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Gün Tank/Biplab Basu/Eberhard Schultz/Klaus Kohlmeyer (Hrsg.)

Das Problem heißt institutioneller Rassismus

Vielfalt statt Ausgrenzung

172 Seiten | 2023 | EUR 16.80
ISBN 978-3-96488-086-4

 

Kurztext: Die Beiträge in diesem Band behandeln zentrale Themen für die Zukunft unserer Demokratie, denn Hass und Rassismus vergiften nicht nur die Gesellschaft, sondern zerstören Leben. So stellt sich die Frage: Ist eine Gesellschaft, die sensibel auf rassistische Strukturen reagiert überhaupt vorstellbar?
Das Buch war bisher mit dem jetzigen Untertitel angekündigt.

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Inhalt & Leseprobe:

www.vsa-verlag.de-Tang-ua-Institutioneller-Rassismus.pdf211 K

Dass Rassismus ganz real unser Umfeld prägt und gefährdet, ist kaum noch zu ignorieren und wird heftig diskutiert. Dabei werden immer wieder Debatten über Einzelfälle und sogenannte Einzeltäter*innen geführt. Die alltägliche Praxis des »Racial Profiling« bei Polizei und Sicherheitskräften in den USA wird in Deutschland kritisiert, dessen hiesige Praxis aber praktisch nicht. Um Rassismus aktiv bekämpfen zu können, muss es als institutionalisiertes Problem wahrgenommen und gleichzeitig eine Community-basierende Forschung zur gelebten Realität werden.

Die erschreckenden Enthüllungen von rassistischen Vorstellungen und Drohungen bei Polizei (»NSU 2.0«), Verfassungsschutz und Bundeswehr, führen bestenfalls zur Herausstellung von »mehreren« Einzeltäter*innen. Diese werden für die rassistische Gewalt gegen Politiker*innen, Migrant*innen, Schwarzen Menschen, Menschen of Color und deren Vertreter*innen verantwortlich gemacht. Kein Individuum, aber auch keine Struktur ist frei von Rassismen. Dies wird aber in Institutionen nach wie vor nicht gesehen und verleugnet.

Noch immer stehen Wortmeldungen ranghoher Staatsvertreter*innen, Bundestagsabgeordnete*r und politischer Prominenz in der Tradition der rassistischen Äußerungen eines Thilo Sarrazin, obwohl Deutschland vom UN Ausschuss zur Beseitigung rassistische Diskriminierung schon vor vielen Jahren »verurteilt« wurde, weil zu diesem Fall keine gerichtliche Aufarbeitung stattfand. Die Herausgebenden haben vor dem Hintergrund ihrer Expertise als Menschenrechtsanwalt, Politikberatende und Interessensvertretende Beiträge von engagierten rassismuskritischen Expert*innen, Wissenschaftler*innen und ihrer Interessensorganisationen zusammengetragen.


Die Herausgeber*innen:
Gün Tank
ist Autorin (Debütroman: »Die Optimistinnen. Roman unserer Mütter«) und Moderatorin. Sie war Kuratorin der Ausstellung »22:14 ...und es kamen Frauen« (2011), zu den ersten Arbeitsmigrantinnen der Bundesrepublik. Heute ist sie im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg Beauftragte für Menschen mit Behinderung. Biplab Basu ist Historiker, seit 2001 Mitarbeiter bei ReachOut, einer Beratungsstelle für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Berlin. 2002 gründete er die »Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt« (KOP) und 2019 das Bündnis »Death in Custody«, das Fälle von Tod in Gewahrsam dokumentiert. Eberhard Schultz streitet als engagierter Rechtsanwalt und Menschenrechtler für seine Mandant*innen und gegen Menschenrechtsverletzungen. Klaus Kohlmeyer ist Politikberater zum Abbau von Diskriminierung und Ausgrenzung beim Zugang zum Arbeitsmarkt in Berlin. Schultz und Kohlmeyer sind Vorstandsmitglieder der Eberhard-Schultz-Stiftung für Soziale Menschenrechte und Partizipation in Berlin.

Weitere Autor*innen:
Emine Aslan, Saraya Gomis. Dr. Emilia Roig, Deniz Utlu, Koray Yılmaz-Günay

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