Liebe Leser*innen und Freund*innen des Verlages,



das, was gerade gegenwärtig in Los Angeles geschieht, bezeichnet der Gouverneur des Bundesstaats Kalifornien, Gavin Newsom, zu Recht als einen »klaren Schritt hin zum Autoritarismus«. Denn US-Präsident Donald Trump hat gegen die dortigen massiven Proteste gegen seine Abschiebungspolitik von Migrant*innen ohne legalen Aufenthaltsstatus und entsprechende Papiere mehr als 4.000 Angehörige der Nationalgarde und 700 aktive Marines auffahren lassen. Das ruft zu Recht Empörung hervor. Aber nicht nur dies war und ist weiterhin in seiner zweiten Amtszeit zu erwarten, wie Ingar Solty in seiner Flugschrift Trumps Triumph? herausgearbeitet hat. Wir empfehlen deshalb wärmstens erneut deren Lektüre!

Mit den besten Grüßen vom VSA: Team aus Hamburg, wo es ebenfalls Demonstrationen gegen Trumps Demokratieabbau geben wird.   

Aktuelles

Zeitung im Kampf

Am Samstag, den 31. Mai wurde zwischen 12:00 und 14:00 Uhr in Frankfurt am Main das neue Buch von Claus-Jürgen Göpfert Zeitung im Kampf vorgestellt. Darin hat er aus Anlass ihres bevorstehenden 80. Geburtstags zentrale Etappen der Geschichte der Frankfurter Rundschau nachgezeichnet. Etwa 120 Menschen waren der Einladung ins Haus am Dom in der Innenstadt gefolgt.


(Fotos: Gert Hautsch)

In mehreren Gesprächsrunden – unter anderem mit Martin Wentz, ehemaliger Planungs- und Baudezernent der Stadt, dem Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef und dem ehemaligen hessischen Justizminister Rupert von Plottnitz (auf dem Foto v.l.n.r. zusammen mit dem Autor, 2.v.r.), die jeweils von ihrer besonderen persönlichen Beziehung zur FR berichteten,

und anschließend mit dem ehemaligen Betriebsratsvorsitzenden Viktor Kalla und dem einstigen DGB-Chef von Hessen Dieter Hooge – enstand ein lebendiges Bild über die Bedeutung und auch die Schwierigkeiten der Zeitung nicht nur für die Stadt und Region, sondern bundesweit. Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und kann auf dem YouTube-Kanal des Haus am Dom angeschaut werden!

Westwind in östlichem Gelände



Seine kritischen Einwürfe zur Friedensfrage versteht Holger Politt, langjähriger Leiter des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Warschau, als Plädoyer für die bedingungslose Rückkehr zu den in Helsinki am 1. August 1975 vereinbarten Prinzipien der Unverletzlichkeit der bestehenden Staatsgrenzen, der gegenseitigen Achtung der terri­torialen Integrität und des Verzichts auf Gewaltandrohung und Gewaltanwendung. Seit der Auflösung der Sowjetunion und dem Zusammenfall des sowjetisch geführten Staatensystems in Europa haben sich die einzelnen Länder und einige ehemalige Sowjetrepubliken auf den Weg einer nicht einfachen Westbindung gemacht. Es herrscht in weiten Teilen im mittleren und östlichen Europa, die einst sozialistisch geprägt waren, im politischen Sinn ein klarer »Westwind«. Während der ungeheure gesellschaftliche Wandlungsprozess lange Zeit friedlich vonstattenging, gibt es seit der russischen Krim-Annexion im Februar und März 2014 und insbesondere seit dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 eine kriegerische Entwicklung. Diese hält die übrige Welt in Atem und stellt eine große Herausforderung für die europäische und ins­besondere die deutsche Friedensbewegung dar. Der Autor geht anhand vieler Beispiele im »östlichen Gelände« den Fragen von territorialer Integrität und strikter Achtung einst vereinbarter Grenzlinien nach, zeigt, in welch Teufels Küche Europa plötzlich kommt, wenn Grenzen willkürlich verletzt, verschoben und fremdes Land annektiert wird.

Armut? Abschaffen!

Armut ist mitten unter uns, sie wächst und die Armen werden immer ärmer. In einem der reichsten Länder der Welt ist sie für immer mehr Menschen ein riesiges Problem. Um das zu ändern, müssen die Fakten ungeschminkt auf den Tisch. Deshalb werden wir als einen der zentralen Texte im Programm des 2. Halbjahres eine Flugschrift von Joachim Rock, dem Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, mit diesem Titel veröffentlichen. Er wird danach fragen: Aber was ist Armut und – wenn ja – wie viel? Und er wird Antworten und Fakten liefern, über Zusammenhänge aufklären und Wege zur Überwindung von Ausgrenzung in einem reichen Land deutlich machen.

Dagmar Fitz ist (nicht mehr ganz) neu im VSA: Team

»VSA: Verlag??? Noch nie gehört. Und was machst du da?« Das bin ich in der letzten Zeit häufiger gefragt worden. Ich selbst kenne den Verlag schon seit vielen Jahren, aber dass ich hier einmal mitarbeiten würde, hätte ich nicht gedacht. Ich komme eigentlich aus dem Bereich Grafik-/Kommunikationsdesign und habe viele Jahre in dieser Branche gearbeitet. Nach einer längeren Phase frauenspezifischer Care-Arbeit bin ich dann gefragt worden, ob ich mir vorstellen könnte, beim VSA: Verlag mitzumachen. Manchmal kommen die Fragen genau zur richtigen Zeit und nun kann ich meine Leidenschaft für Bücher sogar beruflich nutzen. Und das auch noch in einem unabhängigen linken Verlag.

Natürlich spiegelt nicht jedes Buch meine persönliche Meinung wider, aber in jedem Manuskript stecken so viele Hintergrundinformationen und Denkanstöße, was einfach nur bereichernd ist. Ein Aspekt ist mir besonders wichtig: Jede Stunde, jede Tätigkeit hier ist ein Beitrag für eine freiheitliche, gerechte Gesellschaft und ein Zeichen gegen Rechts. Ich freue mich schon auf weitere spannende, informative und streitbare Bücher, die wir für unsere Leser*innen noch veröffentlichen werden. Und auf die Frage »Magst du denn jetzt überhaupt privat noch Bücher lesen?« kann ich nur antworten: ja, mehr denn je.

Klara Steenken stellt sich vor

Im April dieses Jahres schloss ich meinen Bachelor in dem Programm Studium Individuale erfolgreich ab, in dem ich mich mit kulturwissenschaftlicher Literaturwissenschaft und -theorie in der Überschneidung mit Gender Studies beschäftigte. Während des Studiums hatte ich wiederholt die Nähe zur politischen und feministischen Verlagsarbeit gesucht und deshalb bereits zwei Praktika in unabhängigen Verlagen Hamburgs gemacht. Ehrenamtlich habe ich mich ebenfalls mit der Aufrechterhaltung bzw. Unterstützung linker, antirassistischer und queerer Spaces in z.B. der Orga der Pride Lüneburg auseinandergesetzt. Jetzt habe ich zwischen Bachelor und der noch unklaren Weiterführung meines Weges genug Zeit für ein weiteres Verlagspraktikum, um meine ehrenamtlichen Interessen mit dem weiteren Kennenlernen der Verlagsarbeit zu verknüpfen. So bin ich dann beim VSA: Verlag gelandet.

Herzlichen Glückwunsch!

Am 26. Mai 2026 fand die Verleihung des CIVIS Medienpreises 2025 in Berlin statt. In der Kategorie »Lange Beiträge« gewann Philipp Schnee den »CIVIS Audio Award« für sein Feature im Deutschlandfunk zu dem Thema »Hamburgs Baseballschlägerjahre – Rechte Gewalt in den 1980er-Jahren«. Darin erzählen Vassilis Tsianos, Ünel Zeran und viele andere nicht nur von der erlebten rechten Gewalt, sondern auch von der Gegenbewegung migrantischer und zivilgesellschaftlicher Gruppierungen. Die Jury begründet die Entscheidung mit der »umfangreichen Recherche« und der Aufarbeitung eines »nicht ausreichend ausgeleuchteten Jahrzehnts«. Schnee bezieht sich in seinem 44-minütigen Hörstück auf das vor Kurzem im VSA: Verlag erschienenem Buch mit dem gleichen Titel von Felix Krebs und Florian Schubert. Dieses Buch habe Schnee überhaupt erst dazu gebracht, sich mit diesem Thema näher zu beschäftigen. Mehr Infos unter https://www.deutschlandradio.de/civis-medienpreis-2025-102.html. Die CIVIS Preisverleihung ist auf Youtube sowie in der ARD-Mediathek zu finden.

Frisch besprochen

Auf socialnet.de besprach unlängst Thomas Barth den von Hans-Jürgen Urban herausgegebenen Band »Gute Arbeit gegen Rechts«: »An Warnungen vor einem Abrutschen unserer politischen Kultur nach Rechts ist kein Mangel. Vom Rechtsruck westlicher Gesellschaften sind auch Gewerkschaften betroffen, denn rechtsradikale Einstellungen und Wahlvoten für die AfD finden sich selbst unter organisierten Beschäftigten. In der Industrie, aber zunehmend auch im sozialen und Gesundheitsbereich drohen rechtsextreme Aktivisten die betrieblichen Gremien zu infiltrieren, wie hier konkret beschrieben wird. Soziale Ungleichheit und die Unsicherheit in der Arbeitswelt sind ein Nährboden für rechtspopulistische Ideologien. Gewerkschaften müssen eine zentrale Rolle im Kampf gegen Rechts spielen, indem sie sich für gute Arbeitsbedingungen, soziale Gerechtigkeit und Solidarität einsetzen. Ein Kernergebnis des vorliegenden Bandes ist: Wer die Demokratie stärken will, muss den Beschäftigten Mitsprache und Sicherheit im Wandel bieten, statt sie durch Erosion von erkämpften Rechten gesellschaftlich zu entwurzeln.«

Das Hessische Ärzteblatt hat sich in seiner aktuellen Ausgabe 6/2025 dem Buch von Gine Elsner »Freikorps, Korporationen und Kolonialismus – Soziale Herkunft von Nazi-Ärzten« angenommen. Dr. med. Siegmund Drexler schreibt: »Es überrascht, wie viele Aspekte zur Geschichte der NS-Diktatur, insbesondere der Zusammenhang mit Medizin, immer noch als weiße Flecken begriffen werden müssen. Gine Elsner beleuchtet nun in ihrem neuen Buch den Zusammenhang von Medizin, den Freikorps (paramilitärische Vereinigungen, die später in die SA eingegliedert wurden), den studentischen Korporationen und militärischer Orientierung. Die Sehnsucht nach Karrierechancen im NS-Staat sprach vor allem auch Mediziner sehr stark an. Widerstand gegen den NS-Staat war hier wie auch in anderen Berufsgruppen eher gering ausgeprägt. Unterschieden sich die Ärzte, welche im nationalsozialistischen System funktionierten, ihm halfen, von denen, die Widerstand leisteten? Manche brachten sich in scheinbar ›wissenschaftliche Forschung‹ ein, zur vermeintlichen Abwehr von Seuchen (zum Beispiel Fleckfieberversuche in den KZ, oder zur Erforschung der Grundlagen des ›rassistischen‹ Denkens. Manche glitten vollends in die separatistische Ideologie und führten grausame Menschenversuche durch. Hierzu bedienten sie sich ohne Hemmungen des angebotenen ›Menschenmaterials‹ in den Konzentrationslagern. Für das so genannte Euthanasieprogramm wurden eher ältere, berufserfahrene Ärzte in den Dienst gestellt. In den Konzentrationslagern waren die Ärzte weniger berufserfahren und deutlich jünger. Im Buch ist so gut wie kein Frauenname zu finden. Elsner arbeitet diesen, oft übersehenen Zusammenhang mit den studentischen Korporationen und dem Kolonialismus auf und vermittelt wichtige und bisher nicht gekannte Einblicke in diesem Zusammenhang.«

In der Juni-Ausgabe 2025 der Zeitfrift für Politik und Kultur in Schleswig-Holstein & Hamburg mit dem bezeichnnen Titel »Gegenwind« finden Manfred Schlüter und Werner Hajek, dass den Autoren Karl-Martin Hentschel und Alfred Eibl mit ihrem AttacBasisText »Steuer-Revolution!« etwas Gutes gelungen ist: »Dieser politisch trübe Frühling braucht dringend Optimismus. Doch woher nehmen? Ein wirksames Mutmach-Mittel ist das im letzten Jahr erschienene Attac-Buch von der Steuerrevolution: klein, kompakt, lesbar und gehaltvoll. Und überzeugend, dass es trotz alledem Wege und Chancen gibt, die Welt ein klein wenig zu verbessern. Worum geht es? Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich immer weiter, national, international. Diese Entwicklung des Vermögens in den letzten Jahrzehnten hat weder etwas mit dem Leistungsprinzip noch mit Chancengleichheit zu tun, auch nicht mit sozialer Gerechtigkeit. Forderungen nach einer anderen Verteilung des erarbeiteten Reichtums werden lauter. Wer finanziert in Zukunft unsere Schulen, Verkehrswege, unsere Gesundheitssysteme und die Kosten für die Energiewende? Und: Was kann ein Steuersystem zu einer sozialen und nachhaltigen Gesellschaft beitragen? Eibl und Hentschel zeigen auf, wie wir durch Änderungen im Steuersystem den großen Herausforderungen unserer Zeit entgegentreten können: der ungerechten Vermögensverteilung, dem Klimawandel, der zunehmenden Ungerechtigkeit und dem Abbau der Demokratie.«

Wir trauern um unseren langjährigen Freund Jari

Wie wir erst jetzt erfahren haben, verstarb Jari Banas bereits am 17. Mai nach langer Krankheit in Krefeld. Wir trauern mit seinem Sohn und seiner Familie um den Zeichner von »Das Kapital in Farbe«, dem wir schon lange verbunden sind. Bereits im Jahr 1977 steuerte er für die »KKW Fibel für Bürgerinitiativen« (damals sprach man noch von »Kernkraftwerken«) Zeichnungen und vor allem die Titel- und Rückseitengrafik bei. Es folgte 1980 der Comic »›Das Kapital‹ für Anfängerinnen und Anfänger«. Nach den beiden anschließenden Büchern, dem Geschichts-Comic »Die 68er. Über Lust und Frust der Linken« 1981 und dem »Schnüffel Tango« gegen die geplante Volkszählung 1984 (der Band kam just an dem Tag 1983 aus der Druckerei, als die Volkszählung abgesagt wurde, und war kaum mehr verkäuflich) folgte eine längere Pause der Zusammenarbeit. Die wurde 2012 wieder aufgenommen, als wir anlässlich des 40. Verlagsjubiläums einen Nachdruck des Kapital-Comics verabredeten, von dem 2016 anlässlich des 150-jährigen Erscheinens des Originals eine weitere, um aktuelle Entwicklungen ergänzte Ausgabe erschien. Zu »Charlys 200. Geburtstag am 8. Mai 2018« entschied sich Jari dann, ihn – noch einmal ergänzt um einen optimistischen Schluss – »in voller Farbenpracht erstrahlen zu lassen«. Seitdem gibt es auf 170 anstelle von fast 800 Seiten Marx’ Opus Magnum in »Wort und Bild und nun auch kunterbunt. Das gabs noch nie!«

Am 7. Juli 1950 als JARI Pekka Cuypers in Finnland geboren, wuchs er in Goch am Niederrhein auf, absolvierte nach der Volksschule eine Schlosserlehre und verließ die Werkkunstschule Krefeld als Designer. Dort war er anschließend seit mehr als 45 Jahren mit Marx- sowie anderen Umwelt- & Polit-Comics unterwegs. Zudem engagierte er sich bei den Grünen. Und er malte Bilder – als »Leinwandschreck« und »Kleinserientäter« zugleich. Wir werden seinen originellen Humor und den Austausch über den jeweiligen Tabellen- und sonstigen Zustand der Fußballvereine FC St. Pauli und seinen Lieblingsclub KFC Uerdingen 05 vermissen.

Neue Bücher

Im Mai sind erschienen:

Claus-Jürgen Göpfert: Zeitung ist Kampf
80 Jahre »Frankfurter Rundschau«
oder: Niedergang des linksliberalen Journalismus?
232 Seiten | in Farbe | Fotos | € 16.80 | ISBN 978-3-96488-233-2

Joachim Braun/Julia Günther/Werner Rätz: Rente statt Rendite!
Eine solidarische und armutsfeste Alterssicherung ist möglich
AttacBasisText 63 | 96 Seiten | EUR 8.50 | ISBN 978-3-96488-243-1

Kalle Kunkel: »Langer Atem – keine Geduld mehr«
Der Kampf um die Krankenhäuser als politischer Tarifkonflikt
280 Seiten | € 19.80 | ISBN 978-3-96488-230-1

Für Juni/Anfang Juli 2025 sind geplant:

Holger Politt: Westwind in östlichem Gelände
Kritische Einwürfe zur osteuropäischen Friedensfrage
160 Seiten | € 16.80 | ISBN 978-3-96488-242-4

Ann-Kathrin Hoffmann/Marvin Hopp (Hrsg.): Arbeitskämpfe an die Hochschulen!
Beschäftigungsbedingungen und Strategien gewerkschaftlicher Gegenmacht
288 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-96488-231-8

Klaus Dörre/Anna Mehlis/Stephan Humbert/Bruno Saar (Hrsg.): Sozialismus von unten?
Emanzipatorische Ansätze für das 21. Jahrhundert
272 Seiten | EUR 19.80 | ISBN 978-3-96488-234-9
 
Jörn Schütrumpf: Putsch statt Revolution
Die Kommunistische Internationale in Mitteldeutschland 1921
Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung
176 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-96488-245-5

Gine Elsner/Peter Tinnemann: Bevölkerungsmedizin & Öffentliche Gesundheit
Geschichte des Gesundheitsamts Frankfurt am Main
256 Seiten | Hardcover | EUR 24.80 | ISBN 978-3-96488-241-7

Veranstaltungen

Ist unser Gesundheitssystem noch zu retten?
11.6.2025 | Online | 18:00 Uhr
In der Gesundheitsbranche geht es um viel Geld und mächtige privatwirtschaftliche Interessen – aber auch um mehr als zehn Prozent aller Beschäftigten im Land. Jede Reform des Krankenhaus- und Gesundheitswesens wirkt sich massiv auf die Versorgung von Patient*innen und die Arbeitsbedingungen der Belegschaften aus. Angesichts der Profitmaximierung nehmen deshalb auch die Kampagnen und Streiks der gewerkschaftlich Organisierten zu. Im Gespräch mit der Gesundheitsexpertin Nadja Rakowitz und der Bundestagsabgeordneten und Fachkinderkrankenschwester Julia C. Stange wollen wir über diese Debatten und Konflikte diskutieren – und darüber, wie das Gesundheitswesen solidarischer gestaltet werden kann. Die Veranstaltung findet über die Online-Plattform Zoom statt (https://eu01web.zoom.us/j/68091923821), Kenncode: 424792. 

Mainz Postkolonial
15.6.2025 | Mainz | 16:30 Uhr | Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3–5.
An welchen Orten sind in der Mainzer Neustadt Spuren und die anhaltenden Auswirkungen des Kolonialismus zu finden? Ziel ist es zu zeigen, dass Mainz in den Kolonialismus verwickelt war, seine Spuren sichtbar zu machen und für deren Fortwirken zu sensibilisieren. Der Begriff »postkolonial« verweist darauf, dass Kolonialismus nicht lediglich eine vergangene Epoche der Eroberung ist. Es handelt sich um ein System von Macht, Unterdrückung und Ausbeutung, dessen Strukturen Einfluss auf unser gegenwärtiges Leben ausüben. In der Mainzer Neustadt gibt es von Straßen- und Ortsnamen wie dem Sömmeringplatz und dem Adenauer-Ufer bis zum hier abgebildeten Mainzer Zollhafen zahlreiche Beispiele, die wir in Zusammenarbeit mit der Rosa Luxemburg Stiftung Rheinland-Pfalz und dem Institut für Ethnologie und Afrikastudien Mainz gemeinsam kritisch erkunden wollen. Die Teilnahme am Rundgang ist kostenlos, Anmeldungen über mail@kunsthalle-mainz.de. 

Antisemitismus und die AfD
18.6.2025 | Erfurt | 19:00 Uhr | Veto, Magdeburger Allee 180. 
Antisemitismus ist in der AfD allgegenwärtig. Immer wieder attackiert die Partei unter Rückgriff auf antisemitische Stereotype prominente Vertreter*innen jüdischen Lebens, teilen führende AfD-Funktionär*innen antisemitische Verschwörungserzählungen oder relativieren die Verbrechen des Nationalsozialismus. Trotz der zahlreichen einschlägigen Skandale in ihrer noch jungen Parteiengeschichte wird dem Antisemitismus in der Analyse der AfD jedoch kaum Beachtung geschenkt. In seinem Buch widmet sich Stefan Dietl dieser Leerstelle und beschreibt den Antisemitismus als wesentliches Ideologieelement und Welterklärungsmodell der AfD.

Ökosozialistische Konferenz
20.–22.6.2025 | Köln | Kulturhof in Köln Kalk, Dillenburgerstr. 65–67.
Die Welt steht an einem Wendepunkt: Autoritäre Regime und Neofaschismus, Klimakatastrophe, soziale Ungleichheit und imperialistische Machtspiele bestimmen die globalen Krisen unserer Zeit. Doch Widerstand formiert sich. Die Ökosozialistische Konferenz der ISO bringt Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und Gewerkschafter*innen zusammen, um die zentralen Herausforderungen unserer Zeit zu diskutieren – und Strategien für eine bessere Zukunft zu entwickeln. Anmeldung und weitere Informationen zum Programm: www.oekosozialistische-konferenz.de/anmeldung/.

Brasilien – eine gefährdete Demokratie
23.6.2025 | Hamburg | 19:00 Uhr | Werkstatt 3, Nernstweg 32–34.
Mit der dritten Amtszeit von Lula ist Brasilien wieder auf die Weltbühne zurückgekehrt. Nach der Präsidentschaft vom Mercosur 2023 und dem G20 im Jahre 2024 wird das Land 2025 sowohl die erweiterte BRICS-Gruppe als auch die COP30 koordinieren. Die Erwartungen an die außen- und geopolitische Rolle des Landes sind enorm, die Herausforderungen ebenso. Über Möglichkeiten und Grenzen der Lula-Regierung wird der brasilianische Sozial- und Politikwissenschaftler Antônio Inácio Andrioli berichten. Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.

Wohlstand für wen? 
Gerechte Verteilung als Schlüsselfrage für unsere Demokratie
24.6.2025 | Berlin | 9:30 Uhr | Hans-Böckler-Haus des DGB, Keithstr. 1.
CDU/CSU und SPD haben ihrem Koalitionsvertrag das Versprechen von »Chancen und Wohlstand für alle« vorangestellt. Aber werden wirklich alle Menschen gleichermaßen von den anstehenden politischen Vorhaben profitieren? Welche alternativen Rezepte gibt es? Wie sind Chancen, Wohlstand und gesellschaftliche Teilhabe heute in der Bevölkerung verteilt – auch im internationalen Vergleich und zwischen den Geschlechtern? Was tragen ein starkes Tarifvertragssystem, der Sozialstaat und eine ausgebaute Daseinsvorsorge zur Verteilungsgerechtigkeit bei? Wie sähe ein gerechtes Steuersystem aus und wie wirkt sich die Verteilungssituation auf wirtschaftlichen Fortschritt, sozialen Zusammenhalt und Zufriedenheit in Deutschland aus? Anmeldung bis zum 18.6.25 über www.dgb.de/veranstaltungen/veranstaltung/wohlstand-fuer-wen-gerechte-verteilung-als-schluesselfrage-fuer-unsere-demokratie/.

Von Hilmar Hoffmann lernen
2.7.2025 | Frankfurt a.M. | 19:00 Uhr | Haus am Dom, Domplatz 3
Am 25. August 2025 wäre Hilmar Hoffmann, der ehemalige Präsident des Goethe-Institutes und langjährige Frankfurter Kulturdezernent, 100 Jahre alt geworden. Das Motto seiner kulturpolitischen Arbeit lautete: »Kultur für alle«. Der Sozialdemokrat wollte die Schranken überwinden, die etliche Menschen noch immer von Bildung und Kultur fernhalten. Was ist das Erbe von Hilmar Hoffmann? Welche seiner politischen Ziele sind noch nicht erreicht? Was bleibt zu tun, um allen Menschen den Zugang zu Bildung und Kultur zu ermöglichen? Was muss die neue Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD tun? Über diese und andere Fragen sprechen Ina Hartwig (SPD, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt), Petra Roth (CDU, frühere Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt) und Claudia Dillmann (ehemalige Direktorin des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt) mit dem Autor Claus-Jürgen Göpfert. Musik kommt von der Kammeroper Frankfurt. Gezeigt werden außerdem Fotos aus dem Archiv des Deutschen Filmmuseums und Ausschnitte aus einem Dokumentarfilm über Hoffmann, der gerade im Auftrag der Stadt Frankfurt gedreht wird.

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