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Žana Ranaitė-Čarnienė

Eine unglaubliche Wahrheit

Bericht einer litauischen Überlebenden des Holocaust
Herausgegeben und aus dem Russischen übersetzt von Horst Koop

160 Seiten | Hardcover | Halbleinen | 2022 | EUR 12.80
ISBN 978-3-96488-168-7

 

Kurztext: Lebensschicksal einer litauischen Jüdin, die nicht nur als Einzige ihrer Familie die Schreckenszeit des Wilnaer Ghettos, sondern auch – in der Sowjet­union als »Vaterlandsverräterin« verurteilt – fünf Jahre Straflager im Südural und anschließende dreijährige Verbannung in der Ukraine überlebt hat.

Inhalt & Leseprobe:

www.vsa-verlag.de-Ranaite-Carniene-Eine-unglaubliche-Wahrheit.pdf140 K

Die litauische Autorin und Holocaustüberlebende Mascha Rolnikaite (1927–2016) beschreibt in ihrem Vorwort zu dem 1993 in Russland erschienenen Buch das Ansinnen der Autorin präzise:

»Die Jahre des von Hitler angestifteten Völkermordes entfernen sich mehr und mehr, aber die Erinnerung an die Geschehnisse zu damaliger Zeit bleibt unauslöschlich. Davon können auch die biografischen Aufzeichnungen von Žana Ranaitė-Čarnienė (1920–????) Zeugnis ablegen.

Eingerahmt von Erzählungen über die Zeit vor dem Kriege und über einige wichtige Ereignisse nach ihrer Heimkehr in Wilna, erfahren wir das für die Entstehung dieses Buches Wichtigste: die Erlebnisse im Ghetto und Begebenheiten und Umstände, die ihr das Überleben ermöglichten. Zum Beispiel, wie es dazu kam, gewissermaßen ›in der Höhle des Löwen‹, beim Todfeind, Arbeit zu finden (zuerst als Übersetzerin, dann als Hauswirtschafts-Helferin im Minsker NS-Stab des Reichsführers Rosenberg). Von dort aus gelang es ihr, zu einem weißrussischen Partisanenverband zu fliehen. Das bedeutete zwar Rettung vor dem sicheren Tod, letztendlich aber auch fünf Jahre Aufenthalt in einem sowjetischen Arbeitslager.

Trotz großer Willenskraft und Geistesgegenwart in gefährlichen Situationen, wäre eine Rettung aus dem Ghetto und später, unter dem falschen Namen Margarita Rutkovski, ein Überleben im Gulag und während der anschließenden Zeit in der Verbannung nicht möglich gewesen, wenn sie das Schicksal nicht mit guten Menschen zusammengeführt hätte. Über sie berichtet Žana Ranaitė-Čarnienė mit viel Wärme und Dankbarkeit. [...]

Die Autorin der vorliegenden Lebenserinnerungen ist keine professionelle Schriftstellerin, und sie legte Wert darauf zu betonen, dass es ihr nicht darum ging, eine literarische Glanzleistung zu vollbringen. Um so mehr beeindrucken ihre Aufzeichnungen durch ihre Schlichtheit und tiefempfundene ­Aufrichtigkeit.«


Der Herausgeber und Übersetzer:

Horst Koop arbeitete über 30 Jahre als Russischlehrer. Dabei kam es ihm, neben den eigentlichen Aufgaben des Sprachunterrichts, auch darauf an, jungen Menschen das Schicksal der NS-Verfolgten nahezubringen. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist er langjähriges Mitglied der Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes – Bund der Antifaschist*innen (VVN-BdA) in Hamburg.

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