Liebe Leser*innen und Freund*innen des Verlages,

da sich die Übernahme des Verlags 1972 über mehrere Monate erstreckte (einiges dazu haben wir anlässlich des 40-jährigen Jubiläums notiert), gibt es auch keinen konkreten 50. »Jahrestag« der Verlagsgründung. Und da wir ähnlich wie Brechts Herr Keuner »nicht für Jahrestage« sind, sondern eher »für kritische Arbeit«, begehen wir den Geburtstag zunächst mit den gerade erschienen fünf hellroten Bändchen – aus jedem Jahrzehnt der Verlagsarbeit ein vergriffener Text neu aufgelegt (im Detail unter »Neue Bücher«).

Auch wir haben »wenig Zeit zum Feiern«, halten »den Fortgang des Lebens für wichtiger als die Zelebration des Erreichten« und stellen uns »den Problemen der Zeit«. Etwas aus 50 Jahren Erreichtem zu Problemen der Zeit mit politischen Büchern wollen wir gleichwohl zelebrieren – demnächst als Präsentation auf der VSA: Website.

Also immer mal wieder www.vsa-verlag.de besuchen,
rät das VSA: Team aus Hamburg

Aktuelles

Auch Emma Neuhaus ist für kritische Arbeit – im Praktikum

und begründet dies wie folgt: »Ich habe gerade mein Bachelorstudium in Soziologie und Slavistik beendet. Gesellschaftspolitische Themen begeistern mich nach wie vor, nur möchte ich mich diesen nun aus einer neuen Perspektive nähern: die der Literaturwissenschaft. Durch mein Nebenfach Slavistik habe ich diese näher kennengelernt und mich direkt verguckt. Literaturwissenschaften ermöglichen einen meiner Meinung nach sehr besonderen Zugang zur Gesellschaft, in der sich Schriftsteller*innen und Lesende bewegen. Aus diesem Grund habe ich mich für den Master nun auf Angewandte Literaturwissenschaften beworben, welcher neben der Theorie auch die Berufspraxis mit einbezieht. Verlagsarbeit als Haupt-Berufsfeld in der Literaturarbeit war deshalb auch ein naheliegendes Praktikum zur Vorbereitung auf mein weiteres Studium. Zudem lese ich wahnsinnig gerne und interessiere mich für linke politische Themen, was mich dem VSA: Verlag nahegebracht hat.
Diesen habe ich durch einen glücklichen Zufall über die ›Liste unabhängiger Verlage (LuV)‹ gefunden und mich auch direkt beworben. Das Praktikum ist sehr vielseitig und ich habe die Möglichkeit, in verschiedenste Bereiche der Verlagsarbeit reinzuschnuppern. Ich kann selbstbestimmt arbeiten und mir Aufgaben suchen, auf die ich Lust habe, erfahre aber gleichzeitig bei Fragen und Problemen viel Unterstützung durch die vielen netten Kolleginnen, welche meinen Praktikumsalltag mit Humor und ihrer liebevollen Art versüßen.«

Enteignungskonferenz in Berlin – »So heißt diese Zusammenkunft wirklich!«

berichtete immer noch ein wenig ungläubig der »Berliner Kurier« über die am Wochenende vom 27.-29. Mai abgehaltene Konferenz der Initiative DW-Enteignen. Völlig zu unrecht, denn »es gibt mehrere unabhängige juristische Gutachten, die die Rechtszulässigkeit des Volksentscheides bestätigen« (Heise.de, 14. November 2021). Daran hat auf der Konferenz auch niemand gezweifelt, auf der diese Fragen behandelt wurden: Zu welchem Preis kann die Enteignung, die eigentlich eine Vergesellschaftung ist, von allen Berliner Immobilienkonzernen mit über 3.000 Wohnungen nun, entgegen den blockierenden SPD-Senat, erstritten werden? Und wie muss es weitergehen, auch über Berlin hinaus? Auch VSA: Autor und Stadtsoziologe Andrej Holm hat dort gesprochen und sein mit Kolleg*innen entwickeltes »Faire-Mieten-Modell« diskutiert. Klar ist, dass sich niemand auf dem erfolgreichen Volksbegehren ausruhen kann, sondern dass die Kämpfe auf vielen Ebenen geführt werden, und auch mit etwa der tarifpolitischen Bewegung für höhere Löhne verbunden werden müssen. Für die gesamtgesellschaftlichen Zusammenhänge empfehlen wir das von Andrej Holm herausgegebene Handbuch »Wohnen zwischen Statt, Markt und Gesellschaft«.

Amazon in der schwankenden Weltkugel

Amazon ist aus dem Alltag vieler Menschen kaum noch wegzudenken. Es zählt mittlerweile zu den umsatzstärksten Unternehmen weltweit, mit kräftigem Wachstum im Corona-Jahr 2021. Seit seiner Gründung in den USA 1994 reorganisierte das Unternehmen die Verkaufsarbeit technisch und organisatorisch, vorrangig als digital taylorisierte Einfacharbeit in Verkaufsfabriken. Vom Wandel der Verkaufsarbeit und der Frage nach dem Bewusstsein der Beschäftigten des Versandriesen handelt das Buch »Prinzip Amazon« von VSA: Autorin Sabrina Apicella, die ihr Buch am Freitag, den 10. Juni ab 19:30 in einem Gespräch mit Selana Tzschiesche im Buchladen zur schwankenden Weltkugel (welch passender Name!) in der Berliner Kastanienallee 85 vorstellen wird. Im Mittelpunkt steht die Auswertung empirischer Studien über das Bewusstsein von Amazon-Arbeiter*innen in den Distributionszentren. Ein Abend für alle, die sich für arbeitssoziologische, gewerkschaftliche und gesellschaftspolitische Fragen interessieren, veranstaltet vom Buchladen zur schwankenden Weltkugel und dem Café Morgenrot. Der Eintritt ist frei.

Wie weiter mit der LINKEN?

Die Linkspartei steht nach dem schlechten Bundestagswahlergebnis und den katastrophalen Ergebnissen bei den Landtagswahlen im Saarland, in Schleswig-Holstein und zuletzt in Nordrhein-Westfalen sowie dem Rücktritt von Susanne Hennig-Wellsow und den öffentlichen Vorwürfen gegenüber der verbliebenen Parteivorsitzenden Janine Wissler vom 24.-26. Juni in Erfurt vor einem Parteitag, dessen Verlauf und Ergebnisse eine Überlebensfrage für die Partei sein dürften. »Der Parteitag Ende Juni hat eigentlich eine einzige Aufgabe: die Wahl eines Führungspersonals, das in der Lage ist, ein strategisches Zentrum aufzubauen, und das mit allen Konsequenzen.« (So VSA: Autor Michael Brie unlängst in einem Interview mit Jacobin) Wir ergänzen: Zu einem strategischen Zentrum mit allen Konsequenzen gehören auch ein wenig Wissen und Theorie. Wir können dazu das soeben erschiene Buch »Regulation in einer solidarischen Gesellschaft. Wie eine sozial-ökologische Transformation funktionieren könnte« von Dieter Klein und den im letzten Herbst erschienenen Band des Bundesschatzmeisters der Partei Harald Wolf »(Nicht)Regieren ist auch keine Lösung« anbieten.

Weltflüchtlingstag

Mit diesem soll jährlich am 20. Juni darauf aufmerksam gemacht werden, wie viele Menschen auf der Flucht sind - aktuell sind es über 100 Millionen Menschen, so viele wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Sie fliehen vor gewaltsamen Konflikten, Menschenrechtsverletzungen sowie politischer, ethnischer oder religiöser Verfolgung. Aber auch extreme Naturereignisse sind Ursache für Fluchtbewegungen. Statt schutzsuchende Menschen zu unterstützen, wird ihre Flucht oft kriminalisiert und die Festung Europa weiter ausgebaut. Und dieses Agieren geschieht vor dem Hintergrund, dass der Westen eine historische Verantwortung für diverse Fluchtursachen trägt. So zeigt Reinhold Gütter in seinem Buch »Fluchtursachen. Fremd- und Selbstbestimmung Afrikas seit 1960«, dass die Gegenwart Afrikas das Ergebnis von 500 Jahren eurafrikanischer Geschichte ist, die seit 60 Jahren afrikanischer Unabhängigkeit fremd- und selbstbestimmte Einflüsse vermengt. Seine koloniale Vergangenheit spiegelt sich in vermeintlich modernen Webmustern wider: Afrika hatte keine Chance, an den politischen und technischen Revolutionen seiner Kolonialmächte teilzunehmen. Gütter bleibt nicht bei der Ursachenanalyse stehen, sondern fasst unterschiedliche Vorschläge zur Lösung heutiger Probleme Afrikas zusammen.

»Unternehmen Barbarossa«

Unter diesem Decknamen erfolgte am 22. Juni 1941 der Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion, der Beginn des Eroberungs- und Vernichtungskrieges. Hannes Heer und Christian Streit machen in ihrem Buch »Vernichtungskrieg im Osten« deutlich, dass dieser Krieg als »Hitlers immer geplanter, sein eigentlicher Krieg« bezeichnet werden kann. Ihm ging es um die »totale Unterwerfung der Sowjetunion und gewalttätige Verfügbarmachung ihrer Bevölkerung, um dort eine autarke, auf Agrarprodukte und Rohstoffe orientierte Großraumwirtschaft zu etablieren, die Deutschlands Unabhängigkeit von der Weltwirtschaft garantieren sollte«. Es sollte sogenannter Lebensraum für die weiße, deutsche Bevölkerung geschaffen und der »jüdisch-bolschewistische Feind« vernichtet werden. Circa 30 Millionen Menschen in der Sowjetunion, sechs Millionen Pol*innen, zwei Millionen Jugoslaw*innen und 350.000 Tschechoslowak*innen fielen diesem Genozid zum Opfer – davon ungefähr 5 Millionen Jüdinnen und Juden. Hinzu kommen die in diesen Ländern ermordeten 500.000 Sinti und Roma.

»Stets gern für Sie beschäftigt…« Beteiligung privater Unternehmen am Holocaust

Private Unternehmen waren maßgeblich am Ausbau des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau beteiligt. Die Erfurter Firma Topf & Söhne konstruierte Verbrennungsanlagen und Belüftungstechnik für die Gaskammern; das Hamburger Unternehmen Tesch & Stabenow lieferte Zyklon B. Wie kam es zu dieser Beteiligung am Massenmord? Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit der SS? Darüber informieren am 23. Juni 2022 ab 19:30 Uhr im Ökumenischen Forum HafenCity (Shanghaiallee 12, 20547 Hamburg) Annegret Schüle (Erinnerungsort Topf & Söhne) und Martin Werner, der zu Tesch & Stabenow geforscht hat (siehe auch das von ihm gemeinsam mit Jürgen Kalthoff verfasste VSA: Buch »Die Händler des Zyklon B«). Anschließend diskutieren die Gäste mit Juliane Podlaha (KZ-Gedenkstätte Neuengamme) über unternehmerische Verantwortung damals und heute. Die Veranstaltung wird organisiert von der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.

Neue Bücher

Der Krieg und die Pandemie haben leider immer noch Rückwirkungen auf die Liefertermine – anhaltende Lieferkettenprobleme beim Inhaltspapier und Umschlagmaterial führen weiterhin zu Verzögerungen.

Im Mai bzw. Anfang Juni sind erscheinen:

Anne Lisa Carstensen/Sabine Hess/Lisa Riedner/Helen Schwenken:
Solidarität – Kooperation – Konflikt
Migrantische Organisierungen und Gewerkschaften in den 1970/80er Jahren
320 Seiten | EUR 24.80 | ISBN 978-3-96488-135-9

Gine Elsner: Vom Abseits in die Mitte: die Gesundheitsämter
Kreisärzte, Medizinalräte, Amtsärzte: Geschichte und Aktualität einer Institution
336 Seiten | Hardcover | EUR 19.80 | ISBN 978-3-96488-106-9

sowie die 5 hellroten Bändchen anlässlich 50 Jahre VSA: Verlag

Louis Althusser: Die Krise des Marxismus
Ein hellrotes Bändchen aus den 1970er Jahren
Mit einem Nachwort von Frieder Otto Wolf
Aus dem Franz. von Peter Schöttler und Erika Töller
108 Seiten | Klappenbroschur | EUR 14.00 | ISBN 978-3-96488-148-9

Ágnes Heller: Theorie der Bedürfnisse bei Marx
Ein hellrotes Bändchen aus den 1980er Jahren
144 Seiten | Klappenbroschur | EUR 14.00 | ISBN 978-3-96488-149-6

Pierre Bourdieu: Die Intellektuellen und die Macht
Ein hellrotes Bändchen aus den 1990er Jahren
Herausgegeben von Irene Dölling | Aus dem Französischen von Jürgen Bolder unter Mitarbeit von Ulrike Nordmann und Margareta Steinrücke
108 Seiten | Klappenbroschur | EUR 14.00 | ISBN 978-3-96488-150-2

Harald Neubert: Einführung Gramsci
Hegemonie – Zivilgesellschaft – Partei
Ein hellrotes Bändchen aus den 2000er Jahren
96 Seiten | Klappenbroschur | EUR 14.00 | ISBN 978-3-96488-151-9

David Harvey: Die urbanen Wurzeln der Finanzkrise
Ein hellrotes Bändchen aus den 2010er Jahren
Aus dem Amerikanischen von Christian Frings
96 Seiten | Klappenbroschur | EUR 14.00 | ISBN 978-3-96488-152-6

Im Juni sollen außerdem erscheinen:

Dieter Klein: Regulation in einer solidarischen Gesellschaft
Wie eine sozial-ökologische Transformation funktionieren könnte
Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung
268 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-96488-117-5

Mario Keßler: Sozialisten gegen Antisemitismus
Zur Judenfeindschaft und ihrer Bekämpfung (1844-1939)
256 Seiten | EUR 19.80 | ISBN 978-3-96488-144-1

Marianne Giesert/Tobias Reuter/Anja Liebrich (Hrsg.):
Mit psychischer Beeinträchtigung umgehen (anstatt sie zu umgehen)
Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)
240 Seiten | EUR 19.80 | ISBN 978-3-96488-141-0

Malte Müller/Richard Rohnert/Petra Wolfram (Hrsg.): Jetzt erst Recht!
Spurensuche für eine menschliche Gesellschaft trotz Corona
ZWISCHENRUFE 1 | 64 Seiten | EUR 7.00 | ISBN 978-3-96488-128-1

Meng Jie/Jan Turowski (Hrsg.): Immer noch tastend den Fluss überqueren
Chinas marktsozialistisches Modell verstehen
Linker ChinaDiskurs 2 | Eine Publikation des Beijing-Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung
224 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-96488-118-2

René Senenko: »Mit revolutionären Grüßen«
Postkarten der Hamburger Arbeiterbewegung 1900–1945 für eine Welt ohne Ausbeutung, Faschismus und Krieg
240 Seiten | Hardcover | Farbe | EUR 19.80 | ISBN 978-3-96488-108-3

Termin-Tipps

Bitte auf der Website der Veranstalter nachschauen,
ob die Präsenzveranstaltungen stattfinden.

Politisch-kriegerische Zeitenwende: Ökologisch-sozialer Aufbruch jetzt erst recht
8.6.2022 | Berlin | 19:00 Uhr | Helle Panke e.V., Kopenhagener Str. 9
Mitten in die viel zu spät begonnene ökologische Transformation mit sozialer Absicherung platzen die wirtschaftlichen Lasten durch den Krieg und durch die gegen ihn gerichteten Sanktionen. Dazu kommt die Finanzierung massiv steigender Militärausgaben. Was sind die geostrategischen Interessen Russlands? Welches sind die Auswirkungen für die EU und die deutsche Wirtschaft? Droht gesamtwirtschaftlich eine Rezession zusammen mit hohen Inflationsraten? Es referiert Rudolf Hickel, moderiert wird die Veranstaltung von Klaus Steinitz.
Eine Veranstaltung von Helle Panke e.V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin.

Das Prinzip Amazon
10.6.2022 | Berlin | 19:30 Uhr | Buchl. zur schwankenden Weltkugel, Kastanienallee 85
VSA: Autorin Sabrina Apicella im Gespräch mit Selana Tzschiesche über ihr
Buch »Prinzip Amazon«. Veranstaltet vom Buchladen zur schwankenden Weltkugel und dem Café Morgenrot. Eintritt frei.

Frieden schaffen ohne Waffen – reale Chance oder Utopie?
14.6.2022 | Salzwedel | 19:00 Uhr | Lokal »Stadtmitte«, Burgstr. 63
Dieter Klein, Autor des Anfang Juni erschienenen VSA: Bands »Regulation in einer solidarischen Gesellschaft. Wie eine sozial-ökologische Transformation funktionieren könnte«, analysiert die Verantwortung aller Seiten im Vorfeld des Krieges für die Eskalation des Konflikts. Er stellt Vorschläge für Friedensverhandlungen und künftige Sicherheitsstrukturen zur Diskussion. Eine Veranstaltung der RLS Sachsen-Anhalt mit dem Jenny-Marx-Forum Salzwedel.

(Sozialistische) Partei im 21. Jahrhundert
15.6.2022 | Erfurt | 19:00 Uhr | »Backstage«, Güterbahnhof 20
Befindet sich der Sozialismus in einer Krise? Es ist mit Blick auf die Wahlergebnisse in Deutschland zumindest naheliegend, diese Frage zu stellen. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird sich auf theoretische, internationale und thüringenspezifische Blickwinkel konzentriert und grundsätzlich der Frage nach der Rolle und Funktion einer (sozialistischen) Partei im politischen System Deutschlands nachgegangen. Zu Gast sein und diskutieren werden Ines Schwerdtner (Chefredakteurin Jacobin), Prof. Frank Deppe (Universität Marburg), Isabella Gerlach (Linksjugend Ilm-Kreis), Dieter Hausold (Fraktionsvorsitzender a.D., Fraktion DIE LINKE. im Thüringer Landtag) und Christian Schaft (Landesvorsitzender DIE LINKE. Thüringen). Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen.

Cola di Rienzi – ein Trauerspiel-Fragment von Friedrich Engels
18.6.2022 | Wuppertal | 18:00 Uhr | Theater am Engelsgarten, Engelsstr. 18
Nach der viel beachteten Uraufführung aus Anlass des Engelsjahrs folgt nun eine weitere szenische Lesung des Trauerspiels von Friedrich Engels. Es ist ein Projekt des Fördervereins Historisches Zentrum e.V. der Stadt Wuppertal. Der unvollendet gebliebene Engels-Text wurde von Dr. Dirk Krüger, Mitglied der Marx-Engels-Stiftung, mit substanziellen Ergänzungen zu Zeit, Leben, Kampf und tragischem Tod dieses politischen und sozialen Botschafters der Frührenaissance, des Zeitgenossen von Petrarca, Dante und Boccaccio versehen. Das Stück offenbart eine weitere, häufig unbeachtete Facette im Werk von Friedrich Engels.

Spurwechsel
Die Transformation ist in vollem Gange. Die Stichworte für den Umbau der Automobilindustrie in Deutschland sind Transnationalisierung, verschärfte Konkurrenz und Verlagerungen, Rationalisierung, Digitalisierung und schließlich die ökologische Modernisierung mit dem Antriebswechsel auf E-Mobilität. Alles dies ist verbunden mit Druck auf tarifliche Standards, Löhne und Arbeitsbedingungen, wachsenden Anforderungen und Arbeitsverdichtung, Unsicherheit und Beschäftigungsabbau in Größenordnungen von mehreren Hunderttausend. Wenig wahrscheinlich ist, dass in diesem kapitalseitig betriebenen Umbau die Interessen der Beschäftigten verteidigt und Umwelt und Klima ausreichend geschützt werden. Deshalb werden eigenständige und weitergehende Konzepte für eine gerechte Mobilitätswende und einen sozial-ökologischen Umbau der Mobilitätsindustrien benötigt. Die haben Mario Candeias und Stephan Krull in dem von ihnen herausgegebenen Band »Spurwechsel« zusammengetragen. Sie stellen sie in der nächsten Zeit auf folgenden Veranstaltungen vor:
8.6.2022 | München | 19:00 Uhr | Kurt-Eisner-Verein, Westendstr. 19
17.6.2022 | Köln | 11:00 Uhr | NaturFreundehaus Kalk, Kapellenstr. 9a
Workshop mit Stephan Krull bei der Ökosozialistischen Konferenz zum Thema »Ökologischer Umbau schafft Arbeitsplätze«
21.6.2022 | Bremen | 19:00 Uhr | Bürgerhaus Weserterrassen
2.7.2022 | Stuttgart | 10.00 Uhr | Gewerkschaftshaus, Willi-Bleicher-Str. 20
Im Rahmen des von der RLS Baden-Württemberg organisierten Kongresses zu gerechter Mobilitätswende, Sicherung von Arbeitsplätzen & alternative Produktion in Baden-Württemberg diskutieren außerdem Antje Blöcker (Westfälische Hochschule), Kai Burmeister (DGB BW), Ljiljana Culjak (BR Mahle-Behr), Prof. Klaus Dörre (Uni Jena), Bernhard Knierim (»Bahn für alle«), Jobst Kraus (BUND BW), Sabine Leidig (»Bündnis ÖPNV braucht Zukunft«), Andreas Müller (EVG), Bernd Riexinger (MdB, Die LINKE), Hannes Rockenbauch (Stadtrat), Roland Schäfer (BR, Daimler Untertürkheim), Nisha Tossaint-Teachout (FFF Stuttgart) u.v.a.m.

Organizing – Wen muss die Klimabewegung eigentlich aktivieren,
um Erfolg zu haben?

27.6.2022 | Frankfurt a.M. | 19:00 Uhr | Club Voltaire, Kleine Hochstr. 5
Die Gretchenfrage der Klimabewegung lautet: Wie schaffen wir es, eine solche Schlagkraft zu erreichen, dass die Politik sich gezwungen sieht, die CO2-Emissionen in kurzer Zeit stark zu senken und sie die dafür notwendigen Veränderungen auch noch sozial gerecht gestaltet? Einen Ausweg könnte das Konzept des Organizings bilden. »Es ist für das Umwelt- und Klassenbewusstsein wichtig, die Klimabewegung an die Gewerkschaften heranzuführen und umgekehrt«, so Katharina Stierl, die im Rahmen der KlimaKneipe referieren wird. Ihr Fokus ist die Vernetzung der FridaysForFuture-Bewegung mit Gewerkschaften. Mit ihr wird darüber gesprochen, wie Organizing funktioniert, wie es derzeit um die Vernetzung mit den Gewerkschaften steht und warum Klimagerechtigkeit nicht nur eine Generationenfrage ist.
Eine Veranstaltung vom KoalaKollektiv, Verein zur Förderung von Klimagerechtigkeit e.V.

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