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Ein zukunftsfester Sozialstaat ist unabdingbarer Bestandteil und Voraussetzung einer gelingenden sozial-ökologischen Modernisierungsstrategie: Angesichts der Umwälzungen in der Globalökonomie, des anstehenden bzw. bereits begonnenen Umbaus in Industrie und Dienstleistungen sowie der Anforderungen des Klima- und Umweltschutzes sind hierfür die konzeptionelle Kraft und das kompetente, sozial-integrative Handeln seitens der gesellschaftlichen Linken gefordert. Als Beitrag, die Diskussionen um ein »Crossover« unter den linken Parteiströmungen und sozial-ökologischen Bewegungen, Gewerkschaften und Vertreter*innen kritischer Wissenschaft zu beleben, versteht sich der von Stefan Stache und Wolf von Matzenau in Kooperation mit spw herausgegebene Band: Was heißt Erneuerung der Linken? Sozial-ökologischer Umbau und ein Sozialstaat für das 21. Jahrhundert. Er enthält kritische Analysen und Denkanstöße u.a. von: Dierk Hirschel, Joachim Rock, Gabriele Winker, Stefanie Hürtgen, Christoph Ehlscheid, Stefanie Janczyk, Holger Rogall, Kai Burmeister, Michael Vester. |  | Der marxistische Soziologe und Philosoph Michael Löwy entdeckte Rosa Luxemburgs Schriften als 16-Jähriger in Brasilien. »Im Laufe der folgenden Jahre habe ich noch eine ganze Reihe von anderen großen Persönlichkeiten – in fröhlicher Promiskuität – in mein persönliches ›Panthéon‹ aufgenommen ... Aber die (von Wuchs) kleine polnisch-jüdisch-deutsche Revolutionärin, die hinkte und einen steifen Nacken hatte, die zugleich sanft und unverschämt, brillant und schüchtern war, ist der am stärksten leuchtende Stern in dieser Konstellation. (...) Es liegt nun bei künftigen Generationen von Sozialisten und Kommunisten, sicherlich auch noch weitere Aspekte des ›Kulturschatzes‹ zu entdecken, den ihr Werk darstellt.« Michael Löwys neues Buch leistet Beihilfe zur Wiederentdeckung: Er arbeitet heraus, auf welch einmalige Weise Rosa Luxemburg noch immer die Geschichtsphilosophie, die politische Philosophie und die marxistische Erkenntnistheorie bereichert und so zur Erneuerung des Marxismus beiträgt. |  |
Ergebnisse und Erfahrungen aus der Debatte über die Humanisierung der Arbeit der 1970er Jahre in die heutige Zeit zu holen, heißt zunächst, Diskurse zweier getrennter Welten zu vermitteln: einer noch weitgehend analogen, nationalen Welt, einer Zeit ohne Smartphones, Tablets und Internet und einer zunehmend digitalen, globalen Arbeitswelt. Das gelingt nicht als technisch-technokratischer Transfer von Wissen, sondern nur im Dialog, argumentieren die Herausgeber*innen Arno Georg, Kerstin Guhlemann und Gerd Peter in dem Band Humanisierung der Arbeit 4.0. Die damals wie heute relevante Perspektive lautet: demokratische Arbeit im Epochenbruch gestalten. |  | Spiegel online hat zum Jahresende unter dem Titel »Es kann eben nicht jeder machen, wozu er Lust hat« ein Streitgespräch zum Grundeinkommen organisiert. Moderiert von Florian Diekmann und Marianne Wellershoff diskutieren der Wirtschaftsprüfer Brüne Schloen, der sagt, »ein Grundeinkommen von 1.500 Euro pro Monat könnte die Gesellschaft retten«, und der Gewerkschafter und Autor des VSA: Buchs Kapitalismus verstehen Ralf Krämer, der das für eine ungerechte wie illusorische Idee hält. Seine Kernargumente: »Warum sollten wir für eine Fantasie kämpfen, die vollkommen unrealistisch ist und nur vom Wesentlichen ablenkt? Höhere Löhne, bessere Arbeitszeiten und -bedingungen, mehr Personal für Bildung und Pflege, mehr Investitionen in die öffentliche Infrastruktur und den ökologischen Umbau, bessere Renten sowie Sozialleistungen – und dafür höhere Steuern für Reiche und finanzstarke Unternehmen: Das sind die konkreten und realen Kämpfe, für die wir als Gewerkschaft unsere Kraft einsetzen müssen. Damit können wir wirklich etwas bewirken.« |  | Der von Isaf Gün, Benedikt Hopmann und Reinhold Niemerg in der VSA: Reihe WIDERSTÄNDIG herausgegebene Band »Gegenmacht statt Ohnmacht. 100 Jahre Betriebsverfassungsgesetz: Der Kampf um Mitbestimmung, Gemeineigentum und Demokratisierung« hat eine so große Nachfrage ausgelöst, dass er nach knapp einer Woche vergriffen war. Wir haben umgehend eine Nachauflage bestellt, die in der dritten Januar-Woche ausgeliefert wird. |  | |  | 9. Januar 2020 | Hamburg | 19:00 Uhr | Werkstatt 3, Nernstweg 32-34 Rechte Netzwerke in Polizei und Bundeswehr 2017 wurde der Bundeswehrsoldat Franco A. festgenommen, weil er rechtsterroristische Anschläge geplant haben soll. Ausgehend von seinen Plänen und Feindeslisten wurden im deutschsprachigen Raum Teile eines rechten Netzwerks in Polizei und Bundeswehr aufgedeckt. Medial wird darüber unter den Stichworten »Nordkreuz«, »Hannibal« und »Uniter« berichtet. Mit Martina Renner, Sprecherin für antifaschistische Politik der Linksfraktion im Bundestag und Mitherausgeberin des Bandes Rückhaltlose Aufklärung? NSU, NSA, BND – Geheimdienste und Untersuchungsausschüsse zwischen Staatsversagen und Staatswohl.
10. Januar 2020 | Stuttgart | 19:30 Uhr | Württembergischer Kunstverein, Schlossplatz 2 Smart City – soziale Stadt? Was kennzeichnet eine Stadt als sozialer Ort? Was ist mit dem Land und dessen Bewohnern, also der »Smart Countryside«? So umfänglich und bildreich die technische Seite einer Smart City erläutert wird, so spärlich sind die Auskünfte zu dem, was mit Smart Citizen gemeint ist. Mit Frank Eckhardt, Bauhaus-Universität Weimar.
13. Januar 2020 | Hamburg | 20:00 Uhr | Polittbüro, Steindamm 45 Neue Klassenpolitik Bernd Riexinger (Co-Vorsitzender der Partei DIE LINKE und Autor des Buches Neue Klassenpolitik) diskutiert mit Susanne Uhl (Regionsgeschäftsführerin beim DGB Schleswig-Holstein) und Thomas Ebermann (Publizist). Wie links wäre eine »linke Regierung« – wie realistisch ist der Traum vom guten Staat mit menschenfreundlichen Politikern an seiner Spitze? Eintritt 15 €/erm. 10 €
14. Januar 2020 | Berlin | 10:00 Uhr | Karl-Liebknecht-Haus, Kleine Alexanderstr. 28 Von Lenin lernen, es anders zu machen Vortrag von Michael Brie, u.a. Autor von LENIN NEU ENTDECKEN, über den strategischen Suchprozess Lenins in der Zeit vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs bis zur Oktoberrevolution. Erarbeitung von Vorstellungen zu Sozialismus und Staat und Fokussierung auf konkrete Projekte des Einstiegs in den Sozialismus gingen Hand in Hand. Davon kann die heutige Linke lernen – um revolutionäre Realpolitik zu verwirklichen. Eine Veranstaltung der Hellen Panke.
14. Januar 2020 | Hamburg | 19:30 Uhr | Abaton-Kino, Allendeplatz 3 Der marktgerechte Mensch »Im Film ›Der marktgerechte Mensch‹ zeigen wir das System, in dem dem Einzelnen immer mehr alle Risiken übertragen werden und alle an sozialer Sicherheit verlieren.« Die Filmemacher Leslie Franke und Herdolor Lorenz (sie haben im Jahr 2015 gemeinsam mit Gabriele Koppel den Band Wer rettet Wen? herausgegeben) beobachten, wie durch die Verschärfung des Wettbewerbs für Solidarisierung und tragbare soziale Beziehungen immer weniger Raum bleibt. Deutschlandweit läuft der Film am 16. Januar 2020 an, in Hamburg schon früher im Beisein der Filmemacher; Infos und Aufführungstermine: marketable-people.org/index.php/de/.
16. Januar 2020 | Stuttgart |18:00 Uhr | Uni, Campus Stadtmitte, Seidenstr. 36 Die Wohnungsfrage: nach 150 Jahren aktuell wie nie Wohnen muss sich lohnen – nicht für die Bewohner, sondern für den Eigentümer der Wohnung. Was es mit dem Finanzkapital zu tun hat und wie unbearbeiteter Boden überhaupt zur Ware wird, ist Gegenstand dieses Workshops mit Peter Schadt (Gewerkschaftssekretär DGB, Region Nordwürttemberg).
17. Januar 2020 | Braunschweig | 17:00 Uhr | Neues Gewerkschaftshaus, Wilhelmstr. 5 13. Gramsci-Tage Diskussionen über kapitalistischen Strukturwandel, Automobilindustrie und »imperiale Lebensweise« mit Uwe Fritsch (Betriebsratsvorsitzender VW Braunschweig) und Sabine Leidig (MdB, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE) sowie Fridays for Future, Extinction Rebellion u.a. Tagungsbeitrag 10 Euro, Anmeldungen erbeten unter: gramsci-tage@biap-braunschweig.de.
17. Januar 2020 | Hamburg | 18:00 Uhr | Gewerkschaftshaus, Besenbinderhof 57 Die Lage in Rojava Als am 6. Oktober 2019 der türkische Präsident Erdoğan den Befehl zur Militärinvasion in das kurdisch dominierte und multiethnisch selbstverwaltete Rojava gab, endete der Kampf der Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) mit internationaler Unterstützung gegen den »Islamischen Staat« (IS). Ermöglicht wurde die völkerrechtswidrige Invasion der Türkei durch den Truppenabzug der dort stationierten US-Soldaten. Dies führte nicht nur zu einer humanitären Katastrophe in der Region, zudem werden die Kurd*innen zwischen den Interessen der Groß- und Regionalmächte zerrieben. Vortrag und Diskussion mit Kerem Schamberger, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung an der Uni München. Zur Entwicklung von Rojava siehe auch Anja Flach/Ercan Ayboğa/Michael Knapp: Revolution in Rojava. Frauenbewegung und Kommunalismus zwischen Krieg und Embargo, 4., aktualisierte Auflage, VSA 2018
18. Januar 2020 | Hamburg | 19:30 Uhr | Ernst Deutsch Theater, Friedrich-Schütter-Platz 1 Kampfschrei der Blaumeisen Das Theater-Kollektiv »Hieb und Stichfest« hat zum 100. Todestag Rosa Luxemburgs ein Stück entwickelt, das Briefe, die sie in Gefangenschaft schrieb, in Bezug zu aktuellen Themen der Allgegenwart setzt: #metoo-Debatte, Feminismus, Gender und die Gleichstellung aller. Wiederholung am 19. Januar. Eintritt 12 €/erm. 6 €
19. Januar 2020 | Hamburg | 12:00 Uhr | Polittbüro, Steindamm 45 Gegen das Vergessen Veranstaltung des Auschwitz-Komitees 75 Jahre nach der Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee am 27.1.1945. Mit Esther Bejarano (Überlebende der Konzentrationslager Auschwitz und Ravensbrück), Antje Kosemund mit Tochter und Enkeltochter und Dr. Michael Wunder (die über Kosemunds Schwester Irma, die im Euthanasie-Programm ermordet wurde, sprechen; siehe auch die Buchveröffentlichung Sperlingskinder. Faschismus und Nachkrieg: Vergessen ist Verweigerung der Erinnerung!) und Dagmar Fohl (liest aus ihrem Roman »Frieda« über das Leben der Malerin Elfriede Lohse-Wächtler [1899-1940]).
22. Januar 2020 | Hamburg | 19:00 Uhr | Klub im DGB-Haus, Besenbinderhof 62 Ist demokratisches Engagement NICHT gemeinnützig? Erst attac, dann campact und schließlich die Organisation der Verfolgten des Naziregimes, VVN-BdA: Allen wurde jüngst die Gemeinnützigkeit aberkannt. Wie wird demokratisches Engagement durch diese Entscheidungen behindert? Welche politische Bedeutung haben diese Entscheidungen auch für politische Bildungseinrichtungen in der Zukunft? Rechtsanwalt Peer Stolle, Mitautor in dem Band Kein Schlusswort, Plädoyers im NSU-Prozess, ist u.a. im Bereich des Polizei- und Versammlungsrechts tätig und vertritt Mandant*innen gegenüber dem Inlandsgeheimdienst. Gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung.
22. Januar 2020 | Dresden | 19:00 Uhr | Wir AG, Martin-Luther-Str. 21 Klassenkämpfe im digitalen Zeitalter – das Beispiel amazon Der Amazon-Konzern ist längst nicht mehr ein schlichtes Online-Bestellportal. Er hat sich zu einem der einflussreichsten Digital-Konzerne der Welt entwickelt. Nicht nur Millionen Konsument*innen und Zuliefernde sind im Netzwerk dieses Konzerns gefangen, auch Tausende von Beschäftigten innerhalb und außerhalb des Konzerns müssen um ihre Rechte kämpfen. Wie gestalten sich diese Arbeitskämpfe? Was verändert sich gegenüber traditionellen Kampfformen im digitalen Zeitalter? Welche Strategien bewähren sich? Jörn Boewe und Johannes Schulten vom Berliner Journalistenbüro work in progress stellen ihre bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung veröffentlichte Studie dazu vor. |  | Weitere Termine gibt es aktuell immer hier. |  | |  | Gerade erschienen:
Isaf Gün/Benedikt Hopmann/Reinhold Niemerg (Hrsg.): Gegenmacht statt Ohnmacht 100 Jahre Betriebsverfassungsgesetz: Der Kampf um Mitbestimmung, Gemeineigentum und Demokratisierung | WIDERSTÄNDIG | 160 Seiten | EUR 14.80 | ISBN 978-3-96488-036-9
Reiner Tosstorff: Ursprünge der ILO Die Gründung der Internationalen Arbeitsorganisation und die Rolle der Gewerkschaften 128 Seiten | EUR 11.80 | ISBN 978-3-96488-035-2
Marcus Hawel & Herausgeber*innenkollektiv: Hanna Al Taher, Riccardo Altieri, Sven Brajer, Darija Davidovic, Marieluise Mühe, Jonas Riepenhausen (Hrsg.) WORK IN PROGRESS. WORK ON PROGRESS. Beiträge kritischer Wissenschaft: Doktorand*innen Jahrbuch 2019 der Rosa-Luxemburg-Stiftung 320 Seiten | EUR 19.80 | ISBN 978-3-96488-042-0
Neu im Januar und Februar:
Michael Löwy: Rosa Luxemburg: Der zündende Funke der Revolution Aus dem Französischen von Arno Münster | Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung 144 Seiten | EUR 14.80 | ISBN 978-3-96488-029-1
Arno Georg/Kerstin Guhlemann/Gerd Peter (Hrsg.): Humanisierung der Arbeit 4.0 Prävention und Demokratie in der digitalisierten Arbeitsgesellschaft 240 Seiten | EUR 19.80 | ISBN 978-3-96488-031-4
Michael Brie/Judith Dellheim (Hrsg.): Nulltarif Luxus des Öffentlichen im Verkehr: Widersprüchlicher Fortschritt einer Idee im ÖPNV Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung 240 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-96488-011-6
Cornelia Koppetsch: Rechtspopulismus als Protest Die gefährdete Mitte in der globalen Moderne 192 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-96488-024-6
Ulrich Brinkmann/Maren Hassan-Beik/Javier Pato Otero/Lukas Zappino: Solidarität und Skepsis Flucht, Migration, arbeitsweltliche Umbrüche und politische Entwurzelung 128 Seiten | EUR 10.80 | ISBN 978-3-96488-016-1
Stefan Stache/Wolf von Matzenau (Hrsg.): Was heißt Erneuerung der Linken? Sozial-ökologischer Umbau und ein Sozialstaat für das 21. Jahrhundert In Kooperation mit spw | 176 Seiten | EUR 14.80 | ISBN 978-3-96488-026-0
Michael Schwemmle: Operation gelungen … Die Privatisierung der Telekommunikation in Deutschland 120 Seiten | EUR 10.80 | ISBN 978-3-96488-033-8
Ulrich Brand: Post-Wachstum und Gegen-Hegemonie Klimastreiks, Krise der imperialen Lebensweise und Alternativen zur autoritären Globalisierung 192 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-96488-027-7 |  | |  | Sie erhalten diese E-Mail als Kunden des VSA: Verlags oder weil Sie sich für den kostenlosen Bezug eines Newsletters des Verlages angemeldet haben (siehe auch Punkt 8. unserer aktualisierten Datenschutzerklärung). Sie können Ihr Abonnement jederzeit beenden.
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