Liebe Leser:innen und Freund:innen des Verlages,

der diesjährige Oktober-Newsletter stellt uns in mehrfacher Hinsicht vor Herausforderungen: Zum einen muss das Bundestagswahl-Ergebnis verstanden und verkraftet werden, was für linke Publizistik nicht ganz einfach ist (siehe hierzu eine erste Bewertung u.a. von VSA: Team-Mitgliedern in der aktuellen Ausgabe von Sozialismus.de).

Dann ist der Oktober unter normalen Umständen ein Buch(Messe)Monat, die Umstände sind aber nicht normal. Wir sind auf der Frankfurter Buchmesse schon seit Jahren nicht mehr mit einem eigenen Stand vertreten, gleichwohl sind wir mit Buchvorstellungen in Frankfurt a.M. dabei. Gleich Anfang November stellen Autor:innen des Verlags vom 5. bis 7. auf der 26. Linken Literaturmesse in Nürnberg, die wieder stattfinden kann, ihre Bücher vor (dazu mehr dann im November).

Schließlich begrüßen wir ab sofort Jan Dreier, der VSA: in seinem dreimonatigen Praktikum unterstützen wird. Und ab dem 11. Oktober wird Juliane Deppe Mitglied des VSA: Teams sein. Beide stellen sich im November-Newsletter ausführlicher vor.

Da wir Herausforderungen überlicherweise nicht aus dem Weg gehen, werden wir das auch diesmal nicht tun, sondern gehen eines nach dem anderen an.

Frühherbstliche Grüße aus Hamburg

Aktuelles

Wie weiter nach der Wahl?

Die Bundestagswahl bedeutet eine Umwälzung des Parteiensystems. Die SPD konnte sich mit 25,7% als stärkste Kraft durchsetzen, die CDU/CSU erhielt ihr schlechtestes Ergebnis seit 1949. Die Grünen wurden mit deutlichen Zugewinnen drittstärkste Kraft. Dahinter folgt die FDP, die zum zweiten Mal in Folge ein zweistelliges Ergebnis errang. Der Linken gelang der Einzug in den Bundestag nur über ihre drei gewonnenen Direktmandate. Die AfD büßte Stimmen ein. Zu diesem Ergebnis trugen auch die organisierten Lohnabhängigen bei:

Wie muss aber aus der Sicht der Lohnabhängigen ein erforderliches Modernisierungsjahrzehnt aussehen? Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann sieht das so: »Dekarbonisierung und Digitalisierung machen massive Investitionen in die Energie- und Verkehrswende, in Breitbandausbau und in Bildung und Weiterbildung notwendig – die die Privatwirtschaft nicht alleine stemmen kann.« Hinzu kämen der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum und notwendige Mehrausgaben etwa für Gesundheit und Pflege. Ähnlich sehen das die Kolleg:innen vor Ort.

»Wir machen Druck« – und Geschichtsbücher

Auf der Delegiertenversammlung der IG Metall Hannover am 2. Oktober machten sie deutlich, dass nicht abgewartet werden darf, was bei welcher Farbenkombination herauskommt. Stattdessen wird sich die Organisation am bundesweiten Aktionstag am 29. Oktober unter dem Motto »Wir machen Druck: Deutschland muss Industrieland bleiben! Keine Entlassungen in der Transformation; zukunftsfähige Arbeitsplätze und sichere Ausbildung, 500 Milliarden Euro öffentliche Zukunftsinvestitionen, Krisengewinner zur Kasse bitten« mit einer eigenen Veranstaltung in Hannover beteiligen. Hauptredner dort wird das Geschäftsführende Vorstandsmitglied der IG Metall und VSA: Autor Hans-Jürgen Urban sein.

Allen Teilnehmer:innen der Delegiertenversammlung in Hannover erhielten übrigens ein Exemplar des soeben erschienen Bands »Streiten und gestalten. Die IG Metall Hannover von 1945 bis 2010«, der von dem Mitglied des Redaktionsteams Hartmut Meine vorgestellt wurde. Denn für die Bewältigung der Zukunftsanforderungen – so der Erste Bevollmächtigte Dirk Schulze – kann und muss aus der Vergangenheit gelernt werden.

Mehr als einen Neustart

braucht die Linkspartei nach ihrem desaströsen Ergebnis, das die Ko-Vorsitzende Susanne Hennig-Wellsow als »herben Schlag« bezeichnete. Der Parteivorstand konstatiert in seinem entsprechenden Beschluss vom 3.10: »Wir sind uns bewusst, dass wir diese zuallererst selbst zu verantworten haben.« Insofern ist klar, dass DIE LINKE sich strategisch neu aufstellen muss. Dafür empfehlen wir drei Veröffentlichungen (auch wenn sich die Frage einer Regierungsbeteiligung für die nächsten 4 Jahre erledigt hat):

Harald Wolf diskutiert in seinem soeben erschienenen Buch die Frage, ob sich Sozialist:innen an einer Regierung im bürgerlichen Staat überhaupt beteiligen sollten. Anfänglich mit viel Hoffnung begleitete linke Regierungsprojekte verkehrten allzu oft ihre ursprünglichen Ziele ins Gegenteil. Aber auch eine ausschließlich auf außerstaatliche Bewegung setzende Politik kann nicht für sich beanspruchen, erfolgreicher zu sein.

In dem von Paul Wellsow herausgegebenen Band »Es ist eben nicht egal, wer regiert« wird ein schonungsloser Blick auf die Bilanz und politischen Perspektiven von Rot-Rot-Grün in Thüringen geworfen.

Und da sich die Linke nahezu überall in Europa in der Krise befindet, sei auch der Sammelband »Left Diversity zwischen Tradition und Zukunft« (herausgegeben von Cornelia Hildebrandt, Amieke Bouma und Danai Koltsida) empfohlen.

Die Auseinandersetzung mit den in allen drei Bänden angesprochenen stategischen Herausforderungen könnten dazu beitragen, die Linkspartei zurück auf die Bildfläche zu bugsieren.

Mut zum Wandel

Das Mantra der bereits angelaufenen Koalitions-Sondierungen ist »Veränderung«; während der Wahlausgang viele eher am Gelingen eines grundlegenden Wandels zweifeln lässt, wird die ökologische und digitale Transformation als Gebot der Stunde gehandelt. Diese müsse vor allem schnell voranschreiten, da sind sich nicht mehr nur noch die Grünen einig. »Es muss jetzt schnell gehen« zitiert die »Zeit« Marcel Fratzscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Dass ein schneller Wandel möglich ist – und, dass man davor keine Angst haben dürfe, vor allem nicht, wenn man auch die soziale Frage stellt, dafür argumentiert Michael Brie in seiner Flugschrift »Transformation heißt Mut, das Ganze wagen«. Der Autor sucht nach Chancen und Fallstricken für eine sozial-ökologische Transformation. Wie schnell eine Wirtschaft umgestellt werden kann, wenn es die Umstände gebieten, hat für ihn der Übergang der US-Wirtschaft vor dem Zweiten Weltkrieg zur Kriegswirtschaft gezeigt. Was können wir von dieser Umstellung lernen, ohne auf Kriege hinzusteuern, sondern auf eine Friedenswirtschaft, die auf globaler Solidarität beruht?

Krise der Lieferketten

Wie fragil die globalen Lieferketten sind, hat sich während der Pandemie und durch die Blockade des Suezkanals besonders deutlich gezeigt. Auch aktuell spricht die FAZ von einem »drohenden Lieferkettenkollaps«, etwa in Sachen Chips für die Autoindustrie, die auf deren Knappheit mit Werksschließungen und Kurzarbeit reagiert. Zugleich sind Lieferketten »Ausbeutungsketten«, deren Machtbeziehungen und tagtägliche, systeminhärente Menschenrechtsverletzungen schon vor Corona als krisenhaft galten. Das legt Christoph Scherrer in seiner Flugschrift »Macht in weltweiten Lieferketten« dar. Der Autor zeigt darin unter anderem am Beispiel kleinbäuerlicher Betriebe, wer am wenigsten von der Arbeitsteilung im Global Sourcing profitiert, wer daran gewinnt – und wie es dazu kommen kann.

Am Rand der Frankfurter Buchmesse

Und da wir schon bei Lieferketten sind: Auch wir sind betroffen, denn die Druckereien haben aktuell Schwierigkeiten, rechtzeitig Papier für die Fertigstellung von Büchern zu organisieren und verlängern die Lieferfristen deutlich.

Deshalb wird die lange vereinbarte Buchvorstellung des neuen Buches von Frank Deppe am Dienstag, den 19. Oktober, im Club Voltaire in Frankfurt a.M. (um 19:00 Uhr, Kleine Hochstraße 5) stattfinden müssen, ohne dass die Besucher:innen das Buch vor Ort erwerben können (es erscheint wenige Tage später). Gleichwohl wird der Autor, der im September seinen 80. Geburtstag feierte, im Gespräch mit dem früheren FR-Redakteur Claus-Jürgen Göpfert seine Sichtweise auf den SOZIALISMUS anschaulich erläutern. Denn drei Jahrzehnte nach der welthistorischen Wende 1989 und zehn Jahre nach dem großen Crash von 2008 formieren sich weltweit sehr unterschiedliche neue Protestbewegungen. Mit der krisenhaften Erosion des Neoliberalismus konstatierte der Londoner »Economist« eine Renaissance des Sozialismus in den Zentren des Kapitalismus, und die Neue Zürcher Zeitung empörte sich über die »neue Lust am Sozialismus«.
Veranstalter: Club Voltaire, VSA: Verlag Hamburg, Rosa-Luxemburg-Stiftung. Eintritt frei. Anmeldungen zur Teilnahme in der Kneipe (erforderlich) bitte an buero@club-voltaire.de
Zugangslink für die Teilnahme per Video: https://cvbb.galatis.de/b/clu-ca6-4te-tct

Ebenfalls im Club Voltaire wird zwei Tage später, also am Donnerstag, den 21. Oktober ebenfalls ab 19:00 Uhr, Micha Brumlik sein bereits im Sommer erschienenes (also nicht mehr vom Lieferkettenproblem tangiertes) neues Buch »Postkolonialer Antisemitismus?« vorstellen. Darin mischt er sich erneut in die nicht enden wollende Debatte ein, ob es zulässig ist, Israel und den Zionismus – einschließlich der mehr als 50 Jahre währenden Besatzungsherrschaft im Westjordanland – als »kolonialistisch« zu bezeichnen und die Besatzungsherrschaft zur »Apartheid« und damit für rassistisch zu erklären. Er greift die Anlässe der Diskussionen um die aktuelle Ausbreitung von Antisemitismus auf, stellt die Facetten der Streitpunkte um den »Postkolonialen Antisemitismus« dar und analysiert die historischen Hintergründe.
Veranstalter: Club Voltaire, VSA: Verlag Hamburg. Eintritt frei. Anmeldungen zur Teilnahme in der Kneipe (erforderlich) bitte an buero@club-voltaire.de
Zugangslink für die Teilnahme per Video: https://cvbb.galatis.de/b/clu-r3b-dc0-dtj

Zu weiteren spannenden Buchvorstellungen, u.a. von Hannes Heer und Dieter Klein, siehe die Übersicht unter »Termine & Tipps« weiter unten in diesem Newsletter.

Neue Bücher

Im September sind erschienen:

IG Metall Hannover (Hrsg.): Streiten und gestalten
Die IG Metall Hannover von 1945 bis 2010
360 Seiten in Farbe | viele Fotos & Dokumente | Hardcover
EUR 19.80 | ISBN 978-3-96488-107-6

Cornelia Hildebrandt/Danai Koltsida/Amieke Bouma (Hrsg.)
Left Diversity zwischen Tradition und Zukunft
Linke Parteienprojekte in Europa und ihre Potenziale
Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung
400 Seiten | EUR 19.80 | ISBN 978-3-96488-079-6

Harald Wolf: (Nicht)Regieren ist auch keine Lösung
Chancen, Risiken und Nebenwirkungen, wenn Linke sich beteiligen
Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung
224 Seiten | EUR 16.80 ISBN 978-3-96488-095-6

Erhard Crome: Die ungeliebte Alternative
Rückbesinnung auf friedliche Koexistenz für eine zeitgemäße internationale Politik
168 Seiten | EUR 14.80 | ISBN 978-3-96488-111-3


Im Oktober sollen erscheinen:

Frank Deppe: SOZIALISMUS
Geburt und Aufschwung – Widersprüche und Niedergang – Perspektiven
368 Seiten | EUR 29.80 | ISBN 978-3-96488-116-8

Christoph Scherrer: Macht in weltweiten Lieferketten
Eine Flugschrift
96 Seiten | EUR 10.00 | ISBN 978-3-96488-124-3

Michael Brie: Transformation heißt, das Ganze wagen
Ökonomische Mobilisierung im Kampf gegen den Faschismus. USA 1940-1945 | Eine Flugschrift
96 Seiten | EUR 10.00 | ISBN 978-396488-126-7

Yang Ping/Jan Turowski (Hrsg.): Sozialismusdebatte chinesischer Prägung
LinkerChinaDiskurs 1
Eine Publikation des Beijing-Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung
224 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-96488-099-4

Paul Wellsow (Hrsg.): Es ist eben nicht egal, wer regiert
Bilanz und politische Perspektiven von Rot-Rot-Grün in Thüringen
Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung
200 Seiten | EUR 14.80 | ISBN 978-3-96488-119-9

Robert Hinke: Tarif-, Lohn- und Leistungspolitik in Ostdeutschland
Eine historisch-soziologische Untersuchung am Beispiel der Metall- und Elektroindustrie (1945-2004)
896 Seiten | Hardcover | EUR 49.80 | ISBN 978-3-96488-085-7

Termine & Tipps

Frank Deppe: SOZIALISMUS
Mittwoch, 5.10.2021 | Bremen | 19:30 Uhr | Bürgerhaus Weserterrassen, Osterdeich 70b
Frank Deppe untersucht in seinem neuen bei VSA: Mitte Oktober erscheinenden den Buch die mögliche Wiederbelebung des Sozialismus in drei großen Abschnitten: Zunächst im Rückblick auf die Geschichte des modernen Sozialismusbegriffs seit der Erklärung der Menschenrechte im 19. Jahrhundert, anschließend mit Blick auf das Verhältnis Klasse – Partei – Staat, insbesondere im realen Sozialismus des 20. Jahrhunderts, und schließlich als Perspektive in einer »Welt des Aufruhrs«. Auf dieser Veranstaltung der Masch Bremen stellt er die zentralen Thesen seines Textes vor.

Marcel van der Linden: Globale Arbeit, Arbeitskämpfe und Klassenbildung in historischer und globaler Perspektive
Donnerstag, 21.10.2021 | Bremen | 19:30 Uhr | Haus der Wissenschaft, Sandstr. 4/5, Kleiner Saal, 1. OG

Die Arbeiterbewegung befindet sich weltweit in einer tiefen Krise. Wie konnte es dazu kommen? In seinem Vortrag beschreibt Marcel van der Linden die globale Entwicklung der Arbeiterklassen seit 1800 und versucht Hinweise für eine vorläufige Antwort zu finden. Marcel van der Linden ist ein niederländischer Historiker, Forschungsdirektor am Internationalen Institut für Sozialgeschichte und Professor für die Geschichte der sozialen Bewegungen an der Universität von Amsterdam. Die Plätze dieser von der Masch Bremen organisierten Veranstaltung sind begrenzt. Bitte rechtzeitig erscheinen! Eine Registrierung erfolgt vor Ort. Teilnehmer müssen nachweisen, dass sie gegen Covid-19 geimpft, davon genesen oder aktuell negativ getestet sind. Es gilt das Hygienekonzept des Hauses der Wissenschaft.

Dieter Klein: Danach - linke Strategien in der Vielfachkrise des Kapitalismus
Donnerstag, 21.10.2021 | Rostock | 19:00 Uhr | Peter-Weiss-Haus, Doberaner Str. 21
Lesung und Gespräch beim Politischen Donnerstag im Peter-Weiss-Haus. Gegenstand des Vortrags Dieter Kleins sind die Diskurse, die starken Einfluss unsere Zukunftsvorstellungen und damit an den Auseinandersetzungen zur gegenwärtigen und zukünftigen Gestaltung unserer Gesellschaft haben. Denn: Je tiefer die Krisenprozesse, die den Kapitalismus ergreifen, je mehr die Welt des Kapitalismus aus den Fugen gerät, desto mehr gewinnt der Diskurs über Zukunft oder Ende des Kapitalismus an Bedeutung. Die gesellschaftliche Linke ist aufgefordert ihre Vorschläge einer solidarischen Gesellschaft, eines demokratischen grünen Sozialismus in eine überzeugende und einladende moderne Erzählung zusammenzuführen und die Vielfalt ihrer praktischen Kämpfe im Heute der daraus entstehenden Perspektive für das Morgen zu verbinden.

John P. Neelsen/Jan Turowski: Wo steht China heute?
Sonntag, 24.10.2021 | Online Livestream | 10:30 bis 13:00 Uhr
Über den innerer Zustand, die äußere Lage und Menschenrechte sprechen anlässlich des 100. Jahrestages der Gründung der Kommunistischen Partei China Prof. John P. Neelsen (Soziologe; Gesprächskreis »Friedens- und Sicherheitspolitik« bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung) und Dr. Jan Turowski (Leiter des Ostasienbüros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Beijing). Seit der Gründung der Kommunistischen Partei Chinas am 23. Juli 1921 und der Ausrufung der «Volksrepublik China» am 1. Oktober 1949 hat das Land einen langen, kurven- und wendungsreichen Weg zurückgelegt. Vom «Westen» mit einer Mischung aus Faszination und Schrecken betrachtet, hat sich in China ein politisches System etabliert, das Stabilität mit Wirtschaftswachstum und sozialem Fortschritt zu verbinden scheint. Dem gegenüber steht eine Sichtweise, die einen Mangel an Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit in Chinas politischem System in den Vordergrund rückt. Auch in der Bewertung der chinesischen Außen- und Sicherheitspolitik gehen die Blickwinkel auseinander. Sehen die einen in China einen an Stabilität und friedlicher internationaler Entwicklung interessierten Akteur, scheint China für die anderen ein nach Dominanz strebender, sich militärisch ermächtigender Staat mit imperialen Ambitionen. Zugangsdaten bitte über www.rosalux.de/veranstaltungen ermitteln.

Dieter Klein: Das Morgen tanzt im Heute. Offensive Strategien in Zeiten der Vielfachkrise
Montag, 25.10.2021 | Berlin | Rosa-Luxemburg-Stiftung, Straße der Pariser Kommune 8A
Der VSA: Autor Prof. Dr. Dieter Klein wird am 15. Oktober seinen 90. Geburtstag feiern. Einige Tage später wird sich der Wirtschaftswissenschaftler, lange Jahre Prorektor für Gesellschaftswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin und von 1994 bis 2012 Vorstandsmitglied der Rosa-Luxemburg-Stiftung angesichts des Ausgangs der Bundestagswahlen auf die Suche nach Antworten auf Fragen begeben, die insbessondere die Linke, klein wie großgeschrieben, sich stellen muss: Was wäre der Kern eines Neubeginns, den die sozialistische Linke erstrebt? Was könnten – angesichts der zu erwartenden systemgebundenen Politik einer neuen Bundesregierung und angesichts der eklatanten Schwäche konsequent linker Kräfte – mögliche linke Teilstrategien sein? Auf welche Weise könnten sie zur Wirksamkeit gebracht werden? Im VSA: Verlag hat er dazu in den vergangenen Jahren bereits mehrere Buchveröffentlichungen vorgelegt: 2013 erschien »Das Morgen tanzt im Heute«, 2016 der Band »Gespaltene Machteliten«, 2019 folgte »Zukunft oder Ende des Kapitalismus?« und im Spätherbst wird sein neues Buch »Regulation in einer solidarischen Gesellschaft« erscheinen. Einführung: Dr. Dagmar Enkelmann (RLS-Vorstandsvorsitzende). Im Anschluss an den Vortrag ist anlässlich des 90. Geburtstags ein Empfang geplant (2-G-Regeln müssen eingehalten werden). Bitte unbedingt rechtzeitig Anmeldung an: effi.boehlke@rosalux.org.

Hannes Heer: Sommer 1941 – Die Wehrmacht beim Judenmord
Mittwoch, 27.10.2021 | Konstanz | 19:30-21:00 Uhr | Volkshochschule, Astoria-Saal, Katzgasse 7
Vortrag von anlässlich des Gedenkens an den deutschen Überfall auf die Sowjetunion vor 80 Jahren. Im Frühjahr 1939 verkündeten die »Schulungshefte« der Wehrmacht: »Wir Deutsche kämpfen heute einen doppelten Kampf. Den nichtjüdischen Völkern gegenüber wollen wir nur unsere Lebensinteressen durchsetzen. Das Weltjudentum aber bekämpfen wir wie einen giftigen Parasiten.« Und das hat die Wehrmacht dann auch konsequent umgesetzt. Hannes Heer leitete u. a. die Ausstellungen »Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944« und »Verstummte Stimmen. Die Vertreibung der ›Juden‹ aus der Oper 1933 bis 1945«. Er ist Ko-Autor des bei VSA: erschienenen Buch »Vernichtungskrieg im Osten«. Eine Veranstaltung der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg in Kooperation mit der Initiative Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz und der Volkshochschule Landkreis Konstanz e.V., Eintritt frei

Hinter verschlossenen Türen: Halbierte Demokratie?
Freitag, 29.10.2021 | Wiesbaden | 18:00-19:00 Uhr | Radio Rheinwelle UKW 92,5 Mhz
Der Schauspieler Armin Nufer liest aus dem Buch von Andreas Fisahn, das den Untertitel »Autoritären Staat verhindern, Beteiligung erweitern« hat. Im Rahmen der Sendereihe »Attac vor Ort« von Attac Wiesbaden (https://www.attac-wiesbaden.de) liest Armin Nufer aus dem Buch, das als Band 51 der Reihe AttacBasisTexte erschienen ist. In der Buchankündigung heißt es: »Demokratie wird gefeiert und missbraucht. Sie befindet sich gleichzeitig in einer tiefen Krise. Aber was ist eigentlich Demokratie? Der Text gibt einen Überblick über Ansprüche an die Demokratie und kontrastiert sie mit der Wirklichkeit der Repräsentation in den ›westlichen‹ kapitalistischen Ländern. Einerseits gilt das parlamentarische System als eine Form der Herrschaft, andererseits wird gefordert, dass Demokratie zum Abbau von Herrschaft führen soll. Aber sind Demokratie und Kapitalismus vereinbar oder muss die Spaltung zwischen Arm und Reich zwangsläufig zu ihrer Zerstörung führen? Lässt sich Demokratie auf den Bereich der Politik begrenzen oder geht es darum, dass die Gesellschaft sich selbst organisiert? Ist Demokratie eine politische Form, um die Frage der Politik ›Wie wollen wir leben?‹ bewusst zu lösen? Ist die EU ein Grund für die Krise der Demokratie in ihren Mitgliedstaaten? Und welche Möglichkeiten gibt es, im Unterschied zu einer ›marktkonformen Demokratie‹ ›mehr Demokratie zu wagen‹, wie es Willy Brandt einst formulierte?«

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