Heinrich Brandler
Eine politische Biographie
512 Seiten | 2001 | EUR 29.70 | sFr 51.60
ISBN 3-87975-767-4 1
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An Leben und Werk des einstigen KPD-Vorsitzenden Heinrich Brandler (1881 - 1967) lässt sich der Zusammenhang von politischer Persönlichkeit und zeitgeschichtlicher Entwicklung besonders deutlich machen. Als Kritiker des stalininistischen Kommunismus und des sozialdemokratischen Reformismus saß Heinrich Brandler zwischen allen Stühlen. Zeit seines Lebens blieb er kritischer Marxist. Heinrich Brandlers Werdegang, sein Aufstieg und Fall innerhalb der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung, auf deren linkem Flügel er stand, erscheint beispielhaft für jenen Teil einer Arbeitergeneration, die – in jungen Jahren zumeist schon gewerkschaftlich engagiert – den Weg zur Sozialdemokratie fand.
Sie begriff den Ausbruch des Ersten Weltkrieges als epochale Zäsur, verblieb beim Spartakusbund bzw. bei der KPD und wurde später von letzterer ausgeschlossen. Als Parteichef scheiterte Brandler 1923, als er sich gegen den sog. Oktoberaufstand stemmte und damit zum Sündenbock für die »verratene Revolution« wurde. Die Hoffnung, die inzwischen stalinisierte KPD »zurückzuerobern«, erwies sich als Fehleinschätzung. Nach seinem französischen und cubanischen Exil (1933 - 1948) kehrte Heinrich Brandler nach Deutschland zurück und leistete »Zirkelarbeit« in der »Gruppe Arbeiterpolitik«.
Jens Beckers Studie stützt sich auf zahlreiche, bisher kaum bekannte Archivalien, etwa aus dem Berliner KPD-Archiv und dem Moskauer Komintern-Archiv sowie zahlreichen Regionalarchiven, und auf eine Vielzahl zeitgenössischer Dokumente.
Der Autor:
Jens Becker, geb. 1964, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a.M.
Veröffentlichungen zur deutschen Arbeiterbewegung, zur Globalisierung und zur Transformation in Osteuropa.
Leseprobe 1
10. Fazit
»Ein großer Mann«, heißt es bei Plechanow, »ist nicht dadurch groß, daß seine persönlichen Besonderheiten den großen geschichtlichen Geschehnissen ein individuelles Gepräge verleihen, sondern dadurch, daß er Besonderheiten besitzt, die ihn am fähigsten machen, den großen gesellschaftlichen Bedürfnissen seiner Zeit zu dienen, die unter dem Einfluß der allgemeinen und besonderen Ursachen entstanden sind«. [1] Brandlers politische Tätigkeit steht im engsten Zusammenhang mit fundamentalen Zäsuren in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung im allgemeinen und mit der Geschichte des deutschen Kommunismus im besonderen. Brandler konnte im Sinne der Definition Plechanows einigen historischen Ereignissen ein individuelles Gepräge verleihen und dabei Besonderheiten aufweisen, die den gesellschaftlichen Bedürfnissen seiner Zeit entsprachen, wodurch sich seine Talente als Organisator, Agitator oder politischer Stratege entfalten konnten. [2] Als Gewerkschaftssekretär des Chemnitzer Bauarbeiterverbandes, als einflussreicher Spartakus- und KPD-Funktionär der ersten Stunde, ganz besonders als Vorsitzender der KPD und als Führer der »rechten« Opposition prägte er über zwei Jahrzehnte den linksradikalen Flügel der deutschen Arbeiterbewegung entscheidend mit und nahm insbesondere 1918 - 1923 erheblichen Einfluss auf die deutsche Innenpolitik. Mit dem Verlust dieser Funktionen schwanden, sofern sie je bestanden, Brandlers Möglichkeiten, seine politischen Vorstellungen durchzusetzen. Die Frage nach dem Menschen in der Geschichte, sagt Theodor Schieder, ist »die Frage nach der Geschichte überhaupt«. [3] Das Postulat, gesellschaftliche Strukturen in den Mittelpunkt der modernen Geschichtsforschung zu stellen, beantwortet er daher mit dem Vorschlag, Struktur und Persönlichkeit gleichermaßen zu beachten. Die unterschiedliche Bewertung beider Faktoren könne sehr wohl Ausdruck eines sich wandelnden Bewusstseins oder eines sich verändernden Seins sein. [4] Tatsächlich ist damit ein Grundproblem der Biographieforschung im allgemeinen und der Politikwissenschaft im besonderen benannt. Vor allem letztere hatte und hat Vorbehalte gegenüber Sichtweisen, in denen handelnde Akteure in den Vordergrund gerückt werden. Sie setzt nach wie vor wesentlich stärker auf facettenreiche Strukturanalysen, welche beispielsweise soziale Bewegungen, politische Gruppen, Verfassungsorgane oder Institutionen und Organisationen unterschiedlicher Provenienz vor dem Hintergrund sozio-ökonomischer und politischer Prozesse untersuchen. [5] Dem in der politikwissenschaftlichen Forschung kaum verbreiteten Metier der politischen Biographie, ihrem Blickwinkel auf die politische Persönlichkeit und deren Handlungsmöglichkeiten, werden eher Attribute des Dezisionistischen, des Voluntaristischen, überhaupt des Irrationalistischen zugeordnet, während vor allem Institutionen als Inbegriff des Dauerhaften und Regelrechten, ausgestattet mit rationalen Entscheidungsmechanismen, gelten. [6] Das Klischee, die biographische Methode unterliege einem individualisierenden Geschichtsbild (»Männer machen Geschichte«), ist in der deutschen Politikwissenschaft noch weit verbreitet, obgleich es mittlerweile auch kritisiert wird. [7] Gern wird übersehen, dass sich gesellschaftliche Wirklichkeit über menschliches Wirken konstituiert. Das handelnde Individuum als Schausteller und Verfasser des eigenen Dramas - dieses »Sichselbstsetzen und immer von neuem Sichselbsthervorbringen ist die gesellschaftliche Wirklichkeit«, woraus sich für Hermann Heller Basis und Überbau, »Verhältnisse« eben, konstituieren. [8] Sowohl den in traditionellen Darstellungen vorherrschenden »Helden« der Geschichte, als auch der marxistisch-leninistischen Tendenz zur Reduzierung des Individuums - außer natürlich bei den jeweils leitenden Politikern - auf eine bloße gesellschaftliche Wirkungs- oder Agentenfunktion sind die vielen Momente subjektiver menschlicher Wirksamkeit und die objektiven Bedingungen, die sowohl Barrieren als auch Chancen darstellen können, gegenüberzustellen. [9] Somit hat die Biographie die Aufgabe, »die Dialektik der Herausbildung und Wandlung der konkreten Persönlichkeit«, aber auch die sie begleitenden gesellschaftlichen Widersprüche zu erfassen. [10] Dies konkret an Heinrich Brandler zu tun, war das Anliegen der vorliegenden Arbeit, zugleich aber auch einen Beitrag zur Untersuchung der politischen Kultur und der Organisationsentwicklung des deutschen Linksradikalismus und Kommunismus, samt seiner internationalen Bezüge, zu leisten. Thalheimers Bemerkung, die Bourgeoisie setze zur Sicherung ihrer Herrschaft auch die »ordinärste Blechfigur« ein, wenn die politischen und sozialen Bedingungen dies erforderten, impliziert, dass sich in ihrem Lager immer eine »Figur« finden lässt, die diesen Auftrag übernimmt. [11] Kurz: Die Apparate der Bourgeoisie erzeugten dann einen Bonaparte, Mussolini oder Hitler, wenn ihre soziale Existenz gefährdet und ein neuer politischer Überbau mit neuen politischen Repräsentanten nötig sei. Auf die proletarischen Milieus, die in Brandlers Zeit in vieler Hinsicht noch eine Gegenwelt darstellten, welche durch die aufkommende Massenkultur innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft erodierte und schließlich zerbrach, [12] ist Thalheimers These - was immer sonst noch zu ihr zu sagen ist - jedenfalls nicht zu übertragen. Wenn überhaupt, dominierte in der Funktionärswelt der Arbeiterbewegung jenes von Michels herausgearbeitete »Gesetz der ehernen Oligarchie«, das zu Korrumpierungs- und Manipulationseffekten führte und das Verhältnis zwischen Arbeiterführern und Mitgliederbasis belastete. [13] Brandlers langer Gang durch die diversen Arbeiterorganisationen, sein facettenreicher Lebensweg überhaupt, zeigt an, dass die kapitalistische Gesellschaft, in der er sich die meiste Zeit seines Lebens bewegte, in hohem Maß anpassungs- und wandlungsfähig ist, aber an Grenzen stoßen kann, wenn es darum geht, den ihr innewohnenden Totalitätsanspruch, im Sinne der Ausschließung, Disziplinierung oder Integration gesellschaftskritischer Personen oder Gruppen, durchzusetzen. »Resistenz«, dieser von Martin Broszat im Kontext der NS-Widerstandsforschung geprägte Begriff, [14] lässt sich sowohl auf Teile der Arbeiterbewegung des 19. und 20. Jahrhunderts als auch auf Persönlichkeiten wie gerade Heinrich Brandler übertragen, weil sie den unbeugsamen Willen hatten, gegen den Strom zu schwimmen und für eine andere, bessere Gesellschaft zu kämpfen. Zu Recht weist in diesem Kontext Lucien Sève auf den Widerspruch zwischen subjektiven Fähigkeiten und objektiven gesellschaftlichen Möglichkeiten, auf die »Beschränkung des Inhalts einer jeden Persönlichkeit im Vergleich zum unermesslichen Reichtum des objektiven menschlichen Wesens«, hin. [15] Trotz oder wegen ihrer Abhängigkeit von der Gesellschaft behält aber die konkrete Persönlichkeit ihre grundsätzliche Eigenheit, ihre unverwechselbare Individualität. [16] Heinrich Brandler blieb den marxistischen Ideen und dem Geschichtsbegriff der frühen deutschen und internationalen Arbeiterbewegung bis zu seinem Lebensende verbunden. Insofern blieb er auch ein Kind der Vorkriegssozialdemokratie, durch die er sozialisiert und geprägt wurde, deren Bildungsenthusiasmus, Fortschrittsoptimismus und Revolutionsdeterminismus ihn Zeit seines Lebens faszinierten. [17] Diese Orientierungen beeinflussten nach dem Ersten Weltkrieg auch das Denken der russischen Bolschewiki und ihrer Adepten, zu denen - allerdings ausgestattet mit einem gesunden Menschenverstand und einer daraus resultierenden Fähigkeit zur kritischen Distanz - auch Brandler zählte. Brandlers Moralsystem war eng mit den »Unrechtsempfindungen und Missachtungserfahrungen« der Werktätigen verbunden, an denen die sozialen Kämpfe um Anerkennung und Emanzipation immer wieder anknüpfen konnten. [18] Seine politische Religion [19] beruhte auf der Annahme, dass sich aus dem Kampf der unterdrückten Klasse gegen die herrschende Klasse die sozialistische Revolution realisieren lasse. Dieses Ziel bestimmte seine politischen Aktivitäten. Wissenschaftlicher Sozialismus und Alltagsverstand [20] gingen bei ihm eine Symbiose ein und halfen ihm bei seinen Bemühungen, das oftmals nur partikuläre Klassenbewusstsein der deutschen Arbeiter zu formen. Revolutionäres Endziel und Kampf um die Alltagssorgen waren auch die Basis der sogenannten Einheitsfrontpolitik. Beide waren zentrale Bestandteile von Brandlers politischer Strategie - auch hier gingen Alltagsverstand und sozialistische Gerechtigkeitsvorstellungen zusammen. Er gehörte zu jenen marxistischen Revolutionären, die diesen Zusammenhang praktisch vorgelebt haben. Nach Gramscis Worten ging es ihnen darum, in der Arbeiterbewegung bzw. in der Arbeiterklasse einen geistigen Umschwung zu schaffen, »d.h. die fortschreitende Aneignung des Bewußtseins der eigenen historischen Persönlichkeit, den Geist des Bruchs, der auch danach streben muß, sich von der führenden Klasse auf die ihr potentiell verbündeten Klassen auszudehnen: all das erfordert eine komplizierte ideologische Arbeit, deren erste Bedingung die richtige Kenntnis des Gebietes ist, dem die Menschenmassen zu entreißen sind«. [21] Brandler verkörperte einen Arbeitertypus, der politisches Interesse, Wissensdrang und Alltagsverstand geradezu idealtypisch verband. In diesem Licht steht auch Brandlers langjährige Zusammenarbeit mit August Thalheimer. Der bildungsorientierte Arbeiter traf hier auf einen Intellektuellen, der die Verbindung mit der Arbeiterklasse suchte, dafür seine soziale Gruppe verließ und mit der Arbeiterbewegung dauerhaft verbunden blieb. Durch Thalheimer wurden Brandlers Theoriekenntnisse erweitert, die er in die praktische Politik einfließen ließ. Was ihre gemeinsame politische Arbeit in KPD und KPDO betraf, so trat hier die in der Leninschen Parteikonzeption geforderte Aufhebung der Unterschiede zwischen Arbeitern und Intellektuellen tatsächlich ein. [22] Ohne den Bezug zu den proletarischen Klassenorganisationen und den entsprechenden sozial-moralischen Milieus, in denen sich »Strukturdimensionen wie religiöse Tradition, wirtschaftliche Situation, kulturelle Orientierung« vereinen, [23] wäre Brandler nicht zu jenem bedeutenden Arbeiterführer geworden, der er tatsächlich war. Seine gesellschaftlichen Bindungen, seine Verwurzelung in der Arbeiterbildungs- und Gewerkschaftsbewegung und sein Engagement in diversen Arbeiterparteien machten ihn zusammen mit seinen besonderen Fähigkeiten für eine bestimmte Phase zum politischen Führer und zu einer historischen Persönlichkeit. [24] Folgte Brandler noch 1921 als Parteivorsitzender den Anweisungen russischer Emissäre und half mit, die sinnlose Märzaktion der KPD in Mitteldeutschland zu organisieren, so denunzierte er noch im selben Jahr seinen Vorgänger Paul Levi, der zu den schärfsten Kritikern des »Bakunisten-Putsches« gehörte, als prinzipienlosen Abweichler. Bis zur Märzaktion schien auch bei Brandler noch die Hoffnung zu bestehen, die revolutionäre Welle der Umbruchszeit 1918 / 19 könne durch die KPD wieder in Bewegung gesetzt werden. Nur so lässt sich der flagrante Fehler des neuen Parteivorsitzenden erklären. Doch 1921 / 22 war er einer der ersten, der eine realpolitische Wende vollzog. Anknüpfend an Luxemburg galt es für ihn fortan, die Mehrheit der deutschen Arbeiterklasse für die Ziele der KPD zu gewinnen. Die Jahre 1922 - 1923, die Zeit der sogenannten Brandler-Thalheimer-Zentrale, waren durch den wachsenden Einfluss der KPD bei Teilen der Arbeiterschaft, bei Betriebsräten und Gewerkschaften gekennzeichnet. Brandlers besonderer Beitrag bestand in diesem Kontext in seiner Mitarbeit an der Konzeption und Umsetzung der kommunistischen Einheitsfrontpolitik und später an ihrer Weiterentwicklung mit den Übergangslosungen und dem Aktionsprogramm von 1927. Seine Doppelstrategie, entweder mittels Wahlen und einer Zusammenarbeit mit der Sozialdemokratie oder mit einem von der Mehrheit der Arbeiterklasse unterstützten revolutionären Aufstand die KPD an die Macht zu bringen, unterschied sich durch ihre realistische Sicht deutlich vom ultralinken Politikentwurf der folgenden KPD-Führungen. Dass Brandler 1923 an seiner Aufgabe scheiterte und sich dabei in große Widersprüche verstrickte, lag vor allem an der Massivität der Hindernisse, am Ultraradikalismus des linken KPD-Flügels, an der Verweigerungshaltung der SPD- und Gewerkschaftsführungen, an den durch Lenins Siechtum ausgelösten Diadochenkämpfen in der KPR und an der Erschöpfung der deutschen Arbeiterklasse durch die Kämpfe 1918 / 19. In diesem Sinne war er einer der von Plechanow definierten großen Männer, ein mit Fehlern behafteter Beginner, der die gesellschaftlichen Bedürfnisse wohl erkannte, nicht zuletzt aber an den Hindernissen seiner Umwelt scheiterte. [25] Vor diesem Hintergrund markierten die Jahre 1923 und 1924 einen entscheidenden Wendepunkt in Brandlers politischer Lebensgeschichte. Nachdem insbesondere maßgebliche sächsische Sozialdemokraten und Gewerkschafter sich weigerten, den von der KPD geforderten Generalstreik zu unterstützen, die Arbeiterschaft angesichts des Ausnahmezustandes passiv blieb und der Druck der Berliner Reichsregierung auf die sächsische Landesregierung immer größer wurde, war für Brandler das Scheitern eines revolutionären Aufstandes vorprogrammiert. Wegen seiner politischen Entscheidung gegen diesen verlor er zwar den Parteivorsitz, bewahrte aber die KPD vor einer Katastrophe. Seitdem haftete Brandler das Stigma an, zusammen mit den Sozialdemokraten die Revolution verraten zu haben. Dabei war kaum ein anderer kommunistischer Politiker so hin und her gerissen zwischen dem Wunsch nach einer Linie, welche in einer revolutionären Aktion kulminierte, und der Einsicht, dass die objektiven Bedingungen eine solche nicht mehr zuließen. Kaum ein anderer Parteiführer versuchte nach dem Leipziger Parteitag im Januar 1923 auch den konfligierenden Interessen innerhalb von KI und KPD so stark Rechnung zu tragen wie Heinrich Brandler. Bis an den Rand der Selbstverleugnung trieb er seine Vermittlungsbemühungen zwischen Berlin und Moskau oder zwischen der Parteizentrale und unzufriedenen Parteibezirken, um die von ihm gewünschte einheitliche, von allen Akteuren mitgetragene Marschrichtung zustande zu bringen. In verschiedenen Extremsituationen wahrte Brandler dabei die Disziplin und beugte sich den Entscheidungen der Parteigremien, auch wenn er selbst gegenteiliger Meinung war. Nach eigenem Bekunden bückte er sich dabei so tief, dass er sogar die Moskauer Terminfestsetzung für den Aufstand auf den Oktober 1923 akzeptierte, obwohl die Kräfteverhältnisse nach seiner Einschätzung eindeutig dagegen sprachen. Dieser von ihm mitgetragene Beschluss, so stellte er 32 Jahre später fest, »war der größte Fehler meines Lebens. Ich unterwarf mich, weil ich glaubte, daß ich mich Kommunisten, die in drei Revolutionen Erfahrungen gesammelt hatten, nicht widersetzen und die Partei nicht im Augenblick des Beginns eines Entscheidungskampfes durch meinen Rücktritt schwächen dürfte«. [26] Vor diesem Hintergrund trifft Marxens Diktum: »Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen«, [27] auf diese von Interessenkonflikten, Fraktionskämpfen und politischen Manövern durchtränkten Vorgänge vollständig zu. Brandler scheiterte an vielfältigen Barrieren, aber auch an selbstgesetzten und undurchschauten Zwängen. Das angedeutete Stigma blieb bis in die 1960er Jahre für ihn ein Trauma. »Brandlerismus« und »Trotzkismus« avancierten in den kommunistischen Parteien des Moskauer Typs zu Synonymen für parteifeindliches Verhalten. Für einen Kommunisten wie Brandler, der aus Überzeugung mit der Sozialdemokratie gebrochen hatte, war das eine Tragödie. Dem geschassten Parteiführer und Arbeiterfunktionär ließ später weder die bürgerliche noch die kommunistisch orientierte Geschichtsschreibung Gerechtigkeit widerfahren. Viele seiner engsten Weggefährten, etwa Fritz Heckert und Wilhelm Pieck, wandten sich 1928 / 29 von ihm ab, als sie sich zwischen Parteidisziplin und der Gefahr eines Parteiausschlusses zu entscheiden hatten. Auch nach 1945 blieb die von ihm erhoffte Rehabilitierung aus. Nach seinem Parteiausschluss zog es Brandler vor, kritischer Kommunist ohne Massenanhang zu bleiben. Den Kotau vor den Parteibürokraten verweigerte er von da an bis zu seinem Lebensende. Angesichts des starken Funktionärsapparats, der mehrheitlich loyal zur Thälmann-Führung stand, erwiesen sich seine Versuche, mit der KPDO die KPD zurückzuerobern, als Illusion. Obwohl seine Stimme in der deutschen Arbeiterbewegung auch weiterhin etwas galt, erreichte sie zu keinem Zeitpunkt mehr jenes Gewicht, das sie in seiner Zeit als Parteivorsitzender hatte. Aus unterschiedlichen Gründen folgte die durch Wirtschaftskrise und soziale Polarisierung desillusionierte deutsche Arbeiterklasse weithin den dominierenden Großorganisationen KPD, SPD und zum Teil der NSDAP. Brandlers Strategie, die Position der KPDO durch das Postulat der Einheitsfront zu stärken und jene damit als Vermittlerin zwischen den verfeindeten Arbeiterparteien zu profilieren, war zum Scheitern verurteilt. Die Spaltung der Arbeiterbewegung ließ sich auch angesichts der drohenden faschistischen Machtübernahme 1932 / 33 nicht mehr überwinden. Daher war ihre kampflose Niederlage 1933 für die KPDO keine Überraschung. Verbittert musste Brandler nach dem Sieg Hitlers, vor dem Thalheimer und er schon Jahre zuvor vergeblich gewarnt hatten, feststellen, dass die Sowjetunion im Spanischen Bürgerkrieg Kampfgenossen von der POUM und anderen Gruppierungen ermorden ließ. Dessen ungeachtet aber gab es für ihn - und hier traf er sich mit vielen anderen kritischen Kommunisten - während des Zweiten Weltkrieges zu dem einzigen Arbeiter- und Bauernstaat keine Alternative. Brandlers Bemühungen, nach dem Zweiten Weltkrieg mit der »Gruppe Arbeiterpolitik« neue kommunistische Kader zu formieren, um gegenüber der verbrauchten KPD eine Alternative aufzubauen, hatten nur geringe, regional begrenzte Erfolge. Zwar glaubte Brandler 1944/45, die deutsche Arbeiterklasse sei reif für die sozialistische Revolution. Doch relativ schnell - und nicht zuletzt durch die Politik der Besatzungsmächte - wurde ihm klar, dass dies ein Irrtum war. Vielleicht liegt darin auch die Erklärung, dass er, den Kalten Krieg zwischen dem kapitalistischen Westblock und dem (post-) stalinistischen Ostblock vor Augen, sich genötigt sah, dort für die Sowjetunion Partei zu ergreifen, wo er - wie im Falle Ungarns 1956 - die Machtbalance zwischen beiden Blöcken gefährdet sah. Auch darüber hinaus verteidigte er - ähnlich wie Isaac Deutscher und andere marxistische Kritiker des Parteikommunismus - mit einer gewissen Starrsinnigkeit die Stalinsche Politik in der Sowjetunion, obwohl ihm deren barbarische Methoden bekannt waren. Vom kaiserlichen Obrigkeitsstaat genauso bespitzelt wie 1924-1928 vom sowjetischen Geheimdienst im Moskauer Exil oder von der Nachfolgeorganisation der KPD, der SED, hielt Brandler im Grunde lebenslang an seinen kommunistischen Prinzipien fest. Als marxistisch geschulter Funktionär glaubte er, die Revolution sei die Lokomotive der Weltgeschichte. Zu deren Abgründen, zu denen insbesondere die Ereignisse in der Sowjetunion selbst oder im sowjetisch okkupierten Osteuropa nach 1945 gezählt werden müssen, hatte Brandler selbst im hohen Alter ein - gelinde gesagt - widersprüchliches Verhältnis, das an vielen Stellen die Heiligung der Mittel durch den Zweck einschloss. Namentlich als Spitzenpolitiker der KPD schreckte er vor manchen politischen Torheiten und vor organisationspolitischen Maßnahmen gegen Andersdenkende nicht zurück. Gleichwohl entwickelte Brandler nie solch ein »politisch gleichgültiges, gesinnungsloses, entfremdetes Verhältnis zur etablierten Macht«, [28] wie das ihm wohlbekannte Sozialdemokraten wie Ebert und Noske im und nach dem Ersten Weltkrieg oder Kommunisten wie Fischer und Thälmann im Kontext der Bolschewisierung bzw. Stalinisierung der KPD vorexerzierten. Insofern lassen sich an Brandlers politischer Biographie diverse Widersprüche und Brüche dechiffrieren, deren Ursprünge bis in die alte sozialdemokratische Arbeiterbewegung zurückreichen: übertriebene Organisationsdisziplin, ein oftmals instrumentelles Verhältnis zur innerparteilichen Demokratie und zur Machtanwendung überhaupt, dogmatisches Beharren auf dem eigenen Standpunkt und die damit verbundene Intoleranz gegenüber Andersdenkenden. Diese Negativattribute begleiteten den facettenreichen Weg Brandlers durch die verschiedenen Organisationen der deutschen und russischen Arbeiterbewegung. Trotzdem war er, anders als manche seiner Zeitgenossen innerhalb und außerhalb der kommunistischen Bewegung, kein prinzipienloser Opportunist, geschweige denn ein Karrierist. Sich während des Ersten Weltkrieges sowohl mit der SPD- und Gewerkschaftsführung als auch mit der Staatsmacht anzulegen, schon dies erforderte ein hohes Maß an Mut und Standfestigkeit, das nur von wenigen aufgebracht wurde. Trotz seines Dogmatismus in politischen Grundsatzfragen war Brandler auch bereit, aus begangenen Fehlern zu lernen. Mit dem von ihm zu verantwortenden Oktoberrückzug 1923 bewies er ein politisches Rückgrat, das ihn nicht nur die Karriere kostete, sondern auch schmerzhaft in Erinnerung rief, was es bedeuten konnte, wenn Prinzipien wie die innerparteiliche Demokratie oder die Gleichberechtigung zwischen den Sektionen der kommunistischen Weltbewegung von zentralisierten Machtapparaten missachtet wurden. Nach seiner Entmachtung als Parteivorsitzender und noch mehr nach seinem Parteiausschluss warb Brandler - wie in der Vorkriegssozialdemokratie - aus einer Minderheitsposition heraus mit seltener Konsequenz für seine politischen Ziele. Dieser sperrige und widerspruchsvolle politische Mensch passte in keine Schublade. Einerseits waren seine Bemühungen, entgegen allen Widrigkeiten dem Zeitgeist zu trotzen und angesichts der Zäsuren von 1918, 1923, 1933, 1945 oder 1949 nicht zu resignieren, konsequent. Andererseits hatte das Festhalten an den eigenen Überzeugungen oft etwas Doktrinäres. Wie Sisyphus rollte Brandler Zeit seines Lebens den Stein nach oben, wenn er wieder heruntergefallen war. Die Tragik des Scheiterns haftete in einem besonderen Sinn an seiner wie auch an der politischen Vita anderer zeitgenössischer marxistischer Revolutionäre, die deterministisch an die Logik der Geschichte glaubten, ihr vieles zurechneten, hohe Preise dafür zahlten und die gleichwohl ihre sozialistische Perspektive keiner Opportunität zu opfern bereit waren. Das Motto dieser Generation, wie es Ludwig Gehm formuliert hat: »Nicht aufgeben!«, kennzeichnet Heinrich Brandler ganz besonders. Mit alldem war er eine historische Persönlichkeit - ein selbständiger Marxist und Revolutionär und ein Ketzer im marxistisch-leninistischen Kommunismus, der dafür die Exkommunikation auf sich nahm. Die einzig würdige Haltung, die es für ihn gab und an der er bis zu seinem Lebensende festhielt, bestand darin, seiner Überzeugung keine Gewalt anzutun und sich also auch - ganz im Sinne seines Weggefährten Isaac Deutscher - weder der stalinistischen noch der »antistalinistischen Heiligen Allianz« anzuschließen. [29] Anmerkungen [1] Grigorij W. Plechanow: Über die Rolle der Persönlichkeit in der Geschichte, Berlin 1945, S. 41.[2] Ebd., S. 28
[3] Theodor Schieder: Strukturen und Persönlichkeiten in der Geschichte, in: Historische Zeitschrift, Nr. 195/1962, S. 265.
[4] Ebd. Einen sytematischen Überblick über unterschiedliche Ansätze gibt Manfred Bosch (Hrsg.): Persönlichkeit und Struktur in der Geschichte. Historische Bestandsaufnahme und didaktische Implikationen, Düsseldorf 1977.
[5] Arno Mohr: Die Rolle der Persönlichkeit in politischen Institutionen. Biographische Ansätze in der Politikwissenschaft, in: BIOS, H. 2/1990, S. 226.
[6] Ebd., S. 229.
[7] Vgl. Andreas Vogtmeier: Egon Bahr und die deutsche Frage. Zur Entwicklung der sozialdemokratischen Ost- und Deutschlandpolitik vom Kriegsende bis zur Vereinigung, Bonn 1996, S. 16.
[8] Hermann Heller: Staatslehre als politische Wissenschaft, in: Ders.: Gesammelte Schriften hrsg. von Martin Drath und Christoph Müller, Bd. 3, Tübingen 1992 (2. Aufl.), S. 163.
[9] Zur Kontrastierung der beiden Positionen vgl. Sidney Hook: Der Held in der Geschichte. Eine Untersuchung seiner Grenzen und Möglichkeiten, Nürnberg 1951 und Werner Röhr: Aneignung und Persönlichkeit. Studie über die theoretisch-methodologischen Bedingungen der marxistisch-leninistischen Aneignungsauffassung für die philosophische Persönlichkeitstheorie, Berlin 1979.
[10] Dieter Riesenberger: Biographie als historiographisches Problem, in: Manfred Bosch (Hrsg.): Persönlichkeit und Struktur in der Geschichte, a. a. O., S. 31.
[11] August Thalheimer: Die Krise des Parlamentarismus - das Vorspiel zur Krise der bürgerlichen Herrschaft, in: Der Faschismus in Deutschland, hrsg. und eingeleitet von der Gruppe Arbeiterpolitik, o. O. 1981 S. 52.
[12] Vgl. Detlev Peukert: Weimar a. a. O.
[13] Robert Michels: Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Demokratie. Untersuchungen über die oligarchischen Tendenzen des Gruppenlebens, hrsg. und eingeleitet von Frank R. Pfetsch, Stuttgart 1989.
[14] Martin Broszat (Hrsg.): Bayern in der NS-Teit, Bd. 4, München 1981, S. 697.
[15] Lucien Sève: Marxismus und Theorie der Persönlichkeit, Frankfurt a.M. 1977, S. 265.
[16] Ebd.; vgl. auch Gottfried Stiehler: Mensch und Geschichte. Aspekte eines Gesamtproblems, in: Utopie kreativ, H. 103/104 (Mai/Juni) 1999, S. 68.
[17] Wolfgang Abendroth: Ein Leben in der Arbeiterbewegung, S. 69.
[18] Axel Honneth: Kampf um Anerkennung. Zur moralischen Grammatik sozialer Konflikte, Frankfurt a.M. 1992, S. 270.
[19] »Jede Klasse bzw. Schicht der Gesellschaft«, heißt es bei Agnes Heller, »besitzt ein Moralsystem, auch Religion findet sich mehr oder weniger ausgeprägt in jeder Klasse, solange es Religion gibt.« Agnes Heller: Das Alltagsleben. Versuch einer Erklärung der individuellen Reproduktion, Frankfurt a.M. 1978, S. 151.
[20] Zum Begriff vgl. Joachim Bischoff: Über Antonio Gramsci, in: Bergmann/Keßler (Hrsg.): Ketzer im Kommunismus, Mainz 1993, S. 104ff.
[21] Antonio Gramsci: Marxismus und Kultur, hrsg. von Sabine Kebir, Hamburg 1983, S. 95f.
[22] Vgl. LW 5, S. 468.
[23] So Rainer Lepsius, zit. nach Schmiechen-Ackermann: Nationalsozialismus und Arbeitermilieus, a. a. O., S. 41.
[24] Vgl. Nikolai Bucharin: Theorie des historischen Materialismus, Hamburg 1922, S. 102-108.
[25] Plechanow: Über die Rolle der Persönlichkeit in der Geschichte, a. a. O., S. 41.
[26] Zit. n. Weber (Hrsg.): Unabhängige Kommunisten, S. 130.
[27] MEW, Bd. 8, S. 115.
[28] Werner Hofmann: Stalinismus und Antikommunismus. Zur Soziologie des Ost-West-Konflikts, Frankfurt a.M. 1967, S. 56.
[29] Isaac Deutscher: The ex-communist's consience, in: Heretics and Renegades, London 1955.
Inhalt:
Vorwort
Ein widerständiges Leben in der Arbeiterbewegung
Vorbemerkungen
zu einer überfälligen Untersuchung von Klaus Fritzsche
1. Einleitung
1.1 Gegenstand und Zielsetzung
1.2 Forschungsstand
1.3 Zur Quellenlage
1.4 Methodische Überlegungen
2. Erfahrungen in der Vorkriegssozialdemokratie
2.1 Jugend im böhmischen Warnsdorf
2.2 Arbeiterbildung in Hamburg
2.3 Bremen: Erste Konflikte mit der Partei- und Gewerkschaftsbürokratie
2.4 Agitator in Zürich
2.5 Das Bauarbeiterbüro als Keimzelle der Chemnitzer Linken
3. Weltkrieg und Neuformierung der marxistischen Opposition
3.1 »Burgfrieden« statt »Burgkrieg«. Die deutsche Arbeiterbewegung und der Erste Weltkrieg
3.2 »Sich dem Verfall entgegenwerfen.« Brandler und die Herausbildung des Spartakusbundes
3.3 Die Intensivierung des Kampfes 1917 - 1918
3.4 Exkurs: Der Einfluss der Russischen Revolution auf den Chemnitzer Spartakusbund
3.5 Brandlers Intervention auf dem 2. Bauarbeiterverbandstag
3.6 Die persönliche Situation 1917 / 18
4. Revolution und Konterrevolution in Deutschland 1918 - 1920
4.1 Novemberrevolution und Rätebewegung
4.2 Brandlers Wirken in Chemnitz 1918 / 19
4.3 Das Ende der Chemnitzer Rätebewegung und der Aufbau der KPD
4.4 Exkurs: Rätebewegung, Einheit der Arbeiterklasse und der Weg zum Kommunismus
4.5 Der Kapp-Putsch in Chemnitz
4.6 Revolutionierung oder Verfall der Gewerkschaften? Kommunistische Gewerkschafts- und Betriebsrätepolitik zu Beginn der 20er Jahre
4.7 Ausschluss aus dem DBV
4.8 Die Betriebsrätefrage
5. Parteivorsitzender der KPD (1921 - 1923)
5.1 »Bakunistenputsch« oder Defensivaktion? Die »Märzaktion« der KPD 1921
5.1.1 Die innerparteiliche Situation
5.1.2 Exkurs: Die schleichende Substitution der Räte durch die Partei der Avantgarde
5.1.3 Parteiführer während des gescheiterten mitteldeutschen Aufstandes
5.1.4 Verhaftung und Hochverratsprozess
5.2 Im KI- und RGI-Apparat 1921 - 1922
5.2.1 In der Hauptstadt der Weltrevolution
5.2.2 Stellvertreter von Sinowjew und Losowsky
5.2.3 Die Konkretisierung der Einheitsfrontpolitik
5.2.4 Revolutionäre Gewerkschaftspolitik vor dem Hintergrund der Einheitsfrontbestrebungen von KI und RGI
5.2.5 Zurück nach Deutschland
5.3 Das Scheitern des »deutschen Oktober« 1923
5.3.1 Der Leipziger Parteitag
5.3.2 Parteikrise und Warten auf den revolutionären Aufschwung
5.3.3 Brandlers Taktieren im Sommer 1923
5.3.4 Am Vorabend der Revolution?
5.3.5 Die Oktoberniederlage
5.3.6 Der Sündenbock. Brandlers Entmachtung
6. Fern von der deutschen Bewegung: »Kominterniert« im russischen Exil
6.1 Brandlers Tätigkeitsrahmen und seine Lebensbedingungen in Moskau
6.2 Der 5. Weltkongress und die Fortsetzung der innerparteilichen Auseinandersetzungen
6.3 Das Moskauer Parteiverfahren gegen Heinrich Brandler
6.4 Das Parteiverfahren und seine Folgen
6.5 In den Fängen der Apparate: Brandlers Rückkehrbemühungen im Kontext der innerparteilichen Auseinandersetzungen 1926 - 1928
7. »Warum es unmöglich ist, derartige Menschen in der Kommunistischen Internationalen noch länger zu dulden«. Brandlers Wirken 1928 - 33
7.1 Parteiausschluss und Formierung der Kommunistischen Partei Opposition
7.2 Die KPDO und das Ende der Weimarer Republik
7.2.1 Politische und sozioökonomische Rahmenbedingungen
7.2.2 Gewerkschaftspolitik, Einheitsfrontbemühungen und Faschismusanalyse der KPDO
7.2.3 Die Spaltung der KPDO
8. »Gegen den reißenden Strom der faschistischen Diktatur« - Die Exilzeit 1933 - 1948
8.1 Beginn des Widerstandes in Straßburg
8.2 Die Pariser Jahre
8.2.1 »Der Pudding wird beim Essen geprobt« - Rückkehr in die KPD?
8.2.2 Wendepunkte: Spanischer Bürgerkrieg und Moskauer Prozesse
8.2.3 Spaltung und Auflösung des organisierten Rechtskommunismus
8.3 Flucht und Internierung in Südfrankreich
8.4 Kuba
9. Politischer Neubeginn im besiegten Nachkriegsdeutschland
9.1 Die Ausgangslage 1945
9.2 Rückkehrbemühungen und politische Aktivitäten
9.3 Der späte Brandler und der Stalinismus
10. Fazit
Anhang
Anmerkungen
Abkürzungen
Quellen
Darstellungen