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Jürgen Kowalewski

Ein HSV-Star in Widerstand und KZ

Das zu kurze Leben von »Assi« Halvorsen

192 Seiten | Januar 2025 | im Warenkorb vorbestellen | EUR 19.80
ISBN 978-3-96488-202-8

 

Kurztext: Asbjørn »Assi« Halvorsen war neben Otto »Tull« Harder der Führungsspieler des HSV in dessen großer Zeit in den 1920er-Jahren. Gemeinsam errangen sie zwei deutsche Meistertitel. Während Harder Nationalsozialist und später KZ-Aufseher in Neuengamme wurde, kehrte Halvorsen 1933 nach Norwegen zurück, wurde dort Nationaltrainer und Sekretär des Fußballverbandes und ab 1940 einer der Führer des Widerstandes der Sportler gegen die deutsche Besatzung. Fast drei Jahre lang durchlebte er die Hölle deutscher KZs. Jürgen Kowalewski hat die spannende Geschichte Halvorsens aufgeschrieben.


Der spätere HSV-Star wurde 1898 in Norwegen geboren. Er gewann bereits mit 18 Jahren mit der Mannschaft aus seiner Heimatstadt Sarpsborg den Meistertitel und wurde einer der Protagonisten des Nationalteams. 1921 zog es den Schiffsmakler aus beruflichen Gründen nach Hamburg, wo ihn der HSV unter Vertrag nahm und mit ihm als Spielgestalter zweimal deutscher Meister wurde.

1933 beendete Halvorsen seine Spielerkarriere und kehrte nach Norwegen zurück. Als Sekretär des Verbandes und Nationaltrainer wurde er dort zum mächtigsten Fußballfunktionär. Bei Olympia 1936 warf sein Team unter den Augen des wütenden Hitlers Deutschland aus dem Turnier und gewann später die Bronzemedaille.

Nach der Besetzung Norwegens durch die Wehrmacht gehörte Halvorsen 1940 zu den Organisatoren der ersten großen Widerstandsbewegung, die sich mit dem rigorosen Boykott von Sportvereinen und -veranstaltungen erfolgreich gegen den Zugriff der Nazis auf die Sportjugend wehrte. 1942 wurde er wegen seiner Arbeit für die Untergrundpresse verhaftet. Es folgte eine Odyssee durch verschiedene Konzentrationslager: Grini bei Oslo, Natzweiler im Elsass und dessen Außenlager Neckarelz und Vaihingen. Die Aktion der Weißen Busse brachte ihn über Neuengamme in die Freiheit nach Schweden.

Zurück in Norwegen leitete er den Wiederaufbau des Fußballverbands, organisierte die Vereinigung mit dem Arbeitersport und schuf ein nationales Ligasystem. Seine Arbeit galt auch der Versöhnung mit dem ehemaligen Feind. Als Mitglied des NOK setzte er gegen erheblichen Widerstand die Teilnahme westdeutscher Sportler an den Olympischen Winterspielen in Oslo 1952 durch. Auch ehemaligen Nationalsozialisten in DFB und HSV reichte er die Hand. Er starb am 16. Januar 1955 mit nur 56 Jahren an den Spätfolgen der Haft. Gerade im Vergleich mit den Haltungen heutiger Funktionäre von IOC und FIFA ist Halvorsens entschlossener Kampf für Freiheit, Frieden, Demokratie und Selbstbestimmung ein bleibendes Vorbild.

Die politische Biografie liefert auf der Grundlage einer Fülle von bisher unbeachteten Quellen nicht nur eine Ergänzung des bisherigen Halvorsen-Bildes, sondern auch eine teilweise neue Interpretation seiner Haltungen und Handlungen vor dem Hintergrund der politischen und gesellschaftlichen Strukturen und Entwicklungen in Norwegen und Deutschland. Dabei werden auch die Erfolgsbedingungen des norwegischen Sportboykotts im Vergleich mit späteren Bewegungen analysiert.


Der Autor:
Jürgen Kowalewski
war Lehrer an der Heinrich-Hertz-Schule in Hamburg-Winterhude. Dort hatte er sich bereits im Jahr 2016 zusammen mit Schülerinnen und Schülern der Oberstufe auf die Spuren von »Assi« Halvorsen begeben.

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