Jakob Moneta
Jude – Gewerkschafter – Sozialist
Stationen eines Lebens im 20. Jahrhundert
Supplement der Zeitschrift Sozialismus 11/2006
Seiten | 2006 | EUR 5.00 | sFr 9.80
ISBN 3-89965-934-1 1
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Jakob Moneta, geboren 1914 im ostgalizischen Blasow (heute Polen), berichtet in dieser filmischen Dokumentation über sein bewegtes Leben
– als linker Jude, der mit der Gewerkschaftsarbeit in Palästina beginnt und sich früh für einen gemeinsamen Staat von Arabern und Juden einsetzt;
– als Sozialreferent an der Deutschen Botschaft in Paris, wo er in Smoking und mit dem Corps Diplomatique-Schild am Auto zu einem Empfang Staatspräsident Charles de Gaulles im Elysée-Palast fährt – mit führenden Vertretern der algerischen Widerstandsbewegung auf dem Rücksitz;
– als Chefredakteur von "metall", deren Profilierung als attraktive Zeitung für die Kolleginnen und Kollegen der IG Metall ("Industriereportagen" von Günter Wallraff etc.) und deren politischen Kurs gegen den Vietnamkrieg und die Notstandsgesetze er maßgeblich mitbestimmt hat;
– als Sozialist, der sich Zeit seines Lebens für emanzipatorische Strömungen innerhalb der Arbeiterbewegung engagiert hat – in der Sozialdemokratie, in trotzkistischen Gruppierungen ebenso wie in der PDS nach der Wende.
Dieser Film ist ein wichtiges Dokument gegen die zunehmende Geschichtsvergessenheit, vor der auch die Linke und die Arbeiterbewegung nicht gefeit ist.
Filmausschnitte:
– Kindheit und Pogrome in Galizien / Schulzeit in Köln
– Vom orthodoxen Judentum zum Marxismus / Eintritt in die SAP
– Revolutionäre Aussichten
Ein Film von Juri Hälker. Schnitt: Bodo Hälker; Interviews: Horst Gobrecht; Organisation: Jürgen Hinzer (Frankfurt/M./Duisburg 2006)
Die Veröffentlichung dieser DVD erfolgt mit finanzieller Unterstützung der SOST e.V. und von WISSENTransfer.
Juri Hälker ist Fernsehjournalist und Industriesoziologe, Dozent an der Universität Duisburg-Essen. www.Juri-Haelker.de Letzte Buchveröffentlichung (gemeinsam mit Claudius Vellay als Hrsg.): Union Renewal. Gewerkschaften in Veränderung. Texte aus der internationalen Gewerkschaftsforschung. Düsseldorf 2006.
Inhalt:
Jakob organisiert sich politisch
1933 – Jakob emigriert nach Palästina
Gewerkschaftsarbeit in Palästina
Der Kampf für einen gemeinsamen Staat von Arabern und Juden
1945 – Kriegsende
Rückkehr nach Deutschland
Die Shoa
Über Umwege nach Köln
Jakob arbeitet bei der Rheinischen Zeitung
An der Botschaft in Paris
Das deutsch-französische Verhältnis
Konrad Adenauer
Von Paris nach Chile
Der Algerienkrieg – Proteste in Paris
Von der Botschaft zur IG Metall
Jakob als Chefredakteur der Metall-Zeitung
Günter Wallraff
Der Erfolg der Metall Zeitung
Otto Brenner will Jakob in Aufsichtsräte schicken
Der Vietnamkrieg
Die Notstandsgesetze
Fremdsprachige Ausgaben der Metall Zeitung
Arbeitszeitverkürzung
Arbeitskampf
Otto Brenner
Eugen Loderer
Wolf Biermann
Jakob beendet seine Arbeit bei der Metall Zeitung
Jakob und der Trotzkismus
Jakob und die PDS
Die Auflösung des real existierenden Sozialismus
Prognosen zu SPD und Gewerkschaften
Die Linke in SPD und Gewerkschaften
Eine neue Internationale
Revolutionäre Zuversicht
Nach 90 Jahren Kampf – ist da die Hoffnung, den Sozialismus selbst noch zu erleben, verloren gegangen?