Liebe Leserinnen und Leser,

wir wünschen allen FreundInnen des Verlages ein gutes Jahr 2014 [einen ausführlichen Gruß gibt es hier]! Wir setzen auch in diesem Jahr der großen Allianzen und kleinen Minderheiten unsere Arbeit fort und beginnen mit der Vorstellung des Frühjahrsprogramms.

Einen angenehmen Jahresbeginn
vom VSA: Team aus Hamburg

Events

Das VSA: Frühjahrsprogramm 2014

Die Autorinnen und Autoren des VSA: Frühjahrsprogramms 2014 greifen Themen auf, die die Agenda mitbestimmen werden, und widmen sich zugleich der Aufklärung über Hintergründe. So diskutiert Heiner Karuscheit die Frage, warum Deutschland 1914 überhaupt in den Krieg gegangen ist und welche Rolle die SPD spielte. Der AttacBasisText Die Freihandelsfalle klärt über das in Vorbereitung befindliche TTIP-Abkommen zwischen den USA und der EU auf. Der Band Fußball in Brasilien: Widerstand und Utopie eröffnet andere Blickwinkel auf die Weltmeisterschaft 2014. Weitere Themen sind die bedenkliche Entwicklung des Sozialstaats und die Frage, ob es nach Bildung der Großen Koalition überhaupt noch eine linke Mehrheit gibt bzw. wie ein Anders Regieren aussehen müsste. Wolf-Dieter Narr verdeutlicht mit Uta von Winterfeld die Schwierigkeiten, Herrschaft heute zu fassen, Herbert Schui fragt nach der Rolle von Politischen Mythen und Joachim Bischoff führt in die Entstehung, Krise und Entwicklungstendenzen des Finanzgetriebenen Kapitalismus ein. Texte zu Themen der Arbeitswelt (u.a. über den Fall SCHLECKER), Gesundheitspolitik und zur Rolle von Krieg, Frieden und Außenpolitik runden das Programm ab, zu dem auch die Gedächtniskultur über Vergessene Deportierte in Hamburg gehört. Zur pdf-Datei [3 MB] der Buchhandels-Vorschau geht es hier.

Aus dem Gefahrengebiet

Das sozialdemokratisch regierte Hamburg ist einmal mehr Vorreiter in Sachen Einschränkung von demokratischen Grundrechten: Weite Teile der westlichen Innenstadt mit mehr 80.000 Einwohnern sind zum »Gefahrengebiet« erklärt worden. »Die Polizei darf im öffentlichen Raum in einem bestimmten Gebiet Personen kurzfristig anhalten, befragen, ihre Identität feststellen und mitgeführte Sachen in Augenschein nehmen«, heißt es im entsprechenden Gesetz und wird genauso praktiziert. Die US-Botschaft in Berlin warnt von einer Reise in die Hansestadt. Ein Grund waren Ausschreitungen bei einer Demonstration für den Erhalt der »Roten Flora«. Warum dieses seit 1989 besetzte Stadtteilzentrum immer stärker ins Visier der Gentrifizierer des Schanzenviertels geraten ist und ein Abriss droht, kann in dem Büchlein Die Schanze: Galão-Strich oder Widerstandskiez nachgelesen werden. Zugleich soll mit dem massiven Polizeieinsatz dem »Linksextremismus« Einhalt geboten werden. Was sich dahinter verbirgt, wenn die Hüter von Denk- und Gewaltmonopolen von »Linksextremismus« sprechen, haben die AutorInnen des VSA: Bandes Verfassungsfeinde? genauer analysiert.

»Schlecker ist überall«

Selbst die Frankfurter Allgemeine Zeitung widmete am 28. Dezember 2013 dem Thema eine ganze Seite. Und sie notierte unter dem Titel »Den Schlecker-Frauen auf der Spur«: »Durch die Insolvenz der Drogeriemarktkette sind 23.476 Menschen arbeitslos geworden. Die erhoffte Gründerwelle hat es danach nicht gegeben.« In der Tat war die Schlecker-Pleite 2012 ein gravierender Einschnitt für die ehemals in dem Unternehmen Beschäftigten. Dass die Pleite lange absehbar war und der Schließung ein langjähriger Kampf der Schlecker-Frauen und ihrer Gewerkschaft ver.di um die Sanierung des Unternehmens vorausging, bleibt in den Beiträgen der FAZ unterbelichtet. Nun haben sich die Schlecker-Frauen selbst zu Wort gemeldet. In dem von Achim Neumann herausgegebenen Band Der Fall SCHLECKER. Über Knausern, Knüppeln und Kontrollen sowie den Kampf um Respekt & Würde berichten sie und andere Insider über den Komplott eines »Kaufmanns« und den letztendlich gescheiterten Kampf um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze.

Vor 100 Jahren begann die erste große Katastrophe des 20. Jahrhunderts

Wie selten ein Jahrestag zuvor prägt der Beginn des Ersten Weltkriegs im Juli/August 1914 bereits jetzt die politische und mediale Debatte. Kaum eine überregionale Tageszeitung und kaum ein Printmagazin, die schon zu Beginn der »Jubiläumsjahres« das Thema aufgreifen und versuchen, ihre Deutung zu verallgemeinern. Eine besondere Rolle spielt dabei das Buch von Christopher Clark »Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog«. In der Debatte deutlich zu kurz kommen die innergesellschaftlichen Gründe für den deutschen Weg in den Krieg. Unser Autor Heiner Karuscheit widmet sich in seinem Buch Deutschland 1914 schwerpunktmäßig diesem Aspekt und bewertet etwa die sozialdemokratische Unterstützung des Kriegs nicht als »Verrat«, sondern als Folge einer verfehlten Gesellschaftsanalyse und Revolutionsstrategie.

Ausstellung »Euthanasie« im Hamburger Rathaus

Vom 18. Januar bis 7. Februar 2014 zeigt die KZ-Gedenkstätte Neuengamme mit Unterstützung der Hamburgischen Bürgerschaft im Rathaus die Ausstellung »›Euthanasie‹. Die Morde an Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen in Hamburg im Nationalsozialismus«. Anlässlich des umfangreichen Begleitprogramms zur Ausstellung wird auch die VSA: Autorin Antje Kosemund wieder in Hamburg sein und am 18., 29. und 30. Januar an Veranstaltungen teilnehmen. Als Schwester der mit 13 Jahren in Wien ermordeten Irma Sperling setzt sie sich seit Jahrzehnten für das Gedenken an die Opfer der „Euthanasie“-Verbrechen ein. Sie hat ihre Erinnerungen in dem Band Sperlingskinder. Faschismus und Nachkrieg: Vergessen ist Verweigerung der Erinnerung! aufgeschrieben.

Termine

Gentrification. Soziale Konflikte in umkämpften Räumen

13. Januar | Kiel | CAU, Hörsaal 9, Ludewig-Meyn-Str. 12
Über Stadtentwicklung, soziale Kämpfe und Verdrängung spricht und diskutiert Andrej Holm, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut der Stadt- und Regionalsoziologie der Humboldt-Universität zu Berlin. Eine Veranstaltung des RLS-Regionalbüros Schleswig-Holstein.

Das neue Europa

14. Januar | Berlin | 19:00 Uhr | Rosa-Luxemburg-Stiftung
Die Krise hat Europa verändert. Die EU kontrolliert die nationalen Haushalte, deren Steuer- und Wirtschaftspolitik. Ferner existiert ein Sicherheitsnetz für hochverschuldete Staaten in Form des Eurorettungsschirms und Garantien der Europäischen Zentralbank – auch dies verknüpft mit Abgabe von Souveränitätsrechten. Wer profitiert, wer zahlt? Was bleibt von einem demokratischen und sozialen Europa? Referent: Ingo Stützle.

Veranstaltungen mit Antje Kosemund

18. Januar 2014 | Hamburg | 16:00 Uhr | »Alte Küche« der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, Alsterdorfer Markt 5
Auf den Spuren ihrer in Wien ermordeten Schwester Irma Sperling. Aufführung einer Rohfassung des Films von Jürgen Kinter mit anschließendem Gespräch von Dr. Michael Wunder (Evangelische Stiftung Alsterdorf) mit Antje Kosemund.

29. Januar 2014 | Hamburg | 18:00 Uhr | Hamburg-Haus Eimsbüttel, Doormannsweg 12, Kleiner Saal
Erinnerungsarbeit: Angehörige von »Euthanasie«-Opfern berichten. Gespräch mit Helmut Heinze, Elisabeth Sukowski und Antje Kosemund. Moderation: Pastor Hanno Billerbeck.

30. Januar 2014 | Hamburg | 10:00-12:00 Uhr | KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum, Jean-Dolidier-Weg 75
»Vergessen ist Verweigerung der Erinnerung«.
Zeitzeugengespräch mit Antje Kosemund.
Anmeldung erforderlich unter studienzentrum@kb.hamburg.de, Tel. 040 428 131 543.

Lateinamerikawoche

25.1 bis 2.2. | Nürnberg | Villa Leon, Philipp-Körber-Weg 1
In einem breitgefächerten Veranstaltungsprogramm werden Kultur und Politik, Ökonomie und neue soziale und kulturelle Bewegungen Lateinamerikas beleuchtet. Dazu gibt es Konzerte und Lesungen, Informationsveranstaltungen über die Lage der Menschenrechte und der sozial-politischen Situation in einzelnen Ländern.

Zwischen Pro-Europa und Euroskepsis

30. Januar | Hamburg | 18:00 Uhr | Uni Hamburg, FB Sozialökonomie, Von-Melle-Park 9
Im Rahmen des Eduard-Heimann-Colloquiums diskutiert Mario Candeias die Ansätze der europäischen Linken nach strategischer Neupositionierung.

Soeben erschienen

Heiner Karuscheit
Deutschland 1914
Vom Klassenkompromiss zum Krieg
240 Seiten | EUR 19.80 | ISBN 978-3-89965-591-9 

Andrea Kocsis (Hrsg.)
Logisch – Logistik!

Wandel und Zukunft einer Branche:
Arbeit | Tarife | Trends
114 Seiten | Hardcover | EUR 12.80 | ISBN 978-3-89965-579-7

Marcus Hawel (Hrsg.)
WORK IN PROGRESS. WORK ON PROGRESS.
Beiträge kritischer Wissenschaft
Doktorand_innen-Jahrbuch 2013 der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Herausgeber_innenkollektiv:
Maren Kellermann, Sascha Wölck, Antje Dietrich, Sandra Beyer, Doreen Pöschl
256 Seiten | EUR 19.80 | ISBN 978-3-89965-583-4

Am 24. Januar erscheinen

Harald Klimenta / Andreas Fisahn u.a.
Die Freihandelsfalle
Transatlantische Industriepolitik ohne Bürgerbeteiligung – das TTIP
AttacBasisTexte 45
128 Seiten | EUR 9.00 | ISBN 978-3-89965-592-6

Achim Neumann (Hrsg.)
Der Fall SCHLECKER
Über Knausern, Knüppeln und Kontrollen sowie den Kampf um Respekt & Würde
Die Insider-Story
Mit einem Vorwort von Stefanie Nutzenberger und einem Nachwort von Frank Bsirske
216 Seiten | EUR 14.80 | ISBN 978-3-89965-594-0

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