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Michael Joho (Hrsg.)

Ein Haus voller Leben

25 Jahre ABC Hüll
Ein Lese-Bilder-Buch

128 Seiten | 2004 | EUR 15.00 | sFr 27.00
ISBN 3-89965-085-9

 

Ausgewählte Dokumente und Bilder veranschaulichen den Weg des ABC Hüll (Landkreis Stade) als eines der markantesten Bildungsprojekte der linksalternativen Szene.


Es waren bewegte Zeiten, damals, Ende der siebziger Jahre. Die Anti-Atomkraftbewegung sorgte für machtvolle Demonstrationen in Brokdorf und in Gorleben, Alternativprojekte schossen aus dem Boden, das Politische sollte persönlich werden, das Persönliche galt als politisch.

Vor diesem Hintergrund machte sich eine kleine Anzahl von HamburgerInnen auf – die einen waren Jugend- und ErwachsenenpädagogInnen, die anderen noch StudentInnen –, neue Wege in der politischen Bildungsarbeit einzuschlagen. Ihre Ziele: Die Aufhebung des Widerspruchs von Kopf- und Handarbeit, die Auflösung des Gegensatzes von Arbeiten und Leben, die Überwindung der Benachteiligung von Frauen, alles in allem: ein selbstbestimmtes Projekt, ohne Abhängigkeit von "Staatsknete". In der Gründung des Vereins "Autonomes Bildungs-Centrum" im Februar 1979 flossen diese Ideen zusammen, schon im August des Jahres konnte ein alter Resthof in Hüll, einige Kilometer nördlich von Stade, erworben werden. Fast drei Jahre renovierten die Aktiven und mit ihnen viele begeisterte FreundInnen aus Hamburg und der Region das Gebäude von Grund auf, bis endlich 1982 der Seminarbetrieb gestartet werden konnte.

Die Beiträge in diesem Buch zeichnen anhand ausgewählter Dokumente und Bilder den Weg des ABC Hüll als eines der markantesten Bildungsprojekte der linken und alternativen Szene in den vergangenen 25 Jahren nach.

Der Herausgeber
Michael Joho ist selbst seit Mitte der 1980er Jahre in der außerschulischen Jugend- und Erwachsenenbildung tätig – auch im ABC Hüll.

Leseprobe 1

Einleitung

Was muss das für eine Bildungsstätte sein, die – wohl als einzige in deutschen Landen – über ihrem Eingang den Spruch "Wer keinen Mut zum Träumen hat, hat keine Kraft zum Kämpfen" verewigt hat? Diese Frage stellte sich mir wiederholt, nachdem ich das ABC erstmals Anfang der 1990er Jahre als gewerkschaftlicher Teamer kennen gelernt hatte. Bei aller Sympathie für die Losung – zumal als Leitmotiv an einem alten Bauernhaus – hinterließ die Einrichtung für mich lange Zeit doch eher ein Fragezeichen. Ein uriges Haus, nette Leute, irgendwie alternativ, aber wieso kämpferisch? Richtig erschlossen hat sich mir das ABC tatsächlich erst durch die Beschäftigung mit seiner nunmehr (gut) 25-jährigen Geschichte in den vergangenen Monaten. Keine andere mir bekannte Bildungsstätte in Norddeutschland repräsentiert so nachdrücklich und für mich inzwischen auch so liebenswert die Euphorien und Utopien der alternativen Bewegung Ende der 1970er Jahre, ihre stürmische Entwicklung in den 80er Jahren und die zunehmenden ökonomischen Schwierigkeiten und Anpassungsmaßnahmen in den 90er Jahren. 25 Jahre ABC, das ist zum einen nahezu ein Vierteljahrhundert politischer Bildungsarbeit, das ist zugleich das langjährige Suchen und Experimentieren (für einige sogar bis heute), Leben und Arbeiten miteinander zu verbinden, das ist nicht zuletzt auch ein Übergang von der vermeintlich geschützten alternativen Insellage in die umkämpfte Welt der kapitalistischen Konkurrenz und Globalisierung. Dass das ABC dennoch – und im Unterschied zu so manchem Bildungsträger – überlebt hat, ist ein kleines Wunder und sicher der Wandlungsfähigkeit seiner MitarbeiterInnen und FreundInnen, aber auch vielen treuen BesucherInnen zu verdanken. "Wir warten nicht auf bessere Zeitungen", so lautete das Motto, unter dem sich vor 25 Jahren ein anderes alternatives Projekt auf den Weg machte: Am 17. April 1979 erschien die erste Ausgabe der "tageszeitung", kurz "taz" genannt.[1] Radikal wollte sie sein, undogmatisch, links, ganz so wie das ABC in seiner Gründungsphase. Es waren bewegte Zeiten, damals. Im Widerspruch zum "deutschen Herbst" 1977 hatte sich eine mächtige alternative, hoffnungsvolle Bewegung entwickelt. Anti-Atomkraft-Demonstrationen rund um Gorleben und Brokdorf im Gefolge des Beinahe-GAUs in Harrisburg 1979, die Auftaktkandidatur einer "Bunten Liste – wehrt euch" zur Hamburger Bürgerschaftswahl 1978 und das erstmalige Einrücken einer grünen Fraktion ins Bremer Landesparlament 1979, aber auch die siegreichen Revolutionen im Iran und in Nicaragua 1979 – all diese Ereignisse sorgten für eine Art Aufbruchstimmung.[2] Alternativprojekte schossen aus dem Boden, das Politische sollte (endlich) persönlich werden, das Persönliche galt als politisch. Vor diesem Hintergrund machte sich eine kleine Zahl von HamburgerInnen auf – die einen waren Jugend- und ErwachsenenpädagogInnen, die anderen noch StudentInnen –, neue Wege in der politischen Bildungsarbeit einzuschlagen. Ihre Ziele: Die Aufhebung des Widerspruchs von Kopf- und Handarbeit, die Auflösung des Gegensatzes von Arbeiten und Leben, die Überwindung der Benachteiligung von Frauen, alles in allem: ein selbstbestimmtes Projekt, möglichst ohne Abhängigkeit von "Staatsknete". In der von Dutzenden HamburgerInnen getragenen Gründung des Vereins "Autonomes Bildungs-Centrum" im Februar 1979 flossen diese Ideen zusammen, schon im August des Jahres konnte ein alter Resthof in Hüll, einige Kilometer nördlich von Stade, erworben werden. Fast drei Jahre renovierten die Aktiven und mit ihnen viele begeisterte FreundInnen aus Hamburg und der Region das Gebäude von Grund auf, bis endlich 1982 der Seminarbetrieb gestartet werden konnte. Mit dem ABC verbinden sich bei vielen Erinnerungen an spannende Seminare, in denen sich persönliche Betroffenheit mit aktivem Handeln verband. Teilnehmerinnen beschäftigten sich z.B. mit dem Thema Frau und Technik und erprobten dabei den Reifen- und Ölwechsel, kreative Kunstseminare wurden abgehalten, im ABC ließ sich das Entwickeln in der Dunkelkammer ebenso erlernen wie das Erstellen einer Zeitung auf dem PC. Selbstverständlich ging es nicht nur um praktische Fertigkeiten, immer stand auch die Reflektion im Mittelpunkt des Interesses des ABC-Kollektivs. Da gab es bewegende Literaturseminare, da wurde über das individuelle Zeitbudget und über Gift im Essen diskutiert, kurz: über den Zusammenhang von gesellschaftlichen Phänomenen und individuellen Auswirkungen. Das ABC Hüll hat als politisch-pädagogisches Experimentierfeld maßgeblich auf die politische Bildungslandschaft im gesamten norddeutschen Raum ausgestrahlt, viele ABClerInnen sind heute an führender Stelle in anderen Bildungseinrichtungen tätig oder selbständige (Bildungs-)BeraterInnen. Doch auch die gesellschaftlichen Rückschritte haben gerade in den letzten Jahren ihre Spuren hinterlassen. Die vom ABC längst als notwendig erachtete Förderung der Weiterbildung wird geringer, die politische Bildung zunehmend als überflüssiger Luxus empfunden. Der wachsende Druck, aber auch die Infragestellung bzw. Weiterentwicklung ursprünglicher Motive haben zwischenzeitlich den Übergang vom selbstverwalteten Projekt Autonomes Bildungs-Centrum zum professionell geleiteten modernen ABC Bildungs- und Tagungszentrum bedingt. Eines hat sich über die Jahre jedoch erhalten: Dass nämlich das ABC immer buchstäblich ein Haus voller Bewegung war und ist. Und dies ist auch mein prägender Eindruck geworden, wenn ich heutzutage auf Seminaren in Hüll weile. Veranschaulicht werden soll das im vorliegenden Buch vor allem durch die Fotografien, die das ABC-Gründungsmitglied und die jetzige Geschäftsführerin Ina Meier seit 25 Jahren macht. Ihr sei daher ganz besonders gedankt. Zugleich verbinde ich diesen Dank mit meinen persönlichen Glückwünschen an das heutige ABC-Team, das für eine wirklich ansprechende, eben "bewegende" Bildungsstätte sorgt. Gedankt sei zudem den ABClern, die ich in den letzten Monaten kennengelernt habe und deren aktuelle Stellungnahmen in dieses Buch eingegangen sind. Und schließlich geht auch ein Lob an Marion Fisch vom VSA-Verlag für die Realisierung des Bandes. Michael Joho, im April 2004 [1] Mathias Bröckers/Detlef Berentzen/Bernhard Brugger (Hrsg.): Die taz. Das Buch. Aktuelle Ewigkeitswerte aus zehn Jahren tageszeitung. Frankfurt a.M. 1989. S. 5.
[2] S. dafür beispielhaft den Band "Aufbrüche. Die Chronik der Republik 1961 bis 1986", hrsg. von Freimut Duve und Friedrich Krotz. Reinbek/Hamburg 1986.

Leseprobe 2

Ein vorausschauender Blick aus der Vergangenheit

Den Anfang macht ein Unikum: Vor zwölf Jahren schrieb eine Mitarbeiterin des ABC einen Artikel unter der Überschrift "Liebe HerausgeberInnen der Festschrift '25 Jahre abc'".
Sicher ahnte die Autorin seinerzeit nicht, dass ihr Text nun tatsächlich Eingang in dieses Buch finden würde. Der für den "abc-Rundbrief" verfasste bittere Rückblick aus einer fernen Zukunft bietet uns heute die Möglichkeit, über die Veränderungen sozusagen vorwärts und rückwärts nachzudenken.
Verfasst hat ihn die "Uralt-Freundin" des ABC, Karin Heuer, die ab April 1991 für einige Monate als Bürokraft in Hüll arbeitete,[1] um anschließend, zusammen mit Katharina Volzke, einer anderen ABClerin, die Leitung des 1984 gestarteten hamburgischen Bildungsträgers "Umdenken" zu übernehmen.[2] Als langjähriges Mitglied des Vereins der ABC-FreundInnen wurde Karin Heuer 1997 erstmals dessen Vorsitzende.[3] Und so hat sie die Entwicklungen damals, im Jahre 1992, beschrieben und vorhergesagt.[4]
Europa im Jahre 2004 Es freut und ehrt mich, einen Beitrag für Eure Jubiläumsschrift verfassen zu dürfen, bin ich doch heute doppelt so alt wie Eure Einrichtung und kann mich an einige Ereignisse der letzten Jahrzehnte noch gut erinnern. Wie schön, daß Ihr das Kürzel "abc" beibehalten habt, welches ja ursprünglich für "Autonomes Bildungs-Centrum" stand (oder hieß es doch "Alternatives Bildungs-Centrum"?) und heute "Angestellten-Beratungs-Casa" heißt, ein Name, der Euer Unternehmen jetzt passender beschreibt. Ich möchte mich mit meinem "Erinnerungsbericht" vorwiegend an die junge LeserInnenschaft wenden und Ihnen von den Auswirkungen eines kurzfristig auftauchenden Phänomens der späten 70er und 80er Jahre berichten, deren Blütezeit ich das Vergnügen hatte, miterleben zu dürfen. Es handelt sich dabei um den Begriff "alternativ", den wir weder in der neuesten Dudenausgabe und schon gar nicht mehr im aktiven Wortschatz unserer Mitmenschen finden. Ihr müßt Euch das grob so vorstellen, daß die Alternativen, wie sich damals eine größere Ansammlung von Männern und Frauen nannten, anders sein und leben wollten als das Gros der Bevölkerung – nicht nur anders, sondern auch besser. Aber es genügte ihnen nicht, selbst alternativ zu sein, sie wollten auch andere an ihren Ideen teilhaben lassen und gingen deshalb in die Politik, wo sie unter den Namen "Alternative Liste" und "Die Grünen" kurzzeitig bekannt wurden. (Nicht zu verwechseln mit "Grüne Panther, Christen und Generäle", die heute wieder im Parlament zu finden sind.) Die Farbe grün wählten sie, weil sie es noch besser als mit sich selbst mit der Natur meinten. Ihren größten Erfolg kennen wir noch heute, es ist der "Grüne Punkt" auf vielen Flaschen und Dosen, die etwas teurer als andere sind, weil wir sie nicht mehr selbst in den Müll werfen müssen, sondern das jetzt der Industrie- und Handelstag für uns macht. Aber sie hatten auch noch andere Ideale, die zum Teil von einer Bewegung übernommen worden waren, die wir Chemnizismus-St. Petersburgismus nennen[5] und an die wir nur noch mit Schaudern zurückdenken. Wenn ich es richtig erinnere, waren Einigkeit und Recht und Freiheit nur einige diffuse Ziele dieser Strömung. Da war außerdem noch die Rede von Gleichberechtigung, Basisdemokratie und Basisverpflichtung, gleicher Lohn für alle, Abschaffung von Hierarchien, "wer sich nicht wehrt – lebt verkehrt", keine Macht für niemand, Rotationsprinzip, Konsensprinzip... Und alle Alternativen waren begeistert. Sogar ich. Nachdem ich die JungsozialistInnen verlassen hatte bzw. die SPD (das ist die Partei, die in der seit nunmehr zehn Jahren bestehenden Ampelkoalition das Stoplicht verkörpert), war die Gründung der Alternativen Liste eine sehr berauschende Zeit. Leider kann ich das Programm von damals nicht mehr finden, sonst könnte ich mich genauer erinnern, was wir wollten und welches unsere Prinzipien waren ... aber so ... weiß ich nur noch, wie es wirklich war, als Die Grünen für einen überschaubaren Zeitraum ins Parlament zogen. Die Entwicklung der Persönlichkeit dieser VolksvertreterInnen durfte ich eine Zeitlang vor Ort beobachten, als deren Angestellte in der damaligen Bundeshaupt- und -regierungssitzstadt Bonn. Ich kann Euch gleich vorweg beruhigen und versichern: sooo anders/alternativ waren die gar nicht. Vielleicht noch am Anfang, da hoben sie sich von den übrigen ParlamentarierInnen schon etwas ab. Allerdings beherrschten sie fast alle sehr gut das Mimikry-Prinzip und stachen dadurch zum Glück bald nicht mehr so heraus. Hatten sie zu Beginn Blumen mit in den Plenarsaal genommen, so fielen sie schon ein wenig später nicht mehr aus dem Rahmen und fehlten bei den Debatten entweder ganz oder vertrieben sich die Zeit mit alkoholischen Getränken in der Lobby – ganz so, wie es der Brauch wollte. Auch ihre Fahrräder, die neben den großen, schwarzen Autos mit Chauffeuren doch eher ärmlich wirkten, blieben nach und nach ungenutzt im Regen stehen. Sind sie früher vielleicht noch schwarzgefahren, so waren sie jetzt im Besitz eines Ausweises, der sie berechtigte, 1. Klasse Bundesbahn zu fahren – so oft und so viel sie wollten. Aber kaum jemand machte davon Gebrauch. Zwar war man/frau laut Parteiprogramm gegen innerdeutschen Flugverkehr (und die damalige BRD war noch nicht so groß), aber sie sahen bald ein, daß das Benutzen des Flugzeuges zwischen Arbeitsplatz und Wohnort mehr ihrem Status entsprach. Auch wenn diese sogenannten Alternativen sich theoretisch immer noch für Arbeitszeitverkürzung und Partnerschaft im Betrieb einsetzten, so benahmen sie sich doch Gott sei dank schon bald in der Praxis wie ganz normale ArbeitgeberInnen, die mit ihren Angestellten umzugehen wußten. Selbstverständlich wurde auch an Wochenenden und nachts voller Einsatz erwartet und Aufträge erteilt, die, wenn sie denn vorhanden gewesen wäre, eher zum Tätigkeitsfeld einer Dienerschaft gehört hätten. Die Fürsorgepflicht gegenüber den Untergebenen wurde aber nie vernachlässigt. Auch wenn sich diese einmal gehen ließen, griffen die Abgeordneten helfend ein und machten z.B. eine bestimmte Kleiderordnung im Büro zur Vorschrift. Diejenigen, die diesen Arbeitsplatz allerdings nicht zu schätzen wußten, durften ihn für Engagiertere freimachen. Nicht selten schlossen sich diese undankbaren Geschöpfe dann zu Geschädigten-Selbsthifegruppen zusammen. Dadurch hatte dann auch, wie in jedem anderen normalen Betrieb, der Betriebsrat alle Hände voll zu tun, um den Angestellten zu ihrem Recht zu verhelfen. Und wie in jedem anderen normalen Betrieb gab es ebenfalls diese netten zwischenmenschlichen Kontakte, die darin bestanden, daß ein männlicher Vorgesetzter den weiblichen Angestellten gerne im wahrsten Sinne des Wortes unter die Arme (und woanders hin) greift. Die leichtsinnige Idee von der gleichen Bezahlung wich zum Glück auch bald der Vernunft. Wer wollte schon gern von den Diäten abgeben, um einen Öko- oder Sozialfonds zu unterstützen, wo sich doch so viele andere schöne Dinge mit dem Geld machen ließen, und schließlich gab ihnen ja auch niemand etwas ab. Das war auch mit ein Grund, weshalb sie einsahen, daß es vernünftiger wäre, nicht schon nach zwei Jahren den warmen Stuhl in Bonn wieder zu verlassen. Die Bonner Zeit tat den meisten Abgeordneten sehr gut. Sie lernten dort eine ganze Menge, z.B., daß der Präsident der USA gar nicht so ein schlechter Mensch sein konnte, wenn er zum Dinner ins weiße Haus einlud; oder, daß die BILD-Zeitung und viele Privatsender doch ganz gut waren, wenn sie Fotos und Erklärungen der Abgeordneten veröffentlichten, und vieles andere mehr. Nach acht Jahren konnten sie als geheilt entlassen werden. Falls Ihr einmal den einen oder die andere trefft – sprecht sie nicht darauf an, er ist vielen noch immer peinlich, dieser jugendliche Irrtum vom alternativen Leben. Zumal die allermeisten jetzt in der Regierung oder in den großen Konzernen wichtige Ämter bekleiden. Seid nachsichtig, dann könnt Ihr viel von ihnen lernen. Karin Heuer, 1992 [1] ABC-Rundbrief, Nr. 16, März 1992. S. 45.
[2] ABC-Rundbrief, Nr. 17, März 1993. S. 23.
[3] Protokoll der Mitgliederversammlung des Vereins der ABC-FreundInnen vom 4.12.1997. Im ABC-Ordner 1.2.3.
[4] Karin Heuer: Liebe HerausgeberInnen der Festschrift "25 Jahre abc"! In: ABC-Rundbrief, Nr. 16, vom März 1992. S. 21-23.[5] Nach Dietrich Kittner, neue Bezeichnung für Marxismus-Leninismus.

Leseprobe 3



Inhalt:

Gute Wünsche für das ABC – Grußworte
Einleitung von Michael Joho (Leseprobe)
Ein vorausschauender Blick aus der Vergangenheit 1992/2004 (Leseprobe)
"So fing alles an..."
Von der Vor- und Frühgeschichte des ABC Hüll 1977/79
"Abkehr von der rein intellektuellen Bildungsarbeit"
Projektbeschreibung einer freien Bildungsstätte 1978
"Er begrüßte die anwesenden Damen und Herren"
Die Gründung des Vereins "Autonomes Bildungs-Centrum" 1979
"Wie baut man? Wie weit müssen wir noch lernen?"
Auszüge aus den ersten Protokollen der Projektgruppe 1979/80
"Uns ist es gelungen, etwa 1.000 Bund Reet zu schlagen"
Erstes großes Bauvorhaben: das Hauptgebäude 1980
"Mitgliederbestand am Ende des Jahres 106"
Der erste Tätigkeitsbericht des Vereins der ABC-FreundInnen 1980
"Das abc sucht Frauen zur Mitarbeit in der Projektgruppe"
Gegen die Dominanz der Männer 1981
"Auch alternative Träume haben eine Ökonomie"
Vom beschwerlichen Alltag 1981
"Abwesenheit ist zu rechtfertigen"
Anspruch und Wirklichkeit 1981
"Über drei Jahre haben wir auf diesen Augenblick warten müssen"
Das allererste Seminarprogramm 1983
"Die Frauen wollen Öl schnuppern"
Auto warten und reparieren für Frauen 1983
"Zwölf Stunden buddeln"
Das Backhausprojekt des Hamburger Goethe-Gymnasiums 1983
"Einiges dürfte bei ihnen weiterrumoren"
Neue Wege in der Jugendbildungsarbeit 1984/85
"Das sehr wichtige Gefühl, mit unseren Ansichten nicht alleine zu stehen"
Der Arbeitskreis feministische Betriebspolitik 1984/1985
"Aus dem Hüller-abc-Alltag"
Der neue Informationsbrief 1985
"Projekt mit einigen Blood, Sweat & Tears"
Das zweite große Bauvorhaben: der Stall 1985
"Warum laufen Arbeiterbewegung und Ökologiebewegung gegeneinander?"
Arbeitsplätze versus Umweltschutz bei der Affi? 1986
"Stil Bauernhaus, nicht nach 1930"
Was eben so gebraucht wurde 1986
"Voller Bewunderung aufgrund der Bilder über das von uns Geschaffene"
Vom Fotografieren als Spiegel der Kritik an den Verhältnissen 1986
"Die Nächte gingen voll ab"
Zu Gast: Jugendliche vom Osdorfer Born aus Hamburg 1986
"Durchschnittlich machen alle einmal pro Woche Telefondienst"
Arbeitsteilung und Entscheidungsautonomie 1987
"Die Geschichte mit der Wäscheleine"
Acht Jahre Autonomes Bildungs-Centrum 1987
"Es wird nie langweilig mit Euch!"
Was eine Lehrerin animiert, ins ABC zu wechseln 1988
"Nach viel Gekämpfe entschlossen, eine Therapie zu machen"
Von inneren und äußeren Auseinandersetzungen nach zehn Jahren 1989
"Keine Notwendigkeit für eine ABM-Stelle"
Kurzes Zwischenspiel mit dem ABC Bremen 1989
"Spannende Diskussionen, kreative Umsetzung, gute Gruppensituation"
Bildungsurlaube für Frauen 1989
"Wir müssen (uns) neu begreifen"
Der Utopieverlust und das Ende der DDR 1990
"Wer soll das alles ändern?"
Das bisschen Statistik 1991
"Besonders erfreulich: die Beteiligung von BewohnerInnen von Hüll ..."
Aus der Tätigkeit des ABC-Vereins Niedersachsen 1991
"Die Bilanz weist ein Defizit von 75.000 DM auf"
Bildungsarbeit im Zeichen der ökonomischen Krise 1992
"Politischer Bildungsurlaub soll ... den Horizont erweitern"
Zu einer medialen Denunziationskampagne 1993
"Alle fünf Sinne zusammen"
Veranstaltungsprogramm nach zehn Jahren Seminaren 1993
"Das ABC Niedersachsen e.V. will nun Heimvolkshochschule Hüll werden"
Ein nie abgeschickter Brief 1994/95
"Windenergie unter Beteiligung der Bevölkerung und der Gemeinde"
Ein noch der Umsetzung harrendes Projekt 1994/95
"Wo ist die Altpapierkiste vom Plenum Haupthaus geblieben?"
Von den vermeintlichen Kleinigkeiten 1995
"Außerhalb der großstädtischen Ereignis-Kultur konkurrenzlos"
Das dritte große Bauvorhaben: die Scheune 1996
"Das Essen ist ja so gut hier!"
Über die legendäre ABC-Küche 1998
"Mit Hilfestellung eines Profis ist ein Controllingsystem entwickelt worden"
Aspekte der Umstrukturierung 1998
"Wir öffnen Ihnen Räume"
Angebotspalette des ABC Bildungs- und Tagungszentrums 1998
"Bietet auch Tieren Nahrung und erfreut durch viele Blumen"
Lernen im Freiwilligen ökologischen Jahr 1998/99
"Umsetzung unseres Leitbildes ... weit vorangeschritten"
Tätigkeitsbericht des ABC-Vereins 1999
"Wenn ich hier bin, will ich dort sein"
Neue Impulse in der Arbeit mit niedersächsischen Jugendlichen 1999/2001
"Konzept für einen multimedialen Lernort"
Das vierte große Bauvorhaben: Multimediahaus 2002
"Auf dem Wege zum viel beachteten Standort für Bildung und Kultur"
Ein Tag der offenen Tür 2003
"Ergebnisse, die sonst im Schulalltag nicht ohne Weiteres erreicht werden"
PISA-Studie und außerschulische Jugendbildung 2003
"Reg dich ab, Mama! Und du auch, Papa!"
Das aktuelle Veranstaltungsprogramm 2004
"Ich fahr’ so gern mit dir nach Hüll"
Nachklang eines Familienseminars 2004
Eine persönliche Herausforderung – oder: "Die Letzte beißen die Hunde?"
Nachwort von Ina Meier

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