Liebe Leserinnen und Leser,

der DGB ruft zum 1. Mai unter dem Motto »Gute Arbeit. Soziales Europa« einmal mehr dazu auf, für die Würde und Rechte der arbeitenden Menschen zu demonstrieren. Nicht nur in Europa, sondern weltweit. So stehen stehen dieses Jahr in Bangladesch die Demonstrationen der Textilarbeiter_innen im Zeichen des Kampfes gegen Sklavenlöhne und Ausbeutung – aber auch im Zeichen der Trauer. Vor einem Jahr stürzte in Sabhar binnen weniger Minuten der neunstöckige Rana-Plaza-Gebäudekomplex ein. Für die Zukunft der bangladeschischen Textilarbeiterinnen ist es wichtig, dass sie sich das Recht erkämpfen, sich in unabhängigen Gewerkschaften organisieren zu können – für ein besseres Leben. So wie die streikenden Näherinnen in Lawrence/Massachusetts vor über hundert Jahren:

»Wenn wir zusammen geh'n,
kommt mit uns ein bess'rer Tag.
Die Menschen die sich wehren,
wehren aller Menschen Plag.
Zu Ende sei, dass kleine Leute schuften für die Großen!
Her mit dem ganzen Leben:
Brot und Rosen!«

Mit solidarischen Grüßen zum 1. Mai
das VSA: Team aus Hamburg

Events

Was ist los im »Land des Fußballs«?

Auch viele linke Fußballfans können es kaum noch erwarten: Am 12. Juni 2014 beginnt die Weltmeisterschaft der Männer in Brasilien. Zugleich wird das Land von sozialen Protesten gegen Polizeigewalt und Räumung von Favelas, mangelnde öffentliche Dienstleistungen und die anhaltende soziale Spaltung erschüttert. Grund genug, einen anderen Blickwinkel auf die WM zu werfen. Dies haben Gerhard Dilger (Rosa-Luxemburg-Stiftung São Paulo), Thomas Fatheuer (ehemals Heinrich-Böll-Stiftung in Brasilien), Christian Russau (u.a. aktiv bei der Brasiliensolidarität KoBra) und Stefan Thimmel (Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin) getan: Fußball in Brasilien: Widerstand und Utopie. Von Mythen und Helden, von Massenkultur und Protest. Mit vielen anderen Autor_innen tragen sie Aspekte des brasilianischen Fußballs, der Rolle der Fifa und der sozialen Realitäten in dem fußballbegeisterten Land zusammen.
Die Herausgeber stellen ihr Buch vor am:
8.5., 18:30 Uhr in Berlin, Haus der Kulturen der Welt bei Frauen, Fußball, Frieden und Veränderung: Zu den wirklich wichtigen Themen der Welt ...
20.5., 19:00 Uhr in Hannover, Pavillon am Raschplatz
20.5., 19:00 Uhr in München, »Vereinsheim« (in Kooperation u.a. mit den »Löwenfans gegen Rechts«)
2.6., in Heidelberg
3.6., 19:30 Uhr in Karlsruhe im »Viktoria«
Details und weitere Termine hier und unter www.rosalux.de

DIE LINKE debattiert

Die Partei DIE LINKE berät auf einem Parteitag vom 9. bis zum 11. Mai in Berlin auch darüber, wie die anstehenden Europa-, Landtags- und Kommunalwahlen eingeschätzt und welche strategischen Schlussfolgerungen daraus für die Bundestagswahl 2017 gezogen werden sollten. Ein Diskussionspunkt wird die Frage sein, ob es wirklich eine linke Mehrheit für Rot-Rot-Grün gibt, und wenn ja, welche Inhalte dafür eigentlich stark gemacht werden müssten. Damit zusammen hängt die Frage, ob DIE LINKE wirklich bereits die Partei »neuen Typs« ist, mit der die aktuelle Parteiführung sowohl nach außen wie nach innen einen neuen Politikstil verkörpern will. Zur ersten Frage hat der Chefredakteur des neuen deutschland, Tom Strohschneider, zur zweiten der ehemalige Sprecher des Forum Demokratischer Sozialismus, Benjamin-Immanuel Hoff, eine aktuelle Flugschrift vorgelegt. Beide werden auf dem Parteitag vorgestellt.

Europawahl zur Abstimmung über TTIP

Noch nie stand bei einer Europawahl so viel auf dem Spiel: Demokratie und Rechtsstaat, Umwelt- und Verbraucherschutz, soziale Standards und kulturelle Vielfalt. Alles nur, weil EU und USA das Freihandels- und Investitionsabkommen TTIP abschließen wollen. Das neu gewählte Europaparlament kann das Abkommen noch stoppen.
Viele Wähler_innen haben aber noch nie von TTIP gehört – und nur die wenigsten wissen, welche Positionen die Parteien zu TTIP bezogen haben. campact hat dafür einen Türanhänger entworfen, mit dem man auch seine Nachbarn kurz und knapp aufklären kann. Mehr Hintergründe zum TTIP liefern die Autor_innen des AttacBasisTextes Die Freihandelsfalle. In einer ersten zusammenfassenden Übersetzung des »Alternativen Handelsmandats« fordern sie zudem Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit, Zukunftsfähigkeit und Demokratie als übergeordnete Prinzipien zu setzen.

Frieden »kriegt« man nicht!

Dass viele Menschen die Sorge haben, die Krise um die Ukraine könnte in unkontrollierte und sich ausweitende Kriegshandlungen münden, hat einen manifesten Hintergrund: Alle oft mit humanitären Argumenten »begründeten« kriegerischen Interventionen – sei es im Kosovo, im Irak, in Afghanistan oder auch im Nahen Osten – haben die Konflikte dort nicht »beruhigen«, geschweige denn die ihnen zugrunde liegenden ökonomischen und sozialen Probleme in Angriff nehmen können. Im Gegenteil, in den meisten Fällen ist das Leid der Menschen vor Ort durch Gewalt und Krieg gestiegen. Diese Erfahrungen hat auch der ehemalige Europaabgeordnete André Brie auf seinen Reisen in Konfliktregionen und Krisengebiete gemacht, die er in einem Buch zusammengefasst hat. Sie erlauben eine andere Sicht auf die Sorgen und Ängste der Menschen vor Ort und unterstreichen die Notwendigkeit, dafür zu einzutreten, dass Kriege erst gar nicht geführt werden.

Soziale Spaltungen in Hamburg

Die von der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft geförderte und von den VSA: Autoren Joachim Bischoff, Klaus Bullan und Bernhard Müller verfasste Untersuchung Soziale Spaltung in Hamburg kommt zu dem Schluss, dass die Armut in Hamburg zunimmt. Für Kinder, ältere Menschen und ganze Stadtteile verschlimmere sich die Lage. Doch davon ist im jüngsten Sozialbericht des Sozialsenators Detlef Scheele (SPD) kaum die Rede. Der NDR zeigt einen Videobeitrag zur Pressekonferenz, auf der die Studie vorgestellt wurde. Die im Rahmen des Webprojektes nordLINKS entstandene Broschüre kann als pdf-Datei heruntergeladen oder für 5 Euro über den VSA: Shop bestellt werden. Mehr Hintergründe über die sozialen Entwicklungen in der Metropole liefert auch das von Gerd Pohl und Klaus Wicher herausgegebene Buch Hamburg: Gespaltene Stadt.

NATO-Eigentor

Am 1.4.2014 tagte das Hohe Westliche Gericht in Form der NATO-Außenminister und befand, Russland habe mit der Annexion der Krim Völkerrecht verletzt, gegen das Grundlagendokument des Euro-Atlantischen-Partnerschaftsrates der NATO (in dem Russland Mitglied ist) und die Grundakte NATO-Russland verstoßen. Der an sich völlig berechtigte Vorwurf des Völkerrechtsbruchs klingt aus dem Mund von NATO-Chef Rasmussen absurd. War es doch niemand anders als die NATO selbst, die mit dem Kosovokrieg 1999 eben dieses 15 Jahre zuvor getan hatte. 2003 unterstützten auch einige europäische Regierungen, u.a. die dänische unter Ministerpräsident Rasmussen, den völkerrechtswidrigen Irakkrieg der USA und beteiligten sich an der »Koalition der Willigen«. Den Weg der NATO vom weltweit führenden Militär- zum Kriegspakt hat Uli Cremer (GRÜNE Friedensinitiative) in seinem Buch Neue NATO: die ersten Kriege beschrieben. Die Ukraine-Krise offenbart einmal mehr: »Die NATO scheint heute bedrohlicher, als sie es in Zeiten des Kalten Krieges je war.«, so Hans-Christian Ströbele im Vorwort des »Standardwerks« für Friedensbewegte.

Termine

Fiskalkrise im Konflikt?

6. Mai | Stuttgart | 19:00 Uhr | ver.di Bezirk Stuttgart, Lautenschlagerstr. 20
Wolfgang Dunkel und Wolfgang Menz, Forscher am Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF) in München, stellen Befunde aus drei Forschungsprojekten vor: Krise ohne Konflikt? (VSA 2011), Krisenerfahrungen und Politik (VSA 2013) sowie »Brüchige Legitimationen – neue Handlungsorientierungen?« (Hans Böckler Stiftung).

Arbeitszeitverkürzung – ein Weg aus der Krise

10. Mai | Hamburg | 10:00-19:00 Uhr | Gewerbeschule 1, Angerstr. 7-11
Immer länger und schneller arbeiten? Nein! Die Veranstalter – RLS, GEW, KDA, SoVD, DIDF – halten mit der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich dagegen: »Arbeitslosigkeit und Arbeitsverdichtung sind zwei Seiten einer Medaille. Arbeitszeitverkürzung gehört wieder auf die Tagesordnung«. Mit Siggi Fries, Sybille Stamm, Klaus Wicher, Steffen Lehndorff u.a.

Rotes Grün

22. Mai | Wismar | 19:00 Uhr | Filmbüro, Bürgermeister-Haupt-Str. 51
Buchvorstellung von Hans Thie: Rotes Grün. Pioniere und Prinzipien einer ökologischen Gesellschaft (VSA).

Wählen gehen!

25. Mai | bundesweit | 8:00 bis 18:00 Uhr
Wahlen zum Europäischen Parlament: die politische Linke stärken – die neoliberale und extreme Rechte durch linke Wahlbeteiligung schwächen!

Linke Buchtage

30. Mai bis 1. Juni | Berlin, Gneisenaustr. 2a
Jährlich einmal organisiert ein wechselndes Team von Engagierten gemeinsam mit Autor_innen und Verlagen im Mehringhof in Kreuzberg die Linken Buchtage. Der VSA: Autor Heiner Karuscheit mit Deutschland 1914 (30.5., 18 Uhr) und Christian Frings, der Übersetzer von David Harveys Die Rätsel des Kapitals entschlüsseln (31.5., 18 Uhr), sind mit dabei.

Soeben erschienen

Klaus Pickshaus
Rücksichtslos gegen Gesundheit und Leben

Gute Arbeit und Kapitalismuskritik – ein politisches Projekt auf dem Prüfstand
176 Seiten | EUR 14.80 | ISBN 978-3-89965-609-1

Herbert Schui
Politische Mythen und elitäre Menschenfeindlichkeit

Halten Ruhe und Ordnung die Gesellschaft zusammen?
128 Seiten | EUR 12.80 | ISBN 978-3-89965-598-8

Anfang Mai erscheinen außerdem:

benjamin-immanuel hoff
die linke: partei neuen typs?

milieus – strömungen – parteireform
eine flugschrift
statt eines vorwortes: ein brief an den autor von katja kipping
144 Seiten | EUR 12.80 | ISBN 978-3-89965-614-5

Theodor Bergmann
Sozialisten · Zionisten · Kommunisten

Die Familie Bergmann-Rosenzweig – eine kämpferische Generation im 20. Jahrhundert
104 Seiten | Hardcover | EUR 12.80 | ISBN 978-3-89965-615-2

Gerhard Dilger / Thomas Fatheuer / Christian Russau / Stefan Thimmel (Hrsg.)
Fußball in Brasilien: Widerstand und Utopie

Von Mythen und Helden, von Massenkultur und Protest
Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung
240 Seiten | mit Farbfotos | EUR 16.80 | ISBN 978-3-89965-595-7

André Brie
Frieden »kriegt« man nicht

Über Reisen zu Konflikten und Kriegen
252 Seiten | EUR 24.80 | ISBN 978-3-89965-605-3

Zu diesem Newsletter

Sie erhalten diese E-Mail als Kunde des VSA: Verlags, oder weil Sie sich für den kostenlosen Bezug eines Newsletters des VSA: Verlages angemeldet haben. Sie können Ihr Abonnement jederzeit beenden.

Wenn Sie das Abonnement unseres Newsletters ändern oder löschen möchten, klicken Sie bitte hier und beachten Sie die Hinweise zur weiteren Vorgehensweise.

© 2014 VSA: Verlag Hamburg