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Joachim Bischoff / Sebastian Herkommer / Hasko Hüning

Unsere Klassengesellschaft

Verdeckte und offene Strukturen sozialer Ungleichheit

240 Seiten | 2002 | EUR 17.80 | sFr 31.70
ISBN 3-87975-861-1 1

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Die Erkenntnis, dass es voreilig war, der Auflösung der Klassenverhältnisse das Wort zu reden, wird allmählich wieder salonfähig. Wie die Klassenanalyse für die moderne Gesellschaftstheorie und für ein gesellschaftliches Reformprogramm fruchtbar gemacht werden kann, zeigen die Autoren dieses Bandes.


Sind die Klassen in der Moderne verdampft? Bereits in seiner Zeit erblickte Karl Marx insbesondere in England eine »unendliche Zersplitterung der Interessen und Stellungen, worin die Theilung der gesellschaftlichen Arbeit die Arbeiter, wie die Kapitalisten und Grundeigenthümer ... spaltet.«
Von einer komplexen Struktur der Lebenssphären ist nicht ohne Weiteres auf einen »Kapitalismus ohne Klassen« zu schließen. Vielmehr sprechen Klassenverhältnisse für die Entwicklung abgestufter Lebensweisen.

Die Autoren dieses Bandes bewegen sich vor dem Hintergrund einer Gesellschaftstheorie, die die Marxsche Kapitalismusanalyse nicht für überholt hält, solange die kapitalistische Produktionsweise bestimmend ist für die Verteilung von Arbeit und Reichtum. Sie vertreten die These, dass die klassische Klassentheorie Beiträge für notwendige Klarstellungen und Erweiterungen liefert.

Damit verfeinern sie nicht nur ein Instrument, das zeigt, in welcher Gesellschaft wir leben, sondern sie tragen auch zur Vermittlung von Klassenstruktur, alltäglichen Lebensverhältnissen und sozialem Handeln bei – mit dem Blick auf die gesellschaftlichen Träger eines fortschrittlichen Reformprogramms, die ein Bündnis zur Durchsetzung von Gegenmacht und Reformen bilden können.

Die Autoren:

Joachim Bischoff ist Redakteur der Zeitschrift Sozialismus, Hamburg.
Sebastian Herkommer war bis 1998 Professor für Soziologie an der Freien Universität Berlin.
Hasko Hüning ist wissenschaftlicher Angestellter am Otto-Suhr-Institut der freien Universität Berlin.

Rezensionen

Vom Oben und Unten

Im Neuen Deutschland vom 17.7.2002 bespricht Tom Strohschneider "Unsere Klassengesellschaft. Verdeckte und offene Strukturen sozialer Ungleichheit": "Statt sich auf die Ergebnisse einer Einzeluntersuchung zu verlassen, bündelt ‚Unsere Klassengesellschaft' eine Vielzahl von Diagnosen, ruft ‚Traditionelles' in Erinnerung und macht auf Erweiterungen der Marxschen Klassenanalyse aufmerksam - etwa im Sinne Pierre Bourdieus, der auf die Bedeutung symbolischer Politiken sowie kultureller Praxen aufmerksam machte und die Klassenanalyse mit der Frage nach dem Geschmack verband. Noch deutlicher tritt der Vorzug dort zu Tage, wo sich der Rekurs auf klassenanalytische Konzepte mit aktuellen politisch-ökonomischen Einwürfen verbindet. ‚Altlinke Fehler', wie die Ignoranz des Zusammenhangs von geschlechtsspezifischen und klassenmäßigen Ungleichheitsverhältnissen, werden dankenswerter Weise nicht wiederholt."

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