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Klaus Dörre / Bernd Röttger (Hrsg.)

Das neue Marktregime

Konturen eines nachfordistischen Produktionsmodells

320 Seiten | 2003 | EUR 19.80 | sFr 35.10
ISBN 3-87975-882-4 1

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Die Autoren nehmen die sich abzeichnenden Konturen "marktgesteuerter Unternehmensorganisation" in Produktions- und Dienstleistungsbereichen kritisch unter die Lupe.


Modern Times? Für Charles Chaplin waren das düstere, rauchgeschwängerte Fabriken, monotone, entfremdete Arbeit, rigide Arbeitsteilung – kurzum: der Mensch als Anhängsel der Maschinerie. Heute?

Ein Schlüsselwort heißt Dezentralisierung – die Zeit der zentralistischen Großbetriebe ist abgelaufen; Holding, Profit Center, Business Units, Start Ups kennzeichnen begrifflich eine neue Unternehmenslandschaft.
Ein zweites Schlüsselwort heißt Totalisierung des Marktes – Markt und Konkurrenz werden als primäre Steuerungsmechanismen in die Unternehmen transplantiert.
Ein drittes Shareholder value – das Verhältnis von Produktion und Finanzmarkt wird umgestülpt, die Börse zum Zentrum des Wirtschaftslebens.
Ein viertes Wettbewerbspartnerschaft – dazu gehört Rücknahme von Arbeitsteilung durch Team- oder Gruppenarbeit, aktive Partizipation der Belegschaften nach dem Motto: "Macht was ihr wollt, aber seid profitabel".
Ein fünftes Subjektivität als Herrschaftsmodus – der/die Einzelne trägt alle Verantwortung: für die Arbeitsabläufe, die Produktivität, Qualität und Profitabilität der Produktion.

Modern Times allerorten? Was sind die arbeits- und gesellschaftspolitischen Konsequenzen? Und was heißt Konturen – haben wir es bereits mit einem Kapitalismus ganz neuen Typs zu tun?

Leseprobe 1

Klaus Dörre / Bernd Röttger
Das neue Marktregime – Zwischenbilanz einer Debatte Gibt es ein nachfordistisches Produktionsmodell? Die Autoren/-innen dieses Bandes haben ein Spektrum möglicher Antworten abgesteckt. Wie nicht anders zu erwarten, fallen die Antworten kontrovers, ja mitunter gegensätzlich aus. Die Differenzen beginnen schon mit dem historischen Ausgangspunkt der Debatte. Sie betreffen Kategorien, die Einordnung empirischer Phänomene und nicht zuletzt die arbeitspolitischen Konsequenzen. Wir wollen an dieser Stelle darauf verzichten, die kritischen Kommentierungen der Produktionsmodell-These einer ausführlichen Würdigung zu unterziehen. Ein solches Unterfangen wäre ohnehin problematisch, weil auch die Herausgeber bei wichtigen Einschätzungen unterschiedlicher Meinung sind. Wir ziehen es deshalb vor, Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten und eigene Lernprozesse zu skizzieren. 1. Lernprozesse: Vom Produktionsmodell zum Marktregime Allen analytischen Differenzen zum Trotz gibt es einen roten Faden, der sämtliche Beiträge dieses Bandes durchzieht. Die Arbeitsgesellschaften des fordistischen Kapitalismus befinden sich in einem dramatischen Wandlungsprozess. Noch ist die Restrukturierung in vollem Gange. Offenkundig bringt sie eine bunte Vielfalt an Arbeits- und Organisationsformen hervor. Diese unbestrittene Pluralität bedeutet freilich nicht, dass arbeitspolitisch alles möglich ist. Was auf den ersten Blick als Koexistenz unterschiedlicher Arbeitswelten erscheinen mag, ist oft genug das systemische Produkt einer Reorganisation von Wertschöpfungsketten, die qualifizierte Wissens- und Facharbeit am oberen Ende mit einfachen Tätigkeiten, prekären Beschäftigungsverhältnissen und geringfügigen Partizipationschancen an ihrem unteren Ende kombiniert (Dörre 2002: 224ff.; Lüthje 2001). Festzuhalten bleibt, dass sich der Übergang zu einem neuen Produktionsmodell keinesfalls an einem auf Requalifizierung zielenden "Produktionskonzept" oder gar an dessen Weiterung zu einem Ansatz "innovativer Arbeitspolitik" (Kern/Schumann 1998: 88ff.) festmachen lässt. Der Bruch mit dem alten Produktionsmodell vollzieht sich auf einer anderen Ebene. Nahezu alle in diesem Band versammelten Autoren stimmen darin überein, dass die "Verschiebung von Marktgrenzen" (Brinkmann) in der Gesellschaft wie auch in Betrieben und Unternehmen ein Phänomen darstellt, das das Terrain der "tayloristisch-fordistischen Syndromatik" überschreitet. Man kann, wie Bechtle/Sauer und Lehndorff das tun, diesen Wandel als Geburt einer Kontrollstrategie definieren, deren Implementierung noch nichts über das erreichte Niveau kapitalistischer Restrukturierung aussagt. Man mag, wie es bei Bischoff/Detje anklingt, die marktzentrierte Herrschaft als Ausdruck einer höchst labilen, krisenhaften Umbruchsituation deuten. Oder man kann, wie Candeias, in marktförmiger Steuerung den Funktionsmechanismus eines nachfordistischen Kapitalismus sehen, in welchem das marktradikale Dogma zum gesellschaftsstrukturierenden Prinzip geronnen ist. Über diese unterschiedlichen Positionen hinweg bleibt ein kleinster gemeinsamer Nenner. Die Transformation des fordistischen Kapitalismus und seiner Produktionsweise vollzieht sich wesentlich im Medium von Macht und Herrschaft. Präziser: Hinter dem scheinbaren Sachzwang Markt verbirgt sich ein neues Kontroll- und Herrschaftssystem,[1] das nicht nur in Betrieben und Unternehmen, sondern auch in Staat und Gesellschaft über ein verzweigtes Netz an Stützpunkten verfügt. Die politische Durchsetzung marktförmiger Steuerungsmechanismen lässt sich als Übergang begreifen von einem Herrschaftssystem, das nicht ausschließlich, aber doch wesentlich, auf Formen autoritativer Macht beruhte, zu einem Herrschaftstyp, der, ebenfalls nicht ausschließlich, aber doch primär, auf der diffusen Macht des Marktes basiert. Autoritative Macht ist "von Gruppen oder Organisationen gewollt und bejaht", sie "impliziert klare Anweisungen und bewussten Gehorsam". Diffuse Macht "verteilt sich in einer eher spontanen, unwillkürlichen, dezentralen Weise über die Bevölkerung". Sie produziert "gleichartige Sozialpraktiken, die zwar ebenfalls Machtbeziehungen implizieren, aber keine explizit von oben verfügten". Diffuse Macht beruht "nicht auf Anweisung und Gehorsam, sondern auf einem Einverständnis, dass diese Praktiken natürlich oder moralisch oder im augenscheinlichen Gesamtinteresse begründet sind" (Mann 1994: 24). Die Durchsetzung des marktzentrierten Herrschaftstyps vollzieht sich in einem vielschichtigen Prozess ohne homogenes strategisches Subjekt. Wie die Restrukturierungen im ökonomischen und politischen Feld verlaufen und aufeinander einwirken, ist bislang noch kaum erforscht worden.[2] Belegt ist bislang nur, dass sich die Wechselwirkungen zwischen und innerhalb der Felder nicht im Sinne einfacher Kausalbeziehungen deuten lassen. Möglicherweise ist die Frage nach der Durchsetzung transnationaler Produktions- und Tauschnormen ein erfolgversprechender Weg, um hier ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Das Konzept transnationaler Produktionsnormen weitet die Analyse über das Produktionsmodell hinaus auf das weltwirtschaftliche Zusammenspiel von Ökonomie und Politik aus.[3] Wichtig ist, dass es sich an den von uns vorgeschlagenen Machtbegriff anschließen lässt. Die diffuse Macht des Marktes zwingt die Akteure auf allen Handlungsebenen zur Reduktion von Komplexität. Das geschieht über die Kreation, Durchsetzung und Verbreitung von Leitbildern, von Deutungsmustern und Handlungsschemata, die Handlungskorridore definieren. Ganz im Sinne von Michael Manns (1994: 46) Definition ideologischer Macht kann das Wissen um vielschichtige Prozesse wie den der weltwirtschaftlichen Restrukturierung niemals "umfassend an der Praxis überprüft und bestätigt werden". Darin wurzelt die Überzeugungskraft eines ideologischen Globalismus (Krugmann 1999: 27) und seiner Produktivitätsmythen, welche die Ungewissheiten und Unwägbarkeiten des internationalen Restrukturierungswettlaufs immer wieder in Plädoyers für marktkonforme Praktiken umzumünzen in der Lage sind. Gleich, was passiert, die Anhänger der Marktorthodoxie wissen immer schon, was zu tun ist. Ihre Lösung für jedes beliebige Problem lautet: "Mehr Markt!" So lange es noch Regeln gibt, die die Marktkräfte begrenzen, findet diese Orthodoxie ein Objekt der Kritik. Zu Recht hat Pierre Bourdieu (1998) den Marktradikalismus mit einer Theodizee, einem Glaubenssystem, verglichen, dessen fraglose Hinnahme die Handlungsweisen wichtiger gesellschaftlicher Akteure bestimmt. Die Verankerung dieses Glaubenssystems in den Gremien, Institutionen und Politikarenen eines international verflochtenen Metropolenkapitalismus lässt sich als Normierung gesellschaftlicher Praxis begreifen. Die transnationale Durchsetzung und Institutionalisierung marktkompatibler Produktionsnormen wollen wir in einer vorläufigen Arbeitsdefinition als nachfordistisches oder flexibles Marktregime bezeichnen. Der Begriff des Marktregimes soll die Aufmerksamkeit auf die Herrschafts- und Kontrolldimension ökonomisch-industrieller Restrukturierung lenken. Die Kategorie des Marktregimes ist enger als die des Produktionsmodells, weil sie nicht an konkrete Aussagen über das erreichte Niveau industrieller Restrukturierung gebunden ist. Zugleich weist sie über das Produktionsmodell hinaus, weil sie auf unterschiedlichen Ebenen den Zusammenhang von Produktionsmodell, Akkumulationsregime und gesellschaftlicher Regulationsweise thematisiert. Anders gesagt: Mit der Verankerung marktkompatibler Produktions- und Tauschnormen an den Schnittstellen von ökonomischem und politischem Feld verändern sich zugleich die Regeln, nach denen das "game of profit making" (Ruigrok/van Tulder 1995) gespielt wird. Marktzentrierte Herrschaft und Kontrolle bedeutet regelverändernde Politik innerhalb wie auch an den Grenzen des ökonomischen Feldes.[4] 2. Ein Produktionsmodell, viele Produktionsmodelle? Was die im Begriff des Marktregimes vorgenommene Betonung der Herrschafts- und Kontrolldimension industrieller Restrukturierung zu leisten imstande ist, lässt sich in Auseinandersetzung mit einer neueren, regulationstheoretisch inspirierten Studie von Boyer und Freyssenet (2003) zeigen. Boyer/Freyssenet entfalten ihre Argumentation in expliziter Abgrenzung zu Vorstellungen eines one best way industrieller Restrukturierung, wie ihn das Leitbild "Lean Production" Anfang der 1990er Jahre zu verkörpern beanspruchte. Den beiden Autoren gelingt es durchaus überzeugend, die Einwirkung von Konjunkturen und Kräfteverhältnissen in der Weltwirtschaft auf das Rationalisierungsleitbild zu illustrieren. So bezog die "Lean Production" ihre Wirkungsmacht wesentlich aus der Exportoffensive japanischer Automobilhersteller in den 1980er Jahren. Ihre Rezeption in Europa begann freilich zu einem Zeitpunkt, als die sozioökonomischen Voraussetzungen dieser Offensive in Japan bereits zu schwinden begannen. Ähnlich verhält es sich mit dem auf Globalisierung und Finanzialisierung fußenden "angelsächsischen Modell" (ebd.: 140ff.). Seine Rezeption und Verbreitung setzte zu einem Zeitpunkt ein, als die amerikanische Wachstumsdekade ihren Zenit bereits überschritten hatte. Die Vorstellung eines one best way industrieller Restrukturierung wird von Boyer/Freyssenet nun in doppelter Weise attackiert. Zunächst relativieren die beiden Autoren den historischen Ausgangspunkt der Argumentation. Die Periodisierung der Industriegeschichte als Abfolge homogener Produktionsmodelle (Craft Production, Taylorismus-Fordismus, Postfordismus) lasse sich nicht aufrecht erhalten. Es gebe keine nationalen Produktionsmodelle. Statt dessen müsse in jeder Phase von der Existenz konkurrierender Produktionsmodelle (in der japanischen Automobilindustrie z.B. Toyotismus und Hondaismus) ausgegangen werden. Das zweite Argument lautet, die Vielfalt der Produktionsmodelle werde durch die Globalisierung der Automobilindustrie nicht aufgehoben. International agierende Konzerne seien noch immer zur Anpassung ihrer Produktionsmodelle an national-spezifische Kontexte gezwungen. Die Abhängigkeit vom einmal eingeschlagenen, institutionell eingehegten Pfad industrieller Modernisierung bestehe weiter. Allenfalls könne von einer Tendenz zur Ausdifferenzierung und Hybridisierung spezifischer Produktionsmodelle gesprochen werden (ebd.: 142).[5] Soweit diese Argumentation der Modellierung von Produktionsmodellen ihre Statik nimmt, ist sie sicherlich ein analytischer Fortschritt. Boyer und Freyssenet nähern sich damit allerdings einer Argumentation an (Abkehr vom one best way industrieller Restrukturierung), wie sie in der deutschen Industriesoziologie schon seit langem zum common sense gehört. Und letztlich bleibt auch die Vorstellung konkurrierender Produktionsmodelle hinter der realen Dynamik betrieblicher Reorganisation zurück, die aus der immanenten Widersprüchlichkeit handlungsleitender Managementkonzepte resultiert. Unser entscheidender Kritikpunkt ist jedoch ein anderer. Fraglich ist, ob die Internationalisierung der Unternehmen die auf einer starken Verknüpfung von Heimatmarkt und Produktionsmodell beruhenden pfadspezifischen Anpassungsmechanismen tatsächlich unangetastet lässt (vgl. Jürgens 2003: 10f.). Anders gesagt: Hinter der Pluralität konkurrierender Produktionsmodelle droht das "Gemeinsame hinter der Vielfalt" zu verschwinden. Dass es solche Gemeinsamkeiten gibt, klingt bei Boyer und Freyssenet nur am Rande an. So etwa, wenn sie auf die Tendenz zur Prekarisierung der Arbeitsverhältnisse eingehen, oder wenn sie von der Renaissance einer Flexibilisierungsstrategie sprechen, die die Deregulierung so weit vorantreibe, dass eine "Balkanisierung der Gesellschaft" die Folge sei. Veränderungen im institutionellen Korsett unternehmensspezifischer Governance-Kompromisse lassen sich aber nur feststellen, wenn die unternehmensübergreifenden Dimensionen solcher Kompromissbildungen berücksichtigt werden. Die Wirkungen betrieblicher Wettbewerbspartnerschaften z.B. lassen sich zureichend nur erfassen, wenn sie im Kontext zunächst des nationalen Systems industrieller Beziehungen untersucht werden. Belässt man es bei einem Blick, der sich auf die Binnenstruktur unternehmensspezifischer Governance-Kompromisse beschränkt, können die Auswirkungen mikroökonomischer Wettbewerbspakte auf übergreifende Regelungssysteme und Gewerkschaftspolitiken leicht übersehen werden. Hält man hingegen an der Kategorie des nationalen Industrie- und Wirtschaftsmodells fest, hat man die Dynamik des neuen Marktregimes noch keineswegs erfasst. Das verdeutlicht eine von Hall und Soskice (2002) vorgelegte Studie. Ihre These lautet, eine erfolgreiche Anpassung an veränderte weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen sei auf der Grundlage sowohl liberalisierter als auch koordinierter Märkte möglich. Erfolgreich seien Restrukturierungsprozesse immer dann, wenn sie innerhalb jenes institutionellen Rahmens verblieben, der die nationale Spezifik des jeweiligen Modernisierungspfades ausmache.[6] Gegen diese Position lässt sich einwenden, dass sie die Fähigkeit dominanter (was nicht unbedingt heißt: hegemonialer) Mächte unterschätzt, inter- und transnationale Institutionen für eigene Interessen zu instrumentalisieren und sie für den Export des eigenen Kapitalismusmodells zu nutzen. Wie Boyer und Freyssenet, so unterschätzen auch Hall und Soskice die Macht- und Herrschaftsdimension des neuen Marktregimes. Diese Dimension ins Blickfeld gerückt zu haben, ist ein Verdienst neuerer Ansätze der Internationalen Politischen Ökonomie.[7] Verschiedene Autoren haben gezeigt, dass die Stabilisierung neuer weltwirtschaftlicher Entwicklungsmuster sich nicht mehr primär nationalstaatlich, sondern vorrangig über eine Internationalisierung des Staates vollzieht. Dieser Internationalisierungsprozess geht mit einer tiefen Krise sozialstaatlicher Institutionen einher. Den Nationalstaaten fällt eine aktive Rolle bei der Durchsetzung marktkompatibler Produktions- und Tauschnormen zu. "States against Markets" (Boyer/Drache 1996) ist daher eine Formel mit beschränktem Realitätsgehalt. Die Re-Kommodifizierung von Arbeitskraft, wie sie sich in allen Metropolenkapitalismen abzeichnet, ist immer auch ein Resultat staatlicher Politik. Dies zu behaupten, bedeutet nicht, eine gleichmacherische Wirkung intensivierter Marktvergesellschaftung zu unterstellen. Noch immer drückt die Schwerkraft habitualisierter Verhaltensweisen und etablierter Institutionen ökonomischen Aktivitäten ihren Stempel auf. Doch jenseits der institutionellen "Filter" wirken gleichgerichtete ökonomische und politische Kräfte. Halten wir fest: Das von uns so bezeichnete neue Marktregime mündet nicht zwangsläufig in ein nachfordistisches Wachstumsmodell. Seine – auch vorhandenen – produktiven mikroökonomischen Kräfte können aufgrund schwacher Regulationen makroökonomisch destabilisierend und krisenhaft wirken. Das Marktregime begründet jedoch eine dynamische Herrschaftsordnung, die bislang in der Lage war, die zahlreichen Krisen- und Konfliktherde einigermaßen zu entschärfen. Aus diesem Grund halten wir den Regimebegriff, der eine Verstetigung sozialer Praktiken ausdrückt, für angemessen. 3. Das Terrain der Arbeitspolitik neu vermessen Unsere Argumentation muss zwangsläufig Einwände provozieren: Ist sie nicht allzu hermetisch? Lässt sie überhaupt noch Raum für arbeitspolitische Alternativen? Unsere Antwort lautet: Erst die analytische Durchdringung des Marktregimes schärft den Blick für Handlungsspielräume. Dass intensivierte Marktvergesellschaftung die Handlungskorridore verengt hat, innerhalb derer sich arbeitspolitische Entscheidungen bewegen, ist zunächst nur eine analytische Feststellung.[8] Mit ihr ist noch nicht entschieden, wohin die Reise geht. So ließe sich das nachfordistische Marktregime weiter radikalisieren. Dass die kooperationswilligen deutschen Gewerkschaften nun als "Kartell der Neinsager" (Focus 12/2003: 31ff.) attackiert werden, dem die konservative Presse lauthals einen "Winter der Unzufriedenheit" wünscht, um das "Ende des deutschen Korporatismus" (FAZ, 6. März 2003) zu besiegeln, spricht für die Relevanz einer solchen politischen Option. Die Grenzen arbeitspolitischer Handlungskorridore lassen sich jedoch auch in die entgegengesetzte Richtung verschieben. Bereits der Nachweis institutioneller Vielfalt im globalen Kapitalismus signalisiert Handlungsspielräume. In seinen arbeitspolitischen Konsequenzen bleibt er aber defensiv, weil Alternativen letztlich nur als modifizierte Fortsetzung des rheinischen Kapitalismus und seiner Institutionen gedacht werden können. Nach unserer Auffassung unterschätzen entsprechende Szenarien die Veränderungsdynamik des "flexiblen Kapitalismus". Offensive Strategien kommen nicht umhin, das Terrain der Arbeitspolitik neu zu vermessen. Es ist nicht unsere Aufgabe, ausgefeilte arbeitspolitische Programmatiken zu entwerfen. Wir können jedoch einige Felder skizzieren, auf denen sich eine zeitgemäße Arbeitspolitik zu bewähren hat. Ein zentrales Handlungsfeld ist die veränderte "Arbeitslandschaft". Hier wird es künftig darum gehen, wieder Regeln durchzusetzen, die die destruktiven Wirkungen des Marktregimes begrenzen. Während der zurückliegenden Jahre haben Interessenvertretungen und Gewerkschaften den Umbau des Produktionsmodells eher erlitten als aktiv beeinflusst. Programmatisch orientierten sich die deutschen Gewerkschaften seit Mitte der 80er Jahre an den Fortschritts-Versprechen nachtayloristischer Produktionskonzepte (Kern/Schumann 1984). Diese Versprechen haben sich nicht erfüllt. Die eigentliche Herausforderung ist jedoch eine andere. Obwohl es monotone Teilarbeiten nach wie vor in großem Umfang gibt, lässt sich eine zeitgemäße Arbeitspolitik nicht mehr auf klassische Taylorismuskritik gründen. Für einen Großteil derer, die noch immer von abhängiger Arbeit leben – seien es Beschäftigte in prekären Arbeitsverhältnissen, seien es die vielbeschworenen "modernen Wissensarbeiter" mit individualisierten Arbeitsverträgen –, besitzt diese Kritik kaum noch praktische Relevanz. Daher stellt sich die Schlüsselfrage nach den Kriterien für "gute Arbeit" neu. In diesem Zusammenhang müssen wir erkennen, dass die Managementseite einen Gutteil der – wie Luc Boltanski und Eve Chiapello (1999) es nennen – "künstlerischen" Kritik am Kapitalismus erfolgreich adaptiert hat. Arbeitspolitische Erneuerung bedeutet daher, zunächst einen Kampf um Begriffe zu führen. Kategorien wie Autonomie, Selbstverantwortung und Partizipation, die ihres emanzipatorischen Gehalts beraubt sind, gilt es mit neuen Inhalten zu füllen. Eine kritische Reformulierung dieser Begriffe wird die gesamte Vielfalt flexibler Arbeitsformen in den Blick nehmen müssen. Prekarisierungstendenzen, ungebremste Biegsamkeit gegenüber dem Markt, Leistungsintensivierung und psychosoziale Belastungen, das Zerstören von Routinen, der Zwang zu permanenter Reorganisation und die Kolonisierung des Privatlebens durch die Anforderungen marktkompatibler Erwerbsarbeit können zum Ausgangspunkt einer Kritik der nachfordistischen Arbeitswelt werden. Gut möglich auch, dass diese Kritik in Konflikte um eine Humanisierung der Arbeitswelt mündet (Pickshaus/Urban 2002), die nun an den Ambivalenzen flexibel-marktgetriebener Produktion ansetzt. Der Verlauf solcher Konflikte wird davon abhängen, ob es Interessenvertretungen und Gewerkschaften gelingt, die besonderen Subjektivitäten anzusprechen, die das nachfordistische Marktregime hervorgebracht hat. Im Unterschied zu vielen Positionen, die in der Debatte um die "Subjektivierung der Arbeit"[9] geäußert werden, akzentuieren wir allerdings den äußeren Zwang, dessen Internalisierung marktkompatible Subjektivitäten hervorbringt. Schon wegen der destruktiven Wirkungen des Marktregimes – Verschärfung von Ungleichheit, Arbeitslosigkeit, soziale Ausgrenzung, Überausbeutung und Unterforderung – geht die soziale Bindekraft lohnabhängiger Erwerbsarbeit auch in der noch immer relativ geschützten "Zone der Integration" verloren. Wir bezweifeln daher, dass der "Arbeitskraftunternehmer" oder die "abhängig Selbständigen" zwangsläufig die Zukunft der Arbeitsgesellschaft oder gar eine "höhere Stufe der Produktivkraftentwicklung" verkörpern. Nach unserer Auffassung muss es darum gehen, der fortschreitenden Rekommodifizierung von Arbeitskraft neue Grenzen zu setzen. Allerdings – und das ist das innovative Moment der Debatte um nachfordistische Subjektivitäten – benötigt eine Politik der Regelsetzung eine libertäre Ausrichtung. Sie darf das Freiheitsversprechen marktzentrierter Managementkonzepte nicht ignorieren. Statt dessen sollte sie versuchen, positiv an solche Versprechen anzuknüpfen, um so die widerständigen Momente postfordistischer Subjektivität zu stärken (Hirsch 2001: 270ff.). Nicht die bloße Abwehr von Marktflexibilität, sondern positive, auf die Mehrung von Lebensqualität gerichtete Beweglichkeit hätte der programmatische Fokus einer solchen Strategie zu sein. Eine neue Arbeitsverfassung, die Perioden der Erwerbstätigkeit mit Lern-, Qualifizierungs- und Familienphasen verknüpft; ein soziales Sicherungssystem, das "Bastel-Biographien" einen stabilen Rahmen bietet; eine Demokratisierung der Geschlechterhierarchien, die Nachfrage nach hochwertigen Dienstleistungen und damit auch Arbeitsplätze schafft; eine zeitgenössische Definition "guter" Arbeit, verkoppelt mit einer neuen Generation industrieller Rechte, die individuelle Vertragssicherheit stiften und die Partizipationschancen abhängig Arbeitender erhöhen, – alle diese Bereiche gehören in das Zentrum einer solchen "Politik der Teilhaberechte" (Dörre 2002: 406ff.). Besitzt eine solche arbeitspolitische Vision in einer von marktradikaler Globalisierung und neo-imperialistischen Herrschaftsansprüchen geprägten Welt überhaupt Realisierungschancen? Als Antwort sei eine historische Analogie erlaubt. Auch die tayloristisch-fordistische Syndromatik kam nicht als sozialstaatlich pazifizierte, gewerkschaftlich kontrollierte "Artikulation" zur Welt. Es bedurfte harter sozialer Auseinandersetzungen, um sie mit Regulationsformen zu verbinden, die, wie es Aglietta (2000) ein wenig emphatisch formuliert, "sozialen Fortschritt" ermöglichten. Heute benötigen die Arbeits- und Produktionsformen des flexiblen Kapitalismus wiederum eine neue Regulationsweise, um die der Kampf geführt werden muss. Um konfliktfähig zu werden, sollte eine Lektion aus der jüngsten Etappe industrieller Restrukturierung allerdings gelernt werden: Die Verankerung von demokratischen Prinzipien und solidarischen Gerechtigkeitsvorstellungen in der Arbeitswelt kann zwar in größere wirtschaftliche Effizienz münden. Wird ihre Legitimität jedoch primär oder gar ausschließlich an die Erfordernisse eines "globalen Standortwettbewerbs" geknüpft, scheinen solche Prinzipien verzichtbar, wann immer sie den Nachweis wirtschaftlichen Nutzens nicht erbringen können. Emanzipatorische Ansprüche der abhängig Arbeitenden werden sich daher immer wieder gegen bornierte Partialinteressen und mit ihnen verknüpfte Produktivitätsmythen behaupten müssen. Sie benötigen eine autonome Fundierung, die außerhalb der Logik des nachfordistischen Marktregimes ansetzt. Natürlich ist das eine alte Erkenntnis. Im flexiblen Kapitalismus muss sie aber neu gelernt werden. Und das wohl auch von arbeitsorientierter Wissenschaft. Literatur
Aglietta, M. (1979): Die gegenwärtigen Grundzüge der Internationalisierung des Kapitals. Die Wertproblematik, in: Christian Deubner u.a., Die Internationalisierung des Kapitals. Neue Theorien in der internationalen Diskussion, Frankfurt a.M., S. 70-124.
Aglietta, M. (2000): Ein neues Akkumulationsregime. Die Regulationstheorie auf dem Prüfstand, Hamburg.
Baethge, M. (1999): Subjektivität als Ideologie. Von der Entfremdung in der Arbeit zur Entfremdung auf dem (Arbeits-)Markt?, in: Schmidt, G. (Hrsg.): Kein Ende der Arbeitsgesellschaft. Berlin, S. 29-44.
Boltanski, L./Chiapello, E. (1999): Le nouvel esprit du capitalisme, Paris.
Bourdieu, P. (1998): Gegenfeuer, Konstanz.
Boyer, R./Drache, D. (Eds. 1996): States against Markets, London/New York.
Boyer, R./Freyssenet, M. (2003): Produktionsmodelle. Eine Typologie am Beispiel der Automobilindustrie, Berlin.
Castells, M. (2001): Der Aufstieg der Netzwerkgesellschaft. Teil 1 der Trilogie Das Informationszeitalter, Opladen.
Cattero, B. (Hrsg.) (1998): Modell Deutschland. Modell Europa. Probleme, Perspektiven, Opladen.
Clark, T.C. (2000): Origins of the Present Crisis, in: New Left Review, April 2000, S. 85-96.
Dörre, K. (2002): Kampf um Beteiligung. Arbeit, Partizipation und industrielle Beziehungen im flexiblen Kapitalismus, Wiesbaden.
Faust, M./Jauch, P./Notz, P. (2000): Befreit und entwurzelt: Führungskräfte auf dem Weg zum "internen Unternehmer", Mering.
Focus 12 (2003): Kartell der Neinsager, S. 30-48.
Gill, S. (Ed.) (1993): Gramsci, Historical Materialism and International Relations, Cambridge.
Gill, S./Law D. (1988): The Global Political Economy. Perspectives, Problems and Politics, Hempstead.
Hank, R. (2003): Winter der Unzufriedenheit, in: FAZ, 6. März 2003.
Hall, P. A./Sockice, D. (2001): An Introduction to Varieties of Capitalisms, in: dies. (eds.), Varieties of Capitalism. The Institutional Foundations of Comparative Advantage, Oxford, S. 1-68.
Jürgens, U. (2003): Vorwort zur deutschen Ausgabe, in: Boyer/Freyssenet (Hrsg.), a.a.O., S. 9-11.
Hirsch, J. (2001): Wo bleibt das Subjekt für einen "radikalen Reformismus", in: Bieling, H.J. u.a. (Hrsg.): Flexibler Kapitalismus. Analysen, Kritik, Politische Praxis, Hamburg.
Kern, H./Schumann, M. (1984): Das Ende der Arbeitsteilung?, München.
Kern, H./Schumann, M. (1998): Kontinuität oder Pfadwechsel?, in: Cattero, B. (Hrsg.) a.a.O., S. 85-98.
Krugman, P. (1999): Der Mythos vom totalen Wirtschaftskrieg, Frankfurt a.M.
Lüthje, B. (2001): Standort Silicon Valley. Ökonomie und Politik der vernetzten Produktion, Frankfurt a.M.
Mann, M. (1994): Geschichte der Macht Bd. 1: Von den Anfängen bis zur griechischen Antike, Frankfurt a.M.
Moldaschl, M./Voß, G. (Hrsg.) (2002): Subjektivierung von Arbeit, Mering.
Overbeek, H. (Ed. 1993): Restructuring Hegemony in the Global Political Economy. The Rise of transnational Neo-Liberalism in the 1980s, London.
Pickshaus, K./Urban, H.-J. (2002): Perspektiven gewerkschaftlicher Arbeitspolitik. Plädoyer für eine neue Humanisierungsoffensive, in: Gewerkschaftliche Monatshefte 10-11, S. 631-939.
Pongratz, H. J. (2002): Subordination. Inszenierungsformen von Personalführung in Deutschland seit 1933, Mering.
Ruigrok, W./van Tulder, R. (1995): The Logic of International Restructuring, London/New York.
Rupert, M./Smith, H. (Eds.) (2002): Historical Materialism and Globalization, London.
Stopford, J./Strange, S. (1995): Rival States, Rival Firms. Competition for World Market Shares, Cambridge, Neuauflage.
Strange, S. (1994): States And Markets, 2nd Ed., London.
Strange, S. (1997): The Retreat of the State. The Diffusion of Power in the World Economy, Cambridge. [1] Von Kontrolle sprechen wir, sofern die Transformation von konkret-nützlicher in abstrakte, kapitalbildende Arbeit gemeint ist. Steuerung und Herrschaft bezeichnen die – auch über Hierarchien und Weisungsbefugnisse abgesicherte – Durchsetzung bestimmter Arbeitspolitiken. Regulation meint die Herstellung von Entsprechungsverhältnissen (z.B. von sozialen Kompromissbildungen), die die Reproduktion einer kapitalistischen Formation sicherstellen sollen.
[2] Dies kann im Übrigen auch nur im Rahmen einer breit angelegten Forschungsstrategie geschehen, die Veränderungen in Teilbereichen empirisch ausleuchtet.
[3] Hegemoniale Produktions- und Tauschnormen (Aglietta 1979) beziehen über das Produktionsmodell hinaus den Weltmarkt, die Struktur internationaler Arbeitsteilung und das darauf bezogene Staatensystem ein. Transnationale Produktionsnormen sind keine völlig neue Erscheinung, sie existierten auch in früheren Stadien kapitalistischer Entwicklung. Anders als in der Ära des expandierenden Fordismus vollzieht sich die Etablierung und Ausbreitung einer hegemonialen Produktionsnorm gegenwärtig als ein Prozess, der alle weltmarktorientierten Ökonomien annähernd gleichzeitig erfasst.
[4] Mit den Machtverhältnissen und den Formen kultureller Hegemonie verändert sich zugleich das Koordinatensystem der Arbeitspolitik: »Coordinate one: the new nature of class power. Coordinate two: the new nature of its technical instrumentation. Coordinate three: ›the cancellation of political alternatives‹ – the end of the long epoch of revolutionary myths and challenges to bourgeois society on which modernism had fed.« (Clark 2000: 88).
[5] Boyer/Freyssenet definieren Produktionsmodelle nun »als unternehmensspezifische Governance-Kompromisse«. Ein Produktionsmodell ermögliche die dauerhafte Umsetzung einer Profitstrategie, wenn diese dem Wachstumsmodus des Landes angepasst sei, in welchem das Unternehmen aktiv werde. Die eingesetzten Mittel (Produktpolitik, Produktionsorganisation, Arbeitsbeziehungen) müssten kohärent und für alle beteiligten Akteure akzeptabel sein (ebd.: 43).
[6] »Both liberal and coordinated market economies seem capable of providing satisfactory levels of long-run economic performance« (Hall/Soskice 2002: 21).
[7] Vgl. z.B. Gill 1993, Gill/Law 1988, Overbeek 1993, Rupert/Smith 2002, Strange 1994, Stopford/Strange 1995, Strange 1997.
[8] Der Einschätzung, dass sich die Restrukturierung auf der Grundlage einer "politischen Niederlage der organisierten Arbeiterbewegung in den wichtigsten kapitalistischen Ländern und der Hinnahme einer gemeinsamen wirtschaftlichen Disziplin durch die Länder des OECD-Raumes" (Castells 2001: 20) vollzogen hat, wird man schwerlich widersprechen können.
[9] Zur Diskussion vgl. z.B.: Baethge 1999, Moldaschl/Voß 2002, Faust u.a. 2000, Pongratz 2002.

Inhalt:

Klaus Dörre
Das flexibel-marktzentrierte Produktionsmodell – Gravitationszentrum eines "neuen Kapitalismus"?

Das neue Marktregime – Krisenphänomen oder hegemonialer Herrschaftstyp?


Günter Bechtle / Dieter Sauer
Postfordismus als Inkubationszeit einer neuen Herrschaftsform
Joachim Bischoff / Richard Detje
Eine neue gesellschaftliche Betriebsweise?
Mario Candeias
"Marktgetriebenes Produktionsmodell" oder hegemoniale Kämpfe in der "gestreuten Fabrik"?
Bernd Röttger
Produktionsmodell und Gesellschaftsformation
Helmut Martens
Die institutionell verfasste Arbeitsgesellschaft im Epochenbruch und die Rolle der Sozialwissenschaften

Das neue Marktregime – Triebkraft flexibler Arbeit?


Andreas Boes
Arbeit in der IT-Industrie – Durchbruch zu einem neuen Kontrollmodus?
Steffen Lehndorff
Marktsteuerung von Dienstleistungsarbeit
Lothar Peter
Postfordismus, Deformation von Arbeitssubjektivität und Arbeitssucht
Thomas Haipeter
Mitbestimmung im nachfordistischen Produktionsmodell

Das neue Marktregime – Reorganisations- und Regulationsmodi


Thomas Sablowski
Kapitalmarktorientierte Unternehmensführung und neue Branchenstrukturen: Das Beispiel der InfoCom-Industrie
Jürgen Kädtler
Globalisierung und Finanzialisierung
Zur Entstehung eines neuen Begründungskontexts für ökonomisches Handeln
Ulrich Brinkmann
Die Labormaus des Westens: Ostdeutschland als Vorwegnahme des Neuen Produktionsmodells?
Bernd Röttger / Birgit Beese / Klaus Dörre
Regionale Regulationsprozesse im neuen Marktregime
Chancen und Restriktionen gewerkschaftlicher Regional- und Strukturpolitik
Hermann Bömer
Flexible Akkumulation, neues Produktionsregime und Krise der Ruhrgebietspolitik – was leistet die Regulationstheorie?
Klaus Dörre / Bernd Röttger
Das neue Marktregime – Zwischenbilanz einer Debatte

Autorenreferenz

Günter Bechtle, Professor für Soziologie an der Universität La Sapienza in Rom. Birgit Beese, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsinstitut Arbeit, Bildung, Partizipation (FIAB) an der Ruhr-Universität Bochum in Recklinghausen. Joachim Bischoff, Mitherausgeber der Zeitschrift Sozialismus in Hamburg. Andreas Boes, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF) München. Hermann Bömer, Akademischer Oberrat am Fachgebiet Politische Ökonomie der Fakultät Raumplanung, Universität Dortmund. Ulrich Brinkmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut Arbeit, Bildung, Partizipation (FIAB) an der Ruhr-Universität Bochum in Recklinghausen. Mario Candeias, Redakteur des Historisch-kritischen Wörterbuchs des Marxismus und der Zeitschrift Das Argument in Berlin. Richard Detje, Redakteur der Zeitschrift Sozialismus in Hamburg und Mitarbeiter der Wissenschaftlichen Vereinigung für Kapitalismusanalyse und Gesellschaftspolitik e.V. (WISSENTransfer). Klaus Dörre, Direktor des Forschungsinstituts Arbeit, Bildung, Partizipation (FIAB) an der Ruhr-Universität Bochum in Recklinghausen. Thomas Haipeter, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Arbeit und Technik (IAT) am Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen in Gelsenkirchen. Jürgen Kädtler, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Soziologischen Forschungsinstitut (SOFI) an der Universität Göttingen. Steffen Lehndorff, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Arbeit und Technik (IAT) am Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen in Gelsenkirchen. Helmut Martens, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Landesinstitut Sozialforschungsstelle (sfs) Dortmund. Lothar Peter, Professor für Soziologie an der Universität Bremen. Bernd Röttger, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsinstitut Arbeit, Bildung, Partizipation (FIAB) an der Ruhr-Universität Bochum in Recklinghausen. Thomas Sablowski, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) für Sozialforschung. Dieter Sauer, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF) in München und Professor für Soziologie an der Universität Jena.

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