»In seinem Essay Kapitalistischer Realismus ohne Alternative? beschreibt Mark Fisher eine Welt, in der wir als von neoliberalen Zwängen Gehetzte immer weiter rennen, obwohl wir ahnen, dass der Weg geradewegs in den Abgrund führt«, so Philipp Rhensius auf SPIEGEL ONLINE: »Sinnbild für unsere krisenhafte Gegenwart« ist für Fisher eine Szene aus den »Road Runner«-Trickfilmen, in der der Kojote über einer Klippe hängt und erst beim Blick nach unten realisiert, dass er in die Tiefe stürzen wird. »Die Stärke Fishers liegt in seiner Fähigkeit, eine stetige Balance zwischen philosophischer Abstraktion und anschaulichen Beispielen aus der Popkultur zu halten ... Somit bietet der Essay vor allem eine realitätsfilternde Brille, durch die vieles klarer erscheint.« Nach einem kurzfristigen Lieferbarkeitsengpass ist der Titel ab dem 11. November wieder über den Buchhandel zu beziehen. Wir haben noch einige Exemplare auf Lager, die jetzt über die VSA: Homepage bestellt werden können.

Nachdem nun auch das Mobiltelefon der Kanzlerin Gegenstand von »Lauschangriffen« wurde, beherrscht das Thema der Überwachung des Telefon- und Internetverkehrs durch den amerikanischen Geheimdienst NSA erneut die öffentliche Debatte.
Am 20. September 2001 hatte US-Präsident George W. Bush in einer Erklärung vor dem Kongress den »Krieg gegen den Terrorismus« eröffnet. Im Jahr 2013 richtet sich die Verfolgungswut der US-Regierung gegen eine Gruppe von »Whistleblowern«, die seit 2010 dafür sorgten, dass geheime Dokumente der US-Regierung im Internet veröffentlicht wurden. Darin werden auf der einen Seite Verbrechen der US-Armee im »Krieg gegen den Terrorismus« enthüllt; auf der anderen Seite dokumentieren sie die Überwachungspraxis der Geheimdienste, die den Schutz der Privat­sphäre als Freiheitsraum außer Kraft setzt.
Das Verhältnis von Kapitalismus und Demokratie, die Grenzziehungen zwischen Staat und Markt sind permanent umkämpft. In seinem neuen Buch stellt Frank Deppe die »Demokratie auf den Prüfstand«. Er untersucht die Wende zum Autoritären Kapitalismus, die durch die schleichende »Transformation der Demokratie« im Zeichen der neoliberalen Hegemonie im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts vorbereitet wurde.

Auf einem außerordentlichen Gewerkschaftstag am 24. und 25. November werden die Delegierten der IG Metall ihre Führungsmannschaft neu wählen. Als neuer Erster Vorsitzender kandidiert der bisherige Zweite Vorsitzende Detlef Wetzel. In dieser Funktion verantwortete er u.a. die Mitglieder- und Kampagnenarbeit. Zeitgleich zum Gewerkschaftstag erscheint bei VSA: der von ihm herausgegebene Band »ORGANIZING. Die Veränderung der gewerkschaftlichen Praxis durch das Prinzip Beteiligung«. Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der IG Metall bleibt Hans-Jürgen Urban, der sich mit seinem neuen Buch Der Tiger und seine Dompteure ebenfalls bei VSA: zum Thema Gewerkschaften und Wohlfahrtsstaat unter dem Druck der Finanzmärkte zu Wort meldet. Wir wünschen beiden Autoren einen erfolgreichen Gewerkschaftstag bzw. ein gutes Wahlergebnis.

Im letzten VSA: Newsletter hatten wir auf die Buchvorstellung zur Neuauflage von John Hopp, »Die Hölle in der Idylle. Das Außenlager Alt Garge des Konzentrationslagers Neuengamme« am 21. Oktober in Bleckede hingewiesen. Aus diesem Anlass konnte auch einer der wenigen noch lebenden ehemaligen KZ Häftlinge aus Polen, Janusz Kahl, nach Bleckede kommen. Ein Bericht der bewegenden Veranstaltung und der Begegnung mit Janusz Kahl findet sich in der Landeszeitung Lüneburg.

Im letzten Newsletter hatten wir auf drei bislang noch nicht angekündigte Titel aufmerksam gemacht. Nun ist ein vierter Text zum Thema »Beginn des Erstens Weltkriegs vor 100 Jahren« hinzugekommen:
Christopher Clarks hochgepriesenes Buch »Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog« hat eine Leerstelle: die geschichtliche Rolle der deutschen Sozialdemokratie! Diese Lücke schließt das Buch Deutschland 1914. Vom Klassenkompromiss zum Krieg von Heiner Karuscheit, der die innergesellschaftlichen Gründe für den deutschen Weg in den Krieg untersucht.

Auf den Prüfstand stellen wir in dem neuen VSA: Kundenprospekt die Demokratie, Europa, die Sozialpolitik, die »Mitte«, die Menschenrechte, natürlich den Kapitalismus, die Kommunalpolitik, die Lohnarbeit und vieles andere mehr. Die Autorinnen und Autoren der linken VSA: Bücher & Zeitschriften tragen auch mit dem Herbstprogramm 2013 wieder profund zu Analyse, Aufklärung und Aktionen für eine bessere Gesellschaft bei. Ein Ansinnen, das mit Blick auf die bevorstehende Große Koalition in diesem Land gar nicht hoch genug geschätzt werden kann. Wer den Prospekt per Post zugeschickt haben möchte (gern auch mehrere), schreibe eine E-Mail an info[at]vsa-verlag.de. Der Kundenprospekt kann auch als -Datei [2,5 Megabyte] heruntergeladen werden.