Liebe Leserinnen und Leser,

da unser mutiger Tipp für das WM-Finale (Brasilien versus Uruguay) aufgrund des Ausscheidens von Uruguay nun nicht eintreffen wird, haben wir ein besseres Tippsystem ausgetüftelt und wagen eine neue Prognose: Brasilien gegen Argentinien. Wie weit unser Fußballsachverstand reicht, wird sich am 13. Juli in Rio de Janeiro im Maracanã-Stadion zeigen, solange bleiben wir beim Bücherverlegen, u.a. über Fußball. Dass uns das gut gelungen ist, findet auch die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur und hat Fußball in Brasilien: Widerstand und Utopie für die Shortlist zum Fußballbuch des Jahres nominiert.

Torreiche Zeiten wünscht
das VSA: Team

Events

Kleine Schritte und langer Atem

Gute Arbeit ist als Begriff um die Auseinandersetzung über eine moderne Arbeitspolitik immer bedeutender geworden, wie Jürgen Reusch in der Rezension des Buches Rücksichtslos gegen Gesundheit und Leben in der Juli-Augabe der Zeitschrift Gute Arbeit aufzeigt. Jenseits der Gewerkschaften ist Gute Arbeit zu einem Schlagwort geworden, mit dem Politik gemacht wird. Gleichzeitig wird Gute Arbeit aber auch so entgegen seiner gewerkschaftlichen Intention adaptiert. Ein Zurück zur aktiven Politik in der Arbeit fordert daher Klaus Pickshaus. Die gewerkschaftliche Initiative setzt er vor allem mit der zunehmenden Belastung der Beschäftigten in Beziehung und fordert: »Das Ringen um noch so kleine Reformschritte braucht, um langfristig wirksam und dauerhaft zu bleiben, den ›langen Atem‹ der Kapitalismuskritik. Der Verzicht auf eine kapitalismuskritische Perspektive wäre zugleich der Verzicht auf notwendige soziale Korrekturen innerhalb der gegebenen Verhältnisse.«

Rot-rot-grün – eine Option für 2017?

Über die Chancen eines Politikwechsels diskutiert Tom Strohschneider (Chefredakteur »neues deutschland«, Autor der flugschrift linke mehrheit?) mit der Juso-Vorsitzenden Johanna Uekermann und F.O. Wolf am 5. Juli im Rahmen der Sommerakademie 2014 der Sozialistischen Linken, die sich dieses Jahr um Theorie & Praxis der LINKEN dreht. Auch der zehnte Jahrestag der Gründung der WASG am 3. Juli 2014 bietet Anlass für einen Blick zurück nach vorn: Das neue Supplement der Zeitschrift Sozialismus Strategie einer Mosaik-Linken gibt Denkanstöße für die strategische Debatte der LINKEN. Der jüngst von Hans-Jürgen Urban aufgeworfenen Frage »Stillstand im Merkelland: Wo bleibt die Mosaik-Linke?« widmen sich darin Alexander Fischer und Katja Zimmermann, Klaus Ernst und Thomas Händel, Joachim Bischoff, Bernd Riexinger sowie Katja Kipping.

Staatsstreich in Zeitlupe

Le Monde diplomatique widmet sich in einem Dossier der aktuellen Ausgabe ausführlich dem Freihandel. Bereits letztes Jahr warnte die Leiterin der Verbraucherschutzorganisation Public Citizen's Global Trade Watch (Washington, D.C.) Lori Wallach vor einem Staatsstreich in Zeitlupe durch das TTIP. Das Freihandelsabkommen würde in der Tat einen Machtzuwachs der Wirtschaft gegenüber Politik und Recht bedeuten. Was das für Auswirkungen haben könnte, zeigen Lori Wallach und Autor_innen unterschiedlicher Organisationen in dem AttacBasisText Die Freihandelsfalle. Auch die Organisation campact fordert einen Verhandlungsstopp des Abkommens. Wer campact und die Kampagne »Stoppt TTIP« unterstützen möchte, kann noch bis zum 5.7. Fördermitglied werden und erhält als Geschenk das Buch »Die Freihandelsfalle«.

»Warum will die Militärpartei den Krieg?«

Anlässlich des hundertsten Jahrestages der Schüsse von Sarajewo kam nun auch im Schloss Bellevue eine hochkarätige Historikerrunde zusammen, um ihre unterschiedlichen Sichtweisen auf den Ersten Weltkrieg auszutauschen. Bei aller Analyse mentalitätsgeschichtlicher Erinnerungs- und Erfahrungskultur blieb aber ein zentrales Problem Deutschlands vor 1914 – ökonomische Modernisierung bei politischer Rückständigkeit – unterbelichtet. Der sozialdemokratische Vorwärts brachte es in seiner Ausgabe vom 31. Juli 1914 auf den Punkt: »Warum will die Militärpartei den Krieg? Er soll ihr die Macht geben. Die Macht, alle Demokratie zu unterdrücken. Die Macht über das Proletariat und das Bürgertum.« Die Hintergründe dieser Antwort können in dem Buch Deutschland 1914 von Heiner Karuscheit nachgelesen werden und die sozialstrukturelle Differenzierung von Kriegsbegeisterung und Kriegsgegnerschaft am Beispiel der Hansestadt Hamburg untersucht Jörg Berlin in der aktuellen Ausgabe von Sozialismus.

Termine

Christian Russau: Zauber und Zorn am Zuckerhut

6. Juli | Starnberg | 12:00 Uhr | SC Percha, Heimatshausener Str. 1A
Bei all der Leidenschaft, die viele Menschen beim Thema Fußball an den Tag legen, gibt es am Fußballsport einiges zu kritisieren. So reagierte die westliche Welt empört über die Aussiedlung von Menschen für Stadionplätze, die Ausbeutung der Arbeiter*innen bis hin zum Tod in Brasilien und Katar. Dieses und weitere Situationen nimmt der Kurt-Eisner-Verein zum Anlass, um in Kooperation mit der SCHICKERIA München im Rahmen des 9. antirassistisches Turniers um den Kurt Landauer Pokal auf dem Vereinsgelände des SC Percha das Buch Fußball in Brasilien: Widerstand und Utopie vorzustellen.

Christian Russau: Was ist los im »Land des Fußballs«?

7. Juli | Berlin | 19:00 Uhr | Humboldt-Universität
Die von Christian Russau mitherausgegebene Buchveröffentlichung Fußball in Brasilien: Widerstand und Utopie, in der nach Meinung der FAZ »so viel Substanz und Anregendes [steckt], dass sich allein dafür die Lektüre lohnt«, stellt er auf der Veranstaltung von Die Linke.SDS (Studierendenverband von DIE LINKE) vor.

Freerk Huisken: Schule im Kapitalismus, oder: das Missverständnis über Chancengleichheit

11. Juli | Nürnberg | 19:00 Uhr | Falkenturm, Frauenmauer 3
Vortrag und Diskussion mit dem Autor von u.a. Über die Unregierbarkeit des Schulvolks und Erziehung im Kapitalismus. Details zur Veranstaltung gibt es hier.

TTIP

13. Juli | Köln | 12:00 Uhr | Quäker Nachbarschaftsheim, Kreutzerstr. 5-9
Workshop im Rahmen des 2. Kölner Menschenrechtsfestivals zum Transatlantischen »Freihandels«-Abkommen mit Alexis Passadakis.

Attac Österreich: Sommerakademie

16. bis 20. Juli | Telfs / Tirol
Unter dem Motto »unFAIRhandelbar! Menschenrechte, Umwelt und Demokratie im Fadenkreuz der Konzerne« setzt sich die 13. SommerAkademie von Attac Österreich zum Ziel, die Rolle von Handelsabkommen im Kontext der Krise zu thematisieren. Zur Sommerakademie sind alle herzlich eingeladen, die sich informieren, diskutieren oder Attac näher kennenlernen möchten. Infos: www.attac.at/sommerakademie

Neuer globaler Protestzyklus?

22. Juli | Stuttgart | 19:00 Uhr | Linkes Zentrum Lilo Hermann, Böblinger Str. 105
In den vergangenen Jahren konnte man weltweit Rebellionen und Proteste neuer Bewegungen beobachten – in Lateinamerika, der arabischen Welt, in den Krisenstaaten der EU, der Türkei und andernorts. Worin liegen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Protestbewegungen? Wer sind ihre Akteure, was ihre soziale Basis? Und welche Rolle spielen dabei etablierte Organisationen wie Gewerkschaften und NGOs? Vortrag und Diskussion mit Oliver Nachtwey, Institut für Politikwissenschaften der Universität Trier.

Christian Russau: Fußball in Brasilien: Widerstand und Utopie

23. Juli | Hamburg | 20:00 Uhr | Buchhandlung im Schanzenviertel, Schulterblatt 55
Eine Veranstaltung der Buchhandlung im Schanzenviertel: »Knapp eineinhalb Wochen nach dem Finale der Fußball-Weltmeisterschaft der Männer in Brasilien wollen wir über Fußball und die Proteste von 2013 und 2014 in Brasilien reden. In der Lesung wollen einen Blick hinter die Protestbewegungen in Brasilien werfen. Wer protestierte wann, wo, wofür und wogegen? Wie reagierte der brasilianische Staat auf die Proteste, wie operiert die Polizei? Ergänzend dazu wollen wir auch auf die Verflechtungen zwischen brasilianischen und deutschen Polizeieinheiten eingehen. Christian Russau ist Autor, Übersetzer, Journalist und Mitherausgeber des Buches Fußball in Brasilien: Widerstand und Utopie. Er ist unter anderem aktiv bei Netzwerken wie der Brasiliensolidarität KoBra, dem Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika und den Lateinamerika-Nachrichten.«

Antifaschistisches Gedenken auf dem Ohlsdorfer Friedensfest

27. Juli | Hamburg | 14:30 Uhr | Mahnmal für die Opfer des Bombenkrieges
Neonazis hatten von 2003 bis 2009 das Bombenopferdenkmal mit Kundgebungen und Kranzniederlegungen dazu missbraucht, die Ursachen des Zweiten Weltkrieges umzudeuten und die Naziverbrechen zu relativieren. Dagegen hat sich ein breites Bündnis von Antifaschisten zusammengefunden, das in diesem Jahr zum sechsten Mal das Ohlsdorfer Friedensfest mit Vorträgen, Musik u.ä. begeht. Am Sonntag, den 27.7., liest dort Ursula Suhling aus dem 2014 bei VSA erschienenen Buch: 999er Strafsoldaten – deportiert vom Hannoverschen Bahnhof. Hamburger Antifaschisten in Wehrmachtsuniform.

Soeben erschienen

Oliver Prausmüller / Alice Wagner (Hrsg.)
Reclaim Public Services

Bilanz und Alternativen zur neoliberalen Privatisierungspolitik
264 Seiten | EUR 22.80
ISBN 978-3-89965-602-2

Karina Becker / Ulrich Brinkmann / Thomas Engel / Rolf Satzer
Handbuch Gesundheit & Beteiligung

Neue Instrumente für den Gesundheitsschutz in Betrieben und Behörden
Aktualisierte Ausgabe
288 Seiten | EUR 19.80
ISBN 978-3-89965-610-7

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