Büchern zu ermöglichen. Das hat sich geändert, aber noch bis heute sind die ursprünglichen Ziele und Aufgabe der Bücherhallen gültig. Sie werden noch immer betrieben von einer gemeinnützigen Stiftung, die allerdings inzwischen von der Stadt gefördert wird. Hinzugekommen sind über die Jahre neue Veranstaltungsformen wie Lesungen mit Autor*innen, Tauschbörsen, Weiterbildungsberatung, die Unterstützung von Deutsch lernenden Jugendlichen und eine E-Medien-Sprechstunde. 2011 zog die Zentralbibliothek an den Hühnerposten am Hauptbahnhof. Darüber hinaus existieren zwei Bücherbusse sowie Bücherhallen an 32 Standorten in der Stadt. Wer mehr zur Geschichte wissen will, schaue auf der Internetseite des NDR nach.

Frisch besprochen

Nachdem der von Hans-Jürgen Urban herausgegebene Band »Gute Arbeit gegen Rechts« bereits im September in den Blättern für deutsche und internationale Politik »Buch des Monats« war, hat sich auch die Süddeutsche Zeitung lobend über den Band geäußert. Am 22. September schreibt Rudolf Walther u.a.: »Demokratiepolitik in Betrieben ist angesichts der Tatsache, dass sich Rechtspopulismus und menschenfeindlicher Autoritarismus in politischen Institutionen auf allen Ebenen zwischen der EU und den Kommunen festgesetzt haben, von enormer Bedeutung. [...] Das schmale Buch ist eine gelungene Mischung aus theoretisch orientierter Analyse und weniger bekannten Berichten aus dem gewerkschaftlichen Alltag in den Betrieben.« In der September-Ausgabe der Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit »express« notiert Stephan Krull zu dem gleichen Buch: »Mit der Zusammenführung unterschiedlicher Akteure in dieser Publikation« – gemeint sind Wissenschaftler*innen und gewerkschaftliche Aktive in den Betrieben – »wir der Weg sichtbar, der beim Kampf gegen rechts erfolgreich sein kann. Deshalb verdient dieses Buch eine breite Leser*innenschaft.«

In ndDIE WOCHE vom 14./15.9.2024 hat Michael Brie das Buch von Claus-Jürgen Göpfert über Jürgen Hinzers Arbeitskampferfahrungen in der Gewerkschaft NGG »Wer nicht hören will, wird bestreikt!« besprochen: »Was man lernen kann aus diesem Buch, ist die Verbindung der Mühen der Ebenen, der kontinuierlichen Arbeit in den Betrieben, des Aufbaus von Vertrauen und der Gewinnung von Arbeitern und Angestellten, mit Aktionen, die zugleich die Belegschaften mobilisieren und durch umfassende Öffentlichkeitsarbeit Rückhalt in der Bevölkerung und Unterstützung bei den Medien und in der Politik schaffen.«

Und kaum erschienen, gibt es bereits eine ausführliche Besprechung des neuen Buches von Gine Elsner »Die Ärzte der Waffen-SS und ihre Verbrechen«. Auf der Website mediennerd.de schreibt Daniel Pietrzik: »Ein eindringliches Buch, das eine tiefgründige und gut recherchierte Analyse der Rolle von Ärzten im System der Waffen-SS bietet. Gine Elsner gelingt es, die Komplexität dieses dunklen Kapitels der Medizingeschichte auf eindrucksvolle Weise darzustellen. Die Verbindung zwischen militärischer Medizin und ideologischer Verblendung wird hier schonungslos offen gelegt. Für mich ist dieses Buch eine unverzichtbare Lektüre für alle, die verstehen wollen, wie weit menschliche Grausamkeit in den ›wissenschaftlichen‹ Bereich eindringen kann und welche Verantwortung Mediziner in totalitären Systemen tragen.«

Neue Bücher

Im September sind erschienen:

Christoph Nix: Gramscis Geist
Ein Sardisches Tagebuch
144 Seiten | mit Fotos von Sebastiano Piras und Zeichnungen von Katrin Bollmann | EUR 14.00 | ISBN 978-3-96488-223-3

Gine Elsner: Die Ärzte der Waffen-SS und ihre Verbrechen
152 Seiten | Hardcover| EUR 16.80 | ISBN 978-3-96488-214-1

Für Oktober/November erwarten wir:

Peter Renneberg: Handbuch Tarifpolitik und Arbeitskampf
Theorie und Praxis gewerkschaftlicher Tarifarbeit und betrieblicher Arbeitskämpfe
5., aktualisierte Ausgabe | 232 Seiten | EUR 19.80 | ISBN 978-3-96488-224-0

Christoph Scherrer/Ismail D. Karatepe (Hrsg.): Arbeit in der Lieferkette
Miserable Arbeitsbedingungen auf See und in den Häfen
192 Seiten | EUR 18.80 | ISBN 978-3-96488-220-2

Michael Brie: Projekt »Schönes China«
Die ökologische Modernisierung der Volksrepublik
Eine Flugschrift | 120 Seiten | EUR 12.00 | ISBN 978-3-96488-232-5

Rudolf Hickel: Schuldenbremse oder »goldene Regel«?
Verantwortungsvolle Finanzpolitik für die sozial-ökologische Zeitenwende
Eine Flugschrift | 96 Seiten | EUR 12.00 | ISBN 978-3-96488-226-4

Klaus Lang: Die rechte Mitte
Konservative Radikalisierung von CDU und CSU?
Eine Flugschrift | 96 Seiten | € 12.00 | ISBN 978-3-96488-236-3

Torben Beyer/Catherine Gotschy/Holger Oppenhäuser/Tobias Weißer:
Spielgeld für den Kasinokapitalismus | Warum Krypto keine Alternative ist
AttacBasisText 62 | 96 Seiten | € 8.50 | ISBN 978-3-96488-228-8

Kalle Kunkel: »Langer Atem – keine Geduld mehr«
Der Kampf um die Krankenhäuser als politischer Tarifkonflikt
280 Seiten | € 19.80 | ISBN 978-3-96488-230-1

Jörn Schütrumpf: Fememorde der deutschen Rechten
Von Rosa Luxemburg und Maria Sandmayr über Matthias Erzberger bis Walther Rathenau
Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung
192 Seiten | € 14.80 | ISBN 978-3-96488-229-5

Joachim Bischoff: Ende oder Renaissance sozialistischer Utopien?
Friedrich Engels’ »Anti-Dühring«
160 Seiten | € 14.80 | ISBN 978-3-96488-172-4

David Harvey: Marx’ »Grundrisse« lesen
Ein Begleiter für Einsteiger und Fortgeschrittene
Aus dem Amerikanischen | 440 Seiten | EUR 29.80 | ISBN 978-3-96488-187-8

Liu Jun/Jan Turowski (Hrsg.): Kann man den Tiger reiten?
Chinas Entwicklungsmodell als Synthese von Moderne und Sozialismus
Linker ChinaDiskurs 3 | Eine Publikation des Beijing-Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung
224 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-96488-142-7

Veranstaltungs-Tipps

In Rosas Schatten. Zur Geschichte einer jüdischen Familie aus Polen
noch bis zum 10.10.2024 | Frankfurt (Oder) | Volkshochschule, Gartenstr. 1.
Eine Ausstellung der Rosa-Luxemburg-Stiftung, realisiert in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg mit Unterstützung durch das Büros der RLS in Warschau, die von Holger Politt und Krzysztof Pilawski auf Grundlage ihres Buches »Rosa Luxemburg: Spurensuche« (erschienen im VSA: Verlag) konzipiert wurde. Sie ist kostenfrei zu den Öffnungszeiten der Volkshochschule (Mo–Do 10 bis 20 Uhr) zu besuchen.

Nein zu Krieg und Hochrüstung! Ja zu Frieden und internationaler Solidarität
3.10.2024 | Berlin | 12:30 Uhr Sternmarsch mit drei Auftaktkundgebungen | 14:30 Uhr Schlusskundgebung an der Siegessäule
Bundesweite Friedensdemonstration, Details siehe unter https://nie-wieder-krieg.org/

Die Arbeit des Körpers
8.10.2024 | München | 18:00 Uhr | Münchner Aids-Hilfe, Lindwurmstr. 71.
Unfall- und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz war immer Teil der Klassenauseinandersetzungen, so der Referent Wolfgang Hien, Arbeits- und Gesundheitswissenschaftler und Medizinsoziologe. Im Zuge der internationalen Arbeitsteilung haben sich viele klassische Risiken an die Peripherie verlagert. Hinzugekommen sind neuartige psychische Belastungen, die unsere Persönlichkeit, unser Empfinden und unseren Charakter verändern und aushöhlen. Eine Kooperationsveranstaltung des DGB-Bildungswerkes, Arbeit und Leben München mit dem Kurt-Eisner-Verein.

Gramscis Geist
8.10.2024 | Dillenburg | 19:00 Uhr, Wilhelm-von-Oranien-Schule, Jahnstr. 1.
Christoph Nix ist Schriftsteller, Regisseur, Strafverteidiger, Wissenschaftler, Honorarkonsul von Malawi – und noch vieles mehr. Das Multitalent kommt an seine alte Dillenburger Schule und liest aus seinen Klassikern sowie aus seinem neuesten Werk »Gramscis Geist. Ein Sardisches Tagebuch«. Darin zeigt er Wege auf, wie man Sardinien neu entdecken kann und dabei immer mal wieder Antonio Gramsci begegnet. Aber auch vielen Menschen, die die faszinierende Insel heute mit ihrer Lebensart und Kultur jeden Tag neu bereichern. Im Frühjahr 2024 hatte er bei VSA: bereits die Neuausgabe von Giuseppe Fioris Biografie »Das Leben des Antonio Gramsci« neu herausgegeben.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Buchhandlung Rübezahl.

Die Entzauberung eines Kanzlers
9.10.2024 | Hamburg | 19:30 Uhr | Buchhandlung Quotes, Waitzstraße 16.
Die wahre Geschichte ist hässlicher als alle Gerüchte. In diesem Sinne stellt der VSA: Autor Torsten Teichert  seine in diesem Frühjahr erschienene Flugschrift über Olaf Scholz vor und stellt sich den Fragen des Publikums. Eintritt frei.

»Rechtsextremismus – Was ist das und was können wir dagegen tun?«
9.10.2024 | Coburg | 19:30 Uhr | Zentrum für alternative Kultur, Judengasse 23.
Was genau steckt hinter dem Begriff Rechtsextremismus und wie entstehen rechtsextreme Einstellungen? VSA: Autor Thomas Bollwein beantwortet an diesem Abend diese Fragen, die er in seinem Buch ausführlich behandelt.

Machtübernahme. Was passiert, wenn Rechtsextreme regieren.
10.10.2024 | Saarbrücken | 18:00 Uhr | Salon Rosa Veranstaltungsraum, Futterstr. 17-19.
Eine Anleitung zum Widerstand mit Arne Semsrott, der sein neu erschienenes Buch im Droemer Verlag vorstellt. Darin liefert er konkrete Strategien dafür, wie wir unsere demokratische Gesellschaft gegen eine autoritäre Machtübernahme verteidigen können.  

Wird Amerika wieder »great«? Eine Infotour mit Stefan Liebich
14.10.2024 | Berlin | 19:00 Uhr | Kulturkantine, Saarbrücker Str. 24.
Mit der Ernennung von Kamala Harris zur Präsidentschaftskandidatin ist es der Demokratischen Partei mitten im Wahlkampf gelungen, eine neue Aufbruchsstimmung zu erzeugen. In den Umfragen zeigt sich allerdings nach wie vor ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Harris und Trump. Der Büroleiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung in New York, Stefan Liebich, ist im Oktober zu einer Speakers Tour in Deutschland und wird zur Situation in den USA berichten.
Weitere Termine (Auswahl): 15.10.2024, Rostock, 19:00 Uhr, Kartenraum im Peter-Weiss-Haus, Doberaner Str. 21; 16.10.2024, Hannover, 19:00 Uhr, Veranstaltungszentrum »Rotation« in den ver.di-Höfen, Goseriede 10; 22.10.2024, Hamburg, 19:00 Uhr, Curiohaus, GEW-Saal, Rothenbaumchaussee 11.

Rechtsextremismus: Was ist das und was können wir dagegen tun?
16.10.2024 | Bamberg | 19:00 Uhr | Distel, Kunnigundenruhstr. 8.
Der VSA: Autor Thomas Bollwein stellt sein im Frühjahr 2024 erschienenes Buch vor und diskutiert u.a. darüber, was genau hinter dem Begriff Rechtsextremismus steckt und wie rechtsextreme Einstellungen entstehen. Beides sind keine Randphänomene und in allen gesellschaftlichen Schichten festzustellen. Eine große Rolle spielt Angst – Angst vor ökonomischem Abstieg, vor existenziellen Risiken wie Pandemien, Klimawandel und Kriegen, Angst vor zu vielen Fluchtsuchenden. Die Veranstaltung findet statt in der Gaststätte »Distel« des Trägervereins »Kulturraum Bamberg e.V.«. Die Mitglieder der »Distel« engagieren sich ehrenamtlich und sind basisdemokratisch organisiert. »Wir sind unabhängig und können deswegen politischen und kulturellen Nischen einen Platz bieten«, die dem Erstarken rechter Kräfte etwas entgegensetzen können und ein gutes Leben für alle anstreben.

Krieg in der Ukraine: Wie ist Frieden möglich?
17.10.2024 | Bielefeld | 20:00 Uhr | Bürgerwache am Siegfriedplatz, Rolandstraße 16.
Vortrag und Diskussion zur Situation in der Ukraine mit VSA: Autor Peter Wahl (Der Krieg und die Linken, 2023). Wie könnte ein Weg zur politischen Konfliktlösung, zu Diplomatie, Entspannung und Abrüstung aussehen? Welche Akteure wären auf welche Weise in der Lage, diesen Weg politisch durchzusetzen? Welche Aufgaben stellen sich der Friedensbewegung? Eine Veranstaltung des Rosa-Luxemburg-Clubs Bielefeld und der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW.

Die Kämpfe einer Sozialistin
18.10.2024 | Frankfurt a.M. | 19:00 Uhr, Club Voltaire, Kleine Hochstr. 5.
Im Leben von Hertha Gordon-Walcher (1894-1990) spiegelt sich das 20. Jahrhundert. Und es spiegeln sich alle Brüche, alle Hoffnungen und Enttäuschungen, die sie als Sozialistin erlebt hat. Erst der vergebliche Kampf um die Demokratie in der Weimarer Republik, dann der Widerstand gegen die Nationalsozialisten, eine dramatische Flucht ins Exil in die USA und dann der Versuch, in der DDR einen sozialistischen Staat aufzubauen. Auf mehr als 700 Seiten hat Regina Scheer in ihrem Buch »Bittere Brunnen« das Leben von Hertha Gordon-Walcher nachgezeichnet. Im Gespräch mit dem VSA: Autor Claus-Jürgen Göpfert wird sie ihr Buch vorstellen, vor allem aber wird es um die Frage gehen, was aus dem Leben von Hertha Gordon-Walcher für die politischen Kämpfe von heute gelernt werden kann.

Klimakrise und Kapitalismus verstehen!
19.10.-20.10.2024 | Hamburg | Rialto, Vogelhüttendeich 30.
Seminar zu den großen Wirtschaftstheorien und der Klimakrise: In einem zweitägigen Einführungsseminar werden die drei Theoretiker bzw. Theorien vorgestellt, die Wissenschaft, Politik und Wirtschaft in den letzten 100 Jahren geprägt haben und heute noch prägen – Neoklassik, Keynes und Marx. Es ist kein Vorwissen zu den Theorien erforderlich. Teilnahmegebühr liegt bei 5 Euro. Anmeldung unter anmeldung@rls-hamburg.de.

»Zeitenwende«: Autoritärer Kapitalismus?
22.10.2024 | Magdeburg | 19:30 Uhr | Stadtbibliothek, Breiter Weg 109.
An diesem Diskussionsabend spricht VSA: Autor Frank Deppe über die gesellschaftliche Entwicklung der letzten Dekaden und wie die große Krise seit 2008 den Wandel zu einem autoritären Kapitalismus beschleunigt hat. Dabei beleuchtet er die Situation in den USA, Russland, China und Indien und diskutiert, ob demokratische Bewegungen von unten als Gegengewicht gegen diese autoritäre Wende wirken können.

17. Braunschweiger Gramsci-Tage 2024
25.10.-26.10.2024 | Haus der Kulturen, Am Nordbahnhof 1a.
Revolutionäre Realpolitik heute – aktuelle Herrschaftsstrategien des Kapitals und unsere solidarische Gegenwehr. Wie kann – angesichts der wachsenden Herausforderungen und unter den derzeitigen Kräfteverhältnissen – eine notwendige sozial-ökologische Transformation in die Tat umgesetzt werden? Mit anderen Worten: Wie muss revolutionäre Realpolitik heute aussehen? Wo liegen die Ansatzpunkte einer »praktischen Politik im Konkreten mit transformatorischen Zielen und Mitteln« (Michael Brie)? Wir fragen dazu auch nach den subjektiven Bedingungen von Autoritarismus aus der Perspektive kritischer Sozialpsychologie und suchen nach Wegen für eine solidarische Politik der Arbeit. Der Tagungsbeitrag beträgt 20 €, ermäßigt 5 €. Anmeldung unter gramsci-tage.de

Künstliche Intelligenz und Arbeitskämpfe
29.10.2024 | Online (Zoom) | 19:00 Uhr
Vortrag und Diskussion mit Nina Scholz. Künstliche Intelligenz verändert die Arbeitswelt – und die Arbeitskämpfe. Aber wie eigentlich? Die Journalistin Nina Scholz hat sich verschiedene Branchen und Gewerkschaften angeschaut, um die verschiedenen Veränderungen zu verstehen: wo steigt der Arbeitsdruck? Wo sinkt er vielleicht auch? Und wo ersetzt die KI jetzt schon oder bald ganze Berufszweige? Die Veranstaltung ist Teil der Reihe »KI, Klima, Krise, Krieg – Wie Künstliche Intelligenz unser Leben verändert«.
Anmeldung unter anmeldung@rls-hamburg.de.

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