Ein neuer Anfang wars am Ende nicht
Zehn Jahre Vulkan-Pleite: Was ist aus den Menschen geworden?
Eine Studie im Auftrag des Vereins Arbeit und Zukunft e.V. in Bremen zu Arbeit, Leben und Gesundheit der ehemaligen Vulkanesen
104 Seiten | 2007 | EUR 6.80 | sFr 12.60
ISBN 978-3-89965-268-0 1
Titel nicht lieferbar!
Kurztext: Vor zehn Jahren wurde der "Vulkan", die letzte Bremer Großwerft, plattgemacht: Was wurde aus den Menschen?
- Inhalt & Leseprobe:
Am 15. August 1997 schloss die Vulkan-Werft in Bremen-Nord ihre Tore endgültig. Was ist aus den Menschen geworden, die dort gearbeitet hatten? Die in dieser Untersuchung gewonnenen empirischen Erkenntnisse stammen nicht aus einem "Museum der Arbeit", sie sind der aktuellen Wirklichkeit der Industriearbeit in Deutschland entnommen. Zudem wird an das Versprechen von 1997 erinnert: "Wir fragen nach, was aus euch geworden ist!"
Mit dem Konkurs der letzten Bremer Großwerft wurden 2.500 Arbeitsplätze vernichtet und die ehemaligen Beschäftigten in eine Welt entlassen, in der sie sich nur schlecht zurechtfinden konnten. Zehn Jahre nach dieser Pleite war es an der Zeit, danach zu fragen, wie es um die Gesundheit und die Perspektiven der ehemaligen Vulkanesen inzwischen bestellt ist.
Die Antwort auf diese Frage findet sich in der vorliegenden Veröffentlichung. Es zeigt sich, dass weiterhin vor allem die Älteren die Leidtragenden des Strukturwandels der Arbeitsgesellschaft sind. Sie werden allein gelassen und ein großer Teil wird krank – als Folge einer auf gesundheitlichem Verschleiß beruhenden Produktionsweise. Was tut die Politik? Sie bestraft die Betroffenen ein zweites Mal, indem sie harte Fakten für ältere Langzeitarbeitslose schafft (Rente mit 67, Hartz IV), ihnen aber keine realen Chancen gibt.
Die AutorInnen:
Gudrun Funk, Diplompädagogin, wiss. Mitarbeiterin im Forschungsbüro für Arbeit, Gesundheit und Biographie, Schwerpunkt: Biographieforschung;
Uwe Helmert, PD Dr. rer. pol., Soziologe und Epidemiologe (MPH), wiss. Mitarbeiter und Projektleiter am Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen;
Wolfgang Hien, Dr. rer. pol., Leiter des Forschungsbüros für Arbeit, Gesundheit und Biographie, Bremen, Lehrbeauftragter der Universität Bremen (mehr Infos unter www.wolfgang-hien.de);
Ralph Joussen, Diplom-Sozialwissenschaftler, wiss. Mitarbeiter bei der Team Gesundheit GmbH in Essen, Schwerpunkt: Befragungen und Statistik;
Renate von Schilling, Mitarbeiterin im Forschungsbüro für Arbeit, Gesundheit und Biographie, Schwerpunkt: Transkription offener Interviews;
Rolf Spalek, ehemaliger Betriebsrat beim Bremer Vulkan, Schwerpunkt: Gesundheitsschutz und Beratung berufserkrankter Werftarbeiter und anderer Arbeitnehmer/innen.
Inhalt (Leseproben in der pdf-Datei)
Vorwort zur zweiten Vulkan-Studie
1. Einleitung: Warum kam es zu dieser Studie und wie wurde sie durchgeführt?
2. Der Vulkan in der Erinnerung der Befragten und die schwierige Folgezeit
3. Die heutige soziale Lage und Lebenssituation der ehemaligen Vulkanesen
4. Körperliche Beeinträchtigungen und Erkrankungen der ehemaligen Vulkanesen
5. Seelische Erkrankungen - auch eine Folge der Entwürdigung durch Institutionen
6. Gesundheit in Abhängigkeit von sozialer Lage und Befindlichkeit - eine Datenanalyse
7. Erlebnis- und Bewältigungsweisen der heutigen Lebenssituation
8. Die Situation der Ehefrauen, Partnerschaft und soziale Eingebundenheit
9. Zusammenfassung, Schlussfolgerungen und Perspektiven
Literatur