Die Angaben zu Autor*innen, Titel, Umfängen und Erscheinungsterminen sowie die Umschlagabbildungen sind bis zum Erscheinen vorläufig, auch Änderungen der Ladenpreise müssen wir uns vorbehalten. Alle Preise enthalten die gesetzliche MwSt. Hinzu kommen ggf. Versandkosten

Karl-Heinz Peters

Von der Gemeinnützigkeit zum Profit

Privatisierungsopfer Gehag – Herausforderung für alternative Wohnungspolitik
Mit einem Vorwort von Andrej Holm

120 Seiten | 2016 | EUR 12.00
ISBN 978-3-89965-720-3

 

Kurztext: Die Geschichte eines beispielhaften gemeinnützigen Wohnungsunternehmens in Berlin und seines Untergangs – eine eindrucksvolle Mahnung für eine Änderung der Wohnungspolitik zugunsten der BewohnerInnen.

Inhalt & Leseprobe:

www.vsa-verlag.de-Peters-Von-der-Gemeinnuetzigkeit-zum-Profit_neu.pdf236 K

Im Jahr 1990 wurden nach jahrelangem Lobbydruck der Verbände privater Haus- und Grundbesitzer die steuerrechtlichen Privilegien für die gemeinnützige Wohnungswirtschaft aufgehoben, die vor allem den MieterInnen zugutegekommen waren. Ihre Aufhebung führte zu einer Privatisierungswelle: Vor allem die Kommunen der Metropolen hofften, durch den Verkauf ihrer großen Wohnungsunternehmen ihre Schuldenberge abzutragen.

In Berlin wurde das erste Opfer die Gehag Gemeinnützige Heimstätten AG. Sie war 1924 als gemeinnützige Heimstätten-, Spar- und Bau-Aktiengesellschaft gegründet und nach 1945 von DGB und DAG fortgeführt worden. In der Weimarer Republik hatte sie Architekturgeschichte geschrieben, u.a. mit der Hufeisensiedlung von Bruno Taut, die heute zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört.

Der vollständige Untergang der Gehag nach mehrfachem Eigentümerwechsel und Ausplünderung ist das markanteste Zeugnis der in diesem Band exemplarisch untersuchten Geschäftsprinzipien der »Heuschrecken«. Karl-Heinz Peters – von 1953 bis 1978 Vorstands- und von 1981 bis 1982 Aufsichtsratsvorsitzender der Gehag – zeigt, was Berlin und die deutsche Wohnungswirtschaft an Unternehmen wie der Gehag verloren haben.


Die Autoren:

Karl-Heinz Peters, geb. 1912, war lange Jahre Vorstandsvorsitzender der Gehag und ist Mitgründer ihrer Großsiedlung Gropiusstadt in Berlin-Neukölln. Der Tagesspiegel titelte anlässlich seines 100. Geburtstags im Jahr 2012: »Der Mann, der Gropius nach Neukölln holte.«
Andrej Holm arbeitet als Stadtsoziologe an der Humboldt-Universität in Berlin und ist aktiv in verschiedenen stadtpolitischen Initiativen.

Zurück