Zwischen Antisemitismus und Islamophobie
Vorurteile und Projektionen in Europa und Nahost
Die acht englischsprachigen Beiträge wurden von Sonja Hinte übersetzt
256 Seiten | Das Buch ist vergriffen
Unter Inhalt & Leseprobe gibt es den kompletten Inhalt als pdf-Datei | 2008 | EUR 19.80 | sFr 34.60
ISBN 978-3-89965-281-9 1
Titel nicht lieferbar!
Kurztext: Gibt es einen "Neuen Anti-Semitismus"? – und was ist darunter zu verstehen? Gibt es das Phänomen der "Islamophobie" (speziell in Europa) – und wie kommt es zum Ausdruck?
- Inhalt & Leseprobe:
VSA_Bunzl_Senfft_Zwischen_Antisemitismus_und_Islamophobie.pdf3.4 M
Feindbilder lösen sich oft von realen Konflikten ab und entwickeln eine eigene Dynamik, besonders wenn der Konflikt lange andauert und Erklärungs- bzw. Rechtfertigungszwänge entstehen, die durch eine Projektion des Konflikts in eine weit zurückliegende Vergangenheit ideologisch überhöht werden. In einer Epoche, die von einem "Clash of Civilizations" geprägt sein soll, versucht dieses Buch "wissenschaftliche" Antworten auf Fragen zu geben, die seit dem Beginn der Al-Aqsa-Intifada (2000) und nach 9/11 (2001) weltweit leidenschaftlich und oft demagogisch-polemisch "diskutiert" werden.
Der Band umfasst einerseits Texte, die einen stärkeren Europa-Bezug haben und sowohl Antisemitism(en) als auch Islamophobie(n) im Kontext von Migration, Integration und Multikulturalismus behandeln, andererseits aber auch Beiträge, welche ähnliche Phänomene im Kontext des Konflikts um Israel/Palästina diskutieren und sich folglich mit Perzeptionen von Betroffenen und Beobachtern im Nahen Osten befassen. Während sich bisher die meisten Publikationen entweder dem "Neuen Antisemitismus" oder dem "Islam" bzw. der "Islamophobie" gewidmet haben, wird hier eine Betrachtung versucht, die beide Phänomene zueinander in Beziehung setzt, ihre Ähnlichkeiten und Unterschiede aufzeigt.
Die HerausgeberInnen
John Bunzl ist Politologe an der Universität Wien und Nahost-Spezialist des Österreichischen Instituts für Internationale Politik (OIIP). Letzte Buchveröffentlichung als Autor und Herausgeber (gemeinsam mit Benjamin Beit-Hallahmi): Psychoanalysis, Identity and Ideology. Critical Essays on the Israel/Palestine Case (2002).
Alexandra Senfft, Islamwissenschaftlerin, war 1988 Nahostreferentin der Grünen-Fraktion im Bundestag, dann UN-Beobachterin in der Westbank und bis 1991 UN-Pressesprecherin im Gazastreifen. Seit 1994 schreibt sie für DIE ZEIT, SZ, taz u.a. Sie war Vorstandsmitglied des deutsch-israelischen Arbeitskreises für Frieden im Nahen Osten e.V. Letzte Buchveröffentlichung: Schweigen tut weh. Eine deutsche Familiengeschichte (Berlin 2007).
Die Autorinnen und Autoren:
Daniel Bar-Tal (Tel Aviv), John Bunzl (Wien), Matti Bunzl (Chicago), Alexander Flores (Bremen), Sander Gilman (Atlanta), Omar Kamil (Leipzig/Kairo), Herbert Kelman (Boston), Brian Klug (London), Elisabeth Kübler (Wien), Alexander Pollak (Wien), Aviezer Ravitzky (Jerusalem), Michael Rothberg (Urbana-Champaign), Alexandra Senfft (Osten), Paul Silverstein (Portland).