Verabredungen zum Jahrhundertende
Eine Debatte über die Entwicklung des Kapitalismus und die Aufgaben der Linken
Aus dem Italienischen von Marcella Heine, Hartwig Heine, Sabine Kebir und Klaus-Dieter Lühn
296 Seiten | 1996 | EUR 24.60 | sFr 42.90
ISBN 3-87975-679-1 1
Titel nicht lieferbar!
Mit weiteren Beiträgen von Elmar Altvater, Joachim Bischoff, Frank Deppe, Klaus Dörre, Hartwig Heine, Hasko Hüning, Martin Kronauer, Oskar Negt, Hildegard Maria Nickel, Karl Heinz Roth, Wolfgang Sachs
"Analysiert die Linke die Widersprüche und Konflikte des ausgehenden 20. Jahrhunderts? Nimmt sie sie zur Kenntnis? Fragt sie sich, ob die Kategorien noch angemessen sind, derer sie sich in der Vergangenheit bediente, um das zu begreifen, was sich heute im Kontext der Globalisierung abspielt, in der jedes nationale Subjekt auf einen erweiterten Gegenspieler trifft? Wir haben schon darauf hingewiesen, daß die Linke diesen fundamentalen Veränderungen des Produktionsprozesses nicht hinreichend Rechnung getragen hat. Hier liegen unseres Erachtens in erster Linie die Gründe für ihren Niedergang.
Und welche Antworten geben diejenigen, die jeweils von den neuen Entwicklungen und der Globalisierung der Kapitale betroffen werden? Von welchen Mächten und Ereignissen sehen sie sich bedroht, mit welchen Möglichkeiten, sich mit anderen Subjekten zu verbünden, die von ähnlichen Problemen bedroht und betroffen sind? Es ist schmerzlich zu sehen, daß solche Antworten entweder nicht gegeben werden oder ziellos bleiben, auf kurzfristige, sektorale oder korporatistische Fragmente oder auch auf Äußerungen der Verzweiflung verkürzt werden, die wiederum zu internen Konflikten auf der Seite der Betroffenen führen." (Pietro Ingrao / Rossana Rossanda)
Inhalt
Hartwig Heine
Einleitung
Wandlungen
Szenarien der Globalisierung
1. Die Arbeit in der Ära der Globalisierung
2. Auf dem Wege zu einer neuen Macht des Geldes?
3. Veränderungen in der Politik
4. Die Szenarien von heute
Überlegungen zum Fall Italien
5. Die italienische Krise
Die neuen Widersprüche
6. Widersprüche und Konflikte am Ende des 20. Jahrhunderts
7. Neue Fragen an die Linke
8. Themen für einen Arbeitsplan
Der BriefwechselIngrao an Rossanda, 3. September 1994
Ingrao an Rossanda, 27. September 1994
Rossanda an Ingrao, 10. Oktober 1994
Ingrao an Rossanda, Ende Oktober 1994
Rossanda an Ingrao, 30. Dezember 1994
Ingrao an Rossanda, 28. Februar 1995
Die deutschen Debattenbeiträge
Elmar Altvater
Am Ende eines politischen Zyklus, mitten in einem großen Bruch
Joachim Bischoff
Am Ende des Fordismus – Soziale Konflikte und die Schwäche der Linken
Frank Deppe
Die Renaissance der "sozialen Frage" im globalen Kapitalismus
Klaus Dörre
Am Ende der Sozialpartnerschaft
Martin Kronauer
Krise der Erwerbsarbeit, Spaltung der Gesellschaft
Oskar Negt
Liebe Rossana, lieber Pietro – Ein offener Brief
Hildegard Maria Nickel / Hasko Hüning
Geschlechterpolitik in der Krise – Zu Fragen feministischer Politik in Zeiten der Transformation
Karl Heinz Roth
Verabredungen mit wem?
Wolfgang Sachs
Welche politischen Antworten sich auf die "Krise der planetarischen Ressourcen" abzeichnen
Die AutorInnen
Pietro Ingrao, Jahrgang 1915, wurde Ende der 30er Jahre Mitglied der (illegalen) KPI, aktiv in der resistenza, von 194757 leitender Redakteur der Parteizeitung "Unitä", von 1948 an Parlamentsabgeordneter der KPI, Mitglied des Direktoriums der KPI, wird 1976 zum Parlamentspräsidenten gewählt, schließlich 1993 Austritt aus dem PDS. Rossana Rossanda tritt 1943 in die KPI ein, Studium der Philosophie und Literatur in Mailand, Parlamentsabgeordnete, 1969 Gründung der Tageszeitung "manifesto" und Ausschluß aus der KPI, aktiv in der 68erund Frauenbewegung, wissenschaftliche und journalistische Arbeiten über wirtschaftliche, soziale, feministische und kulturelle Fragen.