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Walter Baier

Prinzip EntTäuschung

Von den großen Erzählungen zur neuen Sprache der Politik

260 Seiten | 2007 | EUR 21.80 | sFr 39.40
ISBN 978-3-89965-260-4

 

Kurztext: Wie kann nach dem Scheitern der großen Erzählungen des 20. Jahrhunderts eine neue geschichtswirksame politische Sprache gefunden werden, durch die sich die Besonderheiten der vielen einzelnen globalisierungskritischen Kämpfe in eine kosmopolitische Sprache übersetzen ließen?

Inhalt & Leseprobe:

VSA_Baier_Prinzip_EntTaeuschung.pdf95 K

Die Kritik an der Globalisierung entwickelte sich an deren Grenzen, dort, wo größere Gruppen von Menschen aufhören, deren strukturelle Zwänge als Normalität hinzunehmen und in einen Konflikt eintreten. Diese Erfahrungen in den Frauen-, Ökologie-, Bürgerrechtsbewegungen, Bewegungen der Indigenen und Marginalisierten, Landlosen- und der Gewerkschaftsbewegungen artikulieren sich in einer neuen "Generalsprache" sozialer Bewegungen, die kritisch zu den vorherrschenden sozialwissenschaftlichen Konzepten steht.

Walter Baier liefert eine umfassende und methodisch anspruchsvolle Analyse dieses reichhaltigen und buntscheckigen Diskursmaterials – unter den Topoi des Sozialismus, Feminismus, Pazifismus, Zapatismus, der Befreiungstheologie und der "Freiheit der Andersdenkenden" (Rosa Luxemburg). Die Konfrontation mit Erfahrungen der historischen Emanzipationsbewegungen produziert dabei eine produktive "EntTäuschung", die den Blick für eine neue Kultur emanzipatorischen Handelns frei macht und sich der Frage stellt: Worin könnte der Beitrag einer erneuerten, in der Tradition von Marx argumentierenden Linken in diesen Prozessen bestehen? Damit wird ein konstruktiver Beitrag – mit Rückgriff auf Freire, Bourdieu, Hardt/Negri, Laclau/Mouffe u.a. – zu einer neuen Methodologie politisch diskursiven Handelns geleistet: Wie lassen sich die Notwendigkeiten der Realpolitik mit einem Diskurs verbinden, der die Möglichkeit eines grundsätzlich anderen menschlichen Zusammen­lebens behauptet?

Der Autor:
Walter Baier promovierte mit dieser Arbeit an der Wiener Wirtschaftsuniversität. Er war von 1994 bis 2006 Bundesvorsitzender der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) und zwischen 1995 bis 2003 Herausgeber der Wochenzeitung "Volksstimme". Zur Zeit ist er Koordinator des europäischen Netzwerks "transform!", eines Verbunds linker Forschungs- und Bildungseinrichtungen, das er auch im Internationalen Rat des Weltsozialforums vertritt.

Inhaltsübersicht (eine ausführliches Inhaltsverzeichnis und Leseproben gibt es in der pdf-Datei)

Vorwort
1. Über Kommunismus und Möglichkeitssinn
2. If Marx met "Postmarxism". Epistemologien des Möglichen
3. Wie die Globalisierung denken?
4. Gegenstand: Das Weltsozialforum
5. "Der Schrei des Subjekts"
6. "Die Linke"
7. Versuch einer Zusammenschau
8. Anhang: Vom mühevollen Umgang mit Texten
Literatur

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