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Johannes Schult

Bessere Bildung »för lütte Lüüd«

Böhnhasen, Kaffeebödels und Wullmüüs: Erinnerungen eines Sozialdemokraten (1884–1965) aus Hamburg-Hammerbrook
Herausgegeben von Gine Elsner
unter Mitarbeit von Wolfgang Schult

320 Seiten | 2023 | EUR 26.80
ISBN 978-3-96488-186-1

 

Kurztext: Johannes Schult (1884–1965), Mitbegründer der Hamburger Volkshochschule und in der Weimarer Republik für die SPD Abgeordneter der Hamburgischen Bürgerschaft, hat 1964 autobiografische Erinnerungen verfasst. Sein Leitmotiv: »Bessere Bildung ›för lütte Lüüd‹«!

Inhalt & Leseprobe:

www.vsa-verlag.de-Schult-Bessere-Bildung.pdf360 K

Der Hamburger Lehrer, Dozent und Politiker, als Sohn eines armen Schumachers im Arbeiter*innenviertel Hammerbrook geboren, dessen Familie fast immer nur in Kellerwohnungen hauste, hat sich Zeit seines Lebens trotz Armut, Cholera-Epidemie, Krieg und späterer KZ-Haft der Arbeiter*innenbildung gewidmet.

In seinen biografischen Aufzeichnung ordnet er sein Engagement ein in die jeweiligen Zeitumstände. Ihm gelang es, Volksschullehrer zu werden, für ihn die einzige Möglichkeit des beruflichen Aufstiegs. Die Schulungskurse für die Arbeiter*innenbildung mussten im Geheimen stattfinden, denn der konservative Senat duldete keine sozialdemokratische Propaganda durch Lehrer. Erst mit der Revolution 1918 änderten sich die Verhältnisse. Zu diesen gehörte auch der »Bruderzwist«, der unversöhnliche Kampf der SPD mit den Kommunisten, die sich gerade gebildet hatten. Johannes Schult berichtet darüber ebenfalls.

Von 1919 bis 1933 war er als SPD-Abgeordneter Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft, Mitglied des Universitätsausschusses sowie Mitbegründer der Volkshochschule in der Hansestadt und dort einer der ersten Dozenten. Er wurde schließlich Oberschulrat und konnte seine Vorstellungen, Bildung für Arbeiter*innenkinder, durchsetzen, gründete die Berufsschule. 1933 wurde er als Sozialdemokrat entlassen, machte stattdessen Laubsägenarbeiten, wurde Kohlenhändler und fristete schließlich sein Leben als Vertreter von Industriegütern und Verbrauchsgegenständen. Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler wurde er 1944 inhaftiert und kam für vier Wochen ins Hamburger KZ Fuhlsbüttel.

Am Ende des Kriegs war Johannes Schult 61 Jahre alt, zu alt, um noch einmal ein größeres politisches Amt zu übernehmen. Zudem resignierte er: »Ich habe nichts erreicht.« Dass dies nicht stimmt, machen seine Erinnerungen deutlich.


Aus dem Inhalt:


Gine Elsner: Einleitung

Erinnerungen von Johannes Schult

  • Kindheit im Kaiserreich
  • Lehrerseminar und Volksschullehrer
  • Arbeiterbildung
  • Der Erste Weltkrieg 1914–1918
  • Novemberrevolution 1918 und danach
  • Hamburger Bürgerschaft 1919–1933|
  • Nationalsozialismus
  • Der Zweite Weltkrieg 1939–1945
  • Feldpostbriefe vom Polarkreis vom Sohn Werner (zusammengestellt von Gine Elsner)
  • Nachkriegszeit und Pensionierung 1945–1950

Gine Elsner: Wie es danach weiter ging


Der Autor und die Herausgeber*innen:

Johannes Schult (22.1.1884–19.4.1965) war Pädagoge, Oberschulrat und sozialdemokratischer Politiker.
Gine Elsner (geb. 1943), Prof. i. R., Dr. med., Diplomsoziologin, Fachärztin für Arbeitsmedizin, bis 2009 Direktorin des Instituts für Arbeitsmedizin, Goethe-Universität, lebt in Frankfurt a.M.
Wolfgang Schult (geb. 1942), Pianist, Organist, Dirigent, Musikpädagoge und Musikwissenschaftler, war tätig in Hamburg, Bremen, Marburg, Laubach und Dillenburg, wo er heute lebt. Enkel von Johannes Schult.

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