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Die schwierigen Zeiten halten an. Pablo Nerudas »Ode an das Buch« hilft weiterhin.

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50 Jahre Analysen & Alternativen

Einige Kontinuitäten aus 50 Jahren Verlagsarbeit gibt es in dieser Präsentation.

Socialist Register

Im Socialist Register 2024 – dem Jahrbuchs der Internationalen Linken – werden die Möglichkeiten einer ausgewogenen Weltordnung angesichts der jüngsten Konflikte zwischen den Großmächten der Welt untersucht.

Micha Brie wird 60!

Die Redaktion der Zeitschrift Sozialismus und das Team des VSA: Verlags gratulieren ihrem Autor und Partner bei diversen Publikationsprojekten zum 60. Geburtstag. Alles Gute, vor allem Gesundheit und Schaffenskraft!
Joachim Bischoff, Richard Detje, Marion Fisch, Christoph Lieber, Bernhard Müller, Bernhard Sander, Maren Schlierkamp, Klaus Schneider, Gerd Siebecke

Michael Brie wurde am 24. März 1954 in Schwerin als Sohn des DDR-Diplomaten Horst Brie und dessen Frau Sonja geboren. Er studierte Philosophie an der Leningrader Staatlichen Universität und an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1980 promovierte er mit einer Arbeit zur kritischen Rekonstruktion des historischen Materialismus und 1985 wurde er mit einer Studie zu Entwicklungsstufen des Staatssozialismus und der Reform seiner Eigentumsverhältnisse habilitiert. Von 1980 bis 1990 war Micha Brie an der Humboldt-Universität zu Berlin und am Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen der DDR tätig, 1988 wurde er zum Dozenten für Historischen Materialismus an der Humboldt-Universität zu Berlin berufen.

Er gehörte zur Gruppe um Prof. Dieter Klein, die sich bereits seit Mitte der 1970er Jahre – u.a. im Gefolge der Ausweisung von Wolf Biermann – an den Diskussionen um die Demokratisierung der realsozialistischen Gesellschaft in der DDR beteiligten und schließlich das Projekt »Moderne Sozialismustheorie« begründeten, das sich vor 1989 für alternative Entwicklungswege der DDR einsetzte.

Nach der Wende gaben Micha Brie und Dieter Klein 1991 im VSA: Verlag den Band »Umbruch zur Moderne?« heraus [dem 1992 ein weiterer unter dem Titel »Zwischen den Zeiten. Ein Jahrhundert verabschiedet sich« folgte], in dem er in seinem Beitrag »Ist eine sozialistisch orientierte Wissenschaft überhaupt möglich?« folgende Thesen begründete: »Wissenschaftliche Forschung ist dann sozialistisch orientiert, wenn sie nach der Möglichkeit der historischen Lösung der Antinomien moderner Vergesellschaftung fragt. Sie reflektiert ... die praktische Bewegung der Schaffung stets neuer Bewegungsformen moderner Vergesellschaftung und erforscht die Möglichkeiten der Verwandlung dieser Vergesellschaftung in Formen der Assoziation freier Individuen.«

Das damit aufgeworfene Problem eines »doppelten Modernisierungsprozesses« – systembedingte Defizite des Realsozialismus auf der einen, Herausforderungen der menschlichen Zivilisation in den fortgeschrittensten kapitalistischen Ländern auf der anderen – prägt seine wissenschaftliche, publizistische und politische Arbeit mit den Studien zur Analyse kapitalistischer Gesellschaften und Alternativen ihrer solidarischen Transformation bis heute.

Von 1990 bis 1994 lehrte er als Professor für Sozialphilosophie am Fachbereich Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität, war anschließend Gastwissenschaftler bei der Arbeitsgruppe »Transformationsprozesse in den neuen Bundesländern« der Max-Planck-Gesellschaft an der Humboldt-Universität und beim Präsidenten des Wissenschaftszentrums für Sozialforschung Berlin, von 1997 bis 1999 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Forschung und Publizistik in Berlin. Seit 1999 ist er Mitarbeiter in der Rosa-Luxemburg-Stiftung, deren Institut für Gesellschaftsanalyse er von 2008 bis 2013 als Direktor leitete.

Neben der wissenschaftlichen Arbeit hat Micha Brie sich immer wieder – ähnlich wie sein Bruder André – in die Debatten um Strategie, Taktik und Programmatik der PDS und der Partei DIE LNKE eingemischt, u.a. als Mitglied verschiedener Programmkommissionen. Er folgte als einer der ersten im Juli 2012 der Aufforderung der Redaktion der Zeitschrift Sozialismus, nach der Bewältigung der Krise im Vorfeld des Göttinger Parteitags eine breite Debatte über den weiteren Kurs der Partei DIE LINKE zu führen.

In seinem Beitrag unter dem Titel »Die Krise als Chance« mahnt er zum einen an: »Die Strömungen der LINKEN sind ein Reichtum. Aber in den letzten Jahren wurde die Partei in eine Strömungsföderation verwandelt. Die Macht der Strömungen über die Partei muss gebrochen werden.« Zum anderen verweist er darauf, dass die Partei sich für ihre Erneuerung in die Zivilgesellschaft öffnen muss – ein Aspekt, der von der neuen Parteiführung aufgegriffen worden ist: »Parteiaufbau muss heißen, einen Ort zu schaffen, in dem die Mitglieder konkrete Erfahrungen der Selbstermächtigung machen und Beiträge zu einer Verschiebung der Kräfteverhältnisse leisten und erleben können. Also eine Parteiarbeit, in der der Kampf um aktive Veränderungen der Kräfteverhältnisse, etwa durch lokale Bewegungen gegen Mietsteigerungen, gegen Privatisierungen, gegen Abschiebungen, für Sozialtickets oder die Beteiligung an bundesdeutschen Kampagnen wie Blockupy, Dreden Nazifrei etc. eine wichtigere Rolle einnimmt.«

Konsequenterweise beteiligt sich Micha deshalb auch an der Arbeit im Wissenschaftlichen Beirat von Attac und als Mitglied im Kuratorium des Instituts Solidarische Moderne.


Wenn Micha Brie nicht über Strategie und Taktik forscht und diskutiert, schützt er gemeinsam mit Frau und vier Kindern die natürlich roten Kirschen im eigenen Garten vor den Angriffen von Staren und anderer gieriger Flugtiere. So sehr ihm dies gegönnt sei, so sehr möchten wir doch auch in Zukunft seine Beiträge und den konstruktiven Streit um »das Richtige und das Notwendige« auf der Suche nach linken Mehrheiten in diesem Land nicht missen.

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