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Pierre Bourdieu

Wie die Kultur zum Bauern kommt

Über Bildung, Klassen und Erziehung
Schriften zu Politik & Kultur 4
Herausgegeben von Margareta Steinrücke
Aus dem Französischen von Franz Hector, Jürgen Bolder und Joachim Wilke

208 Seiten | 2001 | EUR 18.90
ISBN 978-3-87975-803-6

 

Kurztext: Die hier zusammengestellten Beiträge des streitbaren Soziologen Pierre Bourdieu verdeutlichen die Bedeutung des Themas Bildung für sein wissenschaftliches Werk und vermögen der hiesigen Bildungsdebatte einen Stachel zu versetzen.

Inhalt & Leseprobe:

www.vsa-verlag.de-Bourdieu-Wie-Kultur-zum-Bauern-kommt.pdf1.4 M

Pierre Bourdieu ist Professor für Soziologie am Collège de France in Paris. In den vergangenen Jahren hat er sich im Rahmen der Initiative »Raisons d’agir« (Gründe zu handeln) für eine europäische Vernetzung von Intellektuellen und sozialen Bewegungen gegen das neoliberale Einheitsdenken eingesetzt.

Seit seinen frühen bildungssoziologischen Studien hat Pierre Bourdieu sich immer wieder dem Thema Bildung und Erziehung gestellt. Zusammenhänge gibt es zum einen zu den Schlüsselbegriffen seiner soziologischen Theorie und Methode, wie Habitus, Kapitalformen, sozialer Raum. Zum anderen steht die Auseinandersetzung mit dem Anspruch auf Selbstreflexivität der eigenen Stellung als Universitätslehrer und engagierter Intellektueller in Verbindung. Letzteres wiederum bewirkt die politische Sprengkraft dieses Themas: das Ziel der Sichtbarmachung des ungleichen Zugangs der verschiedenen Klassen zum Bildungssystem, die trotz »Bildungsexpansion« ständig wachsende Bedeutung der Bildung für die Reproduktion und Legitimierung sozialer Ungleichheit.

Perspektivisch zeigen Bourdieus Analysen aber auch die Möglichkeiten für eine wachsende Autonomie der Individuen durch Bildung und damit für den sozialen Wandel. So wendet sich Bourdieu gegen die instrumentalistische Sichtweise auf das »Humankapital«, das für seine bestmögliche ökonomische Verwertung ausgerüstet werden soll. Eine emanzipatorische Bildung zielt stattdessen auf die Wiederaneignung der Kultur durch die kulturell enteigneten Klassen, auf die Wiedergewinnung der Sprache durch die Sprachlosen und auf die Eröffnung von Chancen für die bislang Chancenlosen.

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