Liebe Leserinnen und Leser,

wir wünschen allen Abonnent*innen unseres Newsletters ein gutes neues Jahr!
Einen ausführlichen Neujahrsgruß des VSA: Teams, der Redaktion der Zeitschrift Sozialismus und von WISSENTransfer gibt es hier.

Das Frühjahrsprogramms 2018 geht in den nächsten Tagen online – es wird Bücher zum Ende des NSU-Prozesses geben, zum 68er-Jubiläumsjahr, zum Rechtsruck hierzulande und in Europa sowie natürlich zu Marx’ 200. Geburtstag u.v.a.m.

Also immer mal zwischendurch auf die Website schauen!
Einen angenehmen Jahresbeginn wünscht das VSA: Team aus der Hansestadt

Neuigkeiten

Das Feindbild Islam

Die Kölner Polizei hat kurz nach Sylvester Anzeige gegen die AfD-Politikerin Beatrix von Storch wegen des Verdachts der Volksverhetzung erstattet. Diese hatte sich via Twitter darüber empört, dass die Kölner Polizei Informationen zu den Neujahrsfeiern auch auf Arabisch verbreitet hatte, und sich abfällig über Muslime geäußert. Gut, dass nun auch Behörden aktiv werden. Allerdings gehört zur Realität, dass es einen »institutionellen Rassismus« in der heute vorherrschenden Form antimuslimischer Ressentiments gibt, die in der politischen Klasse, in der Mitte der Gesellschaft, bei selbsternannten Eliten und am rechten Rand wuchern. Darauf macht Eberhard Schultz unter Rückgriff auf seine konkreten Erfahrungen als Menschenrechtsanwalt aufmerksam. Seine zentrale These: Nur bessere Aufklärung über bestehende wissenschaftliche Erkenntnisse und internationale rechtliche Standards, verstärktes Engagement und die Vernetzung antirassistischer Kräfte können verhindern, dass Rassismus sich in offener Gewalt entlädt.

#verlagegegenrechts

Auch die im März stattfindende Leipziger Buchmesse erfordert ein Engagement gegen rechte Meinungsmache. VSA: beteiligt sich an der Initiative #verlagegegenrechts. Sie wird getragen von mehr als 45 Verlagen und über 100 Einzelpersonen und Institutionen aus der Buchbranche: »Wir nehmen die Präsenz völkischer, nationalistischer und antifeministischer Verlage nicht wort- und tatenlos hin. Und werden wie in den letzten Jahren Protest organisieren, wo immer wir auf sie treffen.«

Außerdem hat die Initiative eine Crowdfunding-Kampagne bis 21.1.2018 gestartet. Damit soll u.a. Material produziert werden, um über die Ideologie und Strukturen rechter Verlage aufzuklären. Mit Lesezeichen, Buttons und Taschen will die Initiative auf der Messe und in der Stadt Leipzig sichtbar werden. Außerdem sind Diskussionsveranstaltungen unter dem Motto »Die Gedanken sind bunt« geplant, Referent*innen mit keinem/geringen Einkommen wird so die Teilnahme ermöglicht.

Der Aufstand der Töchter

Was tun, wenn sich eine öffentliche Einrichtung mit Tariflöhnen zu einer bösen Stieftochter mit Dumpinglöhnen verwandelt? Was tun, wenn bisher betriebsinterne Tätigkeiten über Werkverträge fremd vergeben werden? Was tun, wenn der Ton härter wird und die Angstmache zunimmt? Was tun, wenn der Lohn nur noch die Hälfte des Lohns des direkten Kollegen beträgt und jetzt schon klar ist, dass die Rente nicht zum Leben reicht? Da hilft nur noch WIDERSTAND. Den haben Beschäftigte aus dem Berliner Botanischen Garten und anderen Bereichen organisiert und Anklage gegen systematische Tarifflucht und das Outsourcing in Verantwortung der öffentlichen Hand erhoben. Unter dem Titel »Friede den Hecken« berichtet die taz Berlin über den Konflikt und das Buch.

Ein Schweizerbürger bei der revolutionären Linken

Unser Autor Jürg Ulrich (geb. 1930, lange Jahre Professor für Neuropathologie am Universitätsspital Basel/Schweiz) war unerwartet am 16. Mai 2017 verstorben. Zuvor hatte er uns noch ein Manuskript mit Erinnerungen und Auseinandersetzungen mit dem »revolutionären Sozialismus – besonders in der Form des Trotzkismus« – geschickt, über dessen Veröffentlichung wir uns mit ihm verständigt hatten. Darin berichtet er über Wegmarken seiner trotzkistischen Entwicklung und den Rückzug von revolutionär-sozialistischer Politik, die er danach als Historiker betrachtete. Es erscheint nun im Januar posthum.

Termine

8. Januar 2018 | Hamburg | 19:00 Uhr | Museum der Arbeit, Wiesendamm 3 (U-/S-Bahnhof Barmbek)
Neue Textausgabe von Marx’ »Das Kapital«, Band 1



Karl Marx hat den ersten Band seines Opus magnum, der 1867 in der Erstauflage in Hamburg erschien, nicht mehr in der Fassung veröffentlichen können, die ihm selbst Ende 1881 vor Augen stand. Was Marx nicht mehr schaffen konnte, hat nun Thomas Kuczynski in der von ihm herausgegebenen Neuen Textausgabe des Ersten Bands des »Kapital« übernommen. Er stellt sie im Rahmen der Ausstellung im Hamburger Museum der Arbeit über das Marxsche Grundlagenwerk im Gespräch mit Joachim Bischoff vor. Eine gemeinsame Veranstaltung der Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg, des VSA: Verlags und des Museums der Arbeit.

19. Januar 2018 | Aachen | 18:00 Uhr | DGB-Haus, Dennewartstr. 17
Marxsche Theorie: Zurück zum Original
Der Herausgeber Johannes Schillo und weitere Autoren des bei VSA: im Jahr 2015 erschienenen Bandes Zurück zum Original – Zur Aktualität der Marxschen Theorie stellen Thesen ihres Buchs auf einer Veranstaltung der DGB-Jugend Aachen vor und diskutieren über Leistung und Aktualität der Marxschen Kapitalismuskritik. Kontakt: redcat@posteo.de.

19. Januar 2018 | Hamburg | 18:00 Uhr | Uni, Allendeplatz 1 (Pferdestall), Raum 245
Die Deutung des Nationalsozialismus durch das Frankfurter Institut für Sozialforschung
Dr. Björn Oeller und Paul Stegemann (Hamburg) zeigen, welche Probleme bei der am traditionellen Marxismus orientierten Erklärung des Faschismus, insbesondere des Nationalsozialismus, existieren und warum auch das Institut für Sozialforschung – trotz seines umfassenden interdisziplinären Ansatzes - eine solche Erklärung allenfalls in Ansätzen entwarf.
Eine Veranstaltung der MASCH-Hochschulgruppe: www.masch-hamburg.de

25. Januar 2018 | Hamburg | 19:00 Uhr | Israelitische Töchterschule, Karolinenstr. 35
Israel und Palästina – Zwei Staaten für zwei Völker?
Dr. Angelika Timm, Nahostwissenschaftlerin und ehemalige Leiterin des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Israel, konzentriert sich auf den internationalen, regionalen und nationalen Kontext des israelisch-palästinensischen Konflikts. Gefragt wird auch danach, wie Deutschland seine historische Verantwortung gegenüber Israelis und Palästinensern wahrnehmen kann und welche Positionen hinsichtlich der Konfliktbearbeitung Linke in Israel und Palästina vertreten.

27. Januar 2018 | Wuppertal-Barmen | 13:30 Uhr | Historisches Zentrum, Engelsstr. 10
200 Jahre Karl Marx
Festvortrag von Georg Fülberth (Marburg); anschließend wird das Stück des Weber-Herzog-Musiktheaters »Frau Kapital trifft Dr. Marx« uraufgeführt, ein Musiktheaterspiel zum 200. Geburtstag von Karl Marx. In anschaulicher und unterhaltsamer Form greift das Stück wesentliche Inhalte von Marx’ Hauptwerk »Das Kapital« auf: Ware, Gebrauchswert, Tauschwert, Ware Arbeitskraft, Mehrwert, Ursprüngliche Akkumulation. Die Musik von Christof Herzog setzt die Tradition von Kurt Weill und Hanns Eisler fort. Eine Veranstaltung der Marx-Engels-Stiftung.

28. Januar 2018 | Hamburg | 14:00 Uhr | Heine-Denkmal auf dem Rathausmarkt
Auf den Spuren von Karl Marx
Warum erschien »Das Kapital« 1867 gerade in Hamburg? Warum kam er in die Hansestadt? Und was hatte Karl Marx eigentlich sonst noch mit Hamburg zu tun? Jürgen Bönig begibt sich zwei Stunden auf Marx’ Spuren und entdeckt spannende Orte und Zusammenhänge.

30. Januar 2018 | Magdeburg | 18:00 Uhr | RLS-Seminarraum, Ebendorfer Str. 4
Lenin neu entdecken
Michael Brie analysiert in seinem bei VSA: 2016 erschienenen Buch Lenin neu entdecken jenen konzeptionellen Suchprozess zwischen 1914 und 1917, der Lenin befähigte, so entscheidend in den Verlauf der russischen Revolution vor einhundert Jahren einzugreifen. Welches Macht-, Gewalt- und Staatsverständnis hatte Lenin und wie leitete er nach dem Sieg im Bürgerkrieg einen neuen strategischen Suchprozess ein, da Ziel und Ergebnis so weit auseinanderfielen? Der Autor stellt seine These »Wer vom Stalinismus redet, darf vom Leninismus nicht schweigen« zur Diskussion und macht deutlich, dass in der heutigen Vielfachkrise der kapitalistischen Zivilisation die Erkenntnisse Lenins noch immer von Bedeutung sind, wenn sie denn anders gelöst werden als 1917.

Weitere Termine gibt es aktuell immer hier.

Neue Bücher

Jana Seppelt, Reinhold Niemerg u.a.: Der Aufstand der Töchter
Botanischer Garten Berlin: Gemeinsam staatlich organisierte prekäre Beschäftigung überwinden
Reihe WIDERSTÄNDIG | 176 Seiten | EUR 16.00 | ISBN 978-3-89965-782-1

Eberhard Schultz: Feindbild Islam und institutioneller Rassismus
Menschenrechtsarbeit in Zeiten von Migration und Anti-Terrorismus
240 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-89965-773-9

Jürg Ulrich: Trotzki an der Goldküste
Ein Schweizerbürger bei der revolutionären Linken
72 Seiten | Hardcover in Halbleinen | EUR 9.80 | ISBN 978-3-89965-764-7

Karl Marx: Das Kapital
Kritik der politischen Ökonomie | Erster Band
Buch I: Der Produktionsprozess des Kapitals
Neue Textausgabe, bearbeitet und herausgegeben von Thomas Kuczynski
800 Seiten | Hardcover mit USB-Card | EUR 19.80 | ISBN 978-3-89965-777-7

Hajo Funke: Sicherheitsrisiko Verfassungsschutz
Staatsaffäre NSU: das V-Mann-Desaster und was daraus gelernt werden muss
240 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-89965-774-6

Werner Rätz/Dagmar Paternoga: Zukunftsmodell Grundeinkommen?
Recht auf Teilhabe, soziale Sicherung und ein wenig Utopie
AttacBasisTexte 50 | 96 Seiten | EUR 7.00 | ISBN 978-3-89965-775-3

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