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Louis Althusser

Die Krise des Marxismus

Ein hellrotes Bändchen aus den 1970er Jahren
Mit einem Nachwort von Frieder Otto Wolf

108 Seiten | Aus dem Franz. von Peter Schöttler und Erika Töller | Klappenbroschur | 2022 | EUR 14.00
ISBN 978-3-96488-148-9

 

Kurztext: Die Krise des Marxismus – so Louis Althusser bereits 1977 – kann eine außerordentlich befreiende Wirkung haben, wenn sie nicht einfach dem Gegner überlassen, sondern Ausgangspunkt einer wirklichen Erneuerung wird, die das vom Stalinismus übernommene theoretische Erbe überwindet und dessen Organisations- und Kampfformen transformiert.

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Inhalt & Leseprobe:

www.vsa-verlag.de-Althusser-Die-Krise-des-Marxismus.pdf303 K

Wir nehmen unser 50. Jubiläum zum Anlass, aus jedem Jahrzehnt der Verlagsarbeit ein hellrotes Bändchen mit Texten wieder zugänglich zu machen. Für die 1970er Jahre haben wir Texte aus den 1975 und 1978 erschienenen Bänden »Elemente der Selbstkritik« und »Die Krise des Marxismus« von Louis Althusser zusammengestellt.


1965 erschienen in Frankreich zwei bahnbrechende Bücher von Louis Althusser: »Für Marx« und »Das Kapital lesen«. Sie waren der Versuch, sich das Marxsche Werk in einer Umbruchzeit neu anzueignen, in der die sozialistisch-kommunistisch geprägten Gesellschaften sich immer tiefer in Widersprüchen verfingen und mit dem ererbten ideologischen Rüstzeug auch keinen Ausweg entwickeln konnten. Die von Althusser mit auf den Weg gebrachte neue Marx-Lektüre inspirierte eine internationale Bewegung des »Kapital«-Lesens im Rahmen der Studentenbewegung von 1968, die bis heute nachhallt.

Der Kommunist Althusser begann, die überlieferte Gestalt des Marxismus neu zu denken, indem er zusammen mit anderen an der École normale supérieure, an der er lehrte, Marx’ Schriften einer neuen Lektüre unterwarf. Er brach mit der traditionellen Lesart, vor allem kritisierte er die »humanistische Wendung« nach dem Ende des Stalinismus. In Westeuropa hatten gerade die Marxschen Frühschriften von 1844 eine Renaissance erlebt. Althusser behauptete dagegen, dass es im Spätwerk von Marx einen Bruch gebe, der auf eine Aufhebung der Kategorien von Verdinglichung und Entfremdung hinausliefe. Die Philosophie sei eine konzentrierte Form der Politik oder in letzter Instanz Klassenkampf in seiner theoretischen Form. Die Krise des Marxismus sei letztlich in den 1930-Jahren angebahnt worden durch theoretische Leerformeln und eine politische Praxis, die der Arbeiterbewegung den Stalinismus aufzwang. Eine nun humanistische Lesart liefere jedoch keinen Ausweg.

Die theoretischen Auseinandersetzungen über Grundfragen marxistischer Theorie waren bereits in den 1970-Jahren eingebettet in politische Kontroversen innerhalb der westeuropäischen kommunistischen Parteien, in die Althusser als Mitglied der Kommunistischen Partei Frankreichs z.B. in einer Debatte mit dem Mitglied der Kommunistischen Partei Großbritanniens John Lewis intervenierte und dabei auch frühe eigene Texte einer Selbstkritik unterzog. Dabei hatt er immer wieder »einen sehr einfachen Gedanken in Erinnerung« gerufen: »Die gesamte Theorie von Marx, d.h. der von Marx begründeten Wissenschaft (der Historische Materialismus) und der von Marx eröffneten Philosophie (der Dialektische Materialismus), hat als Zentrum und Herz den Klassenkampf.«


Die Texte:

  •  Elemente der Selbstkritik
  • Anmerkungen zum Verhältnis von Marxismus und Klassenkampf
  • Über die Krise des Marxismus
  • Zu einigen Voraussetzungen der Staatsfrage in der marxistischen Theorie


Der Autor:

Louis Althusser (1918-1990) war einer der einflussreichsten marxistischen Theoretiker des 20. Jahrhunderts. Er war Lehrer von Michel Foucault, Jacques Derrida, Nicos Poulantzas, Bernard-Henri Lévy, Jacques Rancière und Étienne Balibar. Im VSA: Verlag sind von ihm die Bände »Ideologie und ideologische Staatsapparate« sowie »Über die Reproduktion« weiterhin lieferbar.

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